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Russland das Buhland... aber warum?

84.293 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Russland, EU ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 01:13
@JohnDifool

du selbst hast doch eine Diskussion über den Artikel im Keim erstickt. Gleich auf Attacke, nur weil kein Hurra auf diesen Artikel kam.

Merkste was?


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 01:20
@jeremybrood
Ach Quatsch, die Stalin Zeit wird Kritisch gesehen, es wird über die Deportationen gesprochen und die Gulags auch. Nur haben wir anscheinend unterschiedliche Meinungen zu einzelnen Geschehnissen. Die Hungersnot der 30er wird in Russland als Katastrophe für das Ganze Land angesehen und in der Ukraine wird behauptet das nur sie darunter gelitten haben, was einfach nicht stimmt. Stalin war ein Diktator der das Blut des Ganzen Sowjetischen Volkes an seinen Händen hatte, doch er war zur Zeit des Zweiten Weltkriegs der Anführer des Landes und unter ihm wurde der Krieg gegen Nazi-Deutschland gewonnen und wenn dass nicht der Fall gewesen währe, dann gebe es so einige Völker nicht mehr. Es ist nicht immer das Gute das gegen das Böse kämpft, manchmal ist es das Böse, das gegen noch eine schlimmere Böse kämpft. Sehen wir doch gerade mit IS und der Koalition gegen diese. Oder willst du sagen Saudi-Arabien, Katar und wie sie alle heißen seien Lupenreine Demokraten? Sklavenhändler und Mörder aber gegen IS sind sie Schaffe.


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 01:30
@mainstream0815

Ein "Hurra" hatte ich auch gar nicht erwartet, sondern einfach nur Lesen, Verstehen und vorerst einfach mal die Klappe halten!
Selbstreflexion ist nämlich etwas, was nicht gleich innerhalb von ein paar Minuten zu mitteilungswürdigen Resultaten führt. ;)


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 01:33
@JohnDifool
du bist weiterhin auf Attacke. Kenn dich eigentlich anders.

Alles was du akt. hier einigen vorwirfst fährst du generell gerade selbst.

Dann erspar ich mir meine Sichtweise bzw. den Anstoss einer Diskussion über den Artikel, weil du hierzu wohl nicht gewillt bzw. akt. fähig bist, da du wohl Schiene fährst.

Und breche halt meine Ansätze ab:


XXXXX


Putin repräsentiert halt nun mal das russische Volk und hat- gerade wohl auch wegen der akt. Antipathie/Kampagnen des Westen - enorme Zustimmungswerte der russischen Bevölkerung.

Akt. läuft doch eine für jeden Erkennbare Keiltreibung zwischen Ost und West.

Und mit etwas Empathie müsste man doch erkennen, dass jegliche weitere Hassschührung gegen Putin somit auch gegen das russische Volk gerichtet ist.

Dass hier eine unsägliche Doppelmoral vorherrscht müssen wir hoffentlich nicht ausdiskutieren.
Ganz auf der Brennsuppe kommt das russische Volk ja auch nicht daher, darum kannst du dir sicherlich vorstellen, wie es wohl dem russischen Volk ergeht, wenn Ihr Land bzw. Ihre Landesvertretung mit solch zweierlei Maß von uns behandelt/bewertet wird.

So säät man noch weiteren Hass, und der Autor hat so gar nichts verstanden, wie man dieses Riesenproblem abbaut. Sicherlich nicht indem man solch Artikel verfässt in dem man P


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 01:39
Zitat von ChavezChavez schrieb:Sehen wir doch gerade mit IS und der Koalition gegen diese. Oder willst du sagen Saudi-Arabien, Katar und wie sie alle heißen seien Lupenreine Demokraten?
Was hat das jetzt damit zu tun, dass man dem Sender Doschd die Sendelizenzen entzogen hat, weil er eine kritische Frage zur Stalinzeit gestellt hat?


