PEGIDA

shionoro schrieb:Wir sehen, dass Ostdeutschland, gerade dessen ländlichere gebiete, besonders betroffen sind.
Dort ist auch soziale Armut größer als in den meisten anderen deutschen gebieten.

Das wird ebenfalls ein wichtiger Punkt sein.

Wer sich selbst marginalisiert fühlt und als hätte er nicht genug reagiert weit allergischer darauf, wenn er glaubt, der Staat gibt leuten die es nicht zu verdienen scheinen Privilegien während man selbst schauen muss wie man klar kommt.

Zeigt aber auch grandios, dass viele aus der Geschichte nichts, aber auch absolut gar nichts, gelernt haben.

shionoro schrieb:Wir sehen, dass Ostdeutschland, gerade dessen ländlichere gebiete, besonders betroffen sind.
Dort ist auch soziale Armut größer als in den meisten anderen deutschen gebieten.

Wobei ich aber auch denke, dass es gerade den Menschen in Sachsen weit besser geht, als in den anderen neuen Bundesländern.

@Bone02943
Da spielen viele Faktoren eine Rolle...

@Bone02943

Das hat mit geschichte ja gar nicht so viel zu tun.
Dass sich menschen benachteiligt fühlen und da, wo sie betrug und Korruption sehen das verhindern wollen, ist ja erstmal ein ganz natürliches verhalten.

Auch die Pegida Gegner nutzen argumentationslinien die das ganze noch verstärken.

Wo die Pegidas von faulen Ausländern reden oder Flüchtlingen die uns belasten, ist es ein gern vorgetragenes Argument von Gegnern, dass pegidas alle hartz 4 empfangen und ungebildet sind, etwas, was sie nicht akzeptieren würden, wenn ein Pegidaler es über Ausländer sagt.

@Flatterwesen

Das ist mir bewusst, auch die Vergangenheit der DDR spielt da mit rein. Vorallem da es keine ernsthafte Entnazifizierung gab, alle rechten Tendenzen wurden todgeschwiegen.

@shionoro

shionoro schrieb:Wo die Pegidas von faulen Ausländern reden oder Flüchtlingen die uns belasten, ist es ein gern vorgetragenes Argument von Gegnern, dass pegidas alle hartz 4 empfangen und ungebildet sind, etwas, was sie nicht akzeptieren würden, wenn ein Pegidaler es über Ausländer sagt.

Sry aber das sehe ich anders, für mich ist das ganze in der Mitte angekommen. Bei denen die nen Job haben und eher nicht in Armut leben.

shionoro schrieb:Das hat mit geschichte ja gar nicht so viel zu tun.

Denke schon das gerade die DDR da schon eine Rolle spielt.

shionoro schrieb:Dass sich menschen benachteiligt fühlen und da, wo sie betrug und Korruption sehen das verhindern wollen, ist ja erstmal ein ganz natürliches verhalten.

Sicherlich nicht, fraglich finde ich nur warum man das auf noch Schwächere schiebt. Asylsuchende oder Migranten können doch nichts dafür.

@Bone02943

Das ganze ist auch in der mitte angekommen, aber trotzdem war es durchaus ein oft vorgebrachtes Argument dass das ja eh alles ostdeutsche nazis und arbeitslose sind.

Das hab ich oft genug gehört

Die DDR spielt nur insofern eine rolle, dass ich denke, dass bei Pegida durchaus eine gewisse Korrelation mit dem gefühl vieler ostdeutscher, benachteiligt zu werden mitspielt.

´Man hat ja auch bei pegida nix gegen die leute die man für legitime Flüchtlinge und Migranten hält.

Nur schätzen die leute die bei pegida sind den Anteil dieser geringer als du und ich.

Die sehen da leute die sich Leistungen erschleichen auf ihren Rücken.

