@RainloveWas sollte der Vorteil sein Cannabis zu legalisieren?(Außer natürlich die Konsumenten zu entkriminalisieren)
Würde man da nicht den militanten Drogenbefürwortern Tür und Tor öffnen?
Was sind denn militante Drogenbefürworter? Hast du den Begriff eben erfunden?
:DVorteile wurden doch schon genannt:
Entkriminialisierung (man sollte sich fragen, ob man beispielsweise einem 17-Jährigen schon das Leben versauen will, indem man ihm eine Verurteilung auf`s Auge drückt, weil er für den Eigenbedarf etwas Weed angebaut hat).
Verringerung der Gefahr durch gestreckten Stoff.
Verringerung von Beschaffungskriminalität, da die Gefahr geringer wird, in einen ,,Drogensumpf" hinein zu geraten, wenn man in ruhigem, gesittetem Umfeld und in Sicherheit konsumieren kann.
Mehr Zeit, Geld und Personal, um sinnvollen Umgang mit Rauschmitteln zu fördern und sich anderen Verbrechen oder wirklich schwer schädlichen Rauschmitteln zuzuwenden.
Rainlove schrieb:Ach deiner Meinung nach sollte man also Cannabis Heroin Crystal etc legalisieren? Du denkst also, dass jeder Mensch die Folgen seines Handelns abschätzen kann? Wie viele Jugendliche wollen einfach mal was probieren und landen dann im Kreislauf der Drogen?
Wie landet man denn in einem ,,Kreislauf der Drogen"? Indem man ganz offen und legal in einen hellen, freundlichen Laden gehen und sich einen sauberen Joint kaufen und dort konsumieren kann?
Oder indem man sich verstohlen in irgendeiner finsteren Ecke im Millieu von einem schmierigen Dealer mit einer unbekannten, giftigen Substanz gestrecktes Zeug besorgen muss oder in einer stinkigen Bude heimlich qualmt mit abgewrackten Typen und immer in Angst vor der Polizei?
Also für mich ist die Antwort klar.
Rainlove schrieb:Dann müssen wir die Gesetze verschärfen.
Du denkst, man möge mir das verzeihen, zu einfach. Für dich scheint zu gelten:,,Verbieten, Problem gelöst!"
Alle Erfahrungen sprechen aber gegen diesen einfachen Gedankengang. Geradezu perfekt passt das Beispiel der Alkoholprohibition in Amerika. Mit den gleichen Argumenten wurde Alkohol verboten, man versuchte offiziell, es durchzusetzen. Und der Erfolg?
Die Leute tranken MEHR, als vor dem Verbot, es wurde ein beliebter Zeitvertreib, in irgendwelche geheimen Kneipen zu gehen und dort teils besten Stoff zu konsumieren (in anderen gab es dagegen billigsten, giftigen Fusel).
Selbst Polizisten, Politiker, Richter, Staatsanwälte, Bürgermeister taten es.
Die einzigen, denen die Prohibition nutzte, waren Groß- und Kleinkriminelle.
Und die Lehre, die man daraus irgendwann zog:
Die Prohibition ist nicht durchsetzbar und wirkungslos.
Es ist schlicht ein falscher Gedankengang, zu sagen:,,Verbieten, Problem gelöst!"
Rainlove schrieb:Harter Alkohol also Hochprozentiges sollte man verbieten, Bier ist okay.
Nun, weisst du, was die Säufer an der U-Bahn, an der ich immer vorbei komme auf dem Weg von und nach Hause (und eigentlich an allen Trinkertreffs) zumeist saufen?
Ganz genau, billiges Bier
;)Oettinger, Sternburgbier, Zwergbräu...
Du wirst deine Verbotsforderungen weiter fassen müssen. Viel Spaß dabei, es besser zu machen, als die Amerikaner früher
;)Es wäre ja übrigens ganz schön, wenn du mir nochmal eine Antwort auf meine in einem früheren Beitrag gestellte Frage an dich geben würdest:
Dazu möchte ich dann aber mal folgende Frage(n) stellen - du argumentierst ja im Prinzip:,,Das ist gefährlich, das sollte verboten werden!"
