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Armut in Deutschland

1.248 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Armut, Lebensmittel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Armut in Deutschland

19.03.2018 um 13:00
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Digitalisierung,Roboterisierung,immer präziser arbeitende DreiDDrucker sorgen dafür das früher oder später die Arbeit ausgeht,also die bezahlte Lohnarbeit,für gut Qualifizierte und für weniger gut Qualifizierte sowieso.
Übrig bleiben werden nur noch Spezialisten,ich finde das im Prinzip gut,der Mensch wird dann endlich von nutzloser,geistloser Arbeit befreit und kann sich wirklicher Bildung widmen
Diese Ängste gab es zur Industrialisierung auch. Auch der Rückbau der Kohleförderung hat sich insbesondere im Ruhrgebiet mehr als bemerkbar gemacht. Aber es geht weiter. Dass Jobs wegrationalisiert werden, ist doch kein Grund nun alles stehen und liegen zu lassen und am System nicht mehr teilhaben zu wollen. Man muss die Arbeitnehmer beim Fortschritt halt auch mitnehmen. Dann muss dann die Leute weiterbilden, damit sie auch neue Herausforderungen meistern können. Da sehe ich die Pflicht aber auch bei den Unternehmen und der Politik, dass Erwachsenenbildung stärker gefördert wird.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Die Schwierigkeit ist "der Arbeitsmarkt", das wollte ich Dir aufzeigen.......es wird überall reduziert, wo sollen denn die Stellen herkommen?
Also bist du der Meinung, dass es genügend Willige gibt, aber zu wenig Stellen? Hast du dir den Ausbildungsmarkt mal angeschaut? Man liest über die letzten Jahre nicht gerade von einem heiß umkämpften Ausbildungsmarkt (Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt). Und auch auf dem späteren Arbeitsmarkt gibt es Branchen, die permanent suchen. Beispielsweise im IT-Bereich oder der Pflege.

Was nach der Ausbildung passiert, ist für viele erstmal unklar (Übernahme nach Ausbildung). Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass es stark darauf ankommt, wie groß die Unternehmen sind. Vor dem Studium habe ich eine Ausbildung gemacht. Da wurden alle übernommen. Sogar ich wurde für drei Monate eingestellt, obwohl klar war, dass ich dann an die Uni wechseln werde. Einer von uns sechs Azubis wurde befristet übernommen und dann auch nicht übernommen. Das hatte aber gute Gründe, die in seiner Auffassung von Arbeit zusammenhingen. Die Erfahrung, die ich aktuell mache, ist dass "Auszubildende" bzw. Studierende auch gerne alles hinterher getragen bekommen. Eine Kommilitonin von mir hat noch immer keinen Platz für ihre Masterarbeit. Sie wartet darauf, dass sich was ergibt. Ich bin mittlerweile seit 15 Monaten fertig und am arbeiten. Es gibt also auch Situationen, die hausgemacht sind. Sicherlich nicht alle. Das behaupte ich nicht. Aber man kann das Problem auf einigen Ebenen betrachten. Vom Individuum bis zur Marktwirtschaft.

Wenn man nun aber Wege sucht, um es quasi für den "durchschnittlichen" Langzeitarbeitslosen leichter zu machen, wieder in den Arbeitsmarkt zu gehen, empfinde ich das Thema (Weiter-)Bildung als oberstes Gebot.


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19.03.2018 um 13:10
@Atrox
nein, es kommt nicht darauf an, wie groß die Unternehmen sind, zumindest nicht nur. Ich arbeite nicht in einem kleinen Unternehmen, ich bin vernetzt, da ich seit Jahren Betriebsrat bin, habe also Kontakte im Einzelhandel und sehe/erlebe, wie es läuft. Sei es Kaufhof, P&C, Karstadt, H6M und wie sie alle heissen.
Ich kann Dir nicht sagen, ob es genügend Willige gibt, ich kann aber sagen, dass die, die offenbar wollen nicht so häufig eine faire Chance bekommen, sondern genutzt werden, so lange sie billig sind. Wo wird denn ein Azubi tatsächlich noch als Auszubildender eingesetzt, im Sinne von oben drauf auf die Besetzung? Wir mussten kämpfen, damit sie wenigstens nur als halbe MAK zählen und nicht als volle, denn so spart man auch Personal. Und bildet schlecht aus.
Und Weiterbildung? Sicher EIN Weg, nur der bringt eben nicht immer was, geschweige denn wird man weitergebildet oder umgeschult.....das entscheiden nämlich auch oft genug andere.

