Zur Problematik
Ariosophie die hier schon mehrfach diskutiert wurde:
Im international anerkannten Standarwerk zu diesem Thema ist f. zu lesen
>>>> Die zentrale Bedeutung des „arischen“ Rassismus in der Ariosophie, wenn auch mit okkulten Begriffen der Theosophie vermischt, lässt sich auf Besorgnisse um die Rasse im deutschen Sozialdarwinismus zurückführen <<<<
Quelle: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus, Nicholas Goodrick-Clarke, marixverlag, Lizenzausgabe 2004 (Original v. 1982), S. 21
D.h. einige Begriffe der Theosophie wurden von der Ariosophie
missbraucht, der Rassismus der Ariosophie aber kam aus dem Sozialdarwinismus!
Oder siehe auch
Wikipedia: Ariosophie#Verh.C3.A4ltnis zur Theosophie Blavatskys>>> Die Ariosophie verknüpft einige theosophische Gedanken Helena Petrovna Blavatskys über Kosmologie, Symbolik und menschliche Evolution (Wurzelrassen) mit der Rassentheorie Arthur de Gobineaus und okkultem Runenglauben.
Dabei werden Teile des Gedankenguts Blavatskys von ihrer zentralen Position abgetrennt, wonach die Begründung einer „Bruderschaft der Menschheit ohne Unterschied der Rasse“ angestrebt und die Höherentwicklung der Menschheit in der Verschmelzung aller Rassen gesehen wird. <<<<
Dabei muss man wissen, dass "Rasse" im 19. Jh. als Blavatsky schrieb, ein wissenschaftlicher Begriff war.
Der Begriff Wurzelrasse und Unterasse, den sie in ihren Lehren mitunter benutzt, hat aber absolut nichts mit dem biologischen Begriff der Rasse zu tun.
Das was Madame Blavatsky in ihren Lehren derart bezeichnete, muss aber im Sinne von Menschheit verstanden werden.
Alle derzeitigen Menschen leben nach diesen Lehren in der fünften von insgesamt sieben Menschheiten (Wurzelrasse) und in der fünften von sieben Entwicklungsstufen (Unterrasse) innerhalb dieser fünften Menschheit.
S. dazu bspw. auch die Studienausgabe der Geheimlehre von Frank Troemmel, Adyar Theosophische Gesellschaft, S. 617:
„Die fünfte Wurzelrasse ist also unsere Menschheit.“
oder die Geheimlehre Band I, Ergänzende Bruchstücke aus einem Kommentare zu den Versen der Strophe XII:
>>> Das Menschengeschlecht ist einem Baume verglichen worden, und dies ist wunderbar zur Erläuterung geeignet. Der Hauptstamm eines Baumes kann der Wurzelrasse (A) verglichen werden.
Seine größeren Äste den Verschiedene Unterrassen; sieben an Zahl (B1, B2, u. s. w). Auf jedem dieser Aste sind sieben ,,Zweige“ oder ,,Familien“-Rassen (c). Darnach ist die Kaktuspflanze eine bessere Darstellung, denn ihre fleischigen ,,Blätter“ sind mit scharfen Stacheln besetzt, von denen ein jeder einer Nation oder einem Stamme von Menschenwesen verglichen werden kann.
Nun hat unsere fünfte Wurzelrasse - als eine Rasse ihrer Art und ganz frei von ihrem väterlichen Stamm - schon seit ungefähr 1.000.000 Jahren existiert; daher muß geschlossen werden, daß eine jede von den vier vorhergehenden Unterrassen annähernd 210.000 Jahre gelebt hat; somit hat jede Familienrasse ein durchschnittliches Dasein von ungefähr 30.000 Jahren <<<<
D.h. erst unterhalb der Familienrassen teilte sie in Völker ein, was in etwa den damaligen "Rassen" entsprach.