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 01:43
Zitat von jeremybroodjeremybrood schrieb:Was hat das jetzt damit zu tun, dass man dem Sender Doschd die Sendelizenzen entzogen hat, weil er eine kritische Frage zur Stalinzeit gestellt hat?
Die Sendelizenz hat man denen nicht entzogen, 7 von 30 Kabelanbietern haben sie aus ihrem Angebot raus genommen. Doschd ist immer noch bei 23 von 30 Kabelanbietern und per Satellit und im Internet erreichbar. Man soll ja bei der Wahrheit bleiben. Die erzählen bei sich in den Sendungen gerne das Wlasow kein Kollaborateur war sondern ein Held, entschuldige für mich ist er nun mal ein Nazi.

Und den Rest hast du überlesen, schon klar.


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 01:47
Zitat von JohnDifoolJohnDifool schrieb:Peinlich sind nur die Leute, die sich ganz offensichtlich durch den Artikel selber angesprochen fühlen und genau deswegen jede Diskussion darüber im Keim ersticken wollen!
Und dann das:
Zitat von JohnDifoolJohnDifool schrieb:Ein "Hurra" hatte ich auch gar nicht erwartet, sondern einfach nur Lesen, Verstehen und vorerst einfach mal die Klappe halten!
Logisch, klar! Diskussion führen, aber bitte mit Klappe halten. Entschuldige, aber verstehe ich nicht.


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22.10.2014 um 01:51
@lilienherz
https://www.youtube.com/watch?v=0LmiBBk7zb0
hast du das noch nicht verstanden?


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 08:32
@Chavez
Zitat von ChavezChavez schrieb:Ich hab geschrieben, dass ich darin kein Problem sehe, denn jeder kann selbst entscheiden ob er das schaut.
Schön das Du darin kein Problem siehst, schließt aber nicht aus das es da eines gibt und sicher können es andere eventuell erkennen. Kann ja sein, dass Du es einfach nur nicht erkennen kannst.

Und wehret den Anfängen. Die Jugend war immer Opfer und Ziel von Indoktrination in totalitären Systemen, da kommt der Nachwuchs her, da wird später rekrutiert.

Jugendorganisationen des Staates fanden sich so im 3. Reich und der DDR und ein Blick nach Nordkorea bestätigt das ebenso.

Vieles beginnt ja erst einmal ganz klein, da kommt ein Sender und wenn der nicht genug geschaut wird, werden die Konkurrenten eben platt gemacht, die freie Presse in Russland ist doch eh nur noch ein Scherz.

Der Sender wird sicherlich frei in der Berichterstattung sein, da wird man dann sehen, wie schwer es junge Homosexuelle in der russischen Gesellschaft haben, wenn sie in der Pubertät oder noch früher ihre sexuelle Ausrichtung erkennen.

Oder was meinst Du?

Eben.

Wird wohl so sein, dass freie Konkurrenten mit Dreck beworfen werden, und zur Not werden die einfach verboten. Oder es verschwinden wieder Journalisten, in Russland ist das schon seltsam, verschwinden immer die Journalisten, die kritisch über die Regierung und Putin berichten.

Kannst Du Dir das erklären? Oder uns? Wundert Dich das nicht? Wenn nicht, wundert es mich, das es Dich nicht wundert. Nein, nicht wirklich, wenn es Dich wundern würde, würde mich das wieder wundern, ...

Alles klar?


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 09:06
@Chavez
Zitat von ChavezChavez schrieb:Du sprichst von Ideologie, die es in Russland nicht gibt.
Wird es wohl irgendwann doch noch mal verstanden? Du machst wieder eine Tatsachenbehauptung, diese musst Du belegen, ist nun mal so.

Denn neben Deiner "Meinung" (ist eben nur Deine Meinung und keine Tatsache) gibt es viele andere Meinungen dazu, ich helfe Dir mal eben mit ein paar Links zum Thema:

http://www.deutschlandfunk.de/russland-die-neue-ideologie-der-elite.724.de.html?dram:article_id=290034

http://www.spiegel.de/politik/ausland/putins-russland-ideologie-vom-ueberlegenen-volk-von-jan-fleischhauer-a-967115.html

http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/176563/index.html

http://www.welt.de/kultur/article126343016/Putins-Ideologie-hat-faschistische-Wurzeln.html

Und der weiß sicher zu gefallen:
Aus Putins Worten ist zu lesen, dass Russland seine Ideenwelt in der Weltpolitik verbreiten will, die den früher dominierenden Ansichten entgegensteht. Das ist ein bemerkenswerter Wandel. Bis vor kurzem war Russlands Politik von keiner Ideologie geprägt. In der russischen Außenpolitik stand Pragmatismus im Vordergrund. Ideologien sind ein zweischneidiges Schwert.

