shionoro schrieb:Schau, was immer du machst, entweder du bist verantwortlich für dne Tod eines unschuldigen, oder du bsit verantwortlich für JEDEN hunger toten der danach kommt.
Nein, nein und nochmals nein. Wenn ein Terrorist mich vor die Wahl stellt, einen Unschuldigen zu töten oder eine Bombe zu zünden mit der noch viel mehr Unschuldige sterben, dann bin ICH plötzlich für deren Tod verantwortlich? Und nicht mehr der, der a) mich überhaupt in die Situation bringt und/oder b) die Bombe zündet (bzw. den Hunger verursacht)? Das kann nicht euer Ernst sein.
Die Fragestellung ist genau aus einem Grunde unmoralisch: sie erwartet von mir, die gesamte menschliche Ethik und Moral über Bord zu werfen und mich einem Utilitarismus zu unterwerfen, mit dem ich nichts zu tun haben will. Ich denke, jeder wird sofort unterschreiben, dass das Töten von Menschen nicht gutzuheißen ist. Warum ändert sich an dieser Moralvorstellung durch die Fragestellung etwas? Und wenn sich daran etwas ändert, welche Fragestellung würde dann noch etwas ändern? Ist das Töten von Menschen also doch nicht als ABSOLUT unethisch zu betrachten? Ist es doch nur eine Frage der BEGRÜNDUNG?
Meine Antwort auf die Fragestellung: Ich würde nichts unternehmen. Die Sterblichkeitsrate bei den Menschen beträgt nun einmal exakt 100%. Die einen früher, die anderen später. So ist das Leben, so ist die Welt. Ich habe sie so nicht gemacht, aber ich sehe nicht ein, warum ich meine Moralvorstellung über Bord werfen sollte. Denn täte ich es, müsste ich erkennen, dass sie eben doch nicht so allgemeingültig sind, wie ich sie gerne hätte. Damit könnte ich nicht leben. Und würde es auch nicht wollen.