Pascal's Wette
08.01.2014 um 02:51Hehehe, lass uns im nächsten Leben diese Wette auch nochmal abschließen und das so lange wiederholen, bis du keine Lust mehr hast die möglichkeit die Wette zu verlieren einzugehen :)
Noumenon schrieb:Deine Argumentation ist leider löchrig wie ein Schweizer KäseNatürlich das diente ja auch nur dazu zu zeigen wie sinnlos deine Argumentation ist die du anmassenderweise beweis genannt hast
Noumenon schrieb:Abgesehen davon, dass ich diese Fälle eigentlich bereits im Eingangspost behandelt hatte.Ja und alles was du getan hast ist deine Definition von Recht haben... so zu verzerren dass du
Arikado schrieb:Wieso? Entspannt dich der Gedenke, als Schnecke wiedergeboren zu werden?^^Nicht unbedingt, aber er beunruhigt mich jetzt auch nicht sonderlich. Beunruhigen würde mich eher der Gedanke, im nächsten Leben als Krüppel auf die Welt zu kommen, oder als Schwein in der Massentierhaltung o.ä.
Arikado schrieb:Ich finde den Gedanken, mich ins Nichts aufzulösen irgendwie auch entspannend.An und für sich erfahre ich diesen Zustand bereits jede Nacht. Das ist eigentlich Entspannung genug. :)
Arikado schrieb:Trotz Selbsterhaltungstrieb habe ich keine Angst vor dem Tod.Weil er dir weit weg erscheint. Sterben könntest du aber auch morgen schon. Und die meisten Menschen, die bisher starben, hätten in der Tat einen Tag vor ihrem Tod nie damit gerechnet, dass er schon am nächsten Tag eintreten würde. Zwar zum Glück nicht sehr wahrscheinlich, aber gut möglich, dass wir schon morgen gar nicht mehr miteinander diskutieren, weil einer von uns beiden in der Nacht an einem Hirnaneurysma krepiert ist. Und ich verwette fast meinen Arsch, dass du darüber auch ganz anders denken würdest, wenn dir ein Arzt bspw. bescheinigen würde, dass der Frühling dieses Jahres definitiv dein letzter sein wird (es sei denn, du bist eh schon jenseits der 70 oder 80).
Arikado schrieb:Der Vergleich mit der lebensmüden Antilope zieht nicht, denn ich kann dir versichern, dass ich nicht lebensmüde bin.Dafür scheint es dir aber wenig Unbehagen zu bereiten, dass es jederzeit endgültig mit deinem Leben vorbei sein könnte.
Arikado schrieb:Ich bin bloss nicht auf Wiederholungspartien angewiesen.Das mag ja für dich so sein. Vielleicht, weil du erstens davon ausgehst, lange genug zu leben, um halbwegs all das mitnehmen zu können, was das Leben so ausmacht. Und zweitens, weil du dich vermutlich eines im Vergleich zu etlichen anderen Menschen (und anderen Lebewesen) überwiegend positiven Lebensschicksals erfreuen kannst. Auch hier verwette ich meinen Arsch, dass das bspw. Kinder und Jugendliche im Kinderhospiz, die teilweise nicht einmal die Pubertät erreichen, ein wenig anders sehen. Ebenso unzählige Menschen, für die ihr Leben schlichtweg ein Griff ins Klo war.
Arikado schrieb:Der Glaube an ein Leben nach dem Tod ist zudem zutiefst mit den Religionen verbunden.Klingt eher nach Rhetorik - von der Art "Reductio ad Hitlerum", würde ich sagen...
Daraus ist dann der Gottes- und der Karmawahn entstanden. Ist das wirklich so vernünftig?
Arikado schrieb:Der Glaube an ein Leben nach dem Tod macht übrigens auch vielen Menschen Angst. Ist es vernünftig, vor etwas Angst zu haben, das es vielleicht nicht gibt? ;)Umgekehrt wird wohl eher ein Schuh d'raus. Menschen haben davor Angst, dass mit dem Tod alles vorbei sein könnte.
