Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

@smokingun

smokingun schrieb:und denken ist halt gefährlich für erdogans sultanat

Er zeigt tatsächlich paranoide Züge,
wenn man sich die Listen von Verhaftungen mal anschaut.
Eigentlich nicht ernst zu nehmen und andernseits äusserst gefährlich.

Wir dokumentieren 286 Fälle.

http://www.zeit.de/zeit-magazin/2016/26/tuerkei-recep-tayyip-erdogan-beleidigung-klage

@Fedaykin

Dürfte interessant sein wie sich die Erdogansche Säuberungswelle aufs Militär und damit auf die Politik seiner Nachbarn und dem eigenen Land auswirkt. Sind ja nicht wenige Offiziere, die da jetzt wegfallen und dann noch zu einer Zeit, wo die Türken mit ihren südlichen Nachbarn und auch noch im inneren offene Konflikte austragen. Im schlimmsten Fall dürften wir hier nun die komplette Arabisierung des türkischen Militärs miterleben.

@mayday

Nanu es hießt doch es gäbe keine Luftraumverletzung. Naja da lief ja auch voher schon was...

Zwei vom gleichen Schlag.

@mayday
es hieß ja auch mehrfach verletzt und auf Funk nicht reagiert.

Aber Erdogan stand ja hinter dem Anschuss, zumindest Monatelang.

@scarcrow
Du meinst die Lachnummer mit 10x angefunkt.
https://diewirklichewirklichkeit.com/2015/11/24/su-24-kann-den-turkischen-luftraum-nur-fur-sekunden-verletzt-haben/ (Archiv-Version vom 31.12.2015)

@mayday
die absturzstelle nach türkischen angaben ist bestätigt - die russischen angaben sind mh17 like .

Hat doch geklappt bis zu diesem Vorfall gab es immer wieder Luftraumverletzungen.

Putin und Erdogan, beide selbe Typen selbe Sprache, selbe Ziele

@Fedaykin
beide act nice ,play hard

erdogan kommt aber erst auf den trichter , putin ist schon weiter .

@mayday
wir brauchen hier kein Fass aufmachen. das ist nicht das Thema. Die Russen haben ihre sicht - die Türken hatten ihre sicht.
Die Sicht der Türken hat sich nun geändert. Erdogan hat sich also um 180 Grad gedreht - das ist Fakt.

Nach dem jetztigen Stand könnte man meinen, "Oh ich hab was vor, und das wird weder Europa noch der Nato nicht gefallen, also schließe ich lieber mal kurz Frieden mit Russland."

@Jedimindtricks
@Fedaykin
@mayday
@scarcrow

Aber nicht nur in den Institutionen, auch auf der Straße halten Erdogan und seine Regierung den Druck aufrecht. Sogenannte "Bürgerwachen" sollen auf Straßen und Plätzen dafür sorgen, dass kein Putschist mehr sein Haupt erhebt. Das führte bereits zu Gewaltexzessen. In der Nacht auf Montag wurde in Konya nach unbestätigten Informationen in den sozialen Medien eine Gendarmerie-Station gestürmt, in etlichen anderen Städten patrouillierten Schläger der Regierungspartei AKP mit Knüppeln ausgerüstet durch die Straßen, um es vermeintlichen Putschsympathisanten zu zeigen. Ebenfalls unbestätigt blieben Meldungen, dass der Mob mehrere Schulen, die der Gülen-Bewegung angehören, in Brand gesteckt haben soll. Bestätigt wurden dagegen Meldungen, dass im östlichen Malatya ein Mob in das Viertel der religiösen Minderheit der Aleviten gezogen war, um dort die "Ungläubigen" zu bestrafen. Nur das Eingreifen des Gouverneurs konnte offenbar das Schlimmste verhindern. Bereits in der Putschnacht sollen sechs junge Soldaten, die sich auf der Bosporusbrücke bereits ergeben hatten, gelyncht worden sein. Trotz offizieller Dementis bestätigt sich jetzt, dass einem die Kehle durchgeschnitten, ein anderer sogar nach IS-Manier geköpft worden war. Ein weiterer wurde von der Brücke in den Tod gestürzt, und drei weitere regelrecht erschlagen. Das zeigen die Videobilder.

