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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:22
@Keysibuna

Grabfunde belegen den ausgedehnten Handel der Kelten mit allen Völkern des antiken Europa. Exportiert wurden Eisen, Zinn, Salz, Holz, Flachs, Wolle, Waffen, Werkzeuge, Prunkwagen, Textilien, Schuhe. Importiert wurden vor allem Glas, Wein und andere Luxusgüter aus dem Mittelmeerraum und dem Nahen Osten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:24
@KlausBärbel

Die keltischen Stämme auf dem Kontinent übernahmen das Geldwesen von Griechen und Römern, prägten aber ab Ende des 3. Jh. v. Chr. eigene Goldmünzen.

Die frühen Goldmünzen dienten zunächst wahrscheinlich lediglich dem Informationsaustausch.

Spätestens zu Beginn des 1. Jahrhunderts v. Chr. war zumindest die westliche (gallische) Oppidakultur zur Drei-Metall-Währung übergegangen: neben Gold- wurden auch Silber- und Potinmünzen geprägt.
Silbermünzen scheinen dabei für den überregionalen Austausch genutzt worden zu sein, während Potinmünzen als Kleingeld dem örtlichen und regionalen Handel dienten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:30
@Keysibuna

Entlang der wichtigsten Handelsstraßen entstanden ab Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. befestigte städtische Siedlungen, sogenannte Oppida. Durch jahrzehntelange Ausgrabungen in mehreren Ländern sind einige Oppida heute gut erforscht.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:32
@KlausBärbel

Dazu gehören unter anderem:

Deutschland: Dünsberg, Heidenmauer (Bad Dürkheim) Pfalz, Donnersberg Nord-Pfalz, Manching, Martberg, Wallendorf (Eifel), Heiligenberg (Heidelberg), Heuneburg, Altenburg (Neuental), Dornburg, Eintürnen, Heidengraben bei Grabenstetten.
Österreich: Roseldorf, Burg in Schwarzenbach,
Tschechien: Stradonice, Zavist
Schweiz: Bern-Enge, Basel-Münsterhügel
Luxemburg: Titelberg
Frankreich: Bibracte, Alesia.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:33
@Keysibuna

In einigen dieser Oppida dauern die Ausgrabungen weiterhin an. Aus zahlreichen weiteren Stätten dieser Art liegen Ergebnisse aus kleineren Grabungskampagnen vor. Das populäre Bild eines keltischen Oppidums wird jedoch im Wesentlichen durch die Ergebnisse in Tschechien, Manching und Bibracte geprägt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:34
@KlausBärbel

Als uneingeschränkt keltisch, d. h. auf die historisch belegten Kelten zurückzuführen, sind die Kunststile der La-Tène-Zeit, deren Erforschung besonders mit den Namen der beiden Archäologen Paul Jacobsthal und Otto-Herman Frey verbunden ist.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:35
@Keysibuna

Sie entwickelten sich ab Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. aus mediterranen Vorbildern, die von den keltischen Kunstschaffenden relativ frei interpretiert, zerlegt und zu einem ganz eigenen Form- und Kunstausdruck synthetisiert wurden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:36
@KlausBärbel

Ein Einfluss der Kimmerer und Skythen könnte bestanden haben.

Die deutlichsten Vorbilder sind aber in der orientalisierenden Kunst der Griechen und Etrusker zu finden, die ihrerseits Vorbilder im Orient, wie im Iran, gehabt zu haben scheinen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:38
@Keysibuna

Die Literatur und Mythologie der eisenzeitlichen Kelten ist unbekannt. Es wird gelegentlich – nur selten von archäologischer Seite – die These vertreten, dass Reste festlandkeltischer Überlieferungen in die britischen Erzählungen des frühen und hohen Mittelalters eingegangen sein könnten, darunter vielleicht auch Teile der Artussage, die aber vermutlich ihren Kern erst in spätantiker, frühchristlicher Zeit hat, als die Randzonen des Römischen Reiches in Bewegung gerieten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:39
@KlausBärbel

Von den Inselkelten sind Mythen in verschiedenen Zyklen überliefert:

der Fionn-Zyklus, der vom irischen Helden Finn handelt,
der Ulster-Zyklus, in erster Linie die Geschichte zweier kämpfender Stiere,
die vier Zweige des Mabinogi, die Pryderis Lebensgeschichte darstellen,
und der mythologische Zyklus.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:41
@Keysibuna

Dass die Kelten musizierten, ist zwar durch Texte griechischer Schriftsteller belegt, Art, Harmonie und Klang sind jedoch verloren gegangen. Von archäologischen Funden und von Darstellungen auf römischen Reliefs kennt man das Aussehen der Carnyx, eines trompetenähnlichen Instruments.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:43
@KlausBärbel

Verschiedene keltische Münzen bilden Saiteninstrumente ab, die den antiken griechischen Instrumenten Lyra und Kithara ähneln.

