Das Dilemma unserer ( sinnlosen ) Existenz
02.09.2012 um 03:44Seit dem Beginn unserer Existenz wünschen wir uns nichts weiter als den Tod zu vermeiden, diesem aus dem Weg zu gehen. Unser mit Abstand größter Feind ist er, kein anderer kostet täglich so dermaßen viele Leben wie er, außerdem wartet er am Ende jedes Krieges, jedes Mordes und jedes Abschieds vom Leben. Es lässt sich mit ihm nicht verhandeln weswegen es durchaus verständlich ist den Wunsch zu hegen ihm zu entkommen, auch ich wünsche es mir. Doch was dann? Ob im Paradies, auf anderen Planeten oder eben auf der Erde durch die Mittel der Genetik, was würde ich um Gottes Willen mit dieser unendlichen Zeit anfangen? Dann wenn jeder Beruf erlernt, wenn jeder Planet besucht, wenn mit jedem Mensch gesprochen, wenn jedes Ziel und jeder Traum erreicht wurde, was folgt dann und noch wichtiger, wäre mir das Leben dann unangenehm, würde ich mir den Tod wünschen und bereit sein eigenhändig für diesen zu sorgen?Hierzu kann man einiges schreiben, jedoch macht ein jeder was anderes aus/mit seinem Leben. Und das es einmal endet, empfinde ich nicht als sonderlich erschreckend oder bedrohlich. Auch ist es mir recht wenn ich urplötzlich morgen abtreten sollte. Man muss halt hinnehmen das man lebt und mehr oder weniger das beste draus machen. Das schlechteste was man wohl tun kann, ist alles allzu schwarz zu sehen. Auch wenn es genug Anlaß dazu gibt.
Der Zweck von Freund- und Partnerschaft ist die Ablenkung vor solch Fragen wie der nach einem Sinn im Leben, solange jemand glücklich ist wird er sich der tragischen Wahrheit nicht stellen. Nur Menschen ohne Ablenkung beschäftigen sich mit dem unlösbaren.
Es ist für andere nicht nachvollziehbar, dass ich mir wünsche niemals existiert zu haben. Es mag zwar wie ein Trost erscheinen, dass ich zu denen gehöre die das Privileg teilen das Leben erlebt zu haben, aber es wäre mir deutlich leichter gefallen vom Leben los zu lassen wenn ich nicht erfahren hätte was Leben bedeutet, dem unbekannten würde ich mich ohnehin nicht freiwillig stellen.
Ich betrachte das Leben als ein Geschenk, und ich wäre sicher ein Tor, wenn ich nicht auch den Tod als ein Geschenk betrachten würde.