@Bone02943
Das ist das Problem bei vielen West, das man immer noch das Bild vom Braunen Ostenj hat. Aber das das stimmt nur teilweise, richtig ist das Parteien Rechts der CDU im Osten wesentlich häufiger gewählt, aber gleichzeit steht der Osten auch links und zwar wesentlich linker als der Westen. Insgesammt kann man nicht sagen das der Osten braun ist. Aber der Osten neigt wesentlich stärker zur Alternativen der Politisch Mitte zu finden. Deswegen ist der Ost sowohl wie auch Linker als der Westen. Den die Hochburgen einer Linkspartei befinden sich ebenso im Osten wie die der NPD. Der Westen hat mehr vertrauen in die Mitte als der Osten. Während der Osten wesentlich häufiger Alternativen Rechts wie auch links der Mitte sucht.

shionoro schrieb:Das ganze ist auch in der mitte angekommen, aber trotzdem war es durchaus ein oft vorgebrachtes Argument dass das ja eh alles ostdeutsche nazis und arbeitslose sind.

Sry aber ich lese immer nur das die Gegendemonstranten alle Arbeitslos sind und eben deswegen nur für Geld dort hingehen. ;)

shionoro schrieb:Die DDR spielt nur insofern eine rolle, dass ich denke, dass bei Pegida durchaus eine gewisse Korrelation mit dem gefühl vieler ostdeutscher, benachteiligt zu werden mitspielt.

Diese Benachteiligung findet ja auch statt, das kann man nicht leugnen, dennoch können weder Asylsuchende noch Migranten was dafür.

shionoro schrieb:´Man hat ja auch bei pegida nix gegen die leute die man für legitime Flüchtlinge und Migranten hält.

Offiziel vielleicht, bei Facebook ließt sich das ganz anders. Da ließt man eher nur von "Raus mit dem Pack" und "Die geghören nicht zu uns"

shionoro schrieb:Nur schätzen die leute die bei pegida sind den Anteil dieser geringer als du und ich.

Den Anteil der rechten und Fremdenhasser? Sry aber wenn man mal dort ist wird man sicher genug hören um das als unbegründet zur Akte zu legen.

shionoro schrieb:Die sehen da leute die sich Leistungen erschleichen auf ihren Rücken.

Die es ja natürlich auch gibt, der Fehler ist aber das auf so gut wie alle zu übertragen. Viele kennen doch höchstens den Dönermann von nebenan, und den auch nur flüchtig. Im gleichen Atemzug zu sagen hier kommen doch nur Schmarotzer her zeigt doch dessen Weltbild.

Bone02943 schrieb:auch die Vergangenheit der DDR spielt da mit rein. Vorallem da es keine ernsthafte Entnazifizierung gab

So weit würde ich nicht zurückgehen. Bei Pegida sehe ich da eher die Perversion des Sowjetimperiums, dass zwar von "Internationalismus" und "Völkerfreundschaft" gefaselt wurde, aber es null Freizügigkeit der Person gab, als eingebranntes Denkmuster.

Da war das neoabsolutistische Habsburgreich 1849 schon weiter:

§ 25. Die Freizügigkeit der Person innerhalb der Reichsgränzen unterliegt keiner Beschränkung. Die Freiheit der Auswanderung ist von Staatswegen nur durch die Wehrpflicht beschränkt.
http://www.verfassungen.de/at/at-18/verfassung49-i.htm

@Narrenschiffer

Die "Russlandfreundlichkeit" is aber auch geschichtlich bedingt. Warum auch immer man die Tyrannen von damals nun gutheißen sollte... :X

@Bone02943

Les ich auch ab und an, aber ich sag, auch die 'gegenseite' ist da nicht gerade fair und greift konstant die pegida leute auf persönlicher, nicht inhaltlicher linie an.

Bone02943 schrieb:Diese Benachteiligung findet ja auch statt, das kann man nicht leugnen, dennoch können weder Asylsuchende noch Migranten was dafür.

Sag ich ja auch gar nicht.
Aber wenn jemand sich stark benachteiligt fühlt als deutscher und die situation so einschätzt, dass der staat anderen nicthdeutschen gruppen privilegien verschafft, dann erzeugt das wut.
Wenn man hört, dass ausländer öfter kriminell sind und öfter hartz 4 empfangen als deutsche, oder geschichten von asylbetrug, und selbst trotz arbeit sehr bescheiden lebt erzeugt das ängste.