Doch in einer Welt, in der Gestalten und Vorstellungen eine führende Rolle beanspruchen, reicht reiner Merkantilismus oder die Ablehnung fremder Ideen nicht aus. Man muss eine Alternative hervorbringen. Das ist zwar riskant, doch Wladimir Putin ist ein leidenschaftlicher Mensch.
http://de.ria.ru/opinion/20131213/267472547.html (Archiv-Version vom 12.09.2014)

Und nun? Das mit dem "bisher" ist nun gewagt, aber egal, selbst der die russische Propagandaquelle schlecht hin sieht es also anders als Du.

Blöde wenn man nicht informiert ist, was da zurzeit Phase ist, was?
Zitat von ChavezChavez schrieb:Ich kann mir momentan überhaupt keine Ideologie in Russland vorstellen.
Ja aber das ist doch nur Dein ganz persönliches Problem mit Deiner Vorstellungskraft und doch kein Argument. Andere können da weiter gehen und über den Tellerrand sehen, deren Vorstellungskraft reicht da eben einfach für aus.
Zitat von ChavezChavez schrieb:Übrigens im Gegensatz zu Georgien hab ich in Russland bis jetzt nicht gesehen das Priester zu Gay-Demo mit Brennesel hin gegangen sind um die Homosexuellen zu verprügeln und sie so zu heilen.
Ist eh ein Strohmann, aber egal, nur weil Du was nicht gesehen hast, belegt es doch nicht, dass es nicht da ist oder? Wäre ja mal was ganz Neues. Das mit den Augen zuhalten war schon im Kindergarten nicht die beste Lösung mit unangenehmen Dingen umzugehen.


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 09:12
Das die Sovietunion und später auch Russland keine bekannten Musikgruppen oder Künstler hervorgebracht hat, macht mich schon skeptisch, gegenüber dem dort herrschenden System.


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 09:17
Zitat von ChavezChavez schrieb:Die Sendelizenz hat man denen nicht entzogen
sicher doch... Rostelekom hat den sender zuerst abgestellt und dieses unternehmen untersteht der Svyazinvest Holding was ein staatsbetrieb ist. die kleinen Anbieter haben dem dann nur folge geleistet weil sonst ihre eigene staats- lizenz dran ist . der grund dafür ist derselbe wie bei allen anderen medien die es wagen kritisch zu berichten..jeder kriegt da den starken druck von moskau


ich halte diesen jugendsender der @jeremybrood erwähnte für sehr bedenklich. international gesehen macht mir aber etwas anderes mehr kopfzerbrechen:

" ...hat sich der 2005 gegründete Auslandssender des Kreml zum erfolgreichsten Stimmungsmacher der Regierung Wladimir Putins entwickelt. Weltweit erreicht man 700 Millionen Menschen, im Internet sogar noch mehr: RT ist der mit Abstand reichweitenstärkste Nachrichtenkanal auf YouTube und hat dort als Erster eine Milliarde Klicks erreicht."

http://www.profil.at/articles/1442/983/378226/medien-russia-today-antiamerikanismus (Archiv-Version vom 22.10.2014)


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22.10.2014 um 09:17
@rosco

Du in Russland werden gerade die dort wirklich anerkannten Rockbands bis zum Abwinken diffamiert. Ist in etwa so wie wenn England erklären würde, die Beatles wären Faschisten und Nazis gewesen.

Finde leider den Artikel dazu nicht, aber dafür den:

http://www.nzz.ch/feuilleton/der-russische-staat-als-krebsgeschwuer-1.18377797

Auch interessant und kommt von Russen ...


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 09:23
@nocheinPoet

Ja, ich meine auch nicht dass es dort kein Potenzial gibt, sondern das es unerwünscht ist, was wiederum etwas über das System aussagt, etwas negatives.

