@horusfalk3horusfalk3 schrieb:Ich kann also meiner Meinung nach zweifelsfrei behaupten, dass das Gehirn der Sitz des Bewusstseins ist.
Das kannst du behaupten, es mag auch für den einen oder anderen plausibel klingen, da das Gehirn für so vieles verantwortlich ist. Das Gehirn hat auch mit Wahrnehmungen zu tun, aber das Bewusstsein ist kein Produkt des Gehirns. Ich meine, der physische menschliche Körper ist eine Art Computer, eine biologische Maschine, die uns diese Welt erfahren lässt. Wir steigen in ein Gefährt (in diesem Fall unser Körper) und machen eine Art virtuelle Erfahrung, nicht viel anders wie z.B. bei "Die Sims".
Wobei ich dazu sagen muss, dass ich nicht der Meinung bin, dass das Bewusstsein sich in irgendetwas befindet... da ist kein Bewusstsein im Körper. Ich meine, dass alle Wahrnehmungen im Bewusstsein sind. Der Körper ist ebenfalls eine Wahrnehmung. Stirbt der Körper, so löst sich die gesamte individuelle Welt auf, die man sich seit seiner Geburt erschaffen hat. Was immer bleibt ist das reine Gewahrsein, dass man ist.
horusfalk3 schrieb:Vermutlich hätte auch nie jemand daran gezweifelt, dass es eine objektive Realität gibt (nämlich die, die wir alle sehen, hören, fühlen usw) wenn es nicht eine Art andere Welt gäbe, in die wir jede Nacht fürs Neue entführt werden.
Seit einiger Zeit, bin ich sogar der Meinung, dass es kein objektives Universum mit eigener Physik gibt, sondern dass die Welt, nein, dass alles ein Bewusstseinszustand ist. Die Welt ansich ist ebenfalls ein Zustand. Wenn ich (mein Körper) sterbe, dann ändert sich mein Bewusstseinszustand. Derzeit befinden wir uns im physischem Level, ein sehr niedriger Bewusstseinszustand. Je höher wir in Zuständen gehen, desto klarer wird uns die wahre Natur der Realität werden, dass wir alle Eins sind, und dass Dualität illusorisch ist. Dieser "Traum" lässt und die wahre Natur der Realität vergessen. Er zeigt so ziemlich die völligen Gegensätze von dem, was Wirklichkeit ist. Alles scheint hier getrennt zu sein, hier herrschen Gefühle wie Angst, aber Angst gehört nicht zu unserem wahren Naturell, es ist bloß eine temporäre Erfahrung, die wir machen.
horusfalk3 schrieb:Und noch weitergehend: gibt es überhaupt eine wirkliche Realität oder ist diese wieder nur eine Art Traum?
Ich meine, Realität hat immer mit Bewusstsein zu tun. Gibt es kein Bewusstsein und keine Wahrnehmungen, dann gibt es keine Realität. Wir wissen nichts von irgendwelchen physischen Dingen, die da außerhalb von uns existieren. Die Wissenschaftler kommen immer mit den verrücktesten Ideen. Da gibt es Atome, Quarks, und nun sind neue Teilchen entdeckt worden. Niemand hat solche Dinge jemals wirklich gesehen, aber dennoch sind viele davon überzeugt, dass es sie gibt. All diese Dinge sind, wie alles andere auch, Konstrukte, mentale Konstrukte.
Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass die gesamte Realität, die von einem selbst wahrgenommen wird, ein geistiges Konstrukt ist. Merkwürdig ist auch, dass die Welt geradezu für uns zu existieren scheint, irgendwie ergeben unsere Wahrnehmungen für uns Sinn.
horusfalk3 schrieb:Für uns wäre es also schlicht unmöglich zu überprüfen ob es noch eine Realität darüber gibt. So könnte man sich zB vorstellen, dass das komplette Leben (also von Geburt bis zum Tode) nur eine Art großer Traum ist aus dem man am Ende erwacht. Das Problem ist jedoch: ich kann nicht überprüfen ob das wirklich so ist.
