nocheinPoet schrieb:Er soll sich um sein Land kümmern, da gibt es mehr als genug zu tun.
Das ist eigentlich die Quintessenz - aber wenn man selbst sehr gut lebt, nimmt man das vmtl. nicht wahr und zündelt lieber in der Welt - wie manch US-amerikanische Administration (ich schreibs nur um den erwartbaren Vorwurf von "ABER DIE AMIS!" zuvor zu kommen).
Ich glaube es liegt am Ende irgendwo am russischen Mindset - also jenem der Politik dort, zumindest. Man sieht/vermutet lieber externe Feindbilder als Probleme im Land konsequenter anzugehen. Praktischerweise kann man so auch teilweise innere Unzufriedenheit auf ein externes Feindbild fokussieren, die "Reihen schließen" sozusagen. Nur, obs dem "0815-Russen" zwingend dadurch besser geht, wenn er seinen Frust eher auf externe Feindbilder als die eigene Verwaltung/Politik entlädt, darf bezweifelt werden.
Also messbar oder wirtschaftlich besser geht, meine ich.
Ich sehe einzelne Parallelen zu China, das ja im Kern auch ein Mindsetproblem hat. Da gehts, wie andere Betrachter, Analysten und Experten mutmaßen, darum, das "Gesicht zu wahren" weil man vorher kollektiv Phasen der Schande erlebt hat und quasi aus einer Art "Underdog-Position" heraus teilweise Komplexe herausbildet die in Großmachtsfantasie und politischem Gepoltere und Machtgehabe münden.
So zumindest mein grober "Take" dazu, also meine vereinfachte Zusammenfassung. Wer lieber "Lebensraum" (aus Sicht von RU/CN, Baltikum/Ukraine bzw. Taiwan) auf Kosten anderer will statt im Land die Lebensbedingungen für mehr zu bessern oder die Beziehungen zu anderen Teilen der Welt zu verbessern, der wird entsprechend Prioritäten setzen und zündeln.