Du bist
17.02.2005 um 17:28„Du bist, was du denkst das du bist. Du bist deine eigenen Gedanken über dich, in manifestierter Form.“ Eins der Dinge, die mich am meisten faszinieren, wenn ich an mein Leben von vor 10 oder 11 Jahren denke ist, wie sehr ich anderen erlaubt habe, das zu gestalten, was ich über mich selbst dachte, und dadurch auch meine ganze Erfahrung von mir selbst.
Ich bin immer noch erstaunt darüber, wieviel von mir selbst ich auf diese Weise einfach "weggab". Meine Vorstellungen über das, was andere über mich dachten, bestimmten mein Leben. Das galt besonders für die frühen Jahre meines Lebens, die Jahre meiner frühen Kindheit.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie weh es mir tat, wenn meine Brüder (ich war der jüngste von vier Jungen) schlecht über mich redeten. Ich war verzweifelt. Ich ging in mein Zimmer und weinte. Und dadurch hatten sie dann sogar noch mehr schlechte Dinge, die sie über mich erzählen konnten. Sie konnten sagen, dass ich "zu sensibel" sei, und eine Heulsuse.
Meine Mutter tat, was sie konnte, um mich dazu zu bringen, nichts darauf zu geben, was sie sagten. Ich versuchte, ihnen zu antworten, "sticks and stones will break my bones, but words will never hurt me" ( "Stöcke und Steine können meine Knochen brechen, aber Worte werden mich nie verletzen" ), aber wisst ihr was? Es war alles eine Riesenlüge. Worte verletzten mich. Und nicht zu knapp. Und ich wusste nicht, wie ich dem entkommen konnte. Anstatt also zu ändern, wie ich aufgrund der Worte, die andere über mich äußerten, empfand, entschied ich mich, dass ich die Worte zu verändern hatte, die sie über mich sprachen.
Ich dachte mir, dass meine Aufgabe im Leben darin bestünde, andere davon abzuhalten, schlecht über mich zu reden. Und die einzige Art, die ich kannte, dies zu erreichen, war, mich selbst zu ändern. So ging ich also durch die Welt und versuchte, mich selbst zu ändern. Nicht um mir selbst gerecht zu werden, sondern um den Vorstellungen der anderen gerecht zu werden.
Und ich tat das nicht nur für eine kurze Zeit, sondern über die meisten Jahre meines Lebens hinweg. Wir wollen alle, dass andere uns mögen (und wir hoffen, dass einige uns lieben), und so entschied ich, dass ich herausfinden musste, was es war, das andere an mir nicht leiden konnten, um das loszuwerden. Und dann konnte ich mir darüber klar werden, was andere an mir mochten (auch wenn das nicht viel zu sein schien, als ich ein Kind war), und ihnen davon mehr zu geben.
So begann also mein persönlicher Prozess der Verhaltensanpassung - oder Verhaltensmodifikation, wie Sozialwissenschaftler sagen würden. Ich modifizierte mein Verhalten, um den Geschmäckern, Launen und Neigungen der anderen gerecht zu werden. Das einzige Problem, das ich hatte, war, dass jede Gruppe, auf die ich traf, andere Geschmäcker, Launen und Neigungen hatte, so dass ich also laufend meine Anpassungen wieder neu anpassen musste. Ich veränderte ständig "Wer ich war", erfand mich laufend neu, um, immer wieder dort hineinzupassen, wo ich gerade war.
Als ich ein kleiner Junge war, war das nicht so schwierig, denn der Kreis meiner Bekanntschaften und die Liste der Orte, an denen ich mich gewöhnlich aufhielt, waren sehr klein. Aber als ich älter wurde und den Kreis meiner Lebenserfahrungen erweiterte, wie es alle jungen Leute irgendwann tun, wurde mir klar, dass der Prozess meiner Individualisierung und meines Anderen-gerecht-werden-Wollens überhaupt kein Prozess meiner eigenen Individualisierung war, sondern eher ein Prozess des Verschwindens meines Selbst.