Die Statue eines Mannes mit einem derartigen Saiteninstrument in den Händen wurde 1988 bei Ausgrabungen in der keltischen Festung von Paule-Saint-Symphorien in der Bretagne gefunden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:45
@Keysibuna

Die heute als keltisch bezeichnete Musik wurde erst ab dem 17. Jahrhundert niedergeschrieben. Es handelt sich um die traditionelle Musik Irlands, Schottlands und der Bretagne, aber auch von Auswanderern aus diesen Gebieten wie auf Cape Breton (Kanada). Ob es sich dabei allerdings um Überreste der Musik der historischen Kelten handelt, muss stark bezweifelt werden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:47
@KlausBärbel

Aus verschiedenen antiken Quellen sind mehrere keltische Stammesnamen und deren ungefähres Siedlungsgebiet überliefert.

Die wichtigsten antiken Quellen keltischer Stammesnamen stellen die Beschreibungen keltischer Stämme in Julius Caesars De bello gallico (Gallischer Krieg) dar.

Eine genaue Lokalisierung der Stämme und Eingrenzung des antiken Siedlungsgebietes der Kelten ist jedoch aufgrund der häufig verwirrenden Ortsangaben und meist völlig ungenügenden Sachkenntnisse der meist aus dem Mittelmeerraum stammenden antiken Autoren schwierig.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:49
@Keysibuna

So hat sich die von Caesar durchgeführte Trennung in Germanen östlich des Rheins und Kelten bzw. Gallier westlich des Rheins aufgrund archäologischer Erkenntnisse als völlig unzutreffend erwiesen.

Zahlreiche in der Literatur genannte, angeblich keltische Stammesnamen, die aufgrund von angeblichen Namensbestanteilen in Orts- und Flussnamen mit „keltischen“ Wörtern rekonstruiert wurden, sind jedoch Erfindungen des 19. Jahrhunderts, als vor allem in Frankreich eine wahre „Gallio-manie“ ausbrach und jede Stadt plötzlich auf die Gründung durch einen keltischen Stamm zurückgehen wollte.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:51
@KlausBärbel

Die gallischen Stämme, zusammenfassend unter Gallier geführt, besiedelten das heutige Frankreich, Teile der Schweiz, Luxemburg, das südöstliche Belgien, das Saarland und Teile des linksrheinischen Rheinland-Pfalz’ sowie Teile Hessens (Region Mittelhessen).

Dabei werden die nördlichen Stämme bei Caesar als Belger bezeichnet, wobei insbesondere Gebiete im heutigen Belgien sowie in der Eifel in Frage kommen (die Leuker).


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:53
@Keysibuna

Im heutigen Frankreich und in den angrenzenden Gebieten Belgiens und Deutschlands wurden bei Caesar genannt: die Allobroger (Savoyen und Dauphiné), die Ambianer (bei Amiens), die Arverner (Auvergne), die Bituriger (bei Bourges), die Cenomanen (Seine-Loire-Gebiet, sowie teilweise in Norditalien), die Eburonen (Eifel, Ardennen), die Häduer (Bourgogne, um Autun und Mont Beuvray (Bibracte), die Mediomatriker (Region um Metz, Teile des Saarlandes), die Menapier, die Moriner, die Parisier (Zentralbritannien und Gallien/Paris), die Senonen (bei Sens, sowie in Norditalien), die Sequaner, die Remer, die Treverer (im Moselraum, ab der Maas über Trier bis zum Rhein), die Veneter (an der Loire-Mündung), die Viromanduer (bei Vermandois), die Santonen in der heutigen Saintonge um die Stadt Saintes, und eine Reihe anderer Stämme.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:55
@KlausBärbel

In Bayern, Baden, Württemberg und der heutigen Schweiz fand sich die Gruppe der Helvetier, mit den Gauen der Tiguriner und Toygener, außerdem der Stamm der Vindeliker im heutigen Oberbayern, Bayrisch Schwaben (Augsburg = Augusta Vindelicorum als römische Stadt: Hauptort der Vindeliker), Oberschwaben und um Manching sowie die Boier in Böhmen, Ober- und Niederbayern, die Noriker in Österreich und in Oberbayern, südlich des Inns, und die Likater um den Lech in Oberbayern und Schwaben.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:55
@Keysibuna

Im Süden des gallischen Gebietes, in Norditalien, saßen die Insubrer, im Norden die Nervier und Belger, die teilweise auch in Britannien vorzufinden waren. In Nordspanien lebten die Gallicier und die Asturen, im heutigen Portugal die Lusitaner. Die auf dem Balkan angesiedelten Kelten werden als Donaukelten zusammengefasst. Die Galater drangen bis nach Asien vor und siedelten im Gebiet der heutigen Türkei.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 15:57
@KlausBärbel

Die Berufung auf die Kelten in Frankreich, aber auch in Irland, Wales, Schottland und der Bretagne zeigt, wie in der Neuzeit versucht wird, die Vergangenheit als traditionsstiftend für moderne Nationen zu nutzen.
Dabei wird die historische Realität nicht selten extrem verfälscht.


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