TerryP-Cyclist schrieb:...also erst sagst man weiß nichts mehr von seinem anderen Leben und dann ist man aber "unterbewusst" u.U. vom vorherigen Leben traumatisiert oder weiß der Geier was,...
In der Regel weiß man ja auch nicht mehr was vor der eigenen Geburt gewesen ist, sofern man überhaupt an so etwas glaubt, bzw. daß so etwas überhaupt möglich wäre.
Im Grunde rede ich hier von Wiedergeburt, nur mit dem Unterschied, daß bei mir die Seele dabei keine Rolle spielt.
Die meisten Leute haben ja die Vorstellung, daß, wenn man denn nun einmal geboren wurde, daß dann im Todesfalle zwar das Fleisch wieder stirbt, aber nicht die Seele.
Das heißt, ich habe vorher nie gelebt (was ja falsch wäre anzunehmen), aber da ich ja jetzt nun da bin, werde ich immer mit meiner Seele weiterwandern, auch im Todesfall. So der Tenor.
Die Reinkarnation ist dann praktisch die verstorbene Person.
Bei mir ist das aber völlig anders.
Ich bin davon überzeugt, daß ich vollkommen willkürlich als das geboren wurde, was ich jetzt bin.
Für mich gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen einem Körper und dem dazugehörigen Bewußtsein.
Vielmehr ist es so, daß mein Körper irgendein Bewußtsein entwickelt hat, weil mein Körper dazu in der Lage ist.
Da aber
jeder (hochentwickelte) Körper dazu in der Lage ist, sozusagen ein Bewußtsein benötigt, um vernünftig existieren zu können, stellt sich die Frage, warum nehmen die Leute ihre Körper wahr und nicht die von anderen Personen?
Diese Frage wurde noch nicht geklärt.
Ich stelle diese Frage aber gerne noch einmal, wenn das alles zu kryptisch scheint:
Warum nehme ich meinen Körper wahr (zweitgeborenes Kind) und nicht das von meinem Bruder (erstgeborenes Kind)?
Die Eltern sind die Gleichen.
Es geht weiter:
Sollte ich mit meiner Annahme Recht haben, daß der Körper nicht an das Bewußstsein gekoppelt ist, sondern völlig willkürlich in Zusammenhang gebracht wurde, dann kann es doch durchaus sein, daß "mir" das nocheinmal passiert.
Ich bin ja schließlich jetzt auch völlig grundlos in diese Welt "geploppt".
Um das noch einmal zu verdeutlichen:
Wenn ich "Pech" gehabt hätte, dann wäre ich erst als das drittgeborene Kind in den Genuß über einen Körper gekommen. Nur daß es dieses Kind gar nicht gibt.
Dann gäbe es mich jetzt nicht.
Hätten meine Eltern ein drittes Kind gezeugt, dann gäbe es ein imaginäres drittes Bewußtsein, daß es aber nicht gibt. Und das wäre in diesem Falle aber auch nicht ich, da ich ja nunmal das Zweitgeborene bin. Warum auch immer.
das "mir" das nocheinmal passiert
Das "mir" steht in Gänsefüßchen, weil, egal was ich später einmal sein werde, es mit meiner jetzigen Person nicht mehr im Zusammenhang stehen wird. Anders als bei einer Seele.
Sprich: ich bin dann ein Reh z.B..
Da sich ein Gehirn erst entwickeln muß, und damit einhergehend auch das Bewußtsein, glaube ich, daß ich die gleiche Klarheit über meine neue Existenz erlangen werde wie ich sie jetzt habe, nur mit dem Unterschied, daß ich dann Hufen haben werde und kein Interesse mehr ans Fernsehgucken, aber dennoch die Welt so klar und deutlich wahrnehmen werde, wie ich es jetzt auch tue.
Im Grunde ist es das gleiche Bewußtsein, denn, egal was man dann ist, es wird nicht minderwertiger.
Demzufolge könnten Verhaltens/Einstellungsmuster gespeichert sein und übertragen werden.
Das würde dann erklären, warum manche Menschen das Gefühl haben, schon einmal gelebt zu haben. Oder sich gar an Dinge erinnern können, die sie gar nicht kennen können.
Man muß nur nicht zwangsläufig ein Mensch gewesen sein.
Ich weiß, starker Tobak, aber an das Zufallsprinzip glaube ich sehr, zumal mir keiner das Gegenteil beweisen kann.
Ich wiederhole:
silberhauch schrieb:Silberhauch geht es schlicht und einfach um den simplen Zufall, dass dein Bewusstsein zu dieser Zeit, an diesem Ort in genau deinem Körper erwacht ist und nicht 100 Jahre früher, später, in Afrika, Asien, einer Katze oder einem Zebra.
Dass diese Frage in höchstem Maße abstrakt und philosophisch ist und von niemandem zufriedenstellend beantwortet werden kann, ist hier wohl jedem klar.