Mein "wirkliches Ich" war weg. Lange weg. So lange Zeit weg, dass ich oft überhaupt keine Vorstellung mehr darüber hatte, wer oder was das eigentlich sein sollte. Ich wusste nicht mehr, was mein "wirkliches Selbst" war, weil mein "angepasstes Selbst" sich auf so viele verschiedene Weisen angepasst hatte, um so vielen verschiedenen Möglichkeiten gerecht werden zu können (ich war fest entschlossen, niemals wieder von irgendjemand zurückgewiesen zu werden), dass ich vollkommen aus den Augen verlor, welches meine eigenen Präferenzen waren, meine eigenen Vorlieben, meine eigene Persönlichkeit.
Leute beschuldigten mich, unecht zu sein, nicht wirklich "ich selbst" zu sein, und das verletzte mich nur noch tiefer. Aber wie sollte ich gewinnen können? Das fragte ich mich. Was wollte die Welt von mir? Die Welt wollte nicht mein "angepasstes Selbst", und sie wollte mit Sicherheit auch nicht mein "wirkliches Selbst" (was auch immer das war). Was wollte sie also? Das war die Frage des Tages.
Hört sich irgendwas davon für dich vertraut an?
Ich denke, dass die meisten Menschen irgendwann in ihrem Leben unter so etwas wie einer "Identitätskrise" leiden. Vielleicht habe ich nicht recht damit, aber es entspricht jedenfalls meiner Beobachtung. Und ich denke, diese Identitätskrise kommt daher, dass wir nicht in der Lage sind, uns selbst wirklich vollständig zu akzeptieren.
Für viele Menschen ist es sehr schwer, sich selbst als das zu akzeptieren, was sie sind, jetzt und in diesem Moment. Der Trick für mich persönlich bestand darin, mich zuerst als der zu akzeptieren, der ich gerne sein wollte. Das ist, so fand ich heraus, der Weg zur Meisterschaft.
Der erste Schritt auf diesem Weg war, ein Bild von mir selbst zu finden, eine Idee von mir selbst, nicht, wie ich dachte, dass ich im Moment sei (da gab es zuviel Müll, der beiseite geräumt werden musste), sondern vielmehr, wie ich gerne sein würde, wenn ich darüber nachdächte, dass ich etwas anderes sein könnte, als mein gegenwärtiges Selbst.
Das ist etwas, was ich noch nie ernsthaft in Erwägung gezogen hatte. Ich dachte, ich würde mit dem Ich, das ich war, für immer feststecken. Aber durch „Gespräche mit Gott“ änderte sich all das für mich. Mir wurde gesagt, dass es das Ziel des Lebens sei, sich selbst immer wieder neu zu erschaffen, in der nächst höheren Version der größten Vision, die es jemals von sich hatte. Das ist auch unser Ziel. Wir erschaffen uns selbst aufs Neue in jedem einzelnen goldenen Moment des Jetzt.
Wow. Meinst Du also, dass ich mich selbst wirklich neu machen kann? JA! sagt Gott. Hier und jetzt, in diesem Moment.
Das war für mich die allergrößte Befreiung. Ich begann, im Geiste einen Entwurf von mir selbst zu zeichnen, eine Idee davon zu entwickeln, wer ich wäre, wenn ich wirklich eine Wahl hätte. Das war der Punkt, an dem ich realisierte, wieviel von dem Selbst, das ich bereits war, genau richtig war dafür.
Ich empfing ein Stück Weisheit, das mich schockierte:
"Ziehe die Möglichkeit in betracht", so wurde mir gesagt, "dass jeder Fehler, den Du glaubst zu haben, nichts weiter ist, als dein größtes Geschenk, nur mit der Lautstärke ein wenig zu stark aufgedreht. Es sind genau dieselben Dinge, wie die, die andere an Dir lieben, einfach mit ein bisschen zuviel Energie dahinter."
Mir wurden Beispiele gegeben.
"Leute könnten sagen, dass Du ein bisschen zu sehr derjenige bist, der immer die Verantwortung übernehmen will, dass Du den Rest des Raumes durch Deine Kraft nicht zum Zug kommen lässt. Aber wenn sie jemanden wollen, der nach vorne tritt, der die Entscheidung trifft, der eloquent und kraftvoll zur Gruppe spricht, an wen wenden sie sich dann?
Andere sagen eventuell, dass Du verantwortungslos bist, dass Du handelst, ohne nachzudenken, dass Narren dort reinspringen, wo Engel sich nicht trauen, hinzutreten, und Du bist einer dieser Narren. Aber wenn sie jemanden brauchen, der spontan etwas aus dem Nichts heraus zaubert, der im Angesicht überwältigender Hindernisse Dinge in Bewegung bringt, an wen wenden sie sich dann?
