Demokratie

@Warmduscher
Das müssen die Parteigenossen beurteilen, denn die stehen schließlich immer noch am nächsten zum System, und wissen wohl mit am besten, wer die passenden Fähigkeiten für die anstehenden Aufgaben mitbringt.

Es reicht jedenfalls leider nicht z.B. einen Kuchen backen zu können, oder jeden zweiten Sonntag im Verein ein Tor zu schießen, sonst wäre ich vllt auch schon in der Politik. :)

@Exzellenz
Natürlich ist es mir möglich alle vier Jahre eine gewisse Anzahl von Kreuzen auf ein Blatt Papier zu kritzeln, dieses in eine Magicbox zu werfen und zu hoffen das sich diesmal alles ändert, aber das tut es nicht

Selbst schuld, wenn du deine politische Beteiligung aufs Kreuzchen beschränkst. Kann man aber auch nachvollziehen, da bemüht man seinen Arsch alle paar Jahre ins Wahllokal und dann wird Selbiger einem nicht von der Regierung hinterher getragen. Skandal..

@dunkelbunt
Deine Meinung muss ich akzeptieren.
Für mich ist aber "Volksherrschaft" mehr direkte Demokratie.

@Warmduscher
Gründe doch eine Partei, die das zum Schwerpunktthema macht, und vllt bekommt ihr es hin.

Musst nur die Mehrheit überzeugen :)

@dunkelbunt
Dafür muss ich keine neue Partei gründen. Basisdemokratische Bestrebungen
Gibt und gab es in der CDU als auch in der SPD.

@Warmduscher
Ich hab nichts von müssen gesagt. Kann man machen wie man will, nur muss halt die Mehrheit überzeugt werden. Das ist der springende Punkt.

Bei einigen Themen (EU, Bauvorhaben, ..) könnte ich mir durchaus direktdemokratische Elemente vorstellen - allerdings viel eher auf lokaler und regionaler Ebene. Zudem müsste/sollte immer im Rahmen der Möglichkeiten objektiv über die Chancen/den Nutzen/die Konsequenzen im Vorfeld über mehrere Kanäle aufgeklärt werden. Das einzige, gesetzlich garantierte plebiszitäre Element das wir derzeit haben, ist der Art. 146 GG. Grundsätzlich wäre ich persönlich trotzdem sehr vorsichtig mit solchen Forderungen. Nur weil das Volk eine Entscheidung trifft, muss diese Entscheidung nicht 'gut' sein. Gerade wenn das Volk viel Verantwortung dahingehend bekommt, besteht die Gefahr, dass Minderheiten auf Dauer schlecht wegkommen, womöglich sogar benachteiligt werden.

@Exzellenz

Exzellenz schrieb:Nur ich weiß was ich für richtig halte, nicht meine Katze, nicht mein Nachbar, mein Bürgermeister oder der vom Volk gewählte Repräsentant.

Volksentscheid schön und gut. Wenn du nun aber immer auf der "Verliererseite" bist bei den Volksentscheiden, wie fühlst du dich dann?
Dann hast du zwar immer selbst persönlich über ein Thema abgestimmt, musst dich aber dennoch anderen beugen. :D

Das "Problem" an einer Demokratie ist mMn, das sie immer auf Kompromissen aufgebaut ist. Selbst wenn Partei A für oder gegen etwas ist im Wahlkampf, dann ist das ja noch lange nicht gesagt das es auch durchsetzbar ist, selbst wenn man die Regierung bildet.

Wenn du möchtest das Wahlkampfversprechen auch gehalten werden, dann ist Demokratie die denkbar ungünstigste Staatsform, dann brauchst du eine Diktatur. Da funktioniert so etwas wunderbar. :D

@McMurdo
Demokratie ist die Herrschaftsform, die Staatsform ist die (föderale) Republik.

Mittelscheitel schrieb:Demokratie ist die Herrschaftsform, die Staatsform ist die (föderale) Republik.

.. und das Gegenteil der Monarchie.

@Mittelscheitel
Hast ja recht. Ich denke im Kontext ist klar was gemeint ist. :D

Zunächst einmal vielen Dank für die ganzen Beiträge. Und ich würde mich darüber freuen, wenn wir auf indirekte oder direkt herablassende Äußerungen verzichten könnten.
Ich weiß sehr wohl für was ich meinen A.... ins Wahllokal schleife und für was nicht.

Ich bin froh, dass ich in einem Land lebe in dem mir die Möglichkeit gegeben wird zu Wählen.
Auch wenn ich manchmal echt nicht mehr verstehe warum, es kommt ja eh anders.

