Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

babykecks schrieb:Begonnen wurde der Medienkrieg in Deutschland bei Beginn der Krise. Trotzdem darf und sollte man hinweisen dass es in Griechenland eine Tradition gibt die Schuld im Ausland zu suchen, statt Selbstkritik zu üben und Fehler auszumerzen.

Da ist was dran.. nach der 400 Jährigen osmanischen Besatzung hat sich tatsächlich eine xenophobe Note in der Gesellschaft manifestiert, und die wird auch gerne immer wieder von den Mächtigen dort gespielt. Es ist kein Zufall, dass auch die Rechten momentan mit an der Regierung sind, aber man muss es dennoch etwas differenzierter sehen. So wie die ihr Idiotenklavier mit den "Patrioten" spielen, so wird auch unsere Meinung diesbezüglich geformt, und dass der Springerverlag eine Macht im Land ist, die man nicht unterschätzen sollte, dürfte eigentlich jedem, der sich schon mal damit beschäftigt hat, bekannt sein.

@babykecks

Trotzdem darf und sollte man hinweisen dass es in Griechenland eine Tradition gibt die Schuld im Ausland zu suchen [...]

Du denkst also, die Griechen haben aus völlig unerfindlichen Gründen die Neigung, sich als Spielball ausländischer Regierungen zu sehen?
In welchem geschichtlichen Kontext könnten griechische Vorwürfe an Großbritannien und den USA entstanden sein?

Ok, schwer zu sagen wie ein Griechischer Staatsbankrot 2010 ausgegangen wäre (Was ja im Grunde dein Vorschlag ist)

Da fällt mir gerade ein..
Was wäre denn eigentlich so schlimm daran, kann man das irgendwie verbildlichen?

Ich meine, Staatsbankrotts gab es doch immer wieder in der Geschichte, und die Länder wurden eben dann umstrukturiert, aber was das für sonstige Folgen hat, weiß ich auch nicht.

Mal was dazu, wieso es so schwierig ist, hier einen Konsens zu bekommen, und warum die ihre Leute doch in weiten Teilen des Problems hinter sich haben:

Dennoch bleibt Anna auch hier differenziert: Sie sieht gar nicht so sehr die Fehler bei den deutschen Politikern. Die versuchen ihrer Meinung nach eine legitime Strategie zu verfolgen. Aber genau das, so ergänzt sie, versuchen ja auch die Griechen: Sie sind am Ende und sie wollen ihren Arsch retten. Sie denkt: Keiner weiß eine echte Lösung. Nicht die Griechen. Aber eigentlich würden auch die EU und der IWF ein unrealistisches Ziel verfolgen: So schnell wie möglich das Geld zurück zu bekommen. Ob das realistisch sein kann – die Frage stehe nicht im Raum. Die Schuldenrückzahlung stehe im Vordergrund – eine politische Lösung des Problems sei nicht in Sicht.

Ich sehe mich ein bisschen als Stimme von Griechenland, weil ich finde, dass die von den deutschen Medien sehr klein gehalten wird. So weit ich kann, versuche ich da Aufklärungsarbeit zu leisten.

* * *

Alle drei, Konstantinos, Michalis und Anna haben ihre Freizeit dafür geopfert, sich mit dem Thema Griechenland zu befassen. Sie haben eine andere Perspektive als Halbbetroffene, sie kennen beide Seiten gut. Und sie kommen zu erstaunlich ähnlichen Ergebnissen. So stellen sie unisono infrage, ob die geforderten Reformen wirklich dazu taugen, Griechenland aus dem Tief zu ziehen. In den Medien wird meistens nur kolportiert, dass die Griechen „ihre Hausaufgaben nicht machen“. Anna findet: „Es ist aber keine nachhaltige Lösung, wenn Griechenland beispielsweise die Flughäfen veräußert und in privatwirtschaftliche Hände gibt – nicht in eigene Privatwirtschaft in Griechenland, sondern an ausländische Investoren. Ich bin wirklich keine Expertin für Wirtschaft“, fügt sie hinzu, „aber das kann doch keine nachhaltige Lösung sein.“

Auch hier spricht der Artikel noch weitere Themenbereiche an. Medien, den Vergleich der Pleitestaaten usw..

https://www.freitag.de/autoren/katrin/wir-machen-den-job-der-journalisten?utm_content=buffer577bb&utm_medium=social&utm_source=facebook.com&utm_campaign=buffer

munZouR schrieb:Seien wir ehrlich: Man will mit allen Mitteln verhindern, das diese Regierung Erfolg hat und dieser werden Steine in den Weg gelegt und man versucht, sie zu stürzen.

