pokpok schrieb:Rede doch nicht das wir sie "geholt" hätten. Auf drängen der Türkei wurden Gastarbeiter 1961 aufgenommen. Bleiben sollten sie bis zu 4 Jahren im Rotationsverfahren. Von dauerhaft war nicht die Rede. Die Wirtschaft war hier schon voll im Gange als die Türken 1961 in das Land kamen.
1955 gab es das Anwerberabkommen schon mit den Italienern. Wenn also einer geholfen hat das Wirtschaftswunder aufzubauen, dann die.
Und jetzt bring mir da die Begriffe "Gutmensch" und "links-grün" rein.
Wie dem auch sei, die so von Konservativen verdammte "multikulturelle Gesellschaft" nimmt da ihren Anfang bzw. hat da ihre Wurzeln. Genauso gehören sowohl Türken als auch Italiener für die nächsten Jahrzehnte zu den tendenziell eher schwierig zu integrierenden Gruppen in der Gesellschaft.
Butterbirne schrieb:Meine Eltern sind leidergottes eher den Grünen zugeneigt, aber kein Parteimitglied oder ähnliches.
Hamburg wurde übrigens seit nahezu Kriegesende bis 2001 Rot regiert.
Dumm nur, dass Asyl-Migrations-und Integrationspolitik schwerpunktmäig eine Angelegenheit des Bundes ist. Und da wo die Länder selber agieren können, reicht als Beispiel die jahrzehntelange Dauerherrschaft der CDU in Baden-Württemberg und die Dauerherrschaft der CSU in Bayern zu betrachten. Wenn du jetzt diverse soziale Probleme als von den "Gutmenschen" von CDU/CSU/FDP produziert sehen willst, dann mach das.
Butterbirne schrieb:Man ging ja damals davon aus, dass die Leute wieder in ihre Heimatländer zurück gehen.
Das dies nicht geschieht, konnte damals keiner wissen. Wir waren einfach nicht konsequent genug
Wenn du Literatur darüber liest, kamen spätestens Mitte der 80er Jahre die ersten Meldungen und Hilferufe von den Kommunen, dass sich bestimmte MIgrantengruppen in bestimmten Stadtteilen konzentrieren und eine soziale Schieflage befürchtet wird. Wie der alte Kohl damit umgegangen ist, kann man an heutigen kaum mehr veränderbaren Zuständen in vielen Großstädten sehen.
Butterbirne schrieb:Die Agenda2010 war so das einzig sinnvolle was man in der Zeit gemacht hat.
Das bestätigen dir Millionen Menschen als Bezieher von Sozialleistungen, mit Zeitarbeitsverträgen oder als Mitarbeiter/innen von Leihfirmen sicherlich gerne. Ich muss ehrlich nochmal schreiben, dass ich in Deutschland eine ziemlich perverse und krasse Einstellung sowie Definition von "Gutmenschlichkeit" sehe.
Also ich glaube, das einzig wirklich gutmenschliche und hoch ideologisierte Politikfeld ist derzeit die Bildungspolitik. Da will man wirklich alles gut machen. Aber Migrations-Integrationspolitik-Ausländer ist so ein verdammt verlogenes Politikfeld. Links wie rechts, nur am übertreiben und lügen.
Mal ein Tipp: Schau einfach mal genauer hin, wen du "Gutmensch" nennst und ob das Substanz hat.
Treibe dich mal auf Facebook/Homepages von SPD, Grünen oder der "Linken" rum. Schau da in den Bundes-Landes oder in den Kreisvorständen. Migranten? Frauenquote? Azubis? Nichtakademiker? Die SPD würde ich derzeit mit seinen vielen Schröderianern/Pragmaten in der Mehrheit so oder so nicht "gutmenschlich" nennen. Das sind jene, die mit ihren Mehrheiten unbedingt den sozialen Kahlschlag wollen und wie geschrieben der Migrations-und Integrationspolitik nicht sehr offen gegenüberstehen. Die sind tatsächlich für eine Begrenzung der Zuwanderung und teilweise tendenziell antihomo und antigender.
Außer türkischstämmig wirste bei "migrantisch" auf Facebook oder den Homepages bestimmt nicht viel finden. Schau dir die Bilder an. Die Aktionen. Wenn es Asylanten schlecht geht, waren die Grünen vor Ort mal da streichen? Irgendetwas reparieren in den Heimen? Ich wette mit dir, einer der wenigen highlights wird ein Moscheebesuch sein. Nicht mal generell wirst du häufiger ein Bild finden, wo zum Beispiel eine Grünengruppe in der Vesperkirche essen verteilt. Wenn das linke Milieu eigentlich nur aus Akademikern besteht, dann können die doch eigentlich auch mit ihrer oft vorhandenen freien Zeit oder ihrem Können kostenlos Deutschkurse geben, Geld sammeln/spenden etc.
Also mal wirklich mit gutmenschlichen Taten von sich reden machen. Das verstehe ich unter "Gutmensch". Sich ehrlich um Menschen kümmern wollen und auch was konkret tun.