libertarian schrieb:Wahrheit ist, was alles miteinschließst und nichts verloren gehen lässt. Die Wahrheit, die absolut, also losgelöst ist, ist, was über allem ist, und gleichzeitig aber allem unterliegt und alles selbst auch irgendwo ist. Das darum, weil die absolute Wahrheit losgelöst von relativen Wahrheiten sein muss, gleichzeitig diese aber nicht verkennen darf. Wahrheit wird damit das, was alle Aussagen miteinander verbindet und letztlich selbst die Widersprüche und Klüfte auflöst und verbindet. Denn der Widerspruch muss sich in der Wahrheit aufheben, ohne ihn aber in seiner Essenz zu verkennen.
Klingt in Ansätzen ein bisschen wie die Aussage meines Albums.
Ich hoffe das soll keine Drohung sein ?
:DAlso da unterstelle ich einfach mal, dass vielzusehr qualifiziert wird.
Also so richtig die Aussage auch sein mag, so wenig könnte Ich mit Ihr umgehen,
was die Differenzierung im "spirituellen" Alltag angeht.
Also sagen wir ich würde ein Auto besitzen, dann würde Ich morgens ja nicht die Straße auf und abgehen und sagen, mein Auto ist nicht schwarz, hat keine glänzenden Felgen etc;
also muss mein Auto das eine sein.
Der Wert einer solchen Überqualifizierung mag sein, dass die Erkenntnis, eine durchaus leidvolle Erfahrung sein kann. Also hat man ersteinmal seine Wahrheit gefunden, dann hat man auch eine Motivation gefunden alles und jedes anzuzweifeln. Dann zerfällt der grundlegend tribale Antriebsmechanismus der gesellschaftlich etabliert wurde. Also mit der Enfesselung einer Urkraft, schlummert auch eine große Zerstörungskraft im "einschätzenden" Wesen. Allerdings ist ebendieser Konflikt die Bedingung für ein ganz echtes Leben. Also ohne einen echten Konflikt fallen bestimmte Wertungsmechanismen weg. Um im Bildnis des Konflikts zu bleiben,
wer einen Menschen wirklich liebt, dem wird sich in einem Streit eine ganz andere Welt erschließen. Nähmlich das Innerste des Gegenübers. Die Erlebniswelt. So ist das mit jeder Beziehung. Eine falsche "Wahrheitskultur" ist vielleicht angenehmer, aber nichtsdestotrotz doch immer noch falsch. Also ein Vietnamkriegsveteran wird eine krankhafte Beziehung zu Büschen haben.
:D Und die Wahrheit an sich ist eine wirklich offensichtliche Erscheinung.
Und da frage ich mich wirklich, ob der Durchschnittsmensch,
der Wahrheit sehenden Auges ausweicht ?
libertarian schrieb:"So wird Wahrheit alles das, was innerhalb eines Bezugssystems in der Wirklichkeit eine Aussage in Bezug darauf zutreffend oder unzutreffend macht."
Das erachte ich ja für eine ziemlich wieselige Aussage. Sag doch einfach:
"fremdvermitteltes muss mit wertungen einhergehen", oder so.
libertarian schrieb:"Man sieht hier also schon, dass die Wahrheit im relativen System der Wirklichkeit stets relativ ist."
Lang aber wichtig.
Das sind schöne Worte.
Aber qualifiziere sie doch einmal. Das würde mich interessieren. Relativ zu was genau.
Ich halte das für eine ziemliche Fehldeutung. Unsere Kultur ist da doch eine Andere.
Was ist denn unabdingbare Wahrheit. Als Körper müssen wir essen, atmen, trinken und lieben.
Da ist nichts relatives zu finden. Gut, irgendein Yogi in Staaten mit Massenvergewaltigungen, inexistenter Infrastruktur und systematisch balkanisierter Zivilgesellschaft vermittelt Westlern gegen Endgelt da eine andere Auslegung, aber wenn er genug davon überzeugen kann, dann leben die irgendwann auf dem Lebenstandard, denn unsere Kultur sich hart erarbeitet hat.
Das ist nicht so das jemand "Nett" ist, weil er dir eine Lüge anpreist Die Du als denkendes Wesen entkräften kannst. Die erste Welt besitzt und mit Besitz geht Neid einher. Und dank Faktoren für die wir als Zivilisten nichts können, geht mit Besitz vor allem die Armut anderer einher. Also da bestehen schon Interessenkonflikte, und wir sind in diese luxuriöse Position gekommen,
weil wir ein gesundes Verhältnis zur Wahrheit haben.
Woher kommt den "der Stress" den wir in der Beziehung zur Wahrheit empfinden,
doch aus der Allgegenwärtigkeit der perzepierten Lüge. Also uns wird ein Sozialsystem verkauft,
dass Menschen, unter anderem auch mich, am Leben erhält. Gleichzeitig scheint dieses Sozialsystem dem ökonomisch grundgebildeten Menschen ein Verbrechen. Da es Dir zum Beispiel beim Eintritt ins Arbeitsleben ein Darlehen aufrängt, und du ganz genau weißt, dass dieses die Geldmenge expandiert und Du so, der Mittelschicht, ja sogar den eigenen Eltern noch mehr Geld aus der Tasche ziehst. Das kann einem jetzt mit "relativen Wahrheiten" verkauft werden,
also die die das konzipiert haben "wissen mehr" oder planen. Aber das ist Balkanisierung der Zivilgesellschaft, und das Leid der arbeitenden Eltern ist dann ganz reell. Im Endeffekt ist das ein exestenzieller Konflikt, ähnlich wie Mietpreise, übermässig medikamentiertes Fleisch usw. Und da wird dann die persönliche Wahrheit, zu einer Wahrheit im gesellschaftliche Gefüge. Denn das gemahnt ja an Massentierhaltung. Wenn die Hühner sich die Augen zerpicken, dann kann man die nach Pawlov konditionieren.
Also im obrigen Beispiel wird Dir ein Menschenrecht, dass auf Ernährung, als des Aufpreises würdig verkauft und der denkende Mensch fühlt sich schuldig. So und das ist vertikale Integration.
Also ein Wertegefüge wird neu gekleidet und wir geben unsere Rechte als erste Welt einfach auf.
Dann verkauft man uns Indien im neuen Gewand. Das ist ein Verbrechen.
Die einzige Relativität dieser kritischen Aussage, wäre die im Bezug zum Mitmenschen.
Und das wäre nichts neues. Also da Wahrheit zum Prozess der Diskriminierung wird,
sobald ein Lügner ins Bild tritt bleibt die Frage doch die nach dem Lügner.
Und da scheint die Realität doch Bände zu sprechen.