Unruhen in der Ukraine - reloaded
09.08.2014 um 12:06In den nächsten 2 Wochen ist der Spuk in der Ostukraine vorbei und die Separatisten sind entweder fraternisiert oder haben die Beine in die Hand genommen und Fersengeld gegeben.
SanSiro schrieb:Richtig, dann siehe das jetzt nicht aus Russlands Sicht sondern aus Unserer.Naja langzeitprognosen ist so eine Sache. Die Bricstaaten haben i.d.R. nicht mal die Kapazitäten um ihren eigenen Bedarf zu stillen. In manchen Dingen sind sie zudem qualitativ noch weit weit weg.
Russland selbst, hat noch einen riesigen Bedarf im Binnenmarkt, der dringend entwickelt werden muss.
Das Russland den Handel gerade mit den Brics Statten ausbaut, könnte Europa aus langer Sicht vom russischen Markt verdrängen.
Befen schrieb:In den nächsten 2 Wochen ist der Spuk in der Ostukraine vorbei und die Separatisten sind entweder fraternisiert oder haben die Beine in die Hand genommen und Fersengeld gegeben.Heißt es hier nicht schon seit Wochen, nur noch zwei Wochen. Ich sehe das absolut nicht so, das ist kein fester Stellungskrieg, das wird immer übersehen.
Landluft schrieb:Gewisse User werden das sicher nicht lesen wollen, aber dennoch - oder gerade deswegen - ein Text über junge Russen, die zum Kämpfen in die Ostukraine ziehen:Ich verstehe deine Aussage nicht ganz, warum sollte das jemand nicht lesen wollen? Was ist daran jetzt ungewöhnlich?
Befen schrieb:Hätte Janukowitsch Wort gehalten wären die Leute im November nicht demonstrieren gegangen.Weißt du warum er nein gesagt hat? Das lag nicht ausschließlich am "großen Bruder" wie es immer gerne suggeriert wird:
Janukowitsch erklärte, das finanzielle Angebot der EU sei nicht ausreichend gewesen. Laut Reuters bezeichnete der Präsident das Angebot von 610 Millionen Euro unmittelbarer Finanzhilfe, gebunden an die Unterzeichnung eines neuen Beistandsabkommens mit dem Internationalen Währungsfonds (IMF), als erniedrigend. Ebenso seien die Konditionen des IMF für einen neuen Kredit für die Ukraine inakzeptabel.Gerne kann ich nochmal Details zu den Auflagen des IMF heraussuchen.
Laut einer Mitteilung auf der Website der Präsidialverwaltung, die sich auf das Interview Janukowitschs bezog, benötigt die Ukraine nach Ansicht des Staatsoberhaupts jährlich mindestens 20 Milliarden Euro, um seine Wirtschaft an europäische Normen anzupassen. Die Ukraine werde die Unterzeichnung der Abkommen in Betracht ziehen, wenn man auf einem Niveau angelangt sei, auf dem man sich bereit fühle und das den ukrainischen Interessen entspreche. Wann das sein werde, werde sich weisen. Er wünsche sich, dass es so bald als möglich sei.
In eine ähnliche Kerbe hieb auch Ministerpräsident Asarow, wobei er sogar noch schärfere Worte wählte. Die harten Konditionen des IMF für einen Hilfskredit seien ein Grund dafür gewesen, den EU-Kurs zu unterbrechen. Entweder verstehe der IMF das wirtschaftliche Umfeld der Ukraine nicht oder er formuliere Auflagen, die für Kiew per definitionem nicht zu erfüllen seien, sagte Asarow laut einem Bericht der Zeitung «Kyiv Post».http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/janukowitsch-erlaeutert-sein-njet-zur-eu-1.18193560
Fedaykin schrieb:Ja das bringt das Haus zum Wanken.Sicher, gleich bricht es zusammen. Die Zusammenhänge sind ja auch nicht einfach zu erkennen, da gibt es ja nicht ohne Grund eine Studium zu.
Obwohl viele makroökonomischen Kennzahlen in Russland noch verhältnismäßig gut sind, ist es vor allem die Überregulierung der Wirtschaft gepaart mit selektiver Rechtsvollstreckung, die der Schattenwirtschaft Vorschub leisten. Finanzminister Siluanow teilte mit, dass sich diese derzeit auf 15 – 20% des BIP oder mindestens 250 Milliarden US-Dollar belaufe.Der Artikel beschreibt diese Dinge vor der Ukraine Krise und den Sanktionen. 2013 hätten wir auch Pakistan mit in die G8 nehmen können, was den Doing Business Index angeht, Russland wollte hier bis 2018 auf Platz 20. Und die Richtung war recht gut, ging ja bergauf:
Laut der Organisation Global Financial Integrity sind zwischen 1994 – 2011 etwa 211,5 Milliarden US-Dollar an illegalem Kapital aus dem Land geflossen. Im Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International steht Russland 2012 auf Platz 133.
Im Doing Business Index der Weltbank strebt Putin bis 2018 den 20. Platz an, 2013 befand sich Russland irgendwo zwischen Pakistan und Uganda auf dem 122. Rang.
Laut Economist verlor der Privatsektor zwischen 2008 – 2012 300 000 Jobs, während der Staat 1,1 Millionen mehr beschäftige, insgesamt sind es nun 18 Millionen Staatsangestellte oder 25% aller Beschäftigten. Rosnefts Kauf von TNK-BP verdeutlichte, dass die Zeichen nicht auf Privatisierung, sondern Staatskapitalismus stehen. Kleine und mittelständische Unternehmen darben, ineffiziente staatliche geführte Großunternehmen bilden die Flaggschiffe der aus Rohstoffexporten betankten Wirtschaft.
Babushka schrieb:besoffene Nationalgardisten versuchen einen Minenwerfer zu "testen".Ja, natürlich."Nationalgardisten" steht ja explizit da.
Tenthirim schrieb:Ja, natürlich."Nationalgardisten" steht ja explizit da.Wenigstens sind es keine Frontsoldaten wie auf der Gegenseite.War die Übersetzung soweit richtig? Also es ist ja einer von denen der spricht, er sagt echt, die Separatisten sitzen nur besoffen auf den Bergen herum?
Scheint ein gutes, informatives Interview zu sein. Für mich hat der aber an vielen Stellen einen zu starken Dialekt. Kann vieles verstehen, aber die Aussagen zu Beginn nicht denen, an die es gerichtet ist, zuordnen, sorry.Quelle: Beitrag von Interalia (Seite 774)
Der Mann gibt zumindest an, dass vieles geschieht, was er so nicht angeordnet hat und auch nicht als richtig anerkennt. Im Prinzip steht er für den Frieden ein und versteht nicht, wieso alle sich ständig töten müssen. Redet auch über das Schicksal seiner Söhne.
Gegen Ende sagt er auch, dass auf der Krim viele Russen sind, die "gerettet" wurden, die in der Ostukraine aber von Putin vernachlässigt werden, als wären es Russen "zweiter Sorte", während immer mehr sterben müssen, wegen diesen unsinnigen Kriegen, während Separatisten besoffen* nur auf den Bergen herumhocken. Und es gibt weder Wasser noch Nahrung oder Licht.
*Falls(!) ich es soweit richtig verstehe.
Das zeigst du doch schon selber, jedem der hier liest ist mittlerweile doch klar wie deine Beiträge zu bewerten sind.Klar, sind jene die auch "erkennen" dass da eine Horde von Faschisten von Kiew aus in den Osten der Ukraine zieht um einen Völkermord an russischsprachigen Landsleuten zu begehen, und in den Marodeuren dort unten meinen Freiheitskämpfer zu erkennen, die so blind sind, dass sie nicht sehen, wie eine wilde Horde Verbrecher das Land plündert und die Bewohner ausraubt.