Issomad schrieb:Wenn man sich anschaut, was aus den Staaten nach einem bewaffneten Umsturz geworden ist, wäre das der falsche Weg ...
Nur das in Staaten wie dem Irak oder Syrien die Mullahs die Aufständischen und Assad massiv unterstützt haben, schon damit kein Umbruch zustande kommt, der eine Wirkung auf die iranische Bevölkerung hat.
Issomad schrieb:Ein positiveres Beispiel ist Tunesien, die friedlich ihren Diktator losgeworden sind und den demokratischen Weg gehen ...
Dort hat der Diktator aber nicht die Gewalt wie im Iran eskalieren lassen. Die Mullahs lassen sich nicht durch friedliche Demonstrationen beeindrucken und verlassen fluchtartig das Land, wie Ben Ali es getan hat. Die setzen auf brutale Gewalt zur Niederschlagung, schliesslich unterhalten sie ihren riesigen Repressionsapparat nicht, um zu verhandeln oder abzudanken.
Issomad schrieb:Einen weiteren 'Failed State' und Terrornest braucht man nicht.
Das ist kein Argument. Die Entwicklung kann man nicht vorhersehen, aber gerade die iranische Gesellschaft ist die einzige, der man einen demokratischen und liberalen Aufbau zutrauen kann. Das wird aber nichts, wenn man wie ein zynischer Realpolitiker klingt und jeden Versuch, eine Besserung zu erreichen, mit dem Verweis auf "Stabilität" zunichte macht. Der Iran ist selbst ein Hort der Instabilität. Außenpolitisch durch seinen Expansionskurs, innenpolitisch kann er die Bedürfnisse weiter Teile der Bevölkerung einfach nicht befrieden, keine lebenswerten Perspektiven aufzeigen und den Hunger der Menschen nach Freiheit und aktuell auch buchstäblich Nahrung nicht stillen.
Man ahnt beim Lesen solcher Beiträge aber, warum es in Deutschland keinen Massenaufstand gegen Hitler gab. Im Zweifelsfalls gibt man für Sozialleistungen (oder heute "Stabilität") Bürgerrechte auf. Man gibt sich als Musterländle der Humanität und Demokratie aus, aber wenn dann Leute um Freiheiten kämpfen, die man tagtäglich selbst geniesst, geht man auf Distanz, will sich nicht klar bekennen und faselt was von "friedlichem Protest", weil man das Image als globaler Friedensmahner wahren muss, von dem stets Drecksregime wie das iranische profitieren.