Andere können sagen, dass Du ein Workaholic seist, dass Du Dir die ganze Zeit irgendwelche Beschäftigung suchst, und dass Du keine Zeit hast für sie. Aber wenn sie wirklich etwas haben, was unbedingt erledigt werden muss, an wen wenden sie sich dann?"
Diese Einsicht war für mich lebensverändernd. Sie war wie eine Glühbirne, die plötzlich anging. Ich fühlte plötzlich, dass ein riesiges Gewicht von Selbstmissbilligung von mir weggenommen wurde.
Ich begriff, dass ich einfach dadurch, dass ich die Energie all der Guten Dinge, die mich ausmachten, anglich, meine persönliche Energie in den jetzigen Augenblick einbringen konnte, und zwar auf eine Weise, die allen, die diesen Moment teilten, zugute kam.
Das hatte nichts damit zu tun, dass ich Teile von mir veränderte, wegwarf oder verneinte - etwas, dass ich die ganze Zeit verzweifelt versucht hatte. Es ging einfach nur darum, Teile von mir auf eine andere Weise zu benutzen. Es bedeutete, mit einer größeren Sensitivität durch das Leben zu gehen, mit einer größeren Sensitivität für den Zeitpunkt und den Ort, an dem ich meine Geschenke zur Verfügung stellte.
Von diesem Moment an begann ich, meine Rezeptoren zu öffnen und auf den Augenblick zu hören. Ich achtete auf Hinweise darauf, welcher Teil von mir am besten geeignet war, dem momentanen Augenblick von Nutzen zu sein. Je mehr darauf achtete, desto offensichtlicher wurden die Hinweise. Ich begann mich darüber zu wundern, wie ich sie jemals hatte nicht bemerken können. Und ich begann, das Geschenk meines Ich in einer dem Moment weit angemesseneren Weise zu schenken, viel mehr in Harmonie mit dem, was vor sich ging.
Das änderte alles für mich. Ich erschuf einen neuen Gedanken über mich. Mein neu erschaffenes Ich konnte dasselbe sein, wie mein altes Ich, einfach ein bisschen sensibilisierter, aufmerksamer, eingestimmter.
Auf diesem Weg kommen wir nun zu der ursprünglichen Weisheit von GmG, mit der dieser Text begann. "Du bist Deine eigenen Gedanken über Dich, in manifestierter Form." Meiner Erfahrung nach ist das auf eine sehr fundamentale Weise wahr.
Wenn du nicht damit glücklich bist, wer und wie du jetzt im Moment bist, dann denke einen neuen Gedanken über dich. Sei dir aber bewusst, dass dieser neue Gedanke keine Zurückweisung dessen sein muss, wie du immer gewesen bist. Der Prozess des Sich-selbst-neu-Erschaffens beinhaltet nicht, dass du dich selbst zurückweist. Es geht nicht um Zurückweisung, es geht um Erweiterung.
Wie der Baum draußen vor dem Fenster wirst du jeden Tag zu einer größeren Version dessen, was du immer gewesen bist. Du warst niemals etwas anderes als ein Geschenk, und ein großes Geschenk sogar. Nun, da du das verstehst, findest du Wege und Möglichkeiten, dieses Geschenk zu schenken und es bekannt zu machen.
Das wurde zu einem meiner Mantras: "Mach dein Geschenk bekannt."
Wenn ich dieses Mantra zu mir selbst spreche, in den entscheidensten, den stresserfülltesten, den heikelsten und den wichtigsten Momenten meines Lebens, dann werde ich zu dem Geschenk, das ich bin. Das ist, was "Transformation" bedeutet.
Das ist der Punkt, auf den Jesus sein ganzes Leben lang immer wieder zurückkam. Und das ist, was er beim letzten Abendmahl sagte: "Tut das in Erinnerung an mich." Er wollte uns ein Ritual geben, eine Möglichkeit der Erinnerung, nicht nur daran, wer er ist, sondern wer wir sind.
Das ist eine erstaunliche und neue Weise, über die religiöse Doktrin der
Transsubstitution nachzudenken. Wenn du dein Geschenk bekannt machst, wenn du das Geschenk wirst, das du bist, dann wird dein Körper zum Körper Gottes. Du wirst zu Gott, in manifestierter Form.
