@kleinundgrün Dein Alter wegen Deiner "persönlichen" Erfahrungen im Berufsleben vor Verabschiedung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetztes im Jahr 1972 würde mich noch mal interessieren!
Hm, vielleicht per PN. Aber es spielt keine große Rolle.
Doch bezüglich Deiner Glaubwürdigkeit spielt es eine sehr große Rolle.
kleinundgrün schrieb:
Es ist eher eine persönliche Erfahrung.
Sprechen wir Chinesisch? Kennst Du die Bedeutung des Wortes "persönlich"?
Du hättest Dir diesen ganzen Roman schenken können, indem Du geschrieben hättest:
Persönliche Erfahrung habe ich nicht um das Beurteilen zu können wie es vor 1972 aussah!
Ich habe zwar keine Quellen für meine Behauptung, daß Leiharbeit nicht massiv (zum Lohndumping) mißbraucht wird, aber das ersetze ich durch hartnäckiges Bestreiten!
Deine Quellen, auch wenn es 2 Dutzend sein sollten, erkenne ich nicht an, da das nicht in mein heiles Weltbild paßt!kleinundgrün schrieb:
Indem ebenfalls Arbeitnehmer ausgebeutet wurden. Nur damals haben sich die Leute weniger gewehrt und eine Kündigung eher hingenommen.
Genau das Gegenteil ist der Fall! Da wir heutzutage durch die Ausweitung der Leiharbeit wesentlich mehr prikäre Arbeitsverhältnisse haben, wo die arbeitenden Menschen von heute auf morgen vor die Tür gesetzt werden können und damit ihre armselige Lebensgrundlage, bezogen auf die Höhe ihres Einkommens, verlieren können, gibt es weit weniger Klagen vor den Arbeitsgerichten!
Das kann kann ich Dir aus meiner ehemaligen Tätigkeit als Betriebsrat und den Kontakt zu Arbeitsrichtern bestätigen, die ich als Seminarleiter kennen gelernt habe. Genauso war es auch in meiner Firma, wo man versuchte die Leute einzuschüchtern, was bei der großen Masse auch prima funktionierte.
Eine beliebte Drohung der Personalabteilung war das Arbeitsgericht, obwohl die Mehrheit der Verfahren von den Arbeitnehmern gewonnen wurden! Beim Pokern nennt man das "Bluffen"!
Da Du ja ein(e) Freund(in) von Statistiken zu sein scheinst, obwohl Du selbst noch keine gepostet hattest, hier eine vom Statistischen Bundesamt, bezüglich des Aufkommens von Arbeitsgerichtsverfahren vor Arbeitsgerichten und Landesarbeitsgerichten, also der ersten und zweiten Instanz für den Zeitraum von 1995 - 2011:
Fachserie 10, Reihe 2.8, 2011
12
Deutschland
Anzahl der Neuzugänge und der erledigten gerichtlichen Verfahren vor den Arbeitsgerichten
... und was sehen wir da auf Seite 12? Die Neuzugänge und die erledigten Verfahren haben im Zeitraum von 1995 - 2011 deutlich abgenommen! Also völlig konträr zu "Deinen Erfahrungen"!
kleinundgrün schrieb:Die "Erfahrung" bezieht sich auf den Umstand, dass heute Arbeitnehmer sich eher gegen Kündigungen wehren.
Quelle oder Statistik? oder wieder eine Luftnummer?
kleinundgrün schrieb:Daher kommt meine Ansicht, dass sich Kündigungsschutzklagen deutlich erhöht haben. Ich sage aber auch nicht, dass das repräsentativ wäre, aber es ist eben eine Meinung aufgrund einiger Beispiele.
Also die nächste Luftnummer, aber immerhin schon mal mit eingebautem Rückwärtsgang!
Oder stimmt die Statistik des Statistischen Bundesamtes auch nicht?
kleinundgrün schrieb:Aber ich bin auch der Ansicht, dass nicht die Mehrzahl der Nutzer der Leiharbeit diese Lücken ausnutzen. Sondern dass auch die Leiharbeit eine Berechtigung hat.
Natürlich hat Leiharbeit auch ihre Berechtigung, aber dann bitte so wie es die EU vorgibt, nämlich "Equal-Pay" und wie es z.B. in Frankreich gehandhabt wird mit 10% Zuschlag. Dann wird sich auch die Leiharbeit auf das nötige Mindestmaß reduzieren und dann profitieren auch die Leiharbeiter davon!
Ich bin sehr wohl der Ansicht, daß Leiharbeit in Deutschland massiv zum Lohndumping ausgenutzt wird und auch um damit Druck auf die Stammbelegschaft auszuüben! Und das war auch politisch so gewollt, wie Gerhard Schröder es in seiner Rede vor dem World-Economy-Forum in Davos 2005 formulierte:
Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der
besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt. ..Wie kommt es wohl sonst, daß wir in Deutschland den zweitgrößten Niedriglohnsektor innerhalb der EU nach Lettland haben??
Und warum erwägt wohl Belgien eine Klage vor der EU-Kommission gegen Deutschland wegen Sozialdumpings?