Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

Griechenland hat seine Reformliste vorgelegt, die Glaeubiger ihre, jetzt wird verhandelt.

Der Knackpunkt dürfte wohl in unterschiedlichen Auffassungen über die Definition der Reformen liegen. Tsirpas hat Wahlversprechen gegeben die auf ein zurück drehen der bereits erfolgten reformen basieren. Dafür wurde er gewählt. Die griechische Bevölkerung möchte keine Reformen. Wobei immer noch die Erklärung fehlt warum wesentlich ärmere Staaten für die griechen aufkommen sollen. Es gibt sie nämlich die ärmeren euro staaten. Erklär uns mal warum man den Griechen nicht das zumuten kann was andere Länder vormachen. In der Slowakei liegt die Durchschnitts rente bei 400 euro.

@SouthBalkan
Die Strategie der griechischen Regierung hat zum Ziel, im Falle eines Grexit den griechischen Bürgern, vor allem natürlich den wohlhabenden, eine Rettung ihrer Eurobestände auf Kosten der Bürger der anderen Eurostaaten zu ermöglichen. Damit diese Operation abgeschlossen werden kann, werden die Verhandlungen möglichst lange hinausgezögert. Was nach außen als völlig trollige Unfähigkeit von Politamateuren erscheint, ist dann letztlich ein ausgefeilte Strategie, die anderen Eurostaaten maximal abzuzocken. Die EZB unterstützt diese Politik mit ELA-Krediten. Sollte sie endlich diese Politik beenden, dann hat die griechische Regierung mit 99 Milliarden Euro durch Überweisungen ihrer Bürger ins Ausland und 43 Milliarden Euro unter der Matratze 79% des BIP von 2014 auf Kosten der Steuerzahler der anderen Eurostaaten abgezockt. Daher ist auch das eigentlich Unverständliche erklärbar, nämlich die fehlenden Kapitalverkehrskontrollen.

Während uns hier Märchen erzählt werden, einfältige Zeitgenossen über verhungerte Kinder schwadronieren und hier die politische Klasse völlig versagt, werden die Steuerzahler der Eurostaaten ausgepresst, abgezockt und verurteilt, einen Neustart in Griechenland nach einem Grexit zu finanzieren. Und dass dies auch durch die armen Länder in der Eurogruppe getragen werden muss, ist die spezielle griechische Variante von "Solidarität", Umverteilung von Unten nach Oben.

Es ist eine antieuropäische Politik, die ausschließlich nationalistisch Vorteile zulasten des Rests der Eurostaaten anstrebt. Entsprechend die Drohung, den Euro zu zerstören, wenn die Erpressung nicht aufgeht.

Was Sie wirklich wollen haben Sie doch schon verlauten lassen, kompletter Schuldenschnitt + xxxMrd. obendrauf als Aufbauprogramm, wenn dann nach 1-2 Jahren dieses Geld auch verfrühstückt ist, die Regierung mit vollen Taschen abgewählt wurde, zum x-mal nichts reformiert wurde und trotz x-tem Schuldenschnitt bereits wieder Schulden aufgelaufen sind kommt dann die nächste Neue/Alte Regierung wäscht ihre Hände in Unschuld und macht wieder alle anderen verantwortlich, fordert einen erneuten Schuldenschnitt und Aufbauprogramm...

mmh kann ich stellenweise zustimmen, bzgl Rettung der Eurovermögen vor dem Grexit.

@Hideio

Alternativ müssen die Russen für Erpressungsversuche hinhalten.

@SouthBalkan

Griechenland wird noch zigmal eine Reformlisten vorlegen und auf die Tränendrüse drücken. Die sind alle nicht glaubwürdig. Nur legen die in der Kürze der letzten Wochen immer enger getaktet die Listen vor und tun nichts, aber das Geld wird knapper, sehr knapp.

@Hideio
Klingt plausibel..

@Hideio
Ich verstehe deine Ausfuehrungen nicht wirklich.
Die Vermoegen welche in den letzten Monaten von griechischen Konten von den Einlegern abgezogen wurden waren ja kein Schwarzgeld,sondern versteuertes "offizielles Geld".
Die Anlager haben das Geld abgezogen weil sie Angst vor Bankenpleiten und/oder einer Beschlagnahmung der Vermoegen wie in Zypern haben,ich sehe darin nichts illegales.

Viel wichtiger waere es an die Vermoegen unversteurter Gelder reicher Griechen im Ausland zu kommen, hierzu gibt es Fortschritte im Gesamteuropaeischen Sektor.

Inwieweit die aktuelle Regierung es schafft die vermoegenden Griechen gerecht zu besteuern bleibt abzuwarten, die Regierung muss liefern, daran wird sie auch gemessen werden, von heute auf morgen kann sie das nicht aendern, ich hoffe dass den Worten Taten folgen werden, eine Vorverurteilung ist jedoch unfair.

Ein gutes Beispiel eines augeblaehten ,griechischen Staatsbetriebes ist das staatliche ueberregionale monopolistische Busunternehmen "KTEL",ich rege mich jedesmal auf wenn ich eine Busfahrtkarte kaufe.
Das Prozedere laueft wie folgt ab: Man ist im Busbahnhof von Thessaloniki und will sich eine Karte kaufen fuer eine Fahrt in irgendeine andere Stadt, die Karte kann fuer eine bestimmte Stadt vor Ort nur an dem Schalter gekauft werden fuer den dieser Stand zustaendig ist, somit hat man in einer relativ kleinen Flaeche im Busbahnhof ca. 10 verschiedene Verkaufsschalter, und jeder Verkaufsstand verkauft nur Karten fuer eine bestimmte Stadt oder Region, was natuerlich nicht eine Katastrophe und reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ist, ich habe mich oefters darueber beschwert.Darueber regen sich sehr viele Griechen auf,und zu Recht.