Wurzelrasse oder Unterasse hat also absolut nichts mit Rassimus oder Wertigkeit zu tun.Das damals in der Wissenschaft des 19. Jh. von Rassen gesprochen wurde war der wissenschaftliche Kenntnisstand. Man sprach sogar von "niederen Rassen", "Bastardrassen" etc. pp. Jedoch machte H. P. Blavatsky eines immer wieder deutlich:
>>> „Nehmen wir einen konkreten Fall“, sagte sie. „Nehmen wir die Engländer. Wie grausam sie sind! Wie schlecht sie meine armen Hindus behandeln!“ (…) „Aber was nützen die materiellen Errungenschaften (…) wenn man ihnen dauernd zu spüren gibt, dass sie eine mindere Rasse sind – eine niedrigere Kategorie von sterblichen - , Schweine nennen sie die Engländer, und glauben es auch. Nun genau das Gegenteil davon wäre universelle Brüderlichkeit. (…)
Außerdem gibt es noch eine andere Seite auf die wir Theosophen immer hinweisen. In Wirklichkeit gibt es keine >minderen Rassen<, denn alle sind eins in einer gemeinsamen Menschheit.
Und da wir alle (im Sinne der Monaden, Anm.) schon in jeder dieser Rassen inkarniert waren, sollten wir ihnen gegenüber brüderlicher sein. Sie sind uns als unsere Schützlinge anvertraut, und was machen wir? Wir fallen in ihre Länder ein, schießen sie vor ihren Häusern nieder, wie vergehen uns an ihren Frauen und rauben ihre Güter, und dann wenden wir uns mit kalter Scheinheiligkeit um und sagen, wir täten es nur zur ihrem Besten. <<<<
Quelle: H.P.B. Leben und Werk der Helena Blavatsky Begründerin der modernen Theosophie von Sylvia Cranston und Carey Williams, Edition Adyar, 2. Aufl. 1995, S. 400; berichtet von Charles Johnston in „Helena Petrovna Blavatsky“, The Theosophical Forum, New York, Bd. 5.
Diese Sichtweise wird auch in der Geheimlehre deutlich (Bd. II, S. 784 (Schluss in Abteilung II)):
>>>Die Afrikaner haben ihr Festland durch verschiedene Hunderttausende von Jahren nicht verlassen. Wenn morgen der europäische Kontinent verschwinden sollte, und andere Länder an seiner Stelle auftauchen, und wenn die afrikanischen Stämme sich trennen und über die Erdoberfläche verstreuen sollten, dann wären sie es, die in von jetzt ab ungefähr hunderttausend Jahren die Hauptmasse der zivilisierten Nationen bilden würden.
Und die Nachkommen von jenen unserer hochkultivierten Nationen, die auf irgend einer Insel überlebt hätten, ohne irgendwelche Mittel, die neuen Meere zu durchqueren, würden in einen Zustand verhältnismäßiger Wildheit zurückfallen. Auf diese Art wird der für die Einteilung der Menschheit in höhere und niedere Rassen gegebene Grund hinfällig und wird zum Trugschluß <<<<
Madame Blavatsky war eine der humansten Menschen ihres Jahrhunderts, indem sie sich mutig gegen die herrschende Meinung der Rassentheorien aussprach!!!Zudem begründete sie due Theosphische Gesellschaft mit, deren oberstes Ziel es war
eine Bruderschaft der Menschheit zu bilden, ohne Unterschied von Herkunft, Glaube, Geschlecht und Hautfarbe!!! Geradezu revolutionär im 19. Jh.!!!
>>> Wer nicht praktischen Altruismus pflegt, wer nicht bereit ist, seinen letzten Bissen mit einem anderen zu teilen, der schwächer oder ärmer ist als er, wer es verabsäumt, seinem Mitmenschen zu helfen, wo immer er ihn leiden sieht, und welcher Rasse, welchem Volk, welchem Glauben immer er angehören mag, wer sich dem Schrei des menschlichen Elends taub zeigt, wer hört, wie ein Unschuldiger verleumdet wird, und ihn nicht verteidigt, als wäre es er selbst, der ist kein Theosoph <<<<
Quelle: Praktischer Okkultismus, Helena Petrovna Blavatsky, Adyar-Verlag Graz, 1. Aufl. 1977, S. 66
H.P. BLAVATSKY LEHRTE VOR ALLEM VERSÖHNUNG, VERBRÜDERUNG UND MENSCHNLIEBE und all das wurde hier wie gesagt schon mehrfach immer und immer wieder besprochen und nun ein weiteres mal, so lange, bis es auch der Letzte [
@Kayla ] verstanden hat.