Du kannst nicht ständig nur von Dir ausgehen, dass ist ein äusserst eingeschränkter Blickwinkel.


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19.03.2018 um 13:40
@Tussinelda

Einigen wir uns auf: Große Unternehmen hätten eher die finanzielle Möglichkeit Azubis zu übernehmen als der Handwerksbetrieb mit drei Mitarbeitern. Ich sehe auch ein, dass die Berufsausbildung nicht überall vorbildlich abläuft. Ändert aber nichts daran, dass der Azubi irgendwann den Abschluss in der Tasche hat. Und das schadet ja auch nicht. Selbst bei fachfremden Branchen kann man auf der Ausbildung aufbauen.

Ähnlich sehe ich es mit den Weiterbildungen. Schaden tun die in der Regel nicht. Dass dies nicht jedes Problem löst, weiß ich. Aber es ist sinnvoller als wenn man die Willigen zuhause vergammeln lässt oder mit irgendwelchen sinnlosen Maßnahmen zumüllt. Es wird halt nicht unbedingt leichter je länger man aus einer Tätigkeit raus ist.


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19.03.2018 um 13:49
@Atrox
es geht Dir um Beschäftigungstherapie?
Weiterbildungen kosten Geld, sie sollten also auch irgendwie Sinn machen, zu einer Anstellung führen......und nicht der Beschäftigung dienen.


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19.03.2018 um 13:52
@Tussinelda

Woran machst du jetzt fest, dass ich Weiterbildungen als reine Beschäftigungstherapie sehe?


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19.03.2018 um 13:58
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Ähnlich sehe ich es mit den Weiterbildungen. Schaden tun die in der Regel nicht. Dass dies nicht jedes Problem löst, weiß ich. Aber es ist sinnvoller als wenn man die Willigen zuhause vergammeln lässt oder mit irgendwelchen sinnlosen Maßnahmen zumüllt. Es wird halt nicht unbedingt leichter je länger man aus einer Tätigkeit raus ist.
daraus.....aber ich fragte es ja und machte nichts fest.
Ich kann nur sagen, bei uns will man die Älteren loswerden und durch jüngere, billigere Arbeitskräfte ersetzen, was bedeutet, dass Langzeitarbeitslose (die müssen dann ja schon etwas älter sein) bei uns niemals eine Chance bekämen, da sie schwieriger zu kündigen sind, als nicht so flexibel gelten, eher mal krank blabla (Vorurteile eben)


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19.03.2018 um 14:18
@Tussinelda

Also nein, ich sehe Weiterbildungen nicht als Beschäftigungstherapie.

Per Definition spricht man ja erstmal ab 12 Monaten von einer Langzeitarbeitslosigkeit. Da muss man nicht zwangsläufig älter sein. Das kann ebenso gut der 18 jährige sein, der die Schule abgebrochen hat. Über 55 ist ein gutes Viertel der Langzeitarbeitslosen (Link.

Wir haben also zwei Probleme, die relativ unabhängig voneinander sind. Zum einen fehlende Abschlüsse, was 5,9 % der Schulabgänger ausmacht (Link. Zum anderen eben das Alter.

Diese Probleme lassen sich nicht mit dem gleichen Werkzeug lösen. Fehlende Abschlüsse kann man auffangen, denke ich. Zuschüsse und Förderungen für den zweiten Bildungsweg gekoppelt mit einer Anwesenheitspflicht und ich denke man könnte diesen Punkt drastisch senken.