Die ineffezienten Staatsbetriebe gehoeren als erstes saniert, da gebe ich allen Kritikern Recht.
Aus deutscher Sicht wuensche ich mir konstruktive ,konkrete Kritik und keine Verallgemeinerungen ueber das "griechische Volk",vor allem keine Angriffe auf die griechische Kultur.

Seit Jahresbeginn sind 48000 registrierte Fluechtlinge in Griechenland gestrandet, wieviele es tatsaechlich sind weiss niemand, da viele Fluechtlinge sich in GR nicht registrieren lassen wenn sie nicht von den Behoerden aufgegriffen werden, da sie sonst laut EU Gesetzen bei einer Weiterreise in ein anderen Schengen-Eu Staat zurueck nach GR abgeschoben werden.Nach Gespraechen mit Verwandten in Athen und Thessaloniki ist die Lage dramatisch wie nie zuvor, weil fuer die illegalen Fluechtlinge der letzten 10 Jahre schon die Lage immer schlechter wird, diese habe zuvor als illegale Tageloehner auf Baustellen oder im Agrarbereich ihr Glueck gesucht, diese Jobs werden auf Grund der wirtschaftlichen Misere immer knapper.Es droht eine humanitaere Katastrophe die Griechenland nicht loesen kann,sogar Italien mit 6 mal soviel Einwohner ist ueberfordert.
Da muss was passieren, ansonsten muessen wir die Fluechtlinge zurueckschicken in die Tuerkei.

Die griechischen Rentengesetze wurden reformiert, diese waren zum Teil auch absurd.
Die Rentenauszahlungen in der Slowakei sind dabei nicht relevant.Die griechische Wirtschaft , und insbesondere vor der Krise war die letzten Jahrzehnte wesentlich staerker wie die Slowakische, also absolut nicht vergleichbar.

Nominal war sie das vielleicht, aber Real betrachtet sieht man ja gerade die Problem

@SouthBalkan

Natrürlich sind Rentenausszahlungen in der Slowakei relevant. Das ist zudem ein kleineres Land als ihr es seid, die für mitbuckeln müssen. Außerdem alle mußten sich an die Einstiegskriterien halten, nur ihr habt es nicht getan, als es um den Euro ging. Portugal und Spanien blechen auch mit, obwohl es denen dreckig geht. Auf euch ist meiner Meinung nach lange genug Rücksicht genommen worden. Ich schließe mich dem Beitrag von @Hideio an.

Wenn DU nicht mit Kritik und geschichtlichen Gegebenheiten umgehen kannst, ist das ausschließlich dein Problem. Hier ist niemand beleidigend geworden.

Es ist doch richtig, der EU ist gedroht worden, alle Flüchtlinge weiter abzuschieben, dann wird gedroht mit dem EU-Austritt, dann wird gedroht mit Rußland. Dann wird gedroht mit Neuwahlen, dann mit Volksentscheiden!

Könnt ihr konstruktiv arbeiten?

Bauli schrieb:Außerdem alle mußten sich an die Einstiegskriterien halten, nur ihr habt es nicht getan, als es um den Euro ging.

Falsch! Schon Italien erfüllte die Kriterien nicht. Deutschland selbst musste, wie der Großteil der Regierungen, buchhalterische Klimmzüge vollbringen. Dass Griechenlands Zahlen frisiert waren, war zudem allen Beteiligten klar!
Und wer hat 2005 dafür gesorgt, dass der Stabilitätspakt aufgeweicht wurde? Na, wer weiß es noch?

@Kalliopi13
War wohl die alte Einheitspartei aus Union, spd, fdp, Grüne die einen gemeinsamen Wirtschaftsraum für die Bosse der Republiken durchdrücken mussten ;)

Man muss es einfach nochmal sagen: Wie ich meine, so hat der Euro der Völkerverständigung innerhalb der europäischen Staaten erheblich geschadet, statt genutzt, wo er doch nutzen sollte, und hat der Wirtschaft eher geschadet als genutzt, wo er ihr doch nutzen sollte, und wo das alles doch die Versprechen waren. Und selbst wenn man nun annimmt, dass der Euro etabliert wurde, um durch Umwege ganz gezielt durch die Krise in eine politische Union zu steuern, warum sollte diese politische und wirtschaftliche Union denn dann so toll sein? Was hieße denn mehr Europa und sich mehr durch Europa zu identifizieren? Müssten dann dafür die alten Identitäten wie die griechische und damit vielleicht auch die griechische Sprache genauso wie die anderen eher sterben? Was soll das also bedeuten, diese Verschmelzung, dieses mehr Europa? Wie seht ihr das?

Am ende solls wohl darauf hinaus laufen. Auf ein gebilde wie die usa.
Schwierig stell ich mir die sprache vor. Welche soll dann die einheitssprache werden. Om Prinzip will man nationen abschaffen Vor allem die deutsche So scheint es.