Kann leider das von dir Verlinkte nicht lesen.


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 09:27
@smokingun

Du kannst das vergessen, scheint das Bremer-Syndrom zu sein, da geht wohl nichts mehr. Kenne ich auch aus vielen anderen "Diskussionen" mit den "Vertretern der russischen Sichtweise".

Auf Argumente wird nicht eingegangen, Unangenehmes ausgeblendet. Gutes Beispiel sind die "russischen Soldaten" die in der Ukraine kämpfen.

Russland hat die ganze Zeit behauptet, es gäbe keine russischen Soldaten in der Ukraine die dort kämpfen.

Als die Indizien immer drückender wurden, die Dinge sich nicht weiter weg lügen ließen, wurde es auf einmal dann doch eingestanden, aber dazu erklärt, es wären "Freiwillige" im "Urlaub".

Harter Schlag für die Vertreter Putins hier, wo sie doch seitenlang immer brav dementiert haben, dass es dort russische Soldaten gibt.

Nun wird es richtig lustig, nachdem selbst die russischen Staatsmedien von "russischen Soldaten" in der Ukraine schrieben musste ein Weg gefunden werden um dennoch weiter Recht zu behalten.

Darum wurde dann der Begriff "Soldat" mal eben umdefiniert, Soldaten die also im Urlaub sind oder desertiert, sind nun auf mal keine Soldaten mehr und schon sollte das Putin-Weltbild wieder heile sein.

Was nicht passt wird passen gemacht, und wenn dafür alles umgebogen werden muss. :D


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 09:29
@nocheinPoet
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Wird es wohl irgendwann doch noch mal verstanden? Du machst wieder eine Tatsachenbehauptung, diese musst Du belegen, ist nun mal so.

Denn neben Deiner "Meinung" (ist eben nur Deine Meinung und keine Tatsache) gibt es viele andere Meinungen dazu, ich helfe Dir mal eben mit ein paar Links zum Thema:
Das sind Behauptungen von Journalisten keine Ideologie. Hör dir doch an was die da reden da wird ein Brei von Behauptungen angemischt. Religion ist keine Ideologie. Es gibt in Russland Foren wo Politologen darüber sprechen ob eine Ideologie nötig ist und welche.
Zitat von roscorosco schrieb:Das die Sovietunion und später auch Russland keine bekannten Musikgruppen oder Künstler hervorgebracht hat, macht mich schon skeptisch, gegenüber dem dort herrschenden System.
Sprachbarriere. Es gab zwar Tatu aber alle anderen singen auf Russisch, dass kommt hier nicht an.
@smokingun
und? hat man die Sendelizenz entzogen? Nein. Fertig aus. Jeder Kabelanbieter kann selbst entscheiden welche Sender er senden will. Möchtest du RT verbitten lassen oder was genau schwebt dir da vor?


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 09:35
@rosco

Dann zitiere ich es mal eben für Dich:
Kulturschaffende kritisieren Putin scharf Der russische Staat als Krebsgeschwür

Seit je kommt der russischen Literatur die Rolle eines Korrektivs gegen das traditionell autoritäre Regime zu. Die Schriftsteller sollen als moralische Instanz eine «zweite Regierung» sein, forderte Solschenizyn mutig in den siebziger Jahren. Heute ist es wieder so weit.

Die Kriegslügen von Vladimir Putins Regime sind an Zynismus nicht mehr zu überbieten – nachdem die Präsenz des russischen Militärs in der Ukraine nicht mehr zu leugnen war, diktierte der Kreml dem Rebellenführer Sachartschenko die absurde Erklärung in die Feder, russische Soldaten und Offiziere verbrächten ihren Urlaub lieber im Donbass-Artilleriefeuer als am Strand.

Die deutlichsten Worte zur derzeitigen Lage fand Ljudmila Ulitzkaja in ihrem Artikel «Mein Land krankt», der zunächst im «Spiegel» und später in der einzigen verbliebenen Oppositionszeitung «Novaja Gazeta» erschien. Der heutige russische Staat gleiche einer Krebsgeschwulst, die ihre Metastasen bis in die Kultur hinein ausbreite:

«Mein Land hat gegenwärtig der Kultur, den Werten des Humanismus, der Freiheit der Persönlichkeit und der Idee der Menschenrechte, einer Frucht der gesamten Entwicklung der Zivilisation, den Krieg erklärt.