Erdogans Anhänger sehen sich am Ziel ihrer Wünsche. Alle nicht zum Erdogan-Lager gehörenden Türken haben sich dagegen aus der Öffentlichkeit völlig zurückgezogen. Niemand wagt Kritik. In Kommentaren regierungsnaher Blätter heißt es, wer behaupte, der Putsch sei inszeniert, sei selber ein Putschist. Für kritische Äußerungen ist kein Raum mehr.

http://www.badische-zeitung.de/ausland-1/ein-land-im-racherausch--125012525.html

Die AKP arbeitet seit Jahren daran, die Armeeführung mit loyalen Generälen zu besetzen, und wird den Putsch zum Anlass nehmen, das Tempo noch einmal zu beschleunigen. Bisher durften Absolventen der religiös geprägten Imam-Hatip-Schulen, an denen neben dem allgemeinen Schulstoff vertiefte Kenntnisse des Islams vermittelt werden, die Offizierslaufbahn nicht einschlagen. Erdogan, der selbst eine Imam-Hatip-Schule absolvierte, will das ändern. Imam-Hatip-Schulen sollen zur Kaderschmiede für eine neue Generation frommer Türken werden – auch in der Armee.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/tuerkei/nach-dem-putsch-in-der-tuerkei-schlaegt-erdogan-zurueck-14344887.html

Jedimindtricks schrieb:Die absturzstelle nach türkischen angaben ist bestätigt - die russischen angaben sind mh17 like.

Absturzstelle hat nichts mit Überflugsdauer zu tun und den Behaupteten unmöglichen 10x Warnungen die es gegeben haben soll. Es kann ja keiner nachprüfen ob es Warnungen überhaupt gab..alles nur Behauptungen, frei gusto behaupte ich jetzt auch etwas; es gab keine Warnungen..überzeuge mich vom Gegenteil. Aber ok, nehme das zur Kenntnis, betreffend Absturzstelle, sofern die Quelle was hergibt, ein Link wäre hilfreich.

@mayday
btw: suche mal eine andere Erklärungsseite für dein Angeblich. die Russischen Aufnahmen zeigen ja das der Jet mind. 2 mal den Luftraum überquerte - und egal ob 5 Sekunden oder 5 Minuten, ein bisschen Schwanger gibt es nicht.
Das man den Jet 5 Minuten gewarnt hat - lässt sich auch nicht anhand der Überflugzeit errechnen, sondern kann man auch daran festmachen das nach dem ersten Überflug die Richtung jawohl klar war, und da kann auch die Türkische Luftabwehr mahnen nach dem Motto: Hallo Flieger, sie halten auf unserern LUftraum zu, ein übertritt wird Folgen haben.

aber off topic

@lilit

lilit schrieb:Die AKP arbeitet seit Jahren daran, die Armeeführung mit loyalen Generälen zu besetzen, und wird den Putsch zum Anlass nehmen, das Tempo noch einmal zu beschleunigen. Bisher durften Absolventen der religiös geprägten Imam-Hatip-Schulen, an denen neben dem allgemeinen Schulstoff vertiefte Kenntnisse des Islams vermittelt werden, die Offizierslaufbahn nicht einschlagen. Erdogan, der selbst eine Imam-Hatip-Schule absolvierte, will das ändern. Imam-Hatip-Schulen sollen zur Kaderschmiede für eine neue Generation frommer Türken werden – auch in der Armee.

Wundert mich nicht. Die Armee als "Hüter des Laizismus" ist natürlich ein ganz erhebliches Problem für Erdogan ... aber da wird ja kräftig dran gearbeitet.

@slider
Man könnte sagen Geputscht!
Also pepusht,
nunja,
der Versuch ist anscheinend missglückt,
der Militärputsch, mit Gülenhintermänner, also Amerika, also Zionisten also Feind,
oder Kemalisten,
keine Chance
Türkei, sprich Erdogan, ist siegreich davongeschrittten, hat die Erdokratie verteidigt
und schlägt weiterhin ohne Maulkorb um sich.
und legt das Land lahm, im Fall dass jemand das Gegenteil behaupten möchte, kommt er ins Gefängnis.

slider schrieb:Die Armee als "Hüter des Laizismus" ist natürlich ein ganz erhebliches Problem für Erdogan

so ist es


erdogan 4 finger daumen runter:





ist das handzeichen der muslimbrüder:



das gilt als identifikationsmerkmal für islamische terroristen:

http://jihadintel.meforum.org/identifiers/23/hand-signs

@Vltor

möglich das die Armee arabisiert wird. Damit wird sie also noch schlechter denn bessser. Bislang war die Türkei neben Israel eines der wenigen Länder die eine halbwegs effektive Armee führen konnten, das lag eben am Westlichen Modell.

