@taren Eventuell muss man es auch mal ökonomisch betrachten, um die Frage Mariupol besser beleuchten zu können, das Gebiet das die Terroristen bisher besetzen reicht einfach nicht aus, um da zwei kleine Staaten vernünftig zu betreiben, bisher zahlt das alles Russland und es wird ohne Russland nicht gehen. Die Krim hat schon Milliarden gekostet und wird weitere kosten, der Krieg kostet Russland reichlich Geld, von Ansehen und Vertrauen in der Welt mal ganz abgesehen.
Ziel wird also schon sein, da so schnell wie möglich was aufzubauen, das Geld bringt, nicht um Gewinn zu machen, sondern nur um die Kosten für die Show zu mindern. Da ist Mariupol einfach ganz wichtig, man braucht da den Hafen, einen neuen zu bauen würde ja wieder sehr viel Geld kosten.
Im Grunde bleibt den Warlords kaum eine andere Möglichkeit, als weiter Dörfer und Städte zu erobern, ist kaum wahrscheinlich, dass sie sich auf Dauer mit dem zufrieden geben werden, was sie bisher besetzt haben. Ist auch eine Frage der Zeit, Russland kann das so eventuell noch 12 Monate laufen lassen, aber 24 Monate wären sicher schon ein Problem, 36 Monate oder 48 Monate sind kaum möglich, bis dahin sind die Reserven an Kapital erschöpft und die Sanktionen werden ja sicher weiter laufen und eventuell noch verschärft.
Putin läuft einfach die Zeit davon, er kann sich da nicht beliebig Zeit lassen und schauen was so kommt. Auch werden die verbliebenen Bewohner in den besetzten Gebieten einen Lebensstandard haben wollen, aber wer lebt da noch und kann was erwirtschaften? Und das neu Ansiedeln von Russen dort wird auch nicht laufen, welche Russen wollen denn aus Russland raus und dorthin ziehen, wo alles zerschlagen ist?
Ist doch eher so, dass die Menschen die können die Gebiete verlassen, bleiben tun jene die eben nicht gehen können, da sind dann viele Rentner die Kosten verursachen und nichts erwirtschaften.
Also ökonomisch ist das echt ein Problem für Russland und viele meinen ja, der Donbass hätte der Ukraine all die Jahre Geld gebracht, das ist nicht richtig, in Wahrheit hat Kiew die Jahre zuvor da viel Geld für zahlen müssen, die Gelder flossen also nicht aus dem Donbass nach Kiew, sondern in die andere Richtung.
Und nun wurde noch ganz viel Infrastruktur zerstört, das muss alles wieder aufgebaut werden, wird auch Milliarden kosten, ich sehe da keinen Weg für Putin in drei oder vier Jahren aus der Nummer Kapital zu generieren. Und bis dato wird auch die Stimmung kippen, gehen wir davon aus, dass die Kämpfe aufhören, dann werden die Bewohner Forderungen stellen, dann wollen die da leben und Standards haben, selber können sie es nicht zahlen, also wird Russland da viele Milliarden investieren müssen, da werden die Bewohner in Russland aber Augen machen, wenn das Geld das eh kaum da ist nun für den Aufbau der Gebiete in der Ostukraine ausgegeben werden.
Auch besteht die Gefahr, dass die dann irgendwann doch wieder Richtung Kiew und EU ziehen, dann wären die Gelder für Russland verloren.
Also unter dem Strich alles wenig sinnvoll, die ganze Show lenkt nur von Problemen in Russland ab, nach den Demonstrationen wegen Wahlbetrug war die Stimmung gegenüber Putin im Keller, aber so eine Kriegsshow und den starken Mann machen bringt eben Zustimmung, nur nicht auf Dauer, was wird Putin als veranstalten, wenn die Stimmung kippt, wenn die Russen sich nun genug als Bär gefühlt haben und gerne mal wieder mehr Butter auf dem Brot hätten? Und das Geld einfach nicht dafür da ist, weil es zum Teil in den Osten der Ukraine zum Wiederaufbau fließt?
Und ohne geht es nicht, wenn da nicht richtig investiert wird, wird da die Stimmung kippen, die Warlords haben dann sicher eigene Ziele.