Mein Land krankt an aggressiver Unbildung, Nationalismus und imperialer Grossmannssucht. Ich schäme mich für mein ungebildetes und aggressives Parlament, für meine aggressive und inkompetente Regierung, für die Staatsmänner an der Spitze, Möchtegern-Supermänner und Anhänger von Gewalt und Arglist, ich schäme mich für uns alle, für unser Volk, das seine moralische Orientierung verloren hat. Leb wohl, Europa, ich fürchte, wir werden nie zur europäischen Völkerfamilie gehören.»

In einem Video-Interview fügte Ulitzkaja hinzu, dass es mindestens zwei Generationen dauern werde, bis die Wunden im russisch-ukrainischen Verhältnis wieder heilen würden. Dazu brauche es aber von russischer Seite eine ähnlich selbstkritische Aufarbeitung des eigenen Handelns wie in Deutschland nach der Nazizeit. Der übersteigerte Nationalismus im heutigen Russland steht Ulitzkajas eigenen Hoffnungen diametral entgegen: Bereits in ihrem Roman «Medea und ihre Kinder» (1996) hatte sie die Vision eines toleranten Russland entworfen, in dem Angehörige verschiedener Nationen und Kulturen wie in einer Patchworkfamilie zusammenleben.


Sowjetische Disziplinierungsmuster

Nicht nur das Aufbegehren einzelner Autoren erinnert an die Sowjetzeit, sondern auch die pathetischen Apologien der Dienstschriftsteller. Im vorliegenden Fall bekommt Putin Schützenhilfe vom Lyriker Juri Kublanowski, der pikanterweise vor Jahrzehnten ein Weggefährte Solschenizyns war. Kublanowski konnte seine Werke während der Sowjetzeit nur im Untergrund veröffentlichen – nun liegt er ganz auf der patriotischen Linie des Regimes. In der Regierungszeitung «Rossijskaja gaseta» veröffentlichte er mit unverhohlenem Antiamerikanismus eine Antwort an Ljudmila Ulitzkaja: «Haben denn unsere Politiker den Nahen Osten in einen blutigen Brei, einen Fleischwolf mit unvorhersehbaren Folgen verwandelt? Schicken sie denn märchenhafte Geldsummen für Propaganda in die historisch aufrührerische Westukraine? Haben sie denn per Telefon dem gesetzmässigen Präsidenten die Hände auf den Rücken gedreht und regieren jetzt schamlos mit ihren Lakaien vom Maidan? Hat sich denn nicht der Westen entschieden, Russland wie einen ungehorsamen Schüler mit beleidigenden und dummen Sanktionen zu bestrafen? Wer entfesselt denn einen neuen Weltkrieg? Nein, nicht Russland.»

Kublanowski schliesst seine Diatribe mit der infamen Unterstellung, Ulitzkaja gehöre eigentlich gar nicht zur russischen Literatur: «Mir tun Ulitzkaja, die Publizisten und Literaten ihrer Generation leid. Sie schreiben auf Russisch, aber die Heimat ihrer Sprache kennen sie schlecht, sie sind nicht von ihrer Schönheit durchdrungen, und zur russischen Geschichte verhalten sie sich nicht wie Puschkin.

Warum dann überhaupt noch auf Russisch schreiben?» Kublanowski erhebt hier die russische Sprache zu einem rituellen Kultgegenstand, den nur verwenden darf, wer sich im Heiligtum des Russentums bewegt. Putin betreibt die Sakralisierung der russischen Nation bereits seit geraumer Zeit. Besonders prominent war das religiöse Argument in seiner programmatischen Krimrede vom 18. März, die möglicherweise vom nationalistischen Autor Alexander Prochanow geschrieben wurde. Auch russische Dominanzansprüche gegenüber der Ukraine werden mit dem Konzept der «Heiligen Rus» legitimiert. Vor zwei Wochen meldete sich der agile Prochanow in der Zeitung «Iswestija» zu Wort und behauptete, die «Heilige Rus» habe sich «inmitten von Bomben und Schrapnellen» in «Neurussland» offenbart: «Neurussland ist unser Tempel und unsere Zukunft. Dort, in diesem Tempel, steht der unvergleichliche Strelkow – der russische Visionär und Krieger.» Der Rebellenführer der Donezker Volksrepublik wird hier zum Messias einer politischen Religion, die nach Prochanows Heilserwartung dereinst die «ganze Welt» umfassen wird.