Also soweit ich weiß versucht man doch alles um die Griechen im euro zu halten. Es geht doch letzlich darum warum die Griechen keine Reformen wollen.

@babykecks
Wo ist das Problem mit ERT? Der voruebergehende Sender NERITwird ja sein eingeschraenktes Programm einstellen sobald ERT wieder sendet, oder nicht?
Ich finde das Thema ERT ist unbedeuetend.

Aperitif schrieb:lso soweit ich weiß versucht man doch alles um die Griechen im euro zu halten. Es geht doch letzlich darum warum die Griechen keine Reformen wollen.

Was ein schwerer Fehler ist..
man hätte bereits beim Griechenland EU-Beitritt nicht gleich den Euro Einführung sollen. Etwas was ich bis heute nicht verstehe; warum der Euro ein Heiligtum ist, denn die EU bestehe primär wegen dem Euro, sind Grundlegend falsche Gedanken..Der Euro ist nur eine Währung bzw. Währungsunion mehr nicht, aber man hat das zu einem Fundament der EU gemacht. Grossbritannien ist in der EU und hat ebenfalls kein Euro...und das funktioniert ebenso. Der Euro selbst ist nicht schlecht, für DE passend...aber für wettbewerbsschwache Länder ist er nicht gut, weil diese Währung für die zu teuer ist und Abwerten ist nicht mehr möglich wie davor.

@babykecks

Für Nerit bezahlt der gemeine Grieche auch 3 Euro, also was steht da denn in diesem Artikel von kleinem Budget??
Merkste was?

Nerit wird geschlossen und von Ert ersetzt.

Schau mal, die Hellenen sparen sogar und entfernen nur das N und das I ^^


http://www.sport-fm.gr/article/Stiles/Media/ert-ksana-sto-radiomegaro/3091331

(Bild und Video)

Kalliopi13 schrieb:Du denkst also, die Griechen haben aus völlig unerfindlichen Gründen die Neigung, sich als Spielball ausländischer Regierungen zu sehen?
In welchem geschichtlichen Kontext könnten griechische Vorwürfe an Großbritannien und den USA entstanden sein?

Da du schon so mysteriös fragst, kannst du ja gleich darüber schreiben.

@mayday
Griechenland war doch schon Mitglied der EG. Laut dem was ich gelesen hab, hat sich Athen mittels Buchhaltertricks und erpressung (wirverstaatlichendeutschesstaatseigentumingriechenlandwegennazikreditundwegenmoralkeulegehtdasauch) in den Euro geschubst. Ich meine das hat im nachinein einen bitteren Nachgeschmack, frag mal die Bewohner anderer aermerer Laender die jetzt haften was die von dem ganzen halten?

Eins ist klar, es wurden auf allen Seiten Fehler gemacht.

@SouthBalkan
Wenn der neue Staatssender billiger und mehr Leuten arbeit gibt ist es gerecht.

3 Seiten, wieder kein ZDF. Die Pro Griechen hier im Thread sind fast wie ihre Regierung. viel Gerede, aber es wird nix Vorgelegt um den Standpunkt zu untermauern

@SouthBalkan

Komisch mir Erzählen Italiener Spanier, Portugießen und Exilgriechen die Deutsche Politik ist Super`? Und Jetzt?


Welche Deutsche Politik soll denn für die Länder Desaströs sein? Weil die Bösen Deutschen einen Exportmarkt haben ? WEil sie Produkte haben die auf den Weltmarkt funtionieren?