Das Leben ist die Messe, und du bist das Sakrament des Heiligen Abendmahls. Siehst du?
Neale Donald Walsch
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Ich bin immer noch erstaunt darüber, wieviel von mir selbst ich auf diese Weise einfach "weggab". Meine Vorstellungen über das, was andere über mich dachten, bestimmten mein Leben. Das galt besonders für die frühen Jahre meines Lebens, die Jahre meiner frühen Kindheit.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie weh es mir tat, wenn meine Brüder (ich war der jüngste von vier Jungen) schlecht über mich redeten. Ich war verzweifelt. Ich ging in mein Zimmer und weinte. Und dadurch hatten sie dann sogar noch mehr schlechte Dinge, die sie über mich erzählen konnten. Sie konnten sagen, dass ich "zu sensibel" sei, und eine Heulsuse.
Meine Mutter tat, was sie konnte, um mich dazu zu bringen, nichts darauf zu geben, was sie sagten. Ich versuchte, ihnen zu antworten, "sticks and stones will break my bones, but words will never hurt me" ( "Stöcke und Steine können meine Knochen brechen, aber Worte werden mich nie verletzen" ), aber wisst ihr was? Es war alles eine Riesenlüge. Worte verletzten mich. Und nicht zu knapp. Und ich wusste nicht, wie ich dem entkommen konnte. Anstatt also zu ändern, wie ich aufgrund der Worte, die andere über mich äußerten, empfand, entschied ich mich, dass ich die Worte zu verändern hatte, die sie über mich sprachen.
Ich dachte mir, dass meine Aufgabe im Leben darin bestünde, andere davon abzuhalten, schlecht über mich zu reden. Und die einzige Art, die ich kannte, dies zu erreichen, war, mich selbst zu ändern. So ging ich also durch die Welt und versuchte, mich selbst zu ändern. Nicht um mir selbst gerecht zu werden, sondern um den Vorstellungen der anderen gerecht zu werden.
Und ich tat das nicht nur für eine kurze Zeit, sondern über die meisten Jahre meines Lebens hinweg. Wir wollen alle, dass andere uns mögen (und wir hoffen, dass einige uns lieben), und so entschied ich, dass ich herausfinden musste, was es war, das andere an mir nicht leiden konnten, um das loszuwerden. Und dann konnte ich mir darüber klar werden, was andere an mir mochten (auch wenn das nicht viel zu sein schien, als ich ein Kind war), und ihnen davon mehr zu geben.
So begann also mein persönlicher Prozess der Verhaltensanpassung - oder Verhaltensmodifikation, wie Sozialwissenschaftler sagen würden. Ich modifizierte mein Verhalten, um den Geschmäckern, Launen und Neigungen der anderen gerecht zu werden. Das einzige Problem, das ich hatte, war, dass jede Gruppe, auf die ich traf, andere Geschmäcker, Launen und Neigungen hatte, so dass ich also laufend meine Anpassungen wieder neu anpassen musste. Ich veränderte ständig "Wer ich war", erfand mich laufend neu, um, immer wieder dort hineinzupassen, wo ich gerade war.
Als ich ein kleiner Junge war, war das nicht so schwierig, denn der Kreis meiner Bekanntschaften und die Liste der Orte, an denen ich mich gewöhnlich aufhielt, waren sehr klein. Aber als ich älter wurde und den Kreis meiner Lebenserfahrungen erweiterte, wie es alle jungen Leute irgendwann tun, wurde mir klar, dass der Prozess meiner Individualisierung und meines Anderen-gerecht-werden-Wollens überhaupt kein Prozess meiner eigenen Individualisierung war, sondern eher ein Prozess des Verschwindens meines Selbst.
Mein "wirkliches Ich" war weg. Lange weg. So lange Zeit weg, dass ich oft überhaupt keine Vorstellung mehr darüber hatte, wer oder was das eigentlich sein sollte. Ich wusste nicht mehr, was mein "wirkliches Selbst" war, weil mein "angepasstes Selbst" sich auf so viele verschiedene Weisen angepasst hatte, um so vielen verschiedenen Möglichkeiten gerecht werden zu können (ich war fest entschlossen, niemals wieder von irgendjemand zurückgewiesen zu werden), dass ich vollkommen aus den Augen verlor, welches meine eigenen Präferenzen waren, meine eigenen Vorlieben, meine eigene Persönlichkeit.
