@Phantomeloi Phantomeloi schrieb:Egal, wie die Situation in der Ukraine geregelt werden könnte - Fakt ist, dass Russland mit Europa zusammen hängt = 1 Kontinent.
Naja, das stimmt zwar, ist aber nur eine sehr beschränkte Basis, daraus umfassendere Prognosen für die Politik abzuleiten.
Phantomeloi schrieb:Wer auch immer glauben mag, dass die Russen anders "ticken" als die (wir) Europäer, der könnte sich mal nach Russland begeben und wird fest stellen, dass alle Menschen auf der Welt die selben Bedürfnisse, Träume, Wünsche und auch Ängste haben.
Das ist auch nur bedingt tauglich, daraus was abzuleiten. Sicher sind die Russen nicht vom "andern Stern". Aber wie ein Volk tickt, ist zu unterscheiden von dem was das Individuum will, und was eine Regierung macht, ist nochmal was anderes.
Phantomeloi schrieb:Wer oder was auch immer hinter den Unruhen in der Ukraine stecken mag, bzw. Europa spalten möchte ... es scheint so, dass es nicht "funktioniert", da die Menschen in Europa und Russland einfach zu "vernünftig" denken, leben & handeln.
Möglicherweise hat B. Obama auch nur nicht gefallen, dass V. Putin 2013 zum "Mächtigsten Mann der Welt" gewählt wurde. Wenn ich mich recht erinnere von "Forbes". Einfache Eitelkeiten von (Macht-)Menschen, die mit dem Wandel der Zeit und der Welt einfach nicht zurecht kommen ....
Ich sehe nicht "den großen Unbekannten im Hintergrund", der die Fäden zieht, sondern es ist ein komplexes Zusammenspiel vieler Teilinteressen. Die USA sind an einem wirtschaftlich sehr starken, militärisch ausreichend starken, aber politisch schwachen Europa interessiert. Das ist meine Meinung.
Die Europäer sind ein Thema für sich, weil sie 80% ihrer Kraft nach innen verschwenden und sich daher aussenpolitisch nur sehr begrenzt für etwas anderes einsetzen können, als eine Art natürlicher Hemmschuh für alles zu sein. Der Euphemismus hierfür ist: "Europa wirkt moderierend". Zuweilen hat es ja auch mal kleine Erfolge damit.
Und Putin ist ein Mann, der sicherlich gewisse Fähigkeiten besitzt, aber in einem elementaren Punkt klar versagt: Er kann sich nicht aus der vorgestrigen imperialen KGB Denke verabschieden, dass ein "Reich" unendlich groß, unendlich stark und vor allem "fürchterlich" sein müsse. Der letzte Punkt konterkariert die beiden Ersteren und bremst alles, was eine moderne Supermacht heute ausmachen würde: Großes Territorium, große Bevölkerungszahl, starke und viele Verbündete, starke Wirtschaft, starke Wissenschaft, hoher technologischer und kultureller Standard, etc. Einfach deswegen, weil sich die Menschen auf die es vor allem ankommt von einem rückwärtsgewandten Land wie es Putin will, abwenden. Putin versteht es nicht, sein Land für attraktiv zu machen. Nicht für die eigenen Leute, und noch weniger für den Rest der Welt.
Das ist der Fehler vieler Despoten. Putin schätze ich so ein, als könne er das im Grunde kapieren und sich von seinem gestrigen Dogma befreien. Es wird aber umso schwerer, je mehr er sich und sein Land isoliert. In diese Richtung hat er mit der Krim einen bedauerlichen Schritt getan.