RoseHunter schrieb:Man sollte fragen, wie und warum Religionen überhaupt entstanden sind.
religionen entstehen automatisch, so meine these.
sei du gott und erschaffe eine welt mit intelligenten lebensformen: sie werden sich über das wie und warum wundern und es sich zusammenreimen. sie werden ihren vorstellungen und annahmen richtlinien gütigen zusammenlebens einmengen, schließlich irgendwann das ganze schriftlich erfassen, tausenfach überliefern, übersetzen, übertragen, bis irgendwann eine generation überdruss wie die unsere daherkommen wird und all die müh und all den zusammengetragenen wert der überlieferungen aufgrund von periphären ausuferungen weit unter seinen mindestwert reduzieren und schließlich auch alles gute, das daran hängt, aus dem gedächtnis der welt tilgen. irgendein hirni kam einst auf die idee, aufzuschreiben, was gut ist und irgend ein hirni kam irgendwann später auf die idee, zu vernichten, was über das gute aufgeschrieben wurde. für mich haben beide einen schuss; aber beide sind sie so sicher wie das amen in der kirche.
egal welche welt, egal welche zivilisation. ihre hoffnungen, träume und jenseitsvorstellungen werden von annahmen, fehldeutungen und hirngespinnsten angetrieben und es ist vermessen hochnäsig von einzelnen unter ihnen - solchen, denen es zu gut geht und die nie not litten und das elend nicht kennen - zu behaupten, die hoffnung würde aufblühen, würde man die überlieferten gedanken und parabeln zum sinn des großen ganzen restlos auslöschen.
in wirklichkeit sind diese besserwisserischen klugscheisser von ihrer eigenen winzigkeit gegenüber diesem potenziellen größerem getrieben und sie glauben, an größe zu wachsen, wenn der glaube an den höheren sinn des daseins abhanden kommt.
sie vergessen/ verdrängen, dass jede medaille zwei seiten hat. ihr endloser unglaube, dem kein zeugnis mehr gerecht werden kann ausser das eitle identikative, dem es an jeglichen trost und hoffnung fehlt und welches gleichermaßen irrtümlich sein kann, haut für sie vielleicht temporär hin.
ihre auf glauben und irrationalität projizierte/gelenkte missgunst gilt eigentlich nur einer facette einer begriffsstutzigen institution, die sich den deckmantel des glaubens gibt: sie wird somit genährt aus der eigenen begriffstutzigkeit und dem unwillen zum verständnis und der missgunst gegenüber menschen, die aus irrationionalem traumtanz kapital schlagen.
ihr "age of reason" ist nichts weiter als eine idiotische pr-kampagne dilletantischer pseudo-experten und arroganter möchtegern-revoluzzer, die den knall nicht gehört haben oder gekonnt überhörten. je mehr sie spalten und madig machen, desto unerreichbarer wird die einigkeit, die quersumme der menschlichen perspektive: nämlich dass es eben nicht unwahrscheinlich ist, dass intelligenz als auch weltraum zufallsprodukte sind und selbst wenn es so wäre, wäre dies ein wink für die irrationalität. religionskritiker sind eitle selbstprofilierer mit pseudo-alternativen und einem ganzen sack voller fehletiketten.
während luftturbulenzen gibt es unter flugzeugpassagieren keine atheisten.
CarlSagan schrieb:Woran machst Du das fest?
CarlSagan schrieb:Welche "Werte" sind es also, die Du so schmerzlich vermisst?
abseits wellenschlagender blablaistik tut sich da gegenwärtig ein multiversum an selektiven wahnvorstellungen auf, dass man garnicht weiß, wo man anfangen soll.