Bone02943 schrieb:Offiziel vielleicht, bei Facebook ließt sich das ganz anders. Da ließt man eher nur von "Raus mit dem Pack" und "Die geghören nicht zu uns"

Das sind einzelne posts, die dann entsprechend rausgesucht werden.
Die vokalsten leute sind immer die verrücktesten, das ist auf facebook genauso wie im spiegel online forum.

Bone02943 schrieb:Den Anteil der rechten und Fremdenhasser? Sry aber wenn man mal dort ist wird man sicher genug hören um das als unbegründet zur Akte zu legen.

Den anteil an gut integrierten ausländern und nicht betrügenden asylbewerbern.

Bone02943 schrieb:Die es ja natürlich auch gibt, der Fehler ist aber das auf so gut wie alle zu übertragen. Viele kennen doch höchstens den Dönermann von nebenan, und den auch nur flüchtig. Im gleichen Atemzug zu sagen hier kommen doch nur Schmarotzer her zeigt doch dessen Weltbild.

Nicht so gut wie alle, aber die leute die pegida angehören schätzen diesen anteil eben doch als beachtlich ein und denken, niemand tut etwas dagegen, sondenr im gegenteil, es werde sogar gefördert von den leuten die noch mehr flüchtlinge ins land holen wollen.

Und seien wir ehrlich, da wo pegidaler sagen 'alles schmarotzer' sagen linke ' alles nazis'.

Nochmals der Osten ist politisch wesentlich Linker als der Westen...

@Flatterwesen

Nicht wirklich, da so glaube ich, die meisten Stimmen für die AfD von Linkswählern gekommen sind. Sry wenn das falsch sein sollte.

Ich bin hier in Ost-Sachsen aufgewachsen und erlebe es seit ich denken kann, "Der Ausländer" ist an allem schuld. Ich würde gerne was schöneres schreiben aber leider ist das so.

Flatterwesen schrieb:der Osten ist politisch wesentlich Linker als der Westen

Welches Links? Seit Syriza mit Faschisten packelt, ist dieser Begriff wieder neu aufgemischt. Oder wieder ziemlich old skool definiert. Wie man's sieht.

Da der linke und rechte rand beide teil der 'gegenkultur' sind, politisch gesheen, gibt es da leider eine menge überschneidungen.

@Bone02943
Ostsachsen ist ja auch das bayern Ostdeutschland eine Traditionell Konservative Gegend. Aber die Linksparteie oist im Westen nur eine Kleinpartei. Im Osten ist sie eine Volkspartei die in vielen Gegenden mehr als 20% bekommt und in Thüringen Regierungspartei ist. Der Westen ist vor allem eines, der politischen Mitte zugetan. Während man im osten eher an den Rändern wählt, Und das finde teilweise gar nicht mal so schlecht....

Ich frag mich immer warum ich nicht per se Ausländerfeindlich bin. So hab ich doch seit ich klein war immer anhören müssen das Ausländer uns die Jobs wegnehmen, das Ausländer nur Drogen dealen, das Ausländer unsere Regierung zersetzen, da ja schon so viele Ausländer drin hocken, die nur für Ausländer und gegen Deutsche regieren,....? Warum denke ich denn nicht rerchtsradikal? :ask:

@Bone02943
Wurdest du konservativ erzogen?

@Sixtus66

Nein Religion spielte in meiner Familie nie eine Rolle. Aber es gab halt so das typische heulen zwecks Wendeverlierer und schuld sind die Ausländer.

Flatterwesen schrieb:Nochmals der Osten ist politisch wesentlich Linker als der Westen...

Ja, in deiner Fantasie vielleicht, dabei sind das in der Realität vor allem Nachwirkungen der autoritären DDR-Strukturen. Da passen dann auch die Befürwortung zu staatsozialistischen Ideen und Ausländerhass wunderbar unter einen Hut. Mal davon ab das sich jenes linke Wahlpotential aus enttäuschten Jammerzonis und Altstalinisten zusammensetzt, kann man bei jedem Linkspartei-Wahlkampf an Ständen hier in Leipzig und Halle live erleben.