Egal, ob nun Cannabis oder Alkohol.
Daraus folgt doch: Erlaubt sein sollte nur, was ,,gut und richtig und gesund" für den Menschen ist.
Wenn ein Mensch aber nur noch tun darf, was ,,gut und richtig und gesund" für ihn ist, wie steht es dann eigentlich mit seiner Freiheit?
Ist er dann nicht eher in höchstem Maße unfrei und dem Zwang und Druck unterworfen, immer das zu tun, von dem, wohlgemerkt, ANDERE sagen, es sei ,,das Beste" für ihn?
Wie kann das vereinbar sein mit unserem Grundgesetz, aber auch mit Menschenrechten, die größtmögliche Freiheit der Menschen propagieren?
@El_Gato El_Gato schrieb:Jeder Schritt in Richtung Legalisierung (egal welche Droge) ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Ich kann es gar nicht oft genug predigen, wenn man Drogen legalisieren und versteuern würde, dann würde man dem organisierten Verbrechen eine der wichtigsten, wenn nicht DIE wichtigste Einkommensgrundlage entziehen.
In dieser Schärfe würde ich das nicht unterstützen. Man sollte sich schon klar machen, dass unterschiedliche Substanzen ein unterschiedlich großes Schadenspotenzial haben! Für die Konsumenten selbst, aber auch für Menschen in ihrem Umfeld und die Gesellschaft insgesamt.
Es ist ein deutlicher Unterschied zwischen dem Schadenspotenzial eines Joints (kann man drehen und wenden, wie man will, in gewisser Weise ist es schädlich) und dem einer Ladung Crack.
Denke, es dürfte bekannt sein, wie letzteres die Konsumenten innerhalb kürzester Zeit zerstört und auch deren Familie Schaden zufügt oder anderen Menschen, die Opfer von Beschaffungskriminalität werden.
Das ist nicht vergleichbar mit Cannabis.
Eine Legalisierung von Cannabis ist und sollte - meiner persönlichen Meinung nach - kein Einfallstor für eine komplette Legalisierung von allem sein nach dem Motto:,,Macht, was ihr wollt!"
Wir leben in einer Gesellschaft und in einer Gesellschaft hat man auch eine gewisse Verantwortung gegenüber anderen Mitgliedern der Gesellschaft.
Auch, wenn wir Freiheit und Selbstbestimmung fördern wollen, kann das nicht komplette Freiheit heißen, das würde zu einem Untergang der Gesellschaft führen und zu menschenunwürdigen Verhältnissen.
@cejar cejar schrieb:ich bin gegen eine Legalisiserung weil es auf lange Sicht die Akzeptanz aller bewusstseinserweiternder Drogen mit sich bringt. Ich halte jedoch den Otto-Normalverbraucher nicht für ausreichend sensbilisert, um damit umgehen zu können. Der Staat hat auch eine Schutzfunktion und ab und zu muss man die Leute auch vor sich selbst schützen.
Ich stimme dir insofern zu, dass die Gesellschaft ein gewisses Interesse daran haben muss, dass nicht ALLES erlaubt ist, was man machen kann. Und sie in gewisser Weise Individuen vor sich selbst schützen muss.
Jedoch:
Mir erschließt sich nicht, warum die Akzeptanz eines Rauschmittels mit auch für die Gegner nachweislich und offensichtlich geringem Schadenspotenzial automatisch die Akzeptanz und Legalisierung von Rauschmitteln mit sich bringen soll, die nachweislich und schnell extremen Schaden anrichten?
cejar schrieb:Aber man sollte sich trotzdem immer vor Augen halten, das dies halt nicht alles easy-peasy ist.
Das ist absolut richtig. Wie bei Alkohol sollte man wissen, was man tut und sich vernünftig verhalten.