Das Problem ist der Süden wollte leben wie die Nordeuropäischen Staaten aber dabei nur einen Bruchteil des Aufwandes Betreiben. Spaniens Krise hat was mit Vefehlter Kreditwirtschaft zu tun. Immobilienblase, und Ialien? Den geht es ganz gut, dafür das sie Jahrelang einen Spinner an der Regierung hatten, der Auf Staaskosten, Koks, Nutten und Facelifting durchgezogen hat.

Vielleicht sollten wie die Finanzaufsicht in Italien auch der Mafia überlassen, die haben ihre Bücher in Ordnung und Hinterziehung gibt es da auch nicht :)

@Vltor

schön, außer VT kommt nix hier bei Rum von Mancher Seite. Die Böse gleichgeschaltetet Presse, usw usw.

Zig Seiten aber das Wesentliche Fehlt.

Ich habe hier mehrfach gebeten von der Pro Griechische Regierung die Reformpunkte hier zur Diskussion zu stellen.

Stattdessen kommt wieder die Liebe zur Heimat (Komisch immer diese Exilliebe)

babykecks schrieb:Laut dem was ich gelesen hab, hat sich Athen mittels Buchhaltertricks und erpressung (wirverstaatlichendeutschesstaatseigentumingriechenlandwegennazikreditundwegenmoralkeulegehtdasauch) in den Euro geschubst. Ich meine das hat im nachinein einen bitteren Nachgeschmack, frag mal die Bewohner anderer aermerer Laender die jetzt haften was die von dem ganzen halten?

Für die alternativlose EURO Einführung wurde nicht nur in Griechenland tief in die Trickkiste gegriffen.



Wikipedia: EU-Konvergenzkriterien#Kritik an den Konvergenzkriterien

Der Gesamtschuldenstand lag in Italien, Griechenland und Belgien bei Euro-Einführung über der Grenze von 60 % des BIP

Neben diesen offenen Fälschungen wandten einige Staaten kurz vor der Einführung des Euro bestimmte Maßnahmen an, um das Defizit kurzfristig zu senken, ohne hierbei eine nachhaltige Wirkung im Blick zu haben. So erhob Italien unter dem damaligen Ministerpräsidenten Romano Prodi 1997 eine weitgehend rückzahlbare Euro-Steuer, die im konvergenzrelevanten Jahr das Haushaltsdefizit von 3,6 % auf genau 3,0 % drückte. Frankreich übernahm von der privatisierten France Télécom die Pensionsverpflichtungen und erhielt als Gegenleistung 37,5 Milliarden Francs (5,72 Milliarden Euro), wodurch das staatliche Defizit einmalig um etwa 0,6 Prozentpunkte gesenkt wurde. Auch Deutschland werden manipulative Methoden vorgeworfen, weil der damalige Finanzminister Theo Waigel von der Deutschen Bundesbank eine Neubewertung ihrer Goldreserven forderte. Der Gewinn sollte nach dem Willen des Ministers als Buchgewinn an die Bundesregierung ausgeschüttet werden und so zu einer Senkung der Nettoneuverschuldung führen. Hinzu kamen weitere haushaltspolitische Konstruktionen: So verkaufte die deutsche Bundesregierung Aktien der Deutschen Telekom und der Deutschen Post an die staatseigene Bank KfW, um ihren Schuldenstand zu verringern. Faktisch blieb dabei das Risiko fallender Kurse ebenso wie die Dividendeneinnahmen jedoch beim Bund. Es handelte sich um eine reine Umbuchung, die rechnerisch zu hohen Zahlungen an den Staatshaushalt führte.[6]

Auch nach Einführung des Euro wurden die Kriterien des Stabilitäts- und Wachstumspakts in einigen Ländern (darunter auch Deutschland) nicht immer eingehalten. Der Rat der Europäischen Union verzichtete jedoch jeweils darauf, Sanktionen zu verhängen. Aufgrund der Finanzkrise ab 2007 wurden die Kriterien Mitte 2010 überhaupt nur von Estland und Schweden eingehalten; allerdings hatte auch die Europäische Kommission angekündigt, bei der Bewertung von Defiziten während dieser Ausnahmesituation großzügig zu verfahren.

