@Recet Recet schrieb:Bitte versuche mir nicht die Operation "Donau" als selbstlose Tat der sowjetischen "Freunde" zu verkaufen, sonst vergesse ich mich! Die Vorstellungen vom Sozialismus der Tschechen , Slowaken und der UdSSR divergierten enorm. Das war ein Akt der Unterwerfung und die günstige Möglichkeit die konventionellen Streitkräfte an der NATO-Grenze enorm auszubauen und den Einflussbereich zu sichern. Diese russischen Spielchen haben alle Ostblockländer satt und keiner möchte zurück in diese Einflusssphäre. Dieses Erbe muss auch Russland begreifen.
Es ist nicht meine Absicht den Prager Frühling herunter zu spielen. Die Niederschlagung war klar Unrecht da sind wir uns einig. Wird auch im heutigen Russland kritisch gesehen.
Mit Verlaub jedoch, begann der Konflikt nicht erst mit der Operation "Donau". So wie du das schilderst könnte man meinen, Russland wäre plötzlich und völlig willkürlich in der friedlich daher schlummernde Tschechoslowakei eingefallen um es in ein Parkplatz für ihre Panzer zu verwandeln.
Das ist doch ein bischen zu Kurz gegriffen.
War da nicht dieser Reformer Alexander Dubcek? Und war da nicht dieses Manifest der 2000 Worte? Damit verbunden waren Forderungen nach Presse- und Reisefreiheit, Grenzöffnungen zu Österreich und zu Westdeutschland, Privatisierungen usw...
Das sind ja im Grunde sinnvolle Forderungen. Aber zur damaligen Zeit, so kurz nach der Kuba Krise, kam das der Forderung in einem der Deutschen Bundesländer die Scharia einzuführen gleich. Das muss man halt auch berücksichtigen.
Btw..
Die Panzer, die auf Prag und Preßburg vorrückten, stammten nicht nur von den sowjetischen "Freunden" sondern auch von euren "Freunden" aus, Bulgarien, Polen und Ungarn.
Die politische Entscheidung fiel am 15. Juli beim Treffen der FÜNF "Bruderstaaten" in Warschau. Die fünf Parteien sandten einen Brief an die KPC, in dem sie ultimativ eine Kurskorrektur forderten.
In der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 begann die "Operation Donau". Die Prager Führung um Dubcek wurde verhaftet und nach Moskau gebracht. Staatspräsident Antonin Svoboda ersuchte um einen Besuch im Kreml.
Svoboda, der als Held der Reformbewegung galt, fiel dort Dubcek in den Rücken: "Wenn er zurücktritt, wäre es für uns alle besser." Aus dem Wikipedia Artikel den du empfolen hattest
Babushka schrieb:Neue Forschungen zeigen, dass Leonid Breschnew (anders als verbreitet angenommen) ein militärisches Eingreifen zu verhindern versuchte und bis zuletzt an die Möglichkeit einer politischen Lösung glaubte.[20] In Verkennung der tatsächlichen Situation in der Tschechoslowakei soll er seinen Duzfreund Dubček am Telefon regelrecht angefleht haben, das Nötige zur Wiederherstellung der Vorherrschaft der KPČ zu unternehmen.