Begeisterung und Ernüchterung

Prochanows Gegner verpassten ihm schon zu Sowjetzeiten den Spitznamen «Nachtigall des Generalstabs». Angesichts des blutigen Kriegs in der Ostukraine ist er wieder in seinem Element. Er fordert die russischen Kulturschaffenden auf, den schicksalshaften Kampf um das Russentum in epischen Gemälden zu verewigen: «Russischer Künstler! Sitz nicht in der Sauna, wärme dich nicht auf der Liegewiese, trink keine aromatischen Weine! Auf nach Neurussland! Und deine Werke werden zu Spiegeln, in denen sich die umflammte neue Welt zeigt.»

Ihr Gegenstück findet solch himmelstürmende Begeisterung in der nüchternen Prosa von Tatjana Tolstaja, die in ihrem Blog die emsigen Kommentatoren auf den Nachrichtenwebsites als «Trolle» oder «patriotische Idioten» entlarvt. Sarkastisch kommentiert sie die künstliche Hochstimmung, die nach den Einfuhrbeschränkungen westlicher Lebensmittel in Russland Einzug gehalten hat: «Die Trolle – Weiber oder Leute mit Weibermasken – treten in dieser Stilform auf: Wie schön! Lass uns in die Händchen klatschen! Unsere Fischlein aus den reinen Bächlein sind ja so lecker! Unsere Kartöffelchen, unsere Würstchen aus heimatlichem Schweinchenfleisch, von unseren Bauernhöfchen in Wologda (Nowgorod, Jakutsk, Magadan), unser knackiges Köhlchen mit Pflänzchenöl aus Kuban (aber nicht aus der Ukraine), unsere Avocadöchen, unser rötlicher Mango aus dem Ural, unsere Ananäschen aus Archangelsk.»


Tatjana Tolstaja spricht Klartext:

Wer glaube, dass die Sanktionen «toll» seien, irre sich: Westliche Firmen schlössen bereits Produktionsstandorte in Russland. Zwar glaube mancher, auf Mozzarella verzichten zu können. Wer aber die Stelle verliere, werde nicht mehr wissen, wie er die Miete bezahlen solle. Tolstaja gehört zu den wenigen Stimmen in der russischen Kulturszene, die vor den Folgen eines Wirtschaftskriegs warnen. In der Regel unterstreichen die Künstler ihren hehren Opfermut und applaudieren der russischen Führung für die Gegensanktionen.


Der Hilfskonvoi als trojanisches Pferd

Einen ähnlichen Ton wie Tatjana Tolstaja schlug auch Dmitri Bykow an. Die Kontroverse um den russischen «Hilfskonvoi» kommentierte er mit einer neuen Version der «Ilias». Der Untertitel seines Textes lautet «Ein Kapitel aus dem zukünftigen Einheitsgeschichtsbuch»: «Dank dem Expresskonvoi unserer humanitären Kräfte verstehen wir mehr von Troja, als Schliemann je ausgraben konnte. Homer war blind. Die Gesamtsituation konnte er nicht verstehen. Es gab keinen trojanischen Krieg. Es war ein Bürgerkrieg. Zehn Jahre in der anatolischen Hitze wegen einer untreuen Frau? Nur PR, das muss man sehen, und 100 Prozent Lügen. Man führt nur wegen Erdöl Krieg und in Troja gab es keins.» Auch das trojanische Pferd sei eine Erfindung des begriffsstutzigen Homer gewesen – in Tat und Wahrheit habe das Kulturvolk der Griechen einen Hilfskonvoi geschickt. «Wir machen es wie in Troja. Und das vierfach. Hurra.»