@smokingun

Klar will die Gülen Bewegung viel Bildung. In den Bildungsstätten findet man besonders viele junge Köpfe, die man früh in die Bewegung eingliedern kann und wenn sie was lernen und später vernünftig verdienen können sie auch ganz nette Spenden für die Bewegung zahlen. Oder als treue Anhänger können sie Posten im Wirtschafts Imperium Gülens einnehmen.
Niemand hat was gegen mehr Bildung in der Türkei, aber ganz sicher nicht zu diesem Preis. Die Türkei hat Schulen und Universitäten, man braucht nicht die hinterhältigen Absichten der Gülen Privatschulen.

Erdoğans Dünnhäutigkeit ist nicht nur im Fall Böhmermann zu spüren. Der Staatschef hat seit seinem Amtsantritt im August 2014 an die zweitausend Strafverfahren wegen mutmaßlicher Beleidigung der eigenen Person angestrengt. Dies beschäftigt mittlerweile das türkische Verfassungsgericht. Die obersten Richter prüfen, ob Paragraf 299 des Strafgesetzbuches vielleicht verfassungswidrig sein könnte. Der Paragraf sieht eine Haftstrafe von einem bis zu vier Jahren vor für jede Person, die den Präsidenten beleidigt, wobei Beleidigung nicht näher definiert wird.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/satire-treu-wie-gollum-1.2956549

Mit dem Thema Todesstrafe wieder einführen
haben AKP-Anhänger derselben Meinung
also Pro-Todesstrafe,
das gleiche Level mit Trumpanhänger oder Rechtsradikalsten oder sonstigen Waffenangefressenen nationalistischen Lynchidioten,
genauso beschränkt wie sonstige nationalpatriotisch faschistische sind religiös extremistische Salafistengruppen,
und überheblichen selbstgerechten Märtyreridioten.
Zum Glück ist hier Europäische Gemeinschaft einen Schritt weiter.

Mit der Unterstützung der MHP hätte die AKP ausreichend Stimmen, um ein Referendum für eine entsprechende Verfassungsänderung zu beschließen. Dann würde eine einfache Mehrheit im Volk reichen, um die 2004 abgeschaffte Todesstrafe wieder einzuführen. Erdogan hat angekündigt, dass er eine solche Verfassungsänderung unterzeichnen würde.

Der Vizefraktionschef der größten Oppositionspartei CHP, Gök Levent, sprach sich gegen die Wiedereinführung der Todesstrafe aus. Auch die prokurdische HDP ist dagegen. HDP-Chef Selahattin Demirtas betonte mit Blick auf die Putschisten, vor allem könne die Todesstrafe nicht rückwirkend angewandt werden.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-schickt-usa-dossiers-zu-fethullah-guelen-a-1103672.html

Die Türkei sei wie die Schweiz Mitglied des Europarats und habe sich somit zur Einhaltung dieser rechtsstaatlichen Prinzipien verpflichtet. «Ich bin in grosser Sorge, ob die Türkei das gewährleisten kann, wenn Richter und Staatsanwälte in grosser Zahl entlassen und verhaftet werden», sagte sie. (sda)

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Dunkler-Rauch-ueber-Ankara/story/31144951 (Archiv-Version vom 20.07.2016)

Türkei müsste von Menschenrechten insgesamt zurücktreten, falls die Barbaren tatsächlich zu Todesstrafe zurückkehren wollen.

Und von diesen Zusatzprotokollen kann man eigentlich gar nicht zurücktreten. Da müsste man schon von der Europäischen Menschenrechtskonvention als Ganzes zurücktreten, und das scheint mir doch sehr schwierig vorstellbar, dass die Türkei das machen würde.

http://www.deutschlandradiokultur.de/debatte-um-todesstrafe-in-der-tuerkei-das-ist-politische.1008.de.html?dram:article_id=360414