Nun ja ein Volksentscheid wäre für mich immer noch eine Entscheidung die von uns allen getroffen wurde.
Und ich kann mich wunderbar unter ordnen, solange ich weiß, das die Entscheidung vom Volk getroffen wurde.
Es kann und es dürfte einfach nicht sein, dass wichtige Neuerungen wie die Maut oder die Verlängerung des Soli´s von wenigen getroffen werden und ich es einfach so hinnehmen muss.
Oder nehmen wir doch die gute alte deutsche Mark.
Ich war leider noch zu jung um genau zu verstehen was da vor sich geht.
Für mich war es einfach neues Geld, aber es ist Fakt das ein Großteil Deutschlands die deutsche Mark zurück will und das bestimmt nicht aus dem Grund weil sie optisch schöner war.

Ich muss euch ganz ehrlich sagen durch die Maut werden für uns Bürger Mehrkosten entstehen und warum bin ich mir da so sicher, weil die Politik sagt, dass es nicht so ist.

Und wenn ich wirklich Recht habe wird folgendes passieren.

Ich suche mir diesen Thread und schreibe: "ich habs euch ja gesagt!" Lächle ganz ganz müde geh schlafen und träume von einer besseren Welt.

Ich bezweifle, dass die Mehrheit der Deutschen überhaupt an bundesweiten Volksentscheiden teilnehmen würde.
Es war ja bei Stuttgart21, das monatelang durch die Medien ging und bei dem jeder voll informiert gewesen sein müsste, schon mager mit 48 % Wahlbeteiligung ...
Und wenn so viele Menschen nicht teilnehmen, dann ist es wiederum keine Entscheidung, die richtig vom Volk gefällt wurde.

Außerdem braucht es wiederum Volksvertreter, die die 'wichtigen' Fragen (für Volksentscheide) ausfiiltern, sie für das 'einfache' Volk aufbereiten (mit verständlichen, rein sachlichen Hintergrund-Informationen) und eine neutrale Fragestellung erarbeiten ...
Direkte Demokratie ist nicht so einfach machbar, wie sich viele das vorstellen.

So gesehen ist die parlamentarische Demokratie der komfortablere und meist auch sicherere Weg (weil sich Parlamentarier auch gegenseitig kontrollieren) ...
Kleine Änderungen kann man natürlich anstreben; dass Parlamentarier z.B. nur noch direkt gewählt werden und nicht über Parteilisten ...

@Exzellenz

Exzellenz schrieb:Ich muss euch ganz ehrlich sagen durch die Maut werden für uns Bürger Mehrkosten entstehen und warum bin ich mir da so sicher, weil die Politik sagt, dass es nicht so ist

Das glaube ich in der Tat auch. Schon der Soli sollte ja zeitlich begrenzt sein. :)

Im Grunde sehe ich es ja sogar ähnlich wie du. Wenn man sich nicht mal auf einfachste versprechen verlassen kann, dann hat wählen tatsächlich keinen Wert. Deshalb tue ich es auch nicht. :)

Was Volksentscheide angehet:
Es gibt ein schönes Zitat aus Men in Black:
"Ein einzelner Mensch ist intelligent. Eine Menge Menschen sind eine Horde dummer Tiere."
so oder so ähnlich.

McMurdo schrieb:Im Grunde sehe ich es ja sogar ähnlich wie du. Wenn man sich nicht mal auf einfachste versprechen verlassen kann, dann hat wählen tatsächlich keinen Wert. Deshalb tue ich es auch nicht. :)

Wieso? CSU hat das versprochen und jetzt wird es gemacht ;)
Wenn Parteien koalieren, dann muss man auch mal damit rechnen, dass Wahlversprechen eingelöst werden ...

Das ist wie mit dem beten ... Verschiedene Menschen wünschen sich oft gegensätzliche Sachen, sodass ein Gott da auch selektieren müsste (wenn er es denn überhaupt tut) ...

Volksentscheide würden zwar mehr direkte Demokratie bringen, doch das Volk kann nicht über alles bestimmen.
In Italien wo ich einst wohnte, gab und gibt es andauernd Volksentscheide.
Dort bekommt man manchmal 10 Wahlzettel in die Hand gedrückt um ein Kreuzchen für "Ja" oder "Nein" zu machen.
Nur das die Fragen so kompliziert sind und irgendwelche Dekrete abgeschafft werden sollen, das nur die wenigsten diese verstehen und die Leute einfach ihr Kreuzchen machen, egal ob ja oder nein.
Das Resultat ist kein wirklicher Volksentscheid, denn nur per Zufall gibt es mehr ja oder nein Stimmen.
Ich bin zwar für Volksentscheide, aber bitte bei verständlichen Themen großer Tragweite.

