Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

canales schrieb:Und durch die höheren Zinsen wären sie in einer vergleichbaren Situation.

Schlimmere Situation. Denn getilgt haben sie ja nichts. Nur umgeschuldet.

Sie hätten die Notenpresse aktiviert, wie sie es bisher auch taten, Schulden in Drachme verlieten damit mit an Wert. Ob die Situation schlimmer war vor dem Euro, lass ich mal offen sehen, ist ja nicht so, dass Griechenland erst seit unmittelbar vor dem Euro existierte.

@mayday
Also wenn die Lösung die Notenpresse ist, dann kann ich die Griechen verstehen in den €-Raum zu gehen und dort verbleiben zu wollen...ständige Geldentwertung durch Inflation kann ja kaum die Lösung der Probleme sein.

Na, die Spanier wollen erst in 4 Wochen abstimmen...so lange dürften die Banken noch mindestens geschlossen sein.

@mayday
Die Schulden Griechenlandes sind aber in USD, Pfund und Euros. Wenn der Drachem durch Inflation an Wert verliert erhöhen sich die Schulden automatisch.

Die "Hilfsprogramme" werden von der griechischen Bevölkerung nicht als Hilfe angesehen,
sondern als Bevormundung und ab jetzt auch als der Ausverkauf Griechenlands.

Sollten die von den Gläubigern geforderten und von "Alexis dem Eingeknickten angenommenen "Reformen" umgesetzt werden, sodann ist davon auszugehen dass der Terror von links und rechts gegen ausländische Interessen in GR massiv zunehmen werden,Anschläge auf Konzernsitze, Botschaften usw. usf. wird die unausweichliche Antwort extremer Kräfte in GR sein.

Das Referendum war klar und deutlich, die Umfragen die eine Befürwortung der Sparprogramme und des Euros in der Mehrheit der Bevölkerung sehen sind für den Arsch und manipuliert, ich vertraue keiner Umfrage in GR mehr.

Das griechische Volk will souverän leben und keine fiskalische Besatzung, lieber Drachme und Staatspleite und dann wieder von vorne anfangen ,das ist die Meinung der Mehrheit.

canales schrieb:Natürlich hätten sie die Kredite genommen, vielleicht nicht in diesen Höhen, aber haben sie ja in der Vergangenheit auch gemacht. Und durch die höheren Zinsen wären sie in einer vergleichbaren Situation.

Nein, weil es kaum jemanden gegeben hätte, der sie ihnen gegeben hätte. Das zusätzliche Problem war nämlich noch das, dass die Ratingagenturen die gr.Staatsanleihen als risikoarm einstuften, und dann der Run auf die Papiere erst richtig los gehen konnte. Vorher hätte kein Investor, der noch bei Verstand ist, so viel in so eine wackelige und wenig effiziente Volkswirtschaft investiert.

@SouthBalkan

Noch haben es die Abgeordneten in der Hand, wofür sie stimmen wollen. Mit einem Ergebnis ist anscheinend erst sehr spät zu rechnen. Ich tippe ja auf eine Zustimmung zu dieser Farce.

@dunkelbunt
Natürlich kriegst Du Kredite...halt nur zu unverschämten Zinsen...
Aber eventuell wäre eine Umkehr der Ausgabenpolitik schon früher erfolgt, aber das ist letztendlich Spekulation.

@canales
Du kriegst nur einen Kredit, wenn es eine gute Chance gibt die Investition auch wieder einfahren zu können. Gewinnbringend wenn möglich. Und das war vor dem Euro nämlich in solchen Höhen noch nicht so gegeben, weil schon alleine die Zinslast den Schuldner erdrücken könnte. Darauf muss jeder Kreditgeber acht geben, sonst ist sein Kapital gleich weg.

Waren die Zinsen bei Griechenland vor dem Euro bei über 10%?

@babykecks
Das ist nicht ausschlaggebend, wie hoch die prozentuelle Zinsbelastung ist, sondern die Absolute. Wenn die höher ist, als das was man einnimmt, kann der Kredit unmöglich zurück gezahlt werden.

@dunkelbunt
Es gibt genügend Spekulanten, die Risiken eingehen, hat man ja bei Argentinien gesehen.
@babykecks
Bis 2007 war die Bewertung für Griechenland ja noch bei AAA...da gab es Geld zu handelsüblichen Zinsen...hat sich erst danach verändert.

@canales
Genau das ist der Punkt. Nur sollen die das besser mit ihrem eigenen Geld machen, und nicht dem der Steuerzahler.

@dunkelbunt
Grad eben wurden T-Bills in Höhe von 800 Millionen verkauft...irgendwer muß die ja gezeichnet haben...

@canales
Jo, kommt man nicht drum rum, gell^^

@dunkelbunt
ich bin kein Freund dieser "Wettgesellschaften", wegen mir hätte man da längst einen Riegel vorschieben können.

@canales
Da sind wir schon zu zweit. Das geht in manchen Belangen eindeutig zu weit, wie man immer wieder feststellen muss. Nichts gegen einen fairen und freien Markt, der eine Börse erlaubt, die Händler sauber und transparent zusammen bringt, und die hier wichtige Dienstleistungen für die Wirtschaften der Welt erbringt.
Aber wenn man anfängt in solchen Dimensionen zu zocken, dass das ganze Volkswirtschaften unter massiven Druck bringen kann, weil sogar die großen Geldverwalter kurz vor dem Kollaps stehen, dann ist das einfach nur noch unverantwortlich, und sollte besser von der Politik im Auge behalten werden. Deshalb werden auch immer mehr Stimmen für eine Monetative laut, die hier ein mächtiges Gegengewicht zu sowas bieten soll.

@babykecks

babykecks schrieb:Die Schulden Griechenlandes sind aber in USD, Pfund und Euros. Wenn der Drachem durch Inflation an Wert verliert erhöhen sich die Schulden automatisch.

Meinte wenn sie den Euro nicht hätten, oder vor dem Euro. Ein Hauptgrund weshalb Griechenland hohe Zinsen hatte, war weil Gläubiger ja nicht wussten, wie hoch die Drachme bewertet sein wird, wenn das Geld fällig wird. Es gab also schon sehr viele Schulden in Drachmen, die auch bei Banken lagen. Für diese Unsicherheit, wollten die Kreditgeber einen Zuschlag für die Währungsunsicherheit. Der Staat kann natürlich auch Geld inflationieren um den Berg weniger hoch erscheinen zu lassen und das wurde auch gemacht.

Wichtiger aber noch war, man wurde durch eine Abwertung der eigenen Währung gegenüber dem Ausland billiger, was Griechenland mit dem Euro nicht mehr tun kann.