Leute beschuldigten mich, unecht zu sein, nicht wirklich "ich selbst" zu sein, und das verletzte mich nur noch tiefer. Aber wie sollte ich gewinnen können? Das fragte ich mich. Was wollte die Welt von mir? Die Welt wollte nicht mein "angepasstes Selbst", und sie wollte mit Sicherheit auch nicht mein "wirkliches Selbst" (was auch immer das war). Was wollte sie also? Das war die Frage des Tages.
Hört sich irgendwas davon für dich vertraut an?
Ich denke, dass die meisten Menschen irgendwann in ihrem Leben unter so etwas wie einer "Identitätskrise" leiden. Vielleicht habe ich nicht recht damit, aber es entspricht jedenfalls meiner Beobachtung. Und ich denke, diese Identitätskrise kommt daher, dass wir nicht in der Lage sind, uns selbst wirklich vollständig zu akzeptieren.
Für viele Menschen ist es sehr schwer, sich selbst als das zu akzeptieren, was sie sind, jetzt und in diesem Moment. Der Trick für mich persönlich bestand darin, mich zuerst als der zu akzeptieren, der ich gerne sein wollte. Das ist, so fand ich heraus, der Weg zur Meisterschaft.
Der erste Schritt auf diesem Weg war, ein Bild von mir selbst zu finden, eine Idee von mir selbst, nicht, wie ich dachte, dass ich im Moment sei (da gab es zuviel Müll, der beiseite geräumt werden musste), sondern vielmehr, wie ich gerne sein würde, wenn ich darüber nachdächte, dass ich etwas anderes sein könnte, als mein gegenwärtiges Selbst.
Das ist etwas, was ich noch nie ernsthaft in Erwägung gezogen hatte. Ich dachte, ich würde mit dem Ich, das ich war, für immer feststecken. Aber durch „Gespräche mit Gott“ änderte sich all das für mich. Mir wurde gesagt, dass es das Ziel des Lebens sei, sich selbst immer wieder neu zu erschaffen, in der nächst höheren Version der größten Vision, die es jemals von sich hatte. Das ist auch unser Ziel. Wir erschaffen uns selbst aufs Neue in jedem einzelnen goldenen Moment des Jetzt.
Wow. Meinst Du also, dass ich mich selbst wirklich neu machen kann? JA! sagt Gott. Hier und jetzt, in diesem Moment.
Das war für mich die allergrößte Befreiung. Ich begann, im Geiste einen Entwurf von mir selbst zu zeichnen, eine Idee davon zu entwickeln, wer ich wäre, wenn ich wirklich eine Wahl hätte. Das war der Punkt, an dem ich realisierte, wieviel von dem Selbst, das ich bereits war, genau richtig war dafür.
Ich empfing ein Stück Weisheit, das mich schockierte:
"Ziehe die Möglichkeit in betracht", so wurde mir gesagt, "dass jeder Fehler, den Du glaubst zu haben, nichts weiter ist, als dein größtes Geschenk, nur mit der Lautstärke ein wenig zu stark aufgedreht. Es sind genau dieselben Dinge, wie die, die andere an Dir lieben, einfach mit ein bisschen zuviel Energie dahinter."
Mir wurden Beispiele gegeben.
"Leute könnten sagen, dass Du ein bisschen zu sehr derjenige bist, der immer die Verantwortung übernehmen will, dass Du den Rest des Raumes durch Deine Kraft nicht zum Zug kommen lässt. Aber wenn sie jemanden wollen, der nach vorne tritt, der die Entscheidung trifft, der eloquent und kraftvoll zur Gruppe spricht, an wen wenden sie sich dann?
Andere sagen eventuell, dass Du verantwortungslos bist, dass Du handelst, ohne nachzudenken, dass Narren dort reinspringen, wo Engel sich nicht trauen, hinzutreten, und Du bist einer dieser Narren. Aber wenn sie jemanden brauchen, der spontan etwas aus dem Nichts heraus zaubert, der im Angesicht überwältigender Hindernisse Dinge in Bewegung bringt, an wen wenden sie sich dann?
