@allDie Analyse der Frage, ob der Mensch zur Natur gehört beginnt bei der Klärung der Begriffe Natur und Kultur. Der Mensch besitzt entgegen allen anderen natürlichen Wesen ein zweifaltiges Wesen, nämlich ist er Mensch als kulturelles Subjekt und natürliches Objekt. Die Analyse des Menschen als natürliches Objekt ist Aufgabengebiet der Medizin, der Biologie und der Chemie. Die Untersuchung des subjektiven, kulturellen Charakters des Menschen ist Angelegenheit der Geschichte, der Sozialwissenschaften, und es ist daher also ein Projekt der Geisteswissenschaften einschließlich der Philosophie.
Niemals kann man die Frage "wissenschaftlich" beantworten, ohne die akademische Teilung der universitären Lehre in Natur- und Geisteswissenschaften zu beachten. Eine rein naturwissenschaftliche Untersuchung des Menschen ist nicht nur unmöglich, sondern sie scheitert eben nicht zuletzt daran, dass der Mensch als Wissenschaftler Subjekt seines eigenen Objektes, nämlich sich selbst und der Welt ist. Man muss den Menschen daher zwangsläufig außerhalb der Natur stehend analysieren, da nur Außerirdische unbefangen eine "Natur des Menschen" untersuchen können, der Mensch sein Wesen in seiner Geistes- und Ideengeschichte als Subjekt seinerselbst jedoch eigenständig setzt.
Es ist also fruchtlos, den Menschen in den einzelnen Disziplinen seines kulturellen, aber auch industriellen und technologischen Schaffens als Teil der Natur zu sehen, da er auf Grundlage der Naturgesetze eingreifen kann in die Geschichte, Evolution und Sich-Selbstwerdung des Kosmos.
Mit sich-selbst-Werdung des Kosmos meine ich hier die Oberflächenstory der Entwicklung des Universums und des Zusammenhangs seiner Teile, die nicht nur in Teilchenbeschleunigern in Cern oder durch Sonden, Satelliten und Robotern außerhalb der Erde und auf dem Mars bisher eine Strukturierung durch die Tätigkeit und Beobachtung des Menschen an der Materie und des mikro- und makroskopischen Kosmos durch dieses kulturelle Wesen Mensch selbst eben erhalten, sondern die auch durch die sozialen Strukturen, welche die Aushandlung der Arbeit des Menschen an der Natur und der Veränderung der zuvor als unwillentlich gegebenen konstanten Natur sich begibt.
Der Mensch steht aus dieser Perspektive wesentlich außerhalb der Natur als Subjekt der Welt, die ihm ein Objekt zur Transformation und Transmutation ist.