Ja, und außerdem tut es für uns selbst nichts wirklich zur Sache, ob das nun ein Traum oder Realität ist. Ich meine, wo ist eigentlich der Unterschied? Fakt ist, wir werden immer nur mit Wahrnehmungen konfrontiert, nehmen unser gesamtes Erleben in unserem Bewusstsein wahr. Wer kann einem schon garantieren, dass die ganzen Menschen, die da draußen herumzulaufen scheinen, tatsächlich real existieren, und man sie sich nicht nur einbildet. Ich nehme sie immer nur in meinem eigenem Bewusstsein wahr. Ich kann nicht wirklich nach draußen "greifen".
Aber eins ist sicher, das, was man selbst wahrnimmt, ist die eigene Realität und da ist es egal, ob man nun von einem Traum oder Realität redet, es ist immer Realität. Auch wenn ich auf LSD trippe ist das Realität, aber eben nicht die Gewohnte.
horusfalk3 schrieb:Genau so gut könnte es auch sein, dass es gar keine äußere Welt gibt und alles was wir Wahrnehmen direkt in unserem Bewusstsein entsteht. Das würde bedeuten, dass unser Bewusstsein für uns die Illussion erschafft, dass wir in einer materiellen Welt leben würden.
Ich denke so ist es auch, aber darauf komme ich später noch zu sprechen.
horusfalk3 schrieb:1. warum?
Weil sich das Bewusstsein erfahren will, es will Thrill, es hat das instinktive Verlangen danach, sich selbst zu erforschen.
horusfalk3 schrieb:2. wie kann ich herausfinden ob es so ist?
Ich denke mal, das kann man nicht, aber es ist davon auszugehen. Es gibt ein paar Dinge, denen man sich sicher sein kann. Zum einen, dass es eine ewige konstante Realität geben muss, die sich niemals verändert, und dann ist da eben noch die "illusorische" Realität von Raum und Zeit, die ständig im Wandel ist. Aber in Wirklichkeit gab es nie einen Anfang des Seins, das ist ja die große Illusion. Es hat schon immer ein Gewahrsein existiert, dass selbst empfindet, dass es existiert. Es erschafft innerhalb sich selbst Realitäten, die wir erfahren. Und der Punkt ist, dieses Bewusstsein ist man selbst, wir alle sind es.
Der wichtigste Punkt, den ich erkannt habe ist (das ist jedenfalls meine Sicht), dass im Endeffekt alles dasselbe eine Bewusstsein ist, dass sich selbst innerhalb sich selbst erfährt. Es ist ein Ich, dass Muster innerhalb sich selbst erforscht oder erkundet, und dann kehrt es wieder in seinen einheitlichen Zustand zurück, wo es keine Dualität gibt. Deswegen ist man selbst im wahrsten Sinne des Wortes jedes Muster, jedes Ding. Aber da wir uns unser Leben lang aus der Subjekt-Objekt-Perspektive erfahren, erscheint es vielen so unwirklich und fremd. In unserem Gehirnen ist eine Blockade entstanden, die es uns erlaubt, bzW. die es dem Einem erlaubt, sich als getrennte Individuen zu empfinden.
Eine Seele ist ein Funken dieses einen unendlichen Bewusstseins.
Man kann es gut mit einem unendlichen Ozean vergleichen. Wir sind dieser eine unendliche Ozean, es existiert nicht mehr als dieser, da dieser die Existenz ansich ist. Dieser Ozean verteilt sich als Tropfen, um auf eine Reise zu gehen. Jeder Tropfen nimmt die Realität aus seiner eigenen Perspektive wahr, und kehrt dann irgendwann wieder zum Ozean zurück, und verschmilzt wieder mit ihm. Dann ist alles wieder im Urzustand.