Bykow versteht sehr gut, dass man dem Zynismus der politischen Lüge nur durch einen gesteigerten Zynismus der Literatur entgegentreten kann. Gleichzeitig warnt er auch vor einem kalten Erwachen der Russen, die sich zurzeit von der Fernsehpropaganda einlullen lassen:

«Einige – in der Ukraine, in der Welt, aber immer öfter in Russland – fragen sich: Diese 86 Prozent, die Putins Kurs emphatisch unterstützen, verstellen sie sich, oder sind sie einfach nur verrückt geworden?

Und wenn es sogar nicht 86 Prozent, sondern nur 60 Prozent oder 40 Prozent sind, egal, denn der Fernseher nimmt in der durchschnittlichen russischen Wohnung nur 1 Prozent des Raums ein – gut, vielleicht 2 Prozent, wenn der Fernseher sehr gross ist und die Wohnung sehr klein. Und der Fernsehkonsum – ein Zehntel eines Tages. Kann man wirklich von diesem Quatsch so abhängig sein?»

Bykow benennt die verblendete Selbstheroisierung des russischen Volkes sehr präzise – wahrscheinlich wird er aber erst Gehör finden, wenn der Katzenjammer die rauschhafte Feier ablöst.


Kritik von aussen und von innen

Der Bestsellerautor Boris Akunin beklagte in seinem Live-Journal, dass Russland sich in einen tiefen Graben hineinmanövriert habe. Die ukrainophobe Propaganda verwandle die russischen Fernsehzuschauer in Zombies. «Ich gehe durch Moskaus Strassen, schaue die Leute an, höre kurze Fetzen ihrer Unterhaltungen, und das Grauen überkommt mich. Sie sehen nicht, wollen nicht wissen, denken nicht nach. Die Leute sind daran nicht schuld. Sie haben ihr Leben, ihre Alltagssorgen. Aber Blindheit, Leichtsinn und Gleichgültigkeit kommen in solchen Momenten der Geschichte teuer zu stehen. Meinem Land stehen schwere Prüfungen bevor. Wahrscheinlich schwerere als jene in der Ukraine heute.

» Auf die provokative Frage eines Lesers, warum er denn nicht auswandere, antwortet Akunin: «Jeder hat sein eigenes Russland. Mit Putins Russland habe ich aber keine Berührungspunkte, alles daran ist mir fremd. Und in der Zeit einer allgemeinen Verstandestrübung hier zu sein, fällt mir schwer. Ich möchte zwar nicht emigrieren, aber ich werde den grössten Teil meiner Zeit ausserhalb Russlands verbringen. Einem Nüchternen ist es nicht wohl unter einem Dach mit einem Betrunkenen. Ich werde von Zeit zu Zeit vorbeikommen, um zu sehen, ob die Zecherei zu Ende geht.»

Postwendend kam eine scharfe Antwort des Kritikers Dmitri Olschanski, der sich im Jahr 2002 publikumswirksam vom Liberalismus abwandte und seither einen rabiaten Nationalismus propagiert:

«Leute wie Akunin sind nur europäische Grossbürger mit europäischen Immobilien und langfristigen Schengen-Visa. Frohe Normandie, Akunin, leb glücklich, iss nicht zu viele Austern!» Damit aktiviert Olschanski ein altes Argument, das etwa schon im 19. Jahrhundert von patriotisch-konservativen Kritikern gegen Iwan Turgenjew oder Alexander Herzen mobilisiert wurde: Wer nicht in Russland lebt, darf nichts über Russland schreiben. Andere Stimmen unterstellten Akunin, er wolle mit seiner Breitseite gegen Putins Russland nur die Aufmerksamkeit auf sein neues Buch – den zweiten Band einer breit angelegten Geschichte des russischen Staats – lenken. Sehr zupass kam dabei Akunins Kritikern, dass Akunin sein Werk ausgerechnet auf dem oppositionellen Internetfernsehen Doschd präsentierte.