@Exzellenz
Zum belügen gehören immer zwei.Einer der die vorgeblichen auftischt und einer der den Teller brav leer macht,von der Vorsuppe bis zum Dessert.Es wird auch klaglos verputzt wenn statt dem Pfälzer Saumagen Eisbein mit Erbswurst vom Tellermeister angeliefert wird.
Eine Reklamation findet nicht statt,stattdessen zahlste brav die Rechnung und lächelst.Draussen,da moserst du dann rum,schön anonym wird dann über Koch und Tellermeister hergezogen,die absurdesten Geschichten über den hygienischen Zustand in der Küche werden dann in die Welt gesetzt,genauso anonym natürlich,man nennt das auch Rufmord,das geht solange bis die Lokalität dichtmachen muss....Super
Wenn du der Auffassung bist das es in einer Demokratie genügt alle vier Jahre seine Kreuzchen zu machen,dann hast du sie nicht verstanden.
Es geht darum sie mit Leben zu füllen,mit Gewinsel und Gejammer tust du eher das Gegenteil.
Bürgerliche Freiheiten,Wahlrecht und dergleichen wurden nicht erwinselt und erbettelt,sie wurden eingefordert und erkämpft.
Und Misstände,sei es das pannendurchseuchte Kernkraftwerk um die Ecke,ein nichtvorhandenes Radwegenetz oder der Beschluss aus dem nahen Hochmoor ein zubetoniertes Gewerbegebiet mit Autobahnanschluss zu machen,werden nicht durch Herummosern abgeschaltet.Man rückt ihnen mit ner Bürgerini zu Leibe,mit Demonstrationen,Blockaden,Bauplatzbesetzungen und Lobbyistengruppen an seiner Seite die dafür sorgen das das auch in den Nachrichten und Zeitungen seinen Niederschlag findet,die ihre Leute in den Fachgruppen der Parlamente,in den Auschhüssen des Stadtrats und der Bezirks und Landesparlamente haben.

Exzellenz schrieb: aber es ist Fakt das ein Großteil Deutschlands die deutsche Mark zurück will

Ist das wirklich ein Fakt?

Exzellenz schrieb:und das bestimmt nicht aus dem Grund weil sie optisch schöner war

Viele, die die D-Mark zurück haben wollen, verknüpfen den Euro mit einem Preisanstieg. Aber das ist schlicht falsch. Das ist eine falsche Wahrnehmung.
Und dann wären wir wieder beim Problem der Volksentscheide: Es werden Entscheidungen aufgrund falscher Wahrnehmungen getroffen. Mir würde es deutlich schwerer fallen, mich diesen dummen Entscheidungen unter zu ordnen.

Eine repräsentative Demokratie hat einige Nachteile gegenüber einer direkten. aber sie hat ihr gegenüber auch Vorteile und diese überwiegen.

Auch die Aussage: "Es ändert sich eh nichts", ist nicht haltbar. Schau Dir doch an, wie sich die politische Landschaft verändert hat. welche Dinge heute politisch möglich sind, die es vor 20 Jahren noch nicht waren.
Und ja,es gibt Fehler. Und gebrochene Wahlversprechen. Aber ein Teil davon ist nur scheinbar ein Fehler, weil es Dir als Fehler vor kommt, ohne dass es objektiv schlecht wäre.

Du siehst die ganze Sache sehr einseitig. Du betrachtest die Vorteile einer direkten Demokratie ohne deren Nachteile zu kennen. Das führt dann zu Deiner Frustration.

Edit: Und in einem Punkt muss ich mich warhead anschließen: In unserer Demokratie kannst Du mitgestalten. Du kannst eine Partei gründen und deine Ideen damit an den Mann bringen. Du kannst auf Missstände aufmerksam machen.
Aber das ist eben eine Bringschuld des mündigen Bürgers.

wenn ein großteil deutschlands die mark wieder haben möchte, warum losen anti-euro parteien wie die afd immer schlimmer ab in den wahlen. wobei da fällt mir ein, in den umfragen liegen sie ja oftmals ganz weit vorne. scheint wohl das selbe prinzip wie bei der mark zu sein: jeder will sie, aber keiner will sie.