Wie wir sehen, nimmt man es mit Maastricht nicht besonders genau... und das nicht nur in Griechenland. Wenn sogar die Belgier, als Heimstädte der EU eigentlich den Euro nicht hätten einführen dürfen bleibt angesichts der Vorwürfe an die Griechen nur ein müdes Lächeln. :)

@Fedaykin
Der Sueden will ganz bestimmt nicht wie die Nordeuropaer leben ,wieso auch?
Gibt es an der Lebensweise was zu beneiden?Arbeiten, abends Brot zum Essen und sich sinnlos besaufen bei jedem nur denkbaren Anlass.

Wie meinst du das mit dem Bruchteil des Aufwandes im Sueden?

Die Wochenarbeitszeiten sind in GR deutlich laenger wie in DE, die Urlaubtstage weniger wie in DE.

Die Punkte der griechischen Regierung zu den Reformen wurden bereits erwaehnt, ansonsten kannst du diese googlen

@Fedaykin
Dir Griechen,Italiener,Portugiesen und Spanier erzaehlen dir ganz bestimmt nicht dass die deutsche Politik super ist,das glaubst du doch selber nicht.

Die Europapolitk Deutschlands ist bei den suedeuropaeischen Voelkern sehr unbeliebt, ueber diesen Fakt brauchen wir doch hier nicht wirklich diskutieren,oder?

dunkelbunt schrieb:Da fällt mir gerade ein..
Was wäre denn eigentlich so schlimm daran, kann man das irgendwie verbildlichen?
Ich meine, Staatsbankrotts gab es doch immer wieder in der Geschichte, und die Länder wurden eben dann umstrukturiert, aber was das für sonstige Folgen hat, weiß ich auch nicht

Schlimm wird es für die Griechen, für den Rest eher weniger. Wenn sie die Refomren erst durch einen Bankrott angehen wollen, können sie haben.

Ob so oder so, um einen Einbruch des Lohn Preisniveaus und des Lebensstandard kommen sie nicht herum. Euro hin Euro her.

@Fedaykin
Ich denke worum es geht, ist hier ganz gut erklärt:

http://library.fes.de/pdf-files/id/ipa/08226.pdf

mayday schrieb:aber für wettbewerbsschwache Länder ist er nicht gut, weil diese Währung für die zu teuer ist und Abwerten ist nicht mehr möglich wie davor.

Nun Abwerten allein bringt nicht zwingend wirklich Wettbewerbsvorteile die ausreichen. Problem ist eher das die Schwachen Länder das Lohn Preisniveau zu stark gestiegen ist im Verhältnis zur Produktivität.

Der Sueden will ganz bestimmt nicht wie die Nordeuropaer leben ,wieso auch?
Gibt es an der Lebensweise was zu beneiden?Arbeiten, abends Brot zum Essen und sich sinnlos besaufen bei jedem nur denkbaren Anlass.
t

Im Materiellen Sinne. Aber schön das von dir dem ganzen Thread nix kommt, was auch nur Ansatzweise Dikussionswürdig wäre.

SouthBalkan schrieb:Die Wochenarbeitszeiten sind in GR deutlich laenger wie in DE, die Urlaubtstage weniger wie in DE.
Die Punkte der griechischen Regierung zu den Reformen wurden bereits erwaehnt, ansonsten kannst

Wochenarbeitzeit sagt nix über Produktivität aus.


Griechenland hätte bestenfalls auf dem lohn Preisniveu des Nachbarn Türkei liegen dürfen. Tatsächlich liegen aber die Einkommen teilweise im Bereich Deutschlands.

SouthBalkan schrieb:Dir Griechen,Italiener,Portugiesen und Spanier erzaehlen dir ganz bestimmt nicht dass die deutsche Politik super ist,das glaubst du doch selber nicht.

Doch tun sie. Beweis doch das sie es nicht tun.

SouthBalkan schrieb:Die Europapolitk Deutschlands ist bei den suedeuropaeischen Voelkern sehr unbeliebt, ueber diesen Fakt brauchen wir doch hier nicht wirklich diskutieren,oder?

Na Bennen mal und Beleg mal was wie wo Unbeliebt ist.