z3001x schrieb:Deshalb sollte man sich den anti-modernen Tendenzen auch im Islam entschieden entgegenstellen.
Besonders da, wo die Religion sich über das Gewaltmonopol des Staates setzen will oder die Freiheitsrechte und Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der einzelnen Bürger beschneiden möchte. Oder das Arrangement mit der Demokratie als zu überwindende Zwischenlösung ansieht.
Da gibt es durchaus ernstzunehmende, destruktive Tendenzen, die das Christentum in den allermeisten Ausprägungen und Köpfen seiner Anhänger seit langem überwunden hat.
Du, sicher, das wünsche ich mir auch. Nur kann man es nicht erzwingen. Ein Demokratietransfer funktioniert nicht bei Menschen, die (derzeit) einfach keine Demokratie wollen. Wir sprechen hier von Regionen, in denen oftmals außerhalb der großen Zentren (aber natürlich auch dort) die eigene Familie, der eigene Clan und der eigene Stamm noch weit über dem Individuum steht. Das ist grundsätzlich ersteinmal überhaupt nicht verwerflich, denn es ist ein seit Jahrtausenden bewährtes Sozialgefüge. "Wir Europäer" haben diese Art von System erst vor ca. 1000 - 1500 Jahren abgelegt, bzw. jeweils temporär durch neue und andere Sozialgefüge ersetzt.
"seit langem überwunden" ... richtig, ich weiß was du meinst. Aber das haben jene Staaten und Religionen eben eventuell noch vor sich, bzw. laufen diese Prozesse derzeit ja auch eindeutig und offensichtlich ab. Stichwort:
Wikipedia: Shia–Sunni relations (leider nur auf englisch)
.... dann gibt es natürlich noch diverse weitere, zahlenmäßig kleinere Strömungen.
Und wieweit es Sinn macht, dieses von außen forcieren zu wollen, musste wohl schon Gustav Adolf damals erkennen.