Psychoanalyse schrieb:Wenn du Tod aus Nichtvorhandensein verstehst, dann Bedarf es eines Jemanden, der dein Nichtvorhandensein bezeugt. Ansonsten ist niemand da, der irgendeine Hypothese bestätigen kann.Naja, Außenstehende werden wohl höchstens bezeugen können, dass mein Avatar vermodert. :)
MrBananentoast schrieb:Hehehe, lass uns im nächsten Leben diese Wette auch nochmal abschließen und das so lange wiederholen, bis du keine Lust mehr hast die möglichkeit die Wette zu verlieren einzugehen :)Sure. Wir könnten bspw. um einen Kasten Bier wetten. :bier:
JPhys2 schrieb:Natürlich das diente ja auch nur dazu zu zeigen wie sinnlos deine Argumentation ist die du anmassenderweise beweis genannt hastWie das mit Beweisen so ist. Für denjenigen, der sie nicht versteht, beweisen sie natürlich rein gar nix. :)
JPhys2 schrieb:Indem du sagst wenn ich nie erfahre dass ich mich geirrt habe habe ich mich auch nicht geirrt.Sicher, objektiv steht bereits jetzt schon fest, ob ich mich irre oder nicht. Solange die objektive Wahrheit aber nicht bekannt ist, lässt sich auch nicht von einem Irrtum sprechen.
JPhys2 schrieb:Indem ich sage wenn ich erfahre dass ich mich geirrt habe habe ich mich nicht geirrt weil ich meinen Fehler korriegieren kannTun solche kognitiven Verrenkungen nicht langsam weh...? Man kann sich also gleichzeitig geirrt und nicht geirrt haben? Das musst du mir vor dem Hintergrund des tertium non datur bei Gelegenheit mal genauer erklären...
Thorgrim schrieb:Guter Einwand.
Die Wette geht nach hinten los. Denn was ist, wenn der christliche Gott der falsche ist und in Jenseits Odin, Hel, Osiris oder einer der anderen tausend Götter wartet? Wieso behauptet Pascal es gäbe nur die Wahl zwischen Atheismus und Christentum? Es gibt doch noch hunderte andere Religionen. Was ist wenn die Recht haben?
Noumenon schrieb:Würdest Du's nicht evtl. doch mitbekommen können? :D
Vielleicht ist in ca. 300 Jahren die Annahme eines "Leben nach dem Tod" tatsächlich so albern wie die Annahme, die Erde sei flach. Dann hätte ich mich natürlich geirrt. Aber davon bekäme ich überhaupt nichts mit.
Noumenon schrieb:Solange die objektive Wahrheit aber nicht bekannt ist, lässt sich auch nicht von einem Irrtum sprechen.Nein tut mir leid du irrst dich auch wenn du nicht weisst dass du dich irrst.
Inzwischen, wenn die Besorgnis, in Irrtum zu geraten,
ein Mißtrauen in die Wissenschaft setzt,
welche ohne dergleichen Bedenklichkeiten ans Werk selbst geht
und wirklich erkennt,
so ist nicht abzusehen, warum nicht umgekehrt
ein Mißtrauen in dies Mißtrauen gesetzt und besorgt werden soll,
daß diese Furcht zu irren schon der Irrtum selbst ist.
http://www.hegel-system.de/de/ph-einleitung.htm
Abd-Abeo schrieb:Einfach nur sagen, dass der Glauben rein logisch vernünftiger ist, wäre praktisch zu ungenau.Irrelevant ob es ungenau ist, er ist vernünftiger das genügt.
Abd-Abeo schrieb:Wenn es einen Glauben gäbe mit einer klaren, einheitlichen Glaubensrichtung, ja.Gibt es doch:
Noumenon schrieb:Sure. Aber keine Ahnung, worauf genau du hinaus willst.Nun, die Frage ist, ob du im Diesseits "anders" leben würdest, wenn du wüsstest oder annähmst, dass es ein Afterlife geben könnte.
KillingTime schrieb:Nun, die Frage ist, ob du im Diesseits "anders" leben würdest, wenn du wüsstest oder annähmst, dass es ein Afterlife geben könnte.Versuch's 'mal paar Tage. :D
...auf den ich ja bereits einging:Die Wette geht nach hinten los. Denn was ist, wenn der christliche Gott der falsche ist und in Jenseits Odin, Hel, Osiris oder einer der anderen tausend Götter wartet? Wieso behauptet Pascal es gäbe nur die Wahl zwischen Atheismus und Christentum? Es gibt doch noch hunderte andere Religionen. Was ist wenn die Recht haben?Guter Einwand...
