235 schrieb:...Frieden stiften (8:61, 4:114), die Versöhnung vorziehen (4:128) sich in jeder Situation gerecht verhalten (4:135, 49:9, 5:8-), Sklaven befreien (90:4-13)...nachsichtig und gütig sein (7:199) die Armen speisen und den Waisen und Bedürftigen helfen, teilen und den Nächsten lieben (9:60, 2:177), nicht Menschen gehorchen die Unheil auf Erden stiften und nicht Maß halten (26:151-152) (Gott verflucht den Terror->13:25), keinen Zwang ausüben (2:256, 10:99), den Gleichheitssatz verinnerlichen (33:35), einander da sein und eine Einheit bilden (3:103) und Geschwisterlichkeit (10:9, 9:71) und vieles vieles mehr.
Wäre ja schön, wenn das alles im modernen (dieses Wort will nicht recht passen, eher zeitgenössischen) Islam so verwirklicht wäre. Ist es nun einmal nicht dann. Dem archaischen Islam mache ich Verfehlungen nicht zum Vorwurf, aber dem, der im 21. Jahrhundert praktiziert wird. Und wegen dieser Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität gilt folgendes uneingeschränkt:
„Ohne sich auf Einzelheiten wie die unterschiedliche Behandlung von ‚Schriftbesitzern‘ und ‚Ungläubigen‘ einzulassen, wendet er (der Kaiser) sich in erstaunlich schroffer, uns überraschend schroffer Form ganz einfach mit der zentralen Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt überhaupt an seinen Gesprächspartner. Er sagt: ‚Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten‘. Der Kaiser begründet, nachdem er so zugeschlagen hat, dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. ‚Gott hat kein Gefallen am Blut‘, sagt er, ‚und nicht vernunftgemäß, nicht σὺν λόγω zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider‘. Der Glaube ist Frucht der Seele, nicht des Körpers. Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung… Um eine vernünftige Seele zu überzeugen, braucht man nicht seinen Arm, nicht Schlagwerkzeuge noch sonst eines der Mittel, durch die man jemanden mit dem Tod bedrohen kann.“