Für die alten Langzeitarbeitslosen müssen andere Wege gefunden werden. Für diese werden Weiterbildungen wahrscheinlich auch eher weniger Sinn ergeben. Hier finde ich die Idee, diese in gemeinnützige Projekte einzubinden aber auch nicht schlecht. Es müssten ja keine Vollzeitstellen sein, aber in der Ü55-Gruppe gibt es sicher auch den ein oder anderen, dem es gut tut mal für zwei Stunden am Tag rauszukommen. Halt innerhalb der Zuverdienstmöglichkeiten von H4. Einen Zwang würde ich daraus nicht unbedingt machen.


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19.03.2018 um 14:49
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Diese Probleme lassen sich nicht mit dem gleichen Werkzeug lösen. Fehlende Abschlüsse kann man auffangen, denke ich. Zuschüsse und Förderungen für den zweiten Bildungsweg gekoppelt mit einer Anwesenheitspflicht und ich denke man könnte diesen Punkt drastisch senken.
Das Problem, fehlende Abschlüsse nachzuholen, ist einfach, dass man trotzdem dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen muss. Also fällt das Tageskolleg weg, wo man vom ersten Semester an Bafög bekäme. Abendschule ist oftmals schwer machbar, wenn man nicht grade mobil ist oder ein Angebot vor der Tür hat (die eventuelle Kinderbetreuung lasse ich mal außen vor).

Wobei Kinderbetreuung nach wie vor ein großer Schwachpunkt in diesem Land ist. Viele Menschen unterhalb der Armutsgrenze sind nunmal Alleinerziehende, die oft so viel arbeiten, wie sie können, was nen Vollzeitjob oftmals ausschließt. Hier auf dem Land sind Kindergärten, die früher als acht oder halb neun aufmachen, eine Rarität. Das ist übrigens auch bei Maßnahmen, die vom Jobcenter verhängt werden, ein Problem, denn da wird keine "Rücksicht" drauf genommen, obwohl die Probleme bekannt sind.


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19.03.2018 um 17:13
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Ich finde es ist an der Zeit das all diese Umsonst und Draußen Beschäftigten ein eindeutiges Zeichen setzen und mal zwei oder drei Monate gar nichts machen.
Dabei! Ich schliesse mich an der Idee einer Userin an: die Hauptsteuerzahler sollen auch mal streiken! Unbedingt!
Dann kann man sich überlegen wie man "nichts" verteilen kann :)


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19.03.2018 um 17:20
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Für die Lanhzeitarbeitslosen, die ein Interesse daran haben, was zu tun, ist der Grundgedanke nicht so falsch.

Auch für den Lebenslauf dürfte das eher positiv sein.
Würde mehr Erfolg sehen wenn man eine Art "Schulpflicht" einführen würde, es hängt meistens an Qualifikation und da hilft halt auch keine Gemeinnützige Arbeit. Arbeit geht immer über Wissen ohne Wissen keine Arbeit, es ist eigentlich ganz leicht.


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19.03.2018 um 21:14
Zitat von tarentaren schrieb:Würde mehr Erfolg sehen wenn man eine Art "Schulpflicht" einführen würde, es hängt meistens an Qualifikation und da hilft halt auch keine Gemeinnützige Arbeit. Arbeit geht immer über Wissen ohne Wissen keine Arbeit, es ist eigentlich ganz leicht.
Schulpflicht? Für was und wen genau?


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19.03.2018 um 21:16
@Tripane

Höchstwahrscheinlich meint er eine Schulungspflicht für Arbeitsagentur und Jobcenter.