Der Ton der Auseinandersetzungen ist sehr gehässig geworden. Am eigenen Leib erfahren musste dies Andrei Makarewitsch, der legendäre Gründer der sowjetischen Rockband Zeitmaschine. Er hatte scharf gegen die Annexion der Krim protestiert und den Separatisten in der Ostukraine geraten, ihre Ziele entweder mit legalen Mitteln zu verfolgen oder nach Russland zu emigrieren. In der Dokumentarserie «Beruf – Reporter» des Fernsehsenders NTV war er kürzlich in der Folge «13 Freunde der Junta» publizistisch regelrecht hingerichtet worden. Der Beitrag zeigte ihn als alternden Musiker, der nur noch in ukrainischen Provinzstädten auftreten kann und um seinen privaten Rebberg auf der Krim bangt.

Darauf schrieb Makarewitsch einen offenen Brief an Putin, in dem er ihn aufforderte, dem «Hexensabbat» um seinen eigenen Namen in den Medien Einhalt zu gebieten. Putins Pressesprecher kommentierte die Affäre trocken: «Was Makarewitsch eine Hetzkampagne nennt, kann man auch als Reaktion der öffentlichen Meinung bezeichnen. An den Präsidenten zu appellieren, macht hier wenig Sinn.» Solche Äusserungen erinnern an die Affäre Pasternak, als der Autor von «Doktor Schiwago» unter dem Druck der manipulierten «öffentlichen Meinung» gezwungen wurde, auf den Literaturnobelpreis zu verzichten.


Blinde Zustimmung für Putin

Es dürfte Ulitzkaja, Akunin und Makarewitsch wenig erstaunt haben, in diesen Tagen ihr Konterfei auf einem gigantischen Poster an der Fassade der grössten Moskauer Buchhandlung erblickt zu haben. Die regimetreue Künstlergruppe Glavplakat hatte schon zum dritten Mal im Rahmen der Aktion «Fremde unter uns» Regimekritiker einem Scherbengericht zugeführt. Auf dem Plakat wurde mit dem Slogan «Wollt ihr von ihrer Knete leben?» vor dem Kauf der Bücher und CDs dieser Künstler gewarnt. Makarewitsch war diese zweifelhafte Ehre bereits im April und Mai widerfahren: Unter dem Titel «Die fünfte Kolonne» wurde er auf einem ähnlichen Plakat gemeinsam mit dem Blogger Alexei Nawalny und dem Oppositionspolitiker Boris Nemzow als Verräter im Sold der USA diffamiert.

Solche Aktionen können in der russischen Öffentlichkeit auf Zustimmung rechnen, weil die gebetsmühlenartige Propaganda der wichtigsten Medien ihre Wirkung nicht verfehlt. 85 Prozent der Befragten stimmten laut einer Umfrage des Levada-Instituts vom 12. August 2014 der Aussage zu, dass «der Anschluss der Krim eine grosse Errungenschaft der russischen Regierung ist und dass die Russen in der Zukunft davon profitieren werden»; 44 Prozent der Befragten glauben in vollkommener Verkennung der Wirklichkeit, dass das internationale Prestige Russlands in der letzten Zeit gestiegen sei. Ganz offensichtlich nehmen viele Russen das Identifikationsangebot, das Putin ihnen als Angehörigen eines starken Imperiums macht, gerne an. Die Pille, die ihnen die kritischen Autoren verabreichen, schmeckt weitaus bitterer.
Wirst nun sehen was passiert, anstatt sich mit dem Inhalt zu befassen wird die Quelle und der oder die Autorin angegriffen werden, klar ist die vom Westen gesteuert, oder was auch immer, auf die Dinge die im Artikel stehen wird sachlich aber wie immer nicht eingegangen werden.


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 09:36
@Chavez

Ich glaube dass das eher Musik ist die keinen interessiert und das was gut ist wird halt nicht publiziert da es nicht in das russische Gesellschaftsbild passt.


@nocheinPoet
Danke


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Russland das Buhland... aber warum?

22.10.2014 um 09:43
@nocheinPoet
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Mein Land hat gegenwärtig der Kultur, den Werten des Humanismus, der Freiheit der Persönlichkeit und der Idee der Menschenrechte, einer Frucht der gesamten Entwicklung der Zivilisation, den Krieg erklärt.
Das ist was ich vermutet habe und sich eigentlich auch ableiten lässt.


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