Interalia schrieb:...theoretisch könnte doch auch schon dieses Leben das "nächste Leben" oder Leben nach einem vorausgegangenem Tod inkl. Wiedergeburt sein, oder?Exakt. Das wäre sozusagen eine unmittelbare Konsequenz aus der Annahme der Wiedergeburt. Ein skurriler und eigentlich fast schon scheußlicher Gedanke... würde es doch bedeuten, dass ich bereits unzählige Male in unzähligen Lebensformen auf dieser inkarniert war, bereits unzählige Male starb und gewiss auch unzählige Male tötete (etwa als Löwe o.ä.). Ich könnte bspw. auch nicht einmal ausschließen, etwa während der Zeit der Inquisition bereits gelebt zu haben und dort ein grausamer Folterknecht gewesen zu sein. Von der Amöbe bis zum T-Rex, von Einstein bis Hitler... jede Kreatur, die bisher über diese Erde kroch, könnte rein theoretisch ich gewesen sein. Aber nicht nur ich, sondern jeder von uns. Wir alle wären wohl bereits unzählige Male sowohl Opfer wie auch Täter gewesen, sowie Künstler, Ingenieure, Hausfrauen, Bettler, Flusskrebse, Dinosaurier uvm. ...
Interalia schrieb:Ändert der Gedanke, dass es weitergehen könnte, eigentlich etwas an Deiner Art zu leben?Nur ein wenig. Denn an und für sich sprechen wir ja nicht über Wissen, sondern nur über Glauben. Deshalb sollte man prinzipiell erst einmal so leben, als wäre dieses Leben das einzige, das wir haben. Alles andere wäre töricht, so als würde man glauben, demnächst im Lotto zu gewinnen, und infolgedessen sein ganzes Geld verprassen.
Wenn die Annahme falsch ist, dann wohl nicht. Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel - vielleicht findet man bspw. noch in den nächsten Jahrzehnten eine Möglichkeit, die Lebensdauer eines Menschen erheblich zu verlängern o.ä., so dass ich dann doch noch in 300 Jahren leben werde, während man bis dahin naturwissenschaftlich streng widerlegt haben wird, dass ein "Leben nach dem Tod" in irgendeiner Art und Weise möglich ist.Vielleicht ist in ca. 300 Jahren die Annahme eines "Leben nach dem Tod" tatsächlich so albern wie die Annahme, die Erde sei flach. Dann hätte ich mich natürlich geirrt. Aber davon bekäme ich überhaupt nichts mit.Würdest Du's nicht evtl. doch mitbekommen können? :D
JPhys2 schrieb:Du hast einfach behauptet dass es besser ist nie vom Irrtum zu erfahrenVorsicht. Verknappte Darstellungen verleiten in der Regel zu falschen Einschätzungen. Dass es "besser" sei, nie von einem Irrtum zu erfahren, habe ich so natürlich nicht gesagt. Und schon gar nicht würde ich das so pauschalisieren wollen.
Ich habe einfach behauptet dass es besser ist vom Irrtum zu erfahren..
JPhys2 schrieb:Nein tut mir leid du irrst dich auch wenn du nicht weisst dass du dich irrst.Ich sehe schon. Dass es kein "Leben nach dem Tod" gibt, scheint bei dir so eine Art Dogma zu sein, auf Basis dessen du dann den Schluss ziehst, dass sich alle anderen irren, die diesem Dogma nicht zustimmen. Mein einziges Dogma hingegen ist, dass wir gegenwärtig gar nicht wissen können, ob es ein "Leben nach dem Tod" gibt.
Ehrlich gesagt wenn du nicht aus purem Trotz an falschen ansichten festhälst irrst du dich im normalfall WEIL du nicht weisst dass du dich irrst.
235 schrieb:Ich bewundere Deine Geduld und dass du es hier gleichzeitig mit mehreren aufnimmst ohne ausfallend zu werden...Das ist halt die Bürde des Diskussionsleiters...