Andere können sagen, dass Du ein Workaholic seist, dass Du Dir die ganze Zeit irgendwelche Beschäftigung suchst, und dass Du keine Zeit hast für sie. Aber wenn sie wirklich etwas haben, was unbedingt erledigt werden muss, an wen wenden sie sich dann?"
Diese Einsicht war für mich lebensverändernd. Sie war wie eine Glühbirne, die plötzlich anging. Ich fühlte plötzlich, dass ein riesiges Gewicht von Selbstmissbilligung von mir weggenommen wurde.
Ich begriff, dass ich einfach dadurch, dass ich die Energie all der Guten Dinge, die mich ausmachten, anglich, meine persönliche Energie in den jetzigen Augenblick einbringen konnte, und zwar auf eine Weise, die allen, die diesen Moment teilten, zugute kam.
Das hatte nichts damit zu tun, dass ich Teile von mir veränderte, wegwarf oder verneinte - etwas, dass ich die ganze Zeit verzweifelt versucht hatte. Es ging einfach nur darum, Teile von mir auf eine andere Weise zu benutzen. Es bedeutete, mit einer größeren Sensitivität durch das Leben zu gehen, mit einer größeren Sensitivität für den Zeitpunkt und den Ort, an dem ich meine Geschenke zur Verfügung stellte.
Von diesem Moment an begann ich, meine Rezeptoren zu öffnen und auf den Augenblick zu hören. Ich achtete auf Hinweise darauf, welcher Teil von mir am besten geeignet war, dem momentanen Augenblick von Nutzen zu sein. Je mehr darauf achtete, desto offensichtlicher wurden die Hinweise. Ich begann mich darüber zu wundern, wie ich sie jemals hatte nicht bemerken können. Und ich begann, das Geschenk meines Ich in einer dem Moment weit angemesseneren Weise zu schenken, viel mehr in Harmonie mit dem, was vor sich ging.
Das änderte alles für mich. Ich erschuf einen neuen Gedanken über mich. Mein neu erschaffenes Ich konnte dasselbe sein, wie mein altes Ich, einfach ein bisschen sensibilisierter, aufmerksamer, eingestimmter.
Auf diesem Weg kommen wir nun zu der ursprünglichen Weisheit von GmG, mit der dieser Text begann. "Du bist Deine eigenen Gedanken über Dich, in manifestierter Form." Meiner Erfahrung nach ist das auf eine sehr fundamentale Weise wahr.
Wenn du nicht damit glücklich bist, wer und wie du jetzt im Moment bist, dann denke einen neuen Gedanken über dich. Sei dir aber bewusst, dass dieser neue Gedanke keine Zurückweisung dessen sein muss, wie du immer gewesen bist. Der Prozess des Sich-selbst-neu-Erschaffens beinhaltet nicht, dass du dich selbst zurückweist. Es geht nicht um Zurückweisung, es geht um Erweiterung.
Wie der Baum draußen vor dem Fenster wirst du jeden Tag zu einer größeren Version dessen, was du immer gewesen bist. Du warst niemals etwas anderes als ein Geschenk, und ein großes Geschenk sogar. Nun, da du das verstehst, findest du Wege und Möglichkeiten, dieses Geschenk zu schenken und es bekannt zu machen.
Das wurde zu einem meiner Mantras: "Mach dein Geschenk bekannt."
Wenn ich dieses Mantra zu mir selbst spreche, in den entscheidensten, den stresserfülltesten, den heikelsten und den wichtigsten Momenten meines Lebens, dann werde ich zu dem Geschenk, das ich bin. Das ist, was "Transformation" bedeutet.
Das ist der Punkt, auf den Jesus sein ganzes Leben lang immer wieder zurückkam. Und das ist, was er beim letzten Abendmahl sagte: "Tut das in Erinnerung an mich." Er wollte uns ein Ritual geben, eine Möglichkeit der Erinnerung, nicht nur daran, wer er ist, sondern wer wir sind.
Das ist eine erstaunliche und neue Weise, über die religiöse Doktrin der
Transsubstitution nachzudenken. Wenn du dein Geschenk bekannt machst, wenn du das Geschenk wirst, das du bist, dann wird dein Körper zum Körper Gottes. Du wirst zu Gott, in manifestierter Form.
Das Leben ist die Messe, und du bist das Sakrament des Heiligen Abendmahls. Siehst du?
Neale Donald Walsch
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