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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:02
@Keysibuna

Völlig anders gestaltet sich die Situation im römischen Einflussbereich. Nach Eroberung des nördlichen Voralpenraums und Galliens durch die Römer unter Caesar (in Gallien) bzw. unter Augustus (in Rätien), lebten zunächst große Teile der keltischen Kultur in Gallien, zu dem das heutige Saarland und die linksrheinischen Gebiete von Rheinland-Pfalz gehörten, und südlich der Donau in den nun römischen Provinzen Rätien, Noricum und Pannonien sowie in einer Übergangszone zwischen römischem und germanischem Einflussbereich, welche vom Taunus und der unteren Lahn über das nördliche Hessen bis ins nördliche Bayern reichte, fort.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:04
@KlausBärbel

In den von den Römern eroberten Gebieten verschmolzen nach der Zeitenwende mit zunehmender