@Kc @Glünggi @Fedaykin lilit schrieb:In dieser Diskussion soll es darum gehen, ob die IS und dessen Aktionen der Beweis sind, dass Pazifismus mindestens in Teilen der falsche Weg zur Lösung von Konflikten ist oder konsequenter Pazifismus trotzdem richtig sei.
Kc schrieb:Da muss ich @Fedaykin tatsächlich Recht geben.
Ein echter Pazifist lehnt jede Art von gewaltsamer Handlung ab. Wie es etwa auf Mohandas Gandhi zutrifft.
Schlägt ein Angreifer ein wehrloses Opfer, darfst du dich als Pazifist dem Angreifer in den Weg stellen. Aber du darfst ihn nicht deinerseits angreifen. Auch nicht, indem du beispielsweise einen Schild hochhältst, an dem sich der Angreifer die Faust aufschlägt.
Du darfst nur den Angriff abfangen durch deinen eigenen Körper.
Es gibt eine weite Palette von Haltungen unter dem Namen Pazifismus.
"„Die seit Monaten geführte Friedens- und Rüstungsdebatte brachte es mit sich, dass die Begriffe ‚Pazifist‘ und ‚Pazifismus‘ von vielen nicht mehr so eng gefasst werden wie früher. Weithin gilt schon derjenige als Pazifist, der sich für den Frieden engagiert und mal an einer Demonstration teilnimmt.“
– Der Spiegel: Jeder vierte Pazifist gegen Friedensbewegung. 30. November 1981, S. 94[10]
Auch in jüngerer Zeit wurde kritisiert, dass die „Debatte um den Pazifismus mitunter daran krankt, dass sie auf einen verengten Pazifismusbegriff rekurriert“.[11] Gelegentlich wird dabei zwischen einem engen, einem engeren und einem weiten Pazifismus-Begriff unterschieden.
„Während dem engen Pazifismus-Begriff zufolge die Anwendung von Gewalt kategorisch ausgeschlossen ist, hebt der engere auf die Negation der Anwendung kriegerischer Gewalt ab, wohingegen der weite Pazifismus-Begriff in dem Bestreben, die Institution des Krieges zu überwinden, das Charakteristikum sieht.“
– Stefan Grotefeld: Pazifismus oder Pazifizismus?
"
Wikipedia: PazifismusNur im engsten Auslegungsbereich, meist unter Religiösem Aspekt (s.B.Evangelisten) gehören bewaffnete Selbstverteidigung und Nothilfe nicht darunter.
Selbst eine Pazifistin darf einen Pfefferspray bei sich haben zur Notwehr!
Darunter gehören indes auch die Haltung,
dass Armee zum Zivilschutz sowie Verteidigung/Abschreckung Sinn macht,
Dass Gewalt einsetzen in Fällen von Notwehr und Nothilfe gerechtfertigt ist.
dass allen kriegerischen Lösungen eine Abklärung vorangeht, ob Einsatz/Einwirkung in Form von Einmarsch/Bewaffnung "Rebellen" der einzige Weg ist.
Dem Pazifismus stehen
Wikipedia: Bellizismus sowie
Wikipedia: Militarismus entgegen.
In der Bezeichnung "Gerechter Krieg" gibt es unterdessen klare Vorlagen, wann wo was gerechtfertigt sei.
"In der Neuzeit werden folgende Prinzipien hinzugefügt:
Krieg ist ultima ratio. Solange nicht alle vernünftigen diplomatischen und politischen Mittel ausgeschöpft sind, kann man von gerechtem Krieg nicht sprechen.
Ein gerechter Krieg unterscheidet bei der Auswahl seiner Ziele. Er richtet sich gegen die militärischen Verursacher des Übels und schont die Zivilbevölkerung. Er unterlässt die Bombardierung ziviler Wohngebiete, die kein militärisches Ziel darstellen, sowie Terrorakte oder Repressalien gegen die Zivilbevölkerung.
Ein gerechter Krieg hat das Prinzip der Proportionalität zu achten. Die aufgewendete Stärke hat dem Übel zu widerstehen, und dem Guten zum Wachstum zu verhelfen. Je höher die Zahl der Kollateralschäden, desto verdächtiger der moralische Anspruch der kriegführenden Partei.
Die Folter von Kriegsgegnern ist untersagt.
Kriegsgefangene sind human zu behandeln."
Wikipedia: Gerechter Krieg