@kiki1962 Du kennst die Problematik um Rassismus, Islamfeindlichkeit und Fremdenfeindlichkeit im Alltag. Du hast völlig Recht damit, Verallgemeinerungen zu unterlassen und differenziert zu denken. Und ich habe geschrieben oder gemeint, dass man natürlich auch immer zu Integrations und Partizipationsbereitschaft von Ausländern und Nachkommen appellieren muss, wenn sie an einen Punkt kommen, aufgrund ihrer Alltagserfahrungen Deutsche grundsätzlich nicht mehr zu mögen. Im schlimmsten Fall ist nämlich an einem Punkt kaum oder keine Integration mehr möglich. Wenn die Mehrheitsgesellschaft durch einzelne Vertreter aber gleichzeitig so Zugeständnisse machen, der diesen schwierigen Sachverhalt ignoriert, dann ungut.
Und ich würde nicht jeden einfach "Fanatiker" nennen, der nicht so ist, wie die Gesellschaft sich das wünscht. Klar, bei vielen unterschiedlichen Charakteren haste alles mögliche vertreten. Unsoziale, Soziale, Egoisten, Nationalisten, ganz liebe Menschen usw. Aber meistens sind es persönliche Gefühle, wie Frustration und so oder die eigenen Lebensverhältnisse, die das Verhalten überlagern.
Hier in meinem Wohngebäude hab ich einen guten Freund, 18 Jahre alt, türkischer Abstammung. Mutter und Schwester tragen kein Kopftuch und arbeiten, also recht liberale/moderne Familie irgendwie. Aber der Junge ist irgendwie mega angepisst von D und Deutschen. Zumindest in meinem Umfeld, also einem Teil der migrantischen community, ist die Stimmung gegenüber Deutschen teilweise von Fall zu Fall im Keller. Man kann versuchen es durch Zugeständnisse zu kitten, baust 10 Moscheen in einem Straßenzug. Aber das muss ja erst als Friedensangebot von deutscher Seite wahrgenommen werden. Als Angebot zur Zusammenarbeit. Wenn nicht zwischen guten und schlechten Deutschen differenziert wird, tut mir Leid, dann werden einzelne sagen "dumme Deutsche geben uns alles. Haben die verdient, so wie sie uns behandeln".
Aber genau das soll ja nicht sein. Wir wollen eine Gesellschaft sein, jeder soll partizipieren. Kein Gegeneinander.