wir vermarkten werbung, liebe, glück, ansehen, engagement und von alledem bleibt in unserem leben nichts mehr übrig außer schein und begierde. es ist sicher möglich, abseits dieses vereinnahmenden werteverfalls zu leben, nur muss man sich dann gehörig von damit zwangsarrangierten mitmenschen, staat, medien und konsum abkapseln. die arrangierten werden es nie wahrhaben wollen, dass ihre werte wohlmöglich fehlgeleitet sind und sie in beinah allen angelegenheiten mit zweierlei maß messen. sie sind so sehr selbstgerecht, dass ihnen das konzept gerechtigkeit fremd vorkommt. genügsamkeit und aufopferung eröffnen keine zukunftsperspektiven, statussymbole und ergeiz tun es.
liebe deinen nächsten wie dich selbst? - was bringt mir das?
von mitmenschlichkeit kann ich mir nichts kaufen.
ein menschenleben kostet heute nur noch einen knopfdruck.
ein traum, ein einzigartige wahrnehmung, ein lebensmotto geht heute direkt unter in den informationsfluten alles-beherrschender, alle-werte-zunichte-bestimmender konzernlobbys. nichts, das nicht gehörig ausgeschlachtet, umgedeutet, übertüncht oder angegriffen werden kann und wird. rein garnichts ist uns mehr heilig.
DAS sind die werte deiner post-religiösen erhabenheit! sie sind die panik wider bessen wissens alles anders/besser gemacht zu haben in den letzten schrecksekunden einer abtrünnigen zivilisation vor dem unvermeidbaren aufprall.
die menschheit richtet den planeten erde zugrunde und es wird ihr an zeit fehlen, noch schnell das weite zu suchen und andere planeten zugrunde zu richten. opportunistische "vordenker" ohne gewissen und werte stellten die weichen hinzu einer zeit der umweltkatastrophen, alles für den schnellen profit.
diesen deutlich überwiegenden fatalismus auf atheistischer seite sehen religionskritiker nicht in ihrem tunnelblick auf den angeblichen schuldigen "religion". es ist allerhöchstens die institution kirche, die schei**e gebaut hat und baut und alte verbitterte männer, die die jugend hassen, sitzen in allen institutionen und bauen schei**e. und die jugend traut sich nicht, diesen bissigen saftsäcken die ruder aus der hand zu reissen, denn sie sind in der überzahl, haben illusionen aus macht und geld gehortet und beherrschen die wellen der blablaistik. egal wie dumm, einfältig und arrogant ansichten auch sind - alte stimmen verleihen ihnen etwas edles, beständiges. religion und überlieferung ist überall und dort am fatalsten, wo man sie aufgrund von arrogant-distanzierter fehletikettierung nicht wahrhaben will.
ich selbst halte von unhinterfragten traditionen auch überhaupt nichts, aber ich glaube an das gute und dass es richtig ist, für das gute zu kämpfen.
religionen hatten nie den anspruch, die menschheit zu spalten, so wie das heute hingestellt wird. ganz im gegenteil sollten religionen die menschheit einen in der ansicht, dass das die welt und wir selbst einen guten sinn und zweck haben und uns dem guten zuwenden sollten statt dem verderblichen.
nun, wo wir der wand, auf der verkokste industrialisten gierig zurasten, so verdammt nahe sind, und sich der türspalt, unser verderben aufzuhalten, endgültig schließt, ist es auch egal, ob irgendwer noch an gott bzw. das gute glaubt. "mein gott - dein gott - kein gott" ist nichts als ne besserwisser-belehrerrunde und ein unnötiger, törichter streit unter ahnungslosen, angestachelt von streitlustigen sophisten.
eine atheistische welt kann und wird es niemals geben - nicht mal, wenn kriege dafür geführt werden würden. es ist und bleibt maximal idiotisch unverschämt, die fragen nach dem höheren ausräumen zu wollen, nur weil man sie nicht beantworten kann.
sie werden immer wieder aufkommen, aufbegehren und den bescheidwissern vorm herrn das leben schwer machen. unterm strich ist dieser überdruss auch genau das und daraus gewachsen: die unfähigkeit / stolze weigerung, auch nur noch eine weitere naive "warum?"-frage diesbezüglich mit einem "vielleicht" zu beantworten.