Leben wir in einer Matrix?

@McMurdo

Ist mir persönlich neu, dass es eine Matrix-Religion gibt, die so weit verbreitet ist, dass sie unser aller Leben bestimmt.

In der Theorie kann man sich das ja vorstellen. Keine Frage. Aber in unserer Realität spielt die Frage nach der Matrix keine Rolle. Da bleibt es weitestgehend bei einer Filmreihe und gelegentlichen Unterhaltungen, wie dieser hier. Selbst die paar Leute wie @Dawnclaude haben keinen nennenswerten Einfluss auf das tägliche Leben der Menschen dieser Welt.

Wobei das mit dem Glauben auch so eine Sache ist. Ein Glaube existiert auch unabhängig davon ob das geglaubte wirklich existiert. Beim Gottesglauben kommt es in diesen Leben auch nicht darauf an, ob Gott existiert oder nicht existiert. Denn es ist auch nicht beweisbar ob Gott existiert oder nicht. Die Gläubigen und die Religionen gibt es so oder so. Egal ob sie damit falsch oder richtig liegen. Erst jenseits dieses Lebens wird sich die Existenz oder Nichtexistenz Gottes wirklich auswirken. Nämlich dann wenn es ein Leben nach dem Tod gibt. Es ist in dem Fall also jediglich der Glaube an etwas, der das Leben in dieser Welt entscheidend prägt. Nicht das Geglaubte selbst.

Labor-Ratte schrieb:Ist mir persönlich neu, dass es eine Matrix-Religion gibt, die so weit verbreitet ist, dass sie unser aller Leben bestimmt.

Du hast nicht zugehört. Ich sagte Glauben/Gedanken verändert unsere Welt. Manches in größerem manches in kleinerem Maßstab.
Die Welt ist in jedem Fall aber eine andere. Da spielt auch die Anzahl der Menschen die es glauben keine Rolle, oder wo sähest du da kritische Masse? Ich meine der christliche Glaube fing auch mal mit nur 12 Aposteln an. ;)

@McMurdo

Meinen Überlegungen liegt die Welt, wie sie jetzt ist zugrunde und welche Auswirkungen eine Matrix in unserem alltäglichen Leben spielt, wenn wir nicht unterscheiden können ob wir uns in einer Matrix befinden oder nicht befinden.

Beispiel: Hat es einen direkten Einfluss auf mein Leben, ob ich einen digitalen Apfel mit einem digitalen Mund in der Matrix esse oder ob ich Ich einen echten Apfel mit einem echten Mund esse. Ich sage, wenn das nicht unterscheidbar ist macht das keinen Unterschied.

Deine Überlegungen sind sicher auch interessant. Gehen aber in eine vollkommen andere Richtung. Denn bei deinen Überlegungen geht es um den Einfluss eines Glaubens. Dieser Glaube ist nicht direkt von der Existenz dessen was geglaubt wird beeinflusst. Wenn es nicht unterscheidbar ist, ob das geglaubte existiert, so existiert der Glaube daran unabhängig von der realen Existenz des Geglaubten.

In diesen Fall ist es egal ob die Matrix real existiert oder nicht. Den Glauben oder Nichtglauben daran gibt es so oder so. Bei Gott ist es genau so. Die Menschen glauben an ihn, ob er nun in Wirklichkeit existiert oder nicht.

Oder um zum Apfelbeispiel zurück zu kommen: Ich glaube daran, dass der Apfel real ist. Jemand anderes glaubt, dass der Apfel das Produkt einer Matrix ist. Ob der Apfel nun aber in Wirklichkeit real oder digital ist, das ist für uns nicht unterscheidbar und hat deswegen auch keinen direkten Einfluss auf unser Leben. Ich würde daran glauben, dass der Apfel real ist, auch wenn wir uns in einer Matrix befinden. Der andere würde auch an einen digitalen Apfel glauben wenn wir uns nicht in der Matrix befinden. Der Glaube wird von der realen Existenz einer Matrix also in kleinster Weise beeinflusst.

Deine Überlegungen sind sicher richtig. Gehen aber in eine vollkommen andere Richtung, als das was ich angesprochen habe. Bei meinen Überlegungen geht es um den direkten Einfluss, den eine reale Matrix auf das tägliche Leben hätte, wenn sie nicht unterscheidbar vom echten Leben ist. Bei deinen Überlegungen geht es darum wie der Glaube an eine Matrix die Welt beeinflusst. Das sind aber zwei verschiedene paar Schuhe.

Labor-Ratte schrieb: Der Glaube wird von der realen Existenz einer Matrix also in kleinster Weise beeinflusst.

In "keinster Weise" sollte das eigentlich heißen.

Gedankenspiel: Im Film Matrix geht's um eine neurointeraktive Simulation, die von Maschinen erschaffen wurde, um die Menschheit unentdeckt ausbeuten zu können (Energiespender-Funktion). Wegen neurointeraktiver Simulation: Neurologen sagen, dass unser Erleben des Universums auf (Re-)Konstruktion durch unser Gehirn basiert. Sagt das nicht aus, dass wir eine neoronale Simulation der Wirklichkeit im Kopf haben? Oder nicht? Weil: Wenn es das aussagt, könnte das heißen (ohne Anspruch auf Richtigkeit, ohne Gewähr), dass wir selbst die Erschaffer unserer "Matrix" sind. Unser Hirn verfährt nach Regeln. Es kann immer nur soweit das Universum erfahren, wie es dazu momentan imstande ist ("maschinelle" Determiniertheit). Demnach ist es immer an Parameter und Gesetzmäßigkeiten gebunden. Die Paramater sind variabel (Dogmen, Handlungsmaximen, Interpretationen). Noch dazu können wir die Paramater (was wir denken, wie wir interpretieren, was wir meinen) untereinander beeinflussen. Das ist eigentlich nichts anderes, als sich in unterschiedlichen Matrizen zu bewegen. Ich meine, dass bei dieser Vorstellung, dass jemand uns eine Matrix übergelegt hat, die eigene Determiniertheit und Begrenztheit nach außen projeziert wird. Gut, man kann's nicht nachweisen, ob wir in einer künstlich geschaffenen Blase leben oder nicht, aber dass wir in einer natürlichen Blase leben, ist plausibel. Den Matrixgedanken interpretiere ich so, dass es unser Bestreben ist, über bestimmte Determiniertheiten (im Erfahren der Welt, des Universums, unsererselbst und unserer Artgenossen) hinauszublicken. Nur als alternative Theorie über die Botschaft des Films jetzt.

http://www.focus.de/wissen/weltraum/odenwalds_universum/frage-von-karlheinz-mayrhoefer-kann-es-sein-dass-wir-in-einem-holografischen-universum-leben_aid_377693.html

Weiß nicht ob das schon mal jemand gelesen hat.
Das erinnert doch sehr an eine Matrix :o:

"Dann stellt sich nämlich die Frage, wer der Puppenspieler ist, der dieses ganze kosmische Schattenspiel veranstaltet."

Frage Ich mich auch....

@KAALAEL
Spannender Artikel ab schwer zu verdauen.

Der Raum, so besagt sie, setzt sich aus winzigen Quanten zusammen. Er ist nicht mehr glatt und kontinuierlich, sondern gekörnt wie ein fotografischer Film. Diese Struktur sitzt nicht im Raum, sie ist der Raum. [...] Da die Raumquanten Träger einer Informationseinheit sind, können wir sie auch als Bits bezeichnen.

@Dawnclaude
Da is er wieder. Der "Visual Snow", das "Eigengrau"/"Eigenlicht". ^^

KAALAEL schrieb:"Dann stellt sich nämlich die Frage, wer der Puppenspieler ist, der dieses ganze kosmische Schattenspiel veranstaltet."

Only God knows. Wir sind ja immer nur Abglanz vom Urlicht/der Ahnen. ^^

Die Doku könnte dir auch gefallen falls noch nicht bekannt (poste ich immer wieder mal):
Das Standard Modell kann nicht nachweisen, wie Teilchen ihre Masse erhalten. Alles scheint aus Schwingung zu entstehen, aber es gibt keine "Sache", die geschwungen wird. Es ist, als gäbe es einen unsichtbaren Tänzer, einen tanzenden Schatten, versteckt im Ballett des Universums. Alle anderen Tänzer haben immer um diesen versteckten Tänzer herum getanzt. Wir haben die Choreographie des Tanzes beobachtet, aber bis jetzt konnten wir den Tänzer nicht sehen.

Jeder Beitrag, den ihr hier schreibt, steht schon fest, bevor ihr ihn geschrieben habt.

@Yoshi
Was meinst du mit: "Steht schon fest"?

@dedux

dedux schrieb:Was meinst du mit: "Steht schon fest"?

Dass das Gehirn entscheidet, nicht wir.

@dedux
Oder ist da eine Instanz hinter dem Gehirn, die frei entscheiden kann?

@Yoshi
Editiere lieber deine Beiträge, sonst wirst du wieder gesperrt, Einzeiler sind so eine Sache.
Es gibt weder eine Instanz, noch ein Gehirn. Das ist zergliedertes Denken. Tu was du tust, sodass es sich richtig anfühlt, wenn es sich nicht richtig anfühlt, frage dich selbst, warum das so ist.
Philosophie in Maßen ist ok, zu viel davon ist nicht ok. Das Leben gibt die Antwort, nicht das Denken.

@dedux

dedux schrieb:Editiere lieber deine Beiträge, sonst wirst du wieder gesperrt, Einzeiler sind so eine Sache.

Habe auch gerade daran gedacht, aber jetzt ist es nicht mehr möglich. Werde ab jetzt darauf achten.

dedux schrieb:Es gibt weder eine Instanz, noch ein Gehirn.

Willst du damit sagen, dass alles einfach erscheint? Also dass auch das Gehirn nur eine Erscheinung ist? Davon gehe ich auch aus. Ich gehe davon aus, dass alles, was wahrgenommen wird, Erscheinung ist... rein theoretisch könnte man sogar einen gesamten Körper und eine Welt simulieren (siehe Ocolus Rift etc.).

Wenn du sagst, dass es kein Gehirn gibt, was ist dann für dich das Gehirn?

Diese materielle Welt erscheint jedenfalls permanent und hartnäckig, egal ob man sie als Illusion, Traum oder als Wirklichkeit bezeichnet.

@Yoshi
Wie gesagt, zu viel Philosophie bringt rein gar nichts. Das Denken ist das Denken, Sein ist Sein. Sei und beobachte.

@dedux

dedux schrieb:Wie gesagt, zu viel Philosophie bringt rein gar nichts. Das Denken ist das Denken, Sein ist Sein. Sei und beobachte.

Aber ist das nicht letztendlich auch Leben?

@Yoshi
Es geht um das Gleichgewicht, ist man kopflastig, kippt man schnell um. Jeder Gedanke, den ich dir hier poste, bewegt dich. Bleib mal still stehen und halte dein Gleichgewicht ohne zu denken.

@dedux
Ich bin oft sehr stark kopflastig.

Wie kann man das viele Denken abschalten?

@Yoshi
Das sehe ich, daher... ^^

Edit: Durch Konzentration.

@dedux
Mein Gehirn arbeitet stark auf Hochtouren. Du hast gemeint, es gibt kein Gehirn, aber wenn man den Kopf eines Menschen aufschneidet, wird man in jedem Kopf ein Gehirn finden. Aber ich glaube, ich weiß, wo du damit hinwolltest... dass auch das Gehirn eine Projektion ist, wie der Körper und der Rest...

@Yoshi
Nein, das meinte ich nicht. In deinem Denken schiebst du Vorstellungen hin und her, die mit der Realität nichts zu tun haben. Realität ist das, was du wahrnimmst. Fängst du an, die Wahrnehmung zu bewerten, wird sie wieder zu einer Vorstellung.
Einfache Konzentration und Wahrnehmung ohne Wertung wird dich erden und dann kommst du ins Gleichgewicht zurück. Übe das und es wird funktionieren.