Kc
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2008
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
NS-Raubkunst aus München...
10.11.2013 um 12:52Der eine oder andere dürfte sicherlich mitbekommen haben, dass vor einigen Tagen die Meldung veröffentlicht wurde, 2011 hätten Mitarbeiter der Zollfahndung München in einer Wohnung im Stadtgebiet eine riesige Sammlung von mehr als 1500 Kunstgegenständen, so genannte ,,NS-Raubkunst" entdeckt.
http://www.focus.de/kultur/kunst/nazi-raubkunst-meisterwerke-zwischen-muell-fahnder-entdecken-kunstschatz-in-milliardenhoehe_aid_1147066.html
Zu Zeiten des Nationalsozialismus in Deutschland wurden zahlreiche Kunstobjekte von den Nazis als so genannte ,,entartete Kunst", also Kunst, welche nicht ihren Idealen entsprach, eingezogen, Kunstbesitzer und Kunsthändler, insbesondere jüdische Besitzer und Händler entweder gleich enteignet oder gezwungen, zu sehr geringen Preisen zu verkaufen.
Jedoch wurde diese ,,entartete Kunst" nicht zwangsläufig vernichtet, sondern wiederum von den Nationalsozialisten weiterverkauft, um für ihre Zwecke an Geld zu gelangen.
Ein offenbar sehr engagierter Käufer war der Kunsthändler Hildebrand Gurlitt, welcher mindestens 1500 Kunstwerke verschiedener Art aufkaufte, Gemälde, Drucke, Radierungen etc.
Ob H. Gurlitt noch mehr Kunstwerke kaufte und ob und an wen er verkaufte lässt sich bisher anscheinend noch nicht feststellen.
Dessen Sohn, Cornelius Gurlitt, bewahrte die Kunstwerke über Jahrzehnte hinweg in seiner Wohnung unter eher suboptimalen Umständen auf, einige wenige Werke verkaufte er nach aktuellen Erkenntnissen wohl auch.
Ende 2010 wurde C. Gurlitt bei einer Zugfahrt von der Schweiz nach München mit einer großen Menge Bargeld erwischt, zu dem er angab, das Geld stamme aus einem Kunsthandel.
Den Fahndern kam dies komisch vor, sie recherchierten weiter, beobachteten Gurlitt, im Frühjahr 2011 erfolgte schließlich eine Durchsuchung von dessen Wohnung, wobei die Kunstgegenstände sichergestellt wurden.
Dass die Meldung über diese Aktion erst jetzt veröffentlicht wird, wird damit begründet, dass zunächst eine Prüfung und Sichtung der gefunden Objekte erfolgen sollte.
Die große Frage, die nun diskutiert wird: Was soll mit diesen Objekten geschehen?
Wem ,,gehören" sie? Ist C. Gurlitt im Prinzip der rechtmäßige Besitzer, da sein Vater unter einer damals legalen Rechtslage die Kunstobjekte kaufte?
Müssen die Bilder, Drucke, Stiche und Radierungen an ihre ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden bzw. deren Nachfahren, von denen die Nationalsozialisten sie entwendeten? Was ist, wenn es keine Nachfahren der ursprünglichen Besitzer mehr gibt, werden die Kunstwerke dann ,,Allgemeingut" und wandern in öffentliche Museen oder haben jüdische Einrichtungen, zum Beispiel jüdische Museen, Anspruch auf den Erhalt dieser Werke?
Diese Fragen mal als Diskussionsanstoß für den Thread hier ;)
http://www.focus.de/kultur/kunst/nazi-raubkunst-meisterwerke-zwischen-muell-fahnder-entdecken-kunstschatz-in-milliardenhoehe_aid_1147066.html
Zu Zeiten des Nationalsozialismus in Deutschland wurden zahlreiche Kunstobjekte von den Nazis als so genannte ,,entartete Kunst", also Kunst, welche nicht ihren Idealen entsprach, eingezogen, Kunstbesitzer und Kunsthändler, insbesondere jüdische Besitzer und Händler entweder gleich enteignet oder gezwungen, zu sehr geringen Preisen zu verkaufen.
Jedoch wurde diese ,,entartete Kunst" nicht zwangsläufig vernichtet, sondern wiederum von den Nationalsozialisten weiterverkauft, um für ihre Zwecke an Geld zu gelangen.
Ein offenbar sehr engagierter Käufer war der Kunsthändler Hildebrand Gurlitt, welcher mindestens 1500 Kunstwerke verschiedener Art aufkaufte, Gemälde, Drucke, Radierungen etc.
Ob H. Gurlitt noch mehr Kunstwerke kaufte und ob und an wen er verkaufte lässt sich bisher anscheinend noch nicht feststellen.
Dessen Sohn, Cornelius Gurlitt, bewahrte die Kunstwerke über Jahrzehnte hinweg in seiner Wohnung unter eher suboptimalen Umständen auf, einige wenige Werke verkaufte er nach aktuellen Erkenntnissen wohl auch.
Ende 2010 wurde C. Gurlitt bei einer Zugfahrt von der Schweiz nach München mit einer großen Menge Bargeld erwischt, zu dem er angab, das Geld stamme aus einem Kunsthandel.
Den Fahndern kam dies komisch vor, sie recherchierten weiter, beobachteten Gurlitt, im Frühjahr 2011 erfolgte schließlich eine Durchsuchung von dessen Wohnung, wobei die Kunstgegenstände sichergestellt wurden.
Dass die Meldung über diese Aktion erst jetzt veröffentlicht wird, wird damit begründet, dass zunächst eine Prüfung und Sichtung der gefunden Objekte erfolgen sollte.
Die große Frage, die nun diskutiert wird: Was soll mit diesen Objekten geschehen?
Wem ,,gehören" sie? Ist C. Gurlitt im Prinzip der rechtmäßige Besitzer, da sein Vater unter einer damals legalen Rechtslage die Kunstobjekte kaufte?
Müssen die Bilder, Drucke, Stiche und Radierungen an ihre ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden bzw. deren Nachfahren, von denen die Nationalsozialisten sie entwendeten? Was ist, wenn es keine Nachfahren der ursprünglichen Besitzer mehr gibt, werden die Kunstwerke dann ,,Allgemeingut" und wandern in öffentliche Museen oder haben jüdische Einrichtungen, zum Beispiel jüdische Museen, Anspruch auf den Erhalt dieser Werke?
Diese Fragen mal als Diskussionsanstoß für den Thread hier ;)