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19.03.2018 um 21:50
Zitat von TripaneTripane schrieb:Schulpflicht? Für was und wen genau?
Langzeitarbeitslose oder Hartz IV Empfänger, zwar keine 40 Stunden in der Woche aber schon das es was bringt, also einige Stunden in der Woche. Würde dies auch nicht mit einer Schule lösen, sondern mit Fernlernen mit Webcam oder wer darauf keine Lust hat wegen Privatsphäre, halt in einem Standort z.B. Arbeitsagentur oder Jobcenter. Ich würde dann auch einen festen Hartz IV definieren, diesen aber nicht kürzen falls sich jemand nicht beteiligt, sondern mit einem Bonus arbeiten z.B. je nach Leistung 50-200€ zusätzlich. Am Anfang kleiner Einstieg, wer will, so ein wenig Assessment Center Stil mit Beurteilung der Stärken und Schwächen und dann Definition bestimmter Lerninhalte mit Abschluss z.B. Englisch etc. evtl. das ganze auch KI unterstützt aufbauen. Vielleicht auch Zertifizierungen einführen oder Schulabschlüsse nachholen.


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19.03.2018 um 21:53
@taren

Solche Schulungen kosten Geld und zusätzlich zu der Schulung auch noch einen Bonus?
wer soll das bezahlen?


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19.03.2018 um 21:58
@Genosis

Manchmal muss man erst investieren bevor es einen Vorteil bringt. Wenn es hilft die Zahl der Empfänger zu senken, macht es sich schon mittelfristig bezahlbar.

Ein paar Unis bieten ja auch Onlinekurse an. Vorlesungen als Videos, Online Tests und man muss bei vielen nur das Zertifikat bezahlen, wenn man am Ende besteht. Die Technik dafür steht also durchaus bereit. Den Bonus könnte man natürlich auch als Bildungsbudget vergeben, um die Zertifikate zu bezahlen. So ein System aufzusetzen von Seiten der Arge müsste prinzipiell relativ einfach gehen.


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19.03.2018 um 22:48
Zitat von GenosisGenosis schrieb:Solche Schulungen kosten Geld und zusätzlich zu der Schulung auch noch einen Bonus?
wer soll das bezahlen?
Die Frage was will man, es geht nun einmal alles über Wissen und es wird in Zukunft nicht leichter. Es wird ohne Förderung nicht gehen und natürlich kostet diese etwas, es ist natürlich schwer zu beurteilen ob und wieviel es bringen wird, werden ja heute schon etliche Millionen für "Schulungen" eingesetzt. Gibt auch durchaus schon Möglichkeiten aber viele kosten halt auch Geld und es geht auch darum zu motivieren und es geht auch darum Menschen zu verbinden.


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19.03.2018 um 23:00
Wie schon andere hier erwähnt haben nehmen Maschienen und Computer viel Arbeit ab.
Und das wird ja nicht weniger!
Meiner Meinung nach müsste man die Arbeitszeit senken auf 4 std damit genug arbeit da ist.
das wären 80std monatlich.
jedoch müsste man die ganze wirtschaft anpassen damit man davon leben kann.

Das Bildungssystem der Schulen müsste man auch ändern dass man in der Schullaufbahn nach dem Grundlernstoff schon in richtung Berufung lernen kann.

Um der kommenden Armut aufgrund von Arbeitsplatzmangel vorzubeugen ist ein bedingungsloses Grundeinkommen unerlässlich.

@taren
Ja es werden jetzt schon Schulungen, Umschulungen und weiterbildungen bezahlt von Jobcenter oder Arbeitsagentur aber nicht jeder bekommt diese.

und so wie ich dich verstanden hatte, willst du eine Schulungspflicht?
Dass jeder diese bekommen soll. ich weiß nicht ob das bezahlbar ist.

@Atrox
Warum wird dann so ein Model nicht eingeführt?
Wenn es so einfach ist.


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19.03.2018 um 23:49
DGB-Studie: Niedriglohn trotz Ausbildung
Fehlende Tarifbildung macht betriebliche Ausbildung unattraktiv

Die duale Ausbildung gilt als deutsches Erfolgsmodell. Doch ein Garant für ein gutes Einkommen ist sie schon lange nicht mehr: Jeder fünfte Beschäftigte mit einem qualifizierten Berufsabschluss verdient weniger als 10 Euro brutto in der Stunde. In Ostdeutschland liegt die Quote sogar bei knapp 40 Prozent.


http://www.dgb.de/themen/++co++85d7724e-184f-11e7-90f1-525400e5a74a

Bildung ist schon wünschenswert und sicher wichtig, um überhaupt in den Arbeitsmarkt zu kommen. Aber das mit einem Abschluss dann auch eine lohnenswerte Bezahlung dabei rumkommt, ist doch schon lange nicht mehr so.

