@mostellaria Also ALLE als Rauschmittel verwendbaren Substanzen werden meiner Ansicht nach wohl nicht legalisiert.
Und das sollte man auch nicht, denn man muss ganz klar sagen: Es gibt Substanzen oder ganz platt ,,Drogen", die sind von ihrer Wirkung und ihren Nebenwirkungen einfach viel zu gefährlich und zerstörerisch.
Die machen extrem schnell und stark abhängig, die machen den Körper derartig schnell kaputt, dass man praktisch zusehen kann, wie der Verfall vor sich geht. Vorher-Nachher-Bilder z.B. von ,,Crystal Meth"-Süchtigen sind schon erschreckend, wenn man sieht, wie ganz normal und gesund aussehende Menschen innerhalb von ein paar Monaten eine Verwandlung durchmachen, die man sonst nur bei Profi-Maskenbildnern für Zombiefilme hinbekommt.
Andere zerstören die Psyche, wie die berühmten ,,Angeldust" oder ,,Badesalz", ganz üble Dinge.
Sowas sollte ganz klar verboten bleiben und bekämpft werden.
Auch glaube ich, dass sich kein vernünftiger Mensch, der sich für die Legalisierung von Cannabis-Produkten ausspricht, gleichzeitig auch für die Legalisierung der eben genannten Arten von Drogen ausspricht.
Da sind wir aber nun bei einem Punkt angelangt, wo die Sache meiner Ansicht nach wieder anders aussieht:
Die Legalisierung von Cannabis halte ich innerhalb der nächsten Jahrzehnte in Deutschland durchaus für denkbar. Und auch vertretbar. Für Erwachsene, wohlgemerkt!
Tatsache ist, wenn man aktuellen Studien glaubt, dass ohnehin schon ein großer Teil der Menschen der Generationen ab den 70ern/80ern schon mindestens einmal gekifft hat.
Manche haben es nur einmal, manche ganz selten wieder, andere machen es regelmäßig - und alle stehen sie noch aufrecht, selbst die aggressivsten Gegner können keine Cannabis-Toten nachweisen.
Einige Menschen können besser mit solchen Produkten umgehen, andere weniger gut, was aber exakt genauso auch auf Alkohol, Tabak oder Medikamente zutrifft.
Abhängigkeit und Missbrauch können bei ALLEN Substanzen auftreten, wenn die falsche Person an sie gerät.
Die Sucht- und Schadenspotenziale von Zigaretten und Alkohol würde ich eindeutig als höher im Vergleich zu Cannabis bezeichnen, aufgrund der Tatsache, dass diese beiden Drogen sozial absolut akzeptiert und überall ohne jede Schwierigkeit zu bekommen sind, ständig konsumiert werden, während das auf Cannabis nicht zutrifft.
Was ich damit sagen will: Es hängt von der jeweiligen Person ab, wie sie auf Cannabis reagiert.
Genauso, wie auf Alkohol oder Tabak. Es hängt von der einzelnen Person, ihren körperlichen und geistigen Voraussetzungen und ihrem Umfeld ab, ob sie zur Sucht neigt oder nicht.
Ich zum Beispiel hänge zwar oft mit Rauchern herum, habe aber überhaupt kein Verlangen nach Zigaretten und Nikotin.
Alkohol trinke ich, aber es können Wochen vergehen zwischen zwei Getränken und selbst wenn ich welche zu mir nehme, ist das immer wenig.
Anders gesagt, ich habe weder ein VERLANGEN nach der Droge Tabak, noch ein Verlangen nach der Droge Alkohol, ich brauch diese Sachen nicht.
Schlecht ist es, wenn Leute Drogen nehmen, um ihre Probleme zu vergessen oder wenn sie geistig nicht stark und reif genug sind, um mit Substanzen wie Cannabis umzugehen.
Persönlich befürworte ich mehr Eigenverantwortung der Menschen.
Ich bin überzeugt, dass man erwachsenen, gesunden Menschen die Eigenverantwortung geben kann, ob sie Cannabis konsumieren oder nicht.
Dadurch wird sich unsere Gesellschaft nicht in eine dauerbekiffte verwandeln.
Denkt man an die Niederlande oder an Kopenhagen mit Christiania, so sind auch dort nicht alle Menschen dauerbreit.
Vorteil der Liberalisierung des Eigenbedarfs von Cannabis für Erwachsene läge übrigens auch darin, dass tatsächliche Kriminelle, die ihren Stoff mit hochgiftigen Mitteln strecken, gewalttätig und betrügerisch sind, dass dieses Umfeld das Nachsehen hätte.
Zudem fällt mir übrigens auch auf, dass nur relativ wenig Leute, selbst Polizisten oder Politiker, gelegentlichen Graskonsum wirklich schlimm zu finden scheinen (abgesehen von den überzeugten Hardcore-Law&Order-Typen).
Man merkt, auch in Dokumentationen, dass sich so mancher Polizist offenbar denkt:,,Naja, gut, jetzt hat der hier ein paar Gramm Gras dabei und deshalb muss ich jetzt eine Anzeige schreiben...Eigentlich könnte ich auch was besseres tun und mich um RICHTIGE Kriminelle kümmern...".
Habe ich auch schon direkt in einer Dokumentation über Schmuggel auf der Autobahn gehört, wo der Polizist wirklich sagte, er MUSS halt selbst für mg-Mengen Anzeigen schreiben und man ihm anmerkte, dass er dies für albern hielt.
Geradezu satirisch finde ich übrigens, dass man ganz offen ALLE notwendigen Mittel in Deutschland zum Eigenanbau von Cannabis kaufen kann - abgesehen von den Samen.
Weil es ja sein kann, dass man gar kein Gras anbauen möchte, nicht mal eine einzelne Pflanze.
Allerdings hab ich noch nie davon gehört, dass sich jemand mit den ganzen Dingen, die in ,,Growshops" angeboten werden, nur Zimmertomaten im Winter gezogen hätte
:DAnders ausgedrückt: Eigentlich weiss doch jeder, dass die Produkte in Growläden zu vermutlich 99% gekauft werden, weil man damit Gras anbauen möchte.
Trotzdem dürfen sie ohne weiteres verkauft werden.
Wenn man mich fragt, muss man eigentlich nur noch ein paar Worte in den Gesetzbüchern ändern, um zu legalisieren, was ohnehin praktisch von eher wenig Leuten als schlimm angesehen wird und nicht gefährlicher ist, als die bereits legalen Substanzen Tabak und Alkohol.
Ach ja - das sage ich als Nicht-Konsument, der diesen Eiertanz um Cannabis schlicht albern findet.