235 schrieb:Ich sag es mal so, schon seit Jahrtausenden wird dem Menschen überliefert das es da einen Gott gibt der das Universum somit die Erde und den Menschen schuf, ferner wird überliefert das alle die nicht das tun was dieser Gott verlangt sie ins Höllen Feuer geworfen werden nach dem Jüngsten Tag.Bei diesen Überlieferungen handelt es sich allerdings nicht um Wissen, sondern um Vorstellungen (wie die Wirklichkeit sein könnte).
235 schrieb:Klar kannst du jetzt behaupten das seit Jahrtausenden nur eine Lüge verbreitet wird, nur wirst du es nie sicher wissen können und eventuell wenn du dich nicht so verhälst wie es dieser Gott verlangt, letzendlich an einem Ort landen wirst in dem es nur endlose Qualen gibt, die Du Dir nicht einmal in deinen schlimmsten träumen vorstellen könntest...Und schon wäre der Mensch gar nicht mehr frei, sondern würde nur noch aus reinem Opportunismus handeln.
KillingTime schrieb:Nun, die Frage ist, ob du im Diesseits "anders" leben würdest, wenn du wüsstest oder annähmst, dass es ein Afterlife geben könnte.Würde ich? Keine Ahnung. Vermutlich tue ich das, aber eher unbewusst. Wissen kann man es ja nicht, weshalb man wohl auch gut beraten ist, sein Leben erst einmal so zu leben, als wäre es das einzige. Eine Annahme ist nur eine Annahme, daraus folgt prinzipiell erst einmal gar nix. Lebt ein Mensch anders, nur weil er glaubt (hofft), eines Tages im Lotto zu gewinnen? Wohl kaum. Aber natürlich stellt man sich dennoch die Frage: Was wäre, wenn doch?
Noumenon schrieb:Mein einziges Dogma hingegen ist, dass wir gegenwärtig gar nicht wissen können, ob es ein "Leben nach dem Tod" gibt.das ist doch ein faktum..
Noumenon schrieb:Führt man sich auf einem Klo oder in einem Hotel anders auf, wenn man glaubt, dass man irgendwann wieder auf dieses Klo oder in dieses Hotel gehen wird, als wenn man es nicht glaubt? Pauschal lässt sich das wohl kaum sagen.ich denke das ist tatsächlich immer die frage der empathie gegenüber seinen mitmenschen. man kann nachfühlen wie es wäre, wenn man ein dreckiges hotel bewohnt, und möchte es anderen ebenso nicht zumuten.. ist ebenso eine frage der gängigen werte und normen
rockandroll schrieb:das ist doch ein faktum..Naja, dass wir sterben, das ist ein Faktum. Dass damit aber auch unser bewusstes Erleben endgültig erlischt, ist hingegen lediglich eine (wenn auch durchaus plausible) Schlussfolgerung, die man erstens auch schon ziehen konnte und gezogen hat, seit der Mensch sich seines Todes bewusst ist (also schon vor etlichen tausenden von Jahren - mindestens seit dem Altertum, etwa im frühen Ägypten), zweitens wiederum aus holistischer Sicht allerdings wenig Sinn ergibt, letztendlich also doch nicht so ganz plausibel ist. Könnte ich jetzt versuchen zu begründen, müsste dann aber sehr weit ausholen (und vermutlich auch etliche Stunden Nachhilfe in Naturwissenschaft & Philosophie erteilen) - und der Beitrag wird auch so schon lang genug (edit).
rockandroll schrieb:mit diesem hintergrund kann man als lebender den tod nicht erforschen, und ein wissen wird für immer im dasein nicht möglich sein.Scheint so, aber ich bestreite das, bzw. gehe davon aus, dass es letztendlich nur eine Frage der Zeit ist (Wissenschaft rückt dem Todesmoment ja bereits immer mehr auf die Pelle, und auch den ganzen Fragen nach Bewusstsein, Gehirn usf.).
rockandroll schrieb:ich denke das ist tatsächlich immer die frage der empathie gegenüber seinen mitmenschen. man kann nachfühlen wie es wäre, wenn man ein dreckiges hotel bewohnt, und möchte es anderen ebenso nicht zumuten.. ist ebenso eine frage der gängigen werte und normenJupp. Aber so wirklich rational begründen lässt es sich nicht. Wirklich toll, wenn sich andere Menschen daran halten und mir eine schöne, saubere Toilette hinterlassen. Aber warum soll ich das tun? :)