@Butterbirnedas seh ich auch so, denn ich mag sehr vieles an der amerikanischen Kultur.
Aber "Antiamerikanismus" ist genau so ein spalterischer S/W-Kampfbegriff, um ein "Ja und Amen" einzuklagen, wenn es um zu Recht empörende Übertritte gegen Natur und Mensch geht.
Es ist der Versuch, den selben funktionalen Schutzschild aufzuziehen, den schon Andere benutzen, wenn sie sich vor gegen sie gerichtete Kritik hinter Volksgruppen, Ethnien, Glaubensgemeinschaften oder einfach nur Verwandschaften verstecken. Mit dem repetativen Vorwurf subjektiver Sündenbocksuche lässt sich beinah jede Untat rechtfertigen, durchziehen und Kritik abschmettern.
So langsam beginne ich mich mit der Denkungsart anzufreunden, dass die oberen Zehntausend nicht so skrupellos weil perfide intellektuell sind, sondern weil dillettantisch und unreif überfordert. Genau das Szenario, welches der Film "Idiocracy" zeichnet, ist am entstehen.
"Amerika" als beinah mächtigstes Land der Erde (nach Wakanda) wird oft unter dem Hammer behämmerter Streitgespräche gleichgesetzt mit diesen oberen Zehntausend, die mit extravagantesten und unbegrenzten biologischen Fußabdrücken gigantische Burgen aus der Erde formen und somit bestimmen, wo es lang geht.
Amerika steht auch für manche niederländische Hinterwäldler vor allem für "Turbo" und Action und "Riesen Feuerball, Junge", all die Scheiss Medienklischees, die wir mit der Muttermilch gekriegt haben, während abseits der Box tatsächlich gekriegt und bekriegt wurde, dass die Heide wackelt.
Nun reibt sich einer zwischendurch manchmal die Augen und schwört dem Soma ab. Das äußert sich dann natürlich manchmal in Verbalinjurien, die vom geneigten Zuhörer "anti"-irgendwelcheMitMenschen interpretiert werden können. Auf wem das Etikett "Unmensch" erstmal lastet, auf den darf in aller Herzenslust und Unmenschlichkeit gebasht werden. So sind wir und so waren wir schon immer.
Vielleicht aber durchschauen wir irgendwann, wie primitiv doch alle Grabenkämpfe, wie idiotisch jede hektische Meinungsverschiedenheit und wie vollkommen unsinnig und kontraproduktiv Streit, Kampf und Krieg eigentlich sind.
Doch in den Augen der Hörenden bilde ich mir ja nur ein zu erkennen, denn niemand will die Wahrheit eines Anderen sondern sie sich selbst erstreiten.
Und wer sie nicht findet oder nicht finden will, der holt sich Genugtuung darin, die Wahrheiten Anderer zu zerfleddern. "Anti" sind immer nur die Anderen.
Irgendwie romantisch, dieser Glaube an "die" Bösen und "die" Guten.