@history_xhistory_x schrieb:ich versteh nich warum ihr mich nun angreift.
Meine Ausführungen waren nicht mehr Angriff als dieser Satz von dir:
history_x schrieb:ah so du würdest dann lieber tausend von Menschen auf dem gewissen haben, die qualvoll verhungert und verdurstet sind, als einen??
Ich habe versucht dir zu erklären, warum sich mir diese Frage nicht stellt, und warum ich mich auch nicht in der Verantwortung sehe.
Die Frage ist doch bewusst so gestellt, dass es eigentlich egal ist, wie du dich entscheidest. Du bist immer der "Arsch". Entweder weil du wie ich lieber tausende von Menschen qualvoll verhungern und verdursten lässt oder weil du es dir anmaßt Herr über Leben und Tod zu sein.
Insofern solltest du jegliche Gegenargumentation nicht als persönlichen Affront auffassen, sondern eher als Denkanstoß.
Die Fragestellung erinnert mich an eine andere psychologische Untersuchung, die einmal durchgeführt wurde:
Auf einem Rangierbahnhof hat sich ein schwerer Güterwagon gelöst und rollt den Abhang hinab. Sie stehen am Schalter der Weiche und müssen entscheiden, ob der Wagon auf das linke Gleis fährt, auf dem eine Schulklasse gerade einen Besuch bei der Bahn macht, oder auf das rechte Gleis, wo ein einsamer Bahnarbeiter arbeitet. Es gibt keine Möglichkeiten irgendwen zu warnen, die Entscheidung muss sofort gefällt und umgesetzt werden.
In diesem Fall, wo es um ein (echtes!) entweder oder geht, ist die Entscheidung relativ einfach und wird von fast allen Probanden gleich gefällt.
Wird die Fragestellung aber nur leicht variert (um den Wagon zu stoppen muss ein unbeteiligter Passant auf das Gleis geworfen werden), fällt es den meisten Menschen schon nicht mehr so leicht eine Entscheidung zu fällen...
Du hast hier allenfalls den "Fehler" gemacht, der ursprünglichen Aufgabenstellung noch eine weitere Dimension zu geben. Denn aus der ursprünglichen Frage (Würdest du einen Unschuldigen töten?), hast du auch noch eine Frage der Selektion gemacht. Jetzt ist deine Entscheidung nicht mehr einer für viele sonder welcher für die anderen. Damit hast du aber (unbeabsichtigt oder nicht), das Tor geöffnet zur absoluten Angreifbarkeit. Denn ist die Entscheidung einer für viele vielleicht noch verargumentierbar, so ist die Entscheidung welcher immer angreifbar, weil sie per definitionem eine Kompetenzüberschreitung darstellt.