Oder soll jetzt wirklich jeder ABI haben und einen Studienabschluss?

Zudem glaube ich einfach nicht, dass z.B der 40jährige Bäcker, der seine Stelle verloren hat und nun das Angebot bekommt, einen neuen Abschluss in was auch immer zu machen, danach noch die Chance hat, eine Karriere hinzulegen, bei der er das durchschnittliche deutsche Gehalt bekommt. Denn momentan sind das zumeist Ausbildungen über Bildungsträger und diese Absolventen haben keine guten Chancen.

Ich habe in meinem Bekanntenkreis eine Frau, die musste aus gesundheitlichen Gründen eine Umschlung machen, sprich sie konnte nicht mehr in ihrem alten Beruf arbeiten. Sie bekam dann die Chance über einen Bildungsgutschein eine Umschulung zur Industriekauffrau zu machen. Hat sie, wie alle anderen in ihrem Kurs erfolgreich bestanden. Keiner aus ihrem Kurs hat eine entsprechende Stelle bekommen. Es werden gerne die genommen, die auch von Anfang an in Firmen und Betrieben gelernt haben und jung sind, aber keine 40jährigen Umschüler.

Die Ideen sind ja alle schön und gut, aber sie funktionieren nicht, weil es nicht das ist, was der Arbeitsmarkt möchte. Da muss ein Umdenken passieren.

Es kann auch nicht sein, dass Förderung nach Förderung abgegriffen wird und man es ausnutzt bis zum Gehtnichtmehr. Auch in meiner Firma habe ich jetzt wirklich schon zu oft erlebt, wie man Menschen einstellt, die noch über das Amt mitbezahlt werden, die sofort entlassen werden, wenn die Förderung abgelaufen ist. Mal ganz vom Finanziellen weg ist das auch unendlich grausam. Wie oft macht man sowas mit, ohne dass das Selbs.tbewusstsein einen ernsthaften Schaden bekommt?


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19.03.2018 um 23:55
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Ich kann nur sagen, bei uns will man die Älteren loswerden und durch jüngere, billigere Arbeitskräfte ersetzen, was bedeutet, dass Langzeitarbeitslose (die müssen dann ja schon etwas älter sein) bei uns niemals eine Chance bekämen, da sie schwieriger zu kündigen sind, als nicht so flexibel gelten, eher mal krank blabla (Vorurteile eben)
Das ist halt nur eine Frage der Zeit. Demnächst kommen die geburtenschwachen Jahrgänge, und die Nachfrage nach Arbeitskräften wird steigen. So mancher Betrieb wird dann auf ältere Arbeitnehmer zurückgreifen (müssen). Es ist ja auch widersprüchlich, dass die Altersgrenze für den Rentenbezug immer weiter heraufgesetzt wird, andererseits der Jugendlichkeitswahn leider nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt hochgehalten wird.

Aber der sog. demographische Faktor lässt sich eben nicht wegdiskutieren.


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20.03.2018 um 00:11
@Andante
Demnächst kommen die geburtenschwachen Jahrgänge, und die Nachfrage nach Arbeitskräften wird steigen
das glaube ich nicht.
Es sind doch viele teils ziemlich junge Flüchtlinge gekommen. Von denen wollen doch (hoffentlich) viele Arbeit?
Die Wirtschaftslobby hatte es 2015 gerne gesehen, hofften wohl, es kommen vorwiegend Facharbeiter?
War nun doch nicht ganz so, aber Angelernte - und somit billigere Arbeitskräfte - werden sicherlich auch gerne genommen ;)


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