Gedankenkraft

@FlamingO
Mein Eindruck ist, dass nur Du an diesem Aspekt (Veranlagung, Krankheit) festhältst und das gar nicht der Intension des Eingangsbeitrags entspricht.

behind_eyes schrieb:Ich denke schon das - solange es nicht durch Krankheiten beeinflusst ist - jeder positives Denken sich zueigen machen kann.
In Therapien lernt man seine Gedanken dahingehend zu steuern und damit auch die Physiologie zu beeinflussen.

Sehe ich ähnlich.

behind_eyes schrieb:In Therapien lernt man seine Gedanken dahingehend zu steuern und damit auch die Physiologie zu beeinflussen.

Ohne Physiologie sind Gedanken nicht möglich, es sei denn, du hast da andere Informationen. Was genau in der Physiologie kann man denn beeinflussen und was nicht?
Welche Beeinflussungen lernt man in der Therapie?

Heide_witzka schrieb:Was genau in der Physiologie kann man denn beeinflussen und was nicht?
Welche Beeinflussungen lernt man in der Therapie?

Das ist Thema der Psychosomatik, ein weites Feld. Beeinflusst kann die Physiologie werden durch Verhaltenstherapie, Schmerztherapie, Physiotherapie, Ergotherapie, Autohypnose, Coaching und vieles mehr, z. B. auch durch philosophische Ansätze wie den Stoizismus.

@Laura_Maelle
Mich i8nteressiert welche Bereiche der Physiologie sich gezielt beeinflussen lassen und durch welche erlernten Verfahren. @behind_eyes wird dazu gewiss etwas mehr beitragen können.

Laura_Maelle schrieb:Das ist Thema der Psychosomatik, ein weites Feld. Beeinflusst kann die Physiologie werden durch Verhaltenstherapie, Schmerztherapie, Physiotherapie, Ergotherapie, Autohypnose, Coaching und vieles mehr, z. B. auch durch philosophische Ansätze wie den Stoizismus

Gerade die Verhaltenstherapie halte ich für sehr geeignet als Beispiel. Im angenommenen Fall von Panikattacken mit Schweißausbruch kann hier sehr direkt Einfluss genommen werden und die Panikattacken sowie deren physiologische Auswirkungen adhoc gemildert werden ohne das man zum Beispiel die tiefer liegenden Probleme dafür anfassen muss, das ist für diesen Aspekt nicht notwendig.

Heide_witzka schrieb:Was genau in der Physiologie kann man denn beeinflussen und was nicht?
Welche Beeinflussungen lernt man in der Therapie?

Zum Beispiel kann mit Autogenem Training nur mittels der Gedanken gezielt die Körpertemperatur angehoben oder gesenkt, die Atmung beeinflusst, der Tonus der Muskulatur verändert oder der Herzschlag beschleunigt oder verlangsamt werden. Damit können u.a. Schmerzen oder Tinnitus reduziert werden, man kann sich selber auch in einen anderen Zustand (wach, müde) versetzen.

SkeptoDreamer schrieb:Zum Beispiel kann mit Autogenem Training nur mittels der Gedanken gezielt die Körpertemperatur angehoben oder gesenkt, die Atmung beeinflusst, der Tonus der Muskulatur verändert oder der Herzschlag beschleunigt oder verlangsamt werden.

OK, aber wo ist der Benefit? Der scheint mir doch arg begrenzt.
Vielfach läuft es auch über die Hormonausschüttung. Auf die haben Gedanken durchaus Einfluss.

Heide_witzka schrieb:OK, aber wo ist der Benefit? Der scheint mir doch arg begrenzt.

Der Benefit von AT in der Unterstufe ist die Steuerung des vegetativen Nervensystems, etwas sich normalerweise dem bewußten Zugang entzieht. Aus gutem Grund, weil wir nicht darüber nachdenken wollen, ob wir den nächsten Herzschlag machen möchten. Diese Steuerung ist sehr wirksam bei Stress Reduzierung, also in der Behandlung und Prophylaxe von vielen Krankheiten, die stressinduziert sind. Des weiteren ist Schmerzreduzierung ohne Medikamente auch sehr viel wert, wenn man die Nebenwirkungen der Arzneimittel denkt. Einige psychische Probleme wie Phobien lassen sich damit gut behandeln.

Leistungssteigerungen sind auch möglich, z.B. hat sich einer für seine Atlantiküberquerung im Faltboot mit AT antrainiert, mit Minutenschlaf auszukommen.

In der AT-Oberstufe lernt man darüber hinaus den Zugang zu seinem Unterbewusstsein. Kurz gesagt, sind die Möglichkeiten von AT sehr umfangreich.

SkeptoDreamer schrieb:Der Benefit von AT in der Unterstufe ist die Steuerung des vegetativen Nervensystems, etwas sich normalerweise dem bewußten Zugang entzieht.

Das vegetative Nervensystem ist, der Name sagt es schon, ein Teil des Nervensystems, wie das Hirn auch. Die Dinge sind miteinander verbunden. Da laufen ständig Informationen in beide Richtungen hin und her.
Natürlich kann man mal Woozaa machen, wenn man aufgeregt ist aber ist das wirklich so ein großes Ding, dass man dafür AT benötigt? Und geht es nur über AT oder auch über einen Urschrei oder 15 min Workout am Sandsack?

SkeptoDreamer schrieb:Des weiteren ist Schmerzreduzierung ohne Medikamente auch sehr viel wert, wenn man die Nebenwirkungen der Arzneimittel denkt.

Ich bin Zahnarzt. Möchtest du deine Fähigkeiten mal bei einer Wurzelbehandlung demonstrieren? :)
Will sagen, es kommt hier schon mal so pauschal rüber was alles möglich ist, aber unterm Strich bleibt eher wenig wahrhaft Beeindruckendes übrig.

SkeptoDreamer schrieb:In der AT-Oberstufe lernt man darüber hinaus den Zugang zu seinem Unterbewusstsein.

Wie datt? :)

Aber wir sind relativ weit vom Eingangspost weg.

Wertvoll schrieb am 18.02.2023:Aber wie bei jeder Theorie gibt es auch Kritiker und Skeptiker. Einige glauben, dass die Idee, dass Gedanken die Realität beeinflussen können, nur ein Mythos ist. Sie argumentieren, dass die Welt durch objektive Faktoren wie Wissenschaft und Technologie kontrolliert wird, und dass es keine Möglichkeit gibt, sie durch Gedanken oder Energien zu verändern.

Was also kann die "Gedankenkraft"?
Telekinese, Telepathie, Teleportation, Zeitreisen etc. wohl nicht, jedenfalls gibt es dazu keine tragbaren Belege. Gezieltes An- und Ausknipsen der uns zur Verfügung stehenden Hormonpalette funktioniert zum Glück auch nicht, sonst kämen einige wahrscheinlich vor lauter Dopamin- und Endorphingenuss gar nicht mehr zum Arbeiten.
Mir erscheint die Gedankenkraft doch recht beschränkt zu sein, aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass mir die höheren Weihen fehlen.

Heide_witzka schrieb:Ich bin Zahnarzt.

Dann müsste Dir eigentlich die oralmedizinische Hypnose ein Begriff sein:

Der Patient bringt sich gedanklich von der eigentlichen Behandlungssituation weg an einen Ort, an dem er sich sicher und beschützt fühlt. Das Hineinführen in die Trance über Atmung oder Punktfixation erfolgt mit Worten und dauert wenige Minuten. Wichtig ist: Bei der oralmedizinischen Hypnose handelt es sich nicht um eine manipulative Methode. Die fokussierte Achtsamkeit in Entspannung bietet dem Patienten die Möglichkeit, eine andere Perspektive auf Herausforderungen zu gewinnen und so für sich neue Lösungswege zu finden.

Quelle:
https://www.sso.ch/de/tiefenentspannt-zum-zahnarzt-dank-hypnose

Laura_Maelle schrieb:Dann müsste Dir eigentlich die oralmedizinische Hypnose ein Begriff sein:

Hypnose ist mir ein Begriff. Allerdings nutze ich sie nicht zur Behandlung.

SkeptoDreamer schrieb:Der Benefit von AT in der Unterstufe ist die Steuerung des vegetativen Nervensystems, etwas sich normalerweise dem bewußten Zugang entzieht

"Wirkt" aber nicht bei jedem Individuum, ist toll wenn es klappt, aber allgemeingültig zu betrachten ist autogenes Training nicht.

Heide_witzka schrieb:Mir erscheint die Gedankenkraft doch recht beschränkt zu sein, aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass mir die höheren Weihen fehlen.

In der Theorie wird man da wohl wirklich nicht fündig. Manches funktioniert nur mit Praxisbezug.

Heide_witzka schrieb:Das vegetative Nervensystem ist, der Name sagt es schon, ein Teil des Nervensystems, wie das Hirn auch. Die Dinge sind miteinander verbunden. Da laufen ständig Informationen in beide Richtungen hin und her.
Natürlich kann man mal Woozaa machen, wenn man aufgeregt ist aber ist das wirklich so ein großes Ding, dass man dafür AT benötigt? Und geht es nur über AT oder auch über einen Urschrei oder 15 min Workout am Sandsack?

Du hattest nach dem Einfluss von Gedanken auf die Phyiologie gefragt, da ist AT eine Methode von vielen anderen. Bei AT haben wir aber mittlerweile eine wissenschaftlich gut erforschte medizinische Wirkung, im Gegensatz zu vielen anderen noch unerforschten Methoden. Urschrei und Sandsack kloppen hat bestimmt auch seine Wirkung, aber wie gesagt, ging es um körperliche Veränderungen durch reine Gedanken"kraft", nicht durch Bewegungen.

Heide_witzka schrieb:Ich bin Zahnarzt. Möchtest du deine Fähigkeiten mal bei einer Wurzelbehandlung demonstrieren? :)
Will sagen, es kommt hier schon mal so pauschal rüber was alles möglich ist, aber unterm Strich bleibt eher wenig wahrhaft Beeindruckendes übrig.

Schmerzen werden meiner Meinung nach von wenigstens drei Faktoren beeinflusst: die Ursache des Schmerzes, die Schmerzintensivität und das individuelle Schmerzempfinden. Das individuelle Schmerzempfinden ist durch AT beeinflussbar, zu welchem Grad wird von Person zu Person unterschiedlich sein. Übringens ist das auch bei Schmerzmedikamenten der Fall, bei mir ist Ibuprofen auch weniger wirksam als bei meinen Bekannten.

Des weiteren kommt im Wort "Autogenes Training" das Wort Training vor. Nicht ohne Grund, weil es eine Methode ist, die man regelmäßig üben muss, damit sie zur Verfügung steht, wenn man sie braucht. Also hängt der Grad der Beeinflussung mittels Gedanken auf den Körper auch vom eigenen Trainingszustand ab.

Heide_witzka schrieb: Zitat von SkeptoDreamerSkeptoDreamer schrieb:
In der AT-Oberstufe lernt man darüber hinaus den Zugang zu seinem Unterbewusstsein.

Wie datt? :)

Der Zugang zum eigenen Unterbewusstsein läuft bei AT über Objekte, Farben, Symbole, Bilder und Gefühle als Technik für die selbständige Psychoanalyse.

Heide_witzka schrieb:Aber wir sind relativ weit vom Eingangspost weg.

Seh ich nicht so. Der Eingangspost behandelt die Beeinflussung der Realität durch Gedanken, wenn auch in mit einem sehr allgemeinen und weit umfassenden Anspruch. Mit meinen Aussagen weise ich auf reale Einflussmöglichkeiten der Gedanken hin, wenn auch auf ein sehr begrenztes Gebiet, nämlich den eigenen Körper, und das auch nur mit begrenzten Auswirkungen.

Stumpf schrieb:Zitat von SkeptoDreamerSkeptoDreamer schrieb:
Der Benefit von AT in der Unterstufe ist die Steuerung des vegetativen Nervensystems, etwas sich normalerweise dem bewußten Zugang entzieht

"Wirkt" aber nicht bei jedem Individuum, ist toll wenn es klappt, aber allgemeingültig zu betrachten ist autogenes Training nicht.

Medikamente wirken auch nicht bei jedem gleich, es reicht aus, wenn diese ihre Tests bestehen und einem hohem Prozentsatz helfen. Autogenes Training hat diese Studien auch erfolgreich absolviert, ist aber kontraindiziert bei akuten Psychosen, schweren Depressionen und posttraumatischer Belastungsstörungen. Ansonsten hat es den Vorteil, dass es nebenwirkungsfrei ist.

Außerdem erfordert es Übung, unter Anleitung wird AT üblicherweise in 10-12 Wochen Kursen erlernt, unter der Voraussetzung von täglicher eigener Übung außerhalb der gemeinsamen Übungsstunden.

Heide_witzka schrieb:Gezieltes An- und Ausknipsen der uns zur Verfügung stehenden Hormonpalette funktioniert zum Glück auch nicht, sonst kämen einige wahrscheinlich vor lauter Dopamin- und Endorphingenuss gar nicht mehr zum Arbeiten.

Hmmm, da AT mit sehr guten Ergebnissen bei Schlafstörungen eingesetzt wird und das Müdigkeitsgefühl mit dem Hormon Melatonin in Verbindung steht, könnte doch ein Einfluss von AT auf den Hormonhaushalt vermutet werden. Ich weiß nicht, ob das schon untersucht wurde.

Man sollte sich die AT-Methode aber auch nicht wie einen Schalter vorstellen, der beliebig jedes Gefühl erzeugen kann (NLP hat z.B. dieses Versprechen). Jede Methode hat ihr Einsatzgebiet, Möglichkeiten, aber auch ihre Grenzen.

Heide_witzka schrieb:Was also kann die "Gedankenkraft"?
Telekinese, Telepathie, Teleportation, Zeitreisen etc. wohl nicht,

Telepathie ja. Da kenne ich mich aus, aber das wäre ein Thema der Rubrik "Spiritualität". Dort gibt es Threads dazu, wie z. B.

Gedankenlesen und Telepathie (Seite 304) (Beitrag von paxito)

@SkeptoDreamer

SkeptoDreamer schrieb:Du hattest nach dem Einfluss von Gedanken auf die Phyiologie gefragt, da ist AT eine Methode von vielen anderen.

Ja, aber die Anwendungen sind doch arg beschränkt. Sagst du ja selbst. Darauf kam es mir an.
"Man kann mit Gedanken die Physiologie beeinflussen" lässt, derart unspezifiziert vorgetragen, ein Riesenfeld offen, in dem sich auch Scharlatane tummeln.

SkeptoDreamer schrieb:Der Zugang zum eigenen Unterbewusstsein läuft bei AT über Objekte, Farben, Symbole, Bilder und Gefühle als Technik für die selbständige Psychoanalyse.

Da kann ich mir jetzt recht wenig drunter vorstellen. Kannst du es etwas breiter ausführen?

Laura_Maelle schrieb:Telepathie ja. Da kenne ich mich aus, aber das wäre ein Thema der Rubrik "Spiritualität".

Nein, das wäre ein Thema für die Rubrik Wissenschaft. Allerdings löst sich in der Rubrik Telepathie in der Regel recht zügig auf.

Heide_witzka schrieb:Nein, das wäre ein Thema für die Rubrik Wissenschaft. Allerdings löst sich in der Rubrik Telepathie in der Regel recht zügig auf.

Ein Wissenschaftler dürfte eigentlich nicht voreingenommen sein. :)

Laura_Maelle schrieb:Ein Wissenschaftler dürfte eigentlich nicht voreingenommen sein.

Es gibt ja lediglich den "Status praesens" wieder.
Wenn du etwas beisteuern kannst, um ihn zu ändern wäre das bemerkenswert.