@tarenEs können auch 100000 sein, solange sie sich im Rahmen der bestehenden Verträge bewegen. Wenn sie allerdings bewaffnet auch nur versuchen die Kontrolle von irgendwas zu übernehmen oder das Militär und andere staatliche Organe eines Landes behindern, dann handelt es sich um einen kriegerischen Akt. Dazu kommt noch das entfernen der Hoheitszeichen...
Nein, kein kriegerischer Akt, sogar mitnichten als ein solcher zu bezeichnen. Im Unterschied zu dir, versuche ich die Ausgangssitutation so vollständig wie möglich mit einzubeziehen.
Welche bestehenden Verträge meinst du? Am 21.02.2014 wurde die rechtmäßige Regierung Janukowitsch vom "Maidan" geputscht, diejenige Regierung, die diese Verträge, z.B. zur Krim mit der russischen Föderation, geschlossen hat. Es herrschte Ausnahmezustand, genauer
Notstand, als die rechtmäßig, sprich demokratisch gewählte Regierung unter Janukowitsch, geputscht wurde.
Der Maidan drohte ihm den Abend zuvor, als die Außenminister Polens, Deutschlands und Frankreichs eine Vereinbarung mit Janukowitsch unterzeichneten, zu lynchen wie Gaddhafi (lt. u.a. Peter Scholl Latour wurde Gaddhafi von der "Opposition" aus einem Abflußrohr gezogen in dem er sich versteckt hatte und dann auf brutale Weise
gepfählt (wortwörtlich zu nehmen).
Nein, nein, nein, die ukrainische Verfassung war zu dem Zeitpunkt als Janukowitsch geflüchtet war wegen Gefahr für Leib und Leben außer Kraft gesetzt. Die Maidanaktivisten hatten Forderungen gestellt, wer den Präsidenten und Premier stellt, das waren Turtschinow und Jazenjuk, und das wurde dann umgesetzt. KEIN Land ist nach einem Putsch in einem Notstand an IRGENDEINE Verfassung gebunden.
Das Unabhängigkeitsreferendum auf der Krim und das Referendum zum Beitritt an Russland waren auch nicht legitim, folgerichtig. Aber die Situation vorher war ebenfalls nicht legitim. Wir bewegen uns hier rechtlich in einer Grauzone auf die weder Völkerrecht noch Menschenrecht angewandt werden können. Alles andere zu behaupten wie Annektion ist nicht haltbar, es hat bisher keine vergleichbare Situation gegeben in der Geschichte, dieser Fall muss individuell bewertet werden.
In Anbetracht dessen muss die Unabhängigkeitserklärung und Beitritt zur russischen Föderation durch die Krim als
Einzelfall bewertet werden. Davon mal abgesehen, dass Umfragen im Nachhinein belegen, dass die Entscheidung die Goldrichtige gewesen war.
Nun kommen wir mal zu der persönlichen Bewertung meinerseits.
Ich habe so einiges gesehen von der Krim, als die russischen Soldaten sich hinter die Selbstverteidungskräfte stellten, Putins Flunkerei "die haben sich die Uniformen beim Shop nebenan gekauft", bis zum Eindruck von der Krim von heute, einschl. der Eindrücke der Tartaren. Mein abschließender Eindruck ist, dass es den Menschen auf der Krim überwiegend erheblich besser geht. ÜBer 90% der Krimbewohner würden die Entscheidung die sie getroffen haben wieder treffen.
Gesundheitsvorsorge, Renten wurden angehoben. Natürlich gibt es Probleme mit manchen Tartaren, die zurecht mißtrauisch sind. Zu Recht, weil Vergangenheit uns nun mal prägt. Die Schatten der Sowjetunion sind noch nicht gänzlich überwunden.
Ich bin der Meinung, dass die russische Regierung hier den Krimtartaren einen Vertrauensvorschuß schuldig ist. Und es gab in der Staatsduma schon entsprechenende Wortmeldungen, die das Problem thematisiert haben. Man muss halt schauen, wie vernünftig die russische Regierung hier handelt. Ich persönnlich habe schon Vertrauen, dass auch kritische Stimmen in die Betrachtung miteinbezogen werden. Soviel dazu.