@rmendler Was die Arbeit angeht, sieht es meines Wissens so aus, dass auch Asylbewerber in Deutschland arbeiten dürfen - dazu brauchen sie aber eine besondere, entsprechende Erlaubnis. Sagte mir jedenfalls mal ein Bekannter, der von seiner eigenen Tätigkeit her mit der Frage zu tun hatte.
Heisst also: Wenn ein Flüchtling eine Firma findet, die ihn gerne ganz normal und offiziell anstellen möchte, können die wohl zur Behörde gehen und die Genehmigungen einholen.
Leider ist es aber so, dass es zur ,,Politik" der Behörden zumindest unter konservativen Politikern gehört, es den Asylbewerbern nicht ,,zu leicht" zu machen. Finde zwar gerade nicht mehr den entsprechenden Bericht, aber ein Bundesinnenminister der letzten Jahre sagte glaub ich sogar mal in einem Interview, es sei Absicht, Asylbewerbern Schwierigkeiten zu bereiten, damit sie nicht in Deutschland bleiben.
Also keine ,,Willkommenskultur" in Deutschland zu fördern.
rmendler schrieb:Die Frage, die sich mir jedoch stellt, wie sähe eine praktische Umsetzung aus, und wer ist in der Verantwortung, das umzusetzen.
Aus meiner Sicht kann dies doch lediglich eine Behörde tun, und sie würde wohl Mitarbeiter benötigen, die das Einfühlungsvermögen eines Streetworkers mitbringen, damit sich die Betroffenen für die angebotenen Möglichkeiten auch öffnen.
Die praktische Umsetzung der Dinge, die ich angeraten habe, ist natürlich fraglich.
Ich schreibe jetzt mal, weil das hier ja Thema ist, nur in Zusammenhang mit Zigeunern.
Zunächst mal muss der entsprechende, politische Wille da sein. Denn die Politik schafft die gesetzlichen und finanziellen Rahmen.
Es müssen klare Regeln aufgestellt werden, was Deutschland bietet/bieten kann und was Deutschland fordert/fordern kann.
Das kann beispielsweise so aussehen:,,Qualitativ guter, kostenloser Schulbesuch - Verpflichtung, die Kinder auch zur Schule zu schicken und drauf zu achten, dass sie lernen!"
Oder:,,Kostenloses Angebot zu Deutschkursen - Verpflichtung zu engagiertem Besuch, falls man Vorteile wie Unterstützung bei der Arbeitssuche möchte!"
Passende Mitarbeiter in Behörden und so genannte Streetworker und Sozialarbeiter - das ist ja alles zu engagieren, das ist machbar. Es gibt genügend Menschen, die sich sicherlich in dem Bereich betätigen würden.
Man wird einem dann wahrscheinlich gleich wieder, wenn dies propagiert wird, altklug um die Ohren hauen:,,Und wer soll das bezahlen?!"?
Ist ja ein gern herbeigezaubertes Stilmittel zur vermeintlichen Entwaffnung
:DMeine Antwort an solch einen Gegenüber wäre:,,Was, glaubst du, kommt insgesamt billiger? Ewig lange Sozialhilfen zahlen? Strafverfolgung und Strafvollzug bezahlen, weil die Zigeuner sich kriminell betätigen, da ihnen in anderen Wegen nicht geholfen wird? Beseitigung von Schäden, die durch kriminelles Verhalten oder durch Zerstörung und Verwohnen von Sozialwohnungen entstehen, weil die Leute keinen Anschluss an die Gesellschaft finden?"
Ich wäre jedenfalls der Ansicht, dass dies deutlich teurer käme, als anständige und pragmatische Integrationskonzepte.
Eine Alternative ist für mich übrigens auch nicht das rigorose Abschieben, was ohnehin innerhalb der EU praktisch gar nicht mehr möglich ist - und bekanntlich gibt es ja nun ein paar osteuropäische Mitgliedsländer.
Das löst keine Probleme, sondern verschiebt sie nur wieder woanders hin.
Ich sehe schon die entrüstete Entgegnung:,,Ja warum sollen WIR denn die Probleme der anderen Länder lösen? Sollen die sich doch um ihre Zigeuner kümmern!"
Warum sollen wir die Probleme lösen, ja...Vielleicht deshalb, weil wir sie lösen KÖNNEN, wenn wir entsprechendes Engagement an den Tag legen! Vielleicht, weil es unseren grundgesetzlichen, humanistischen und christlichen Werten entspräche!
In Osteuropa herrschen noch weitaus andere Verhältnisse, als in Deutschland, dort besteht gar kein größeres Interesse, das ,,Zigeunerproblem" integrativ zu lösen.
,,die" werden sich nicht um die Zigeuner kümmern
;)Deutschland muss selbstverständlich nicht die Probleme aller Menschen auf der Welt lösen, diesen Standpunkt möge man mir nicht unterstellen!
Aber Deutschland sollte versuchen, vernünftige Lösungen zu bieten für die Menschen, DIE nun einmal hier in Deutschland sind!
Wir werden die Zigeuner nicht mehr einfach los, genauso wenig, wie Menschen mit anderem ethnischen oder nationalen Hintergrund. Die Zeiten, in denen Deutschland fast ausschließlich von ,,weißen Menschen west-/nordeuropäischen Typs" bewohnt war, sind seit Jahrzehnten vorbei.
Zeit, sich den gegenwärtigen Realitäten zuzuwenden und sie so positiv, wie möglich, zu gestalten.
Zeit, sich den Chancen zuzuwenden, die eine multikulturelle Gesellschaft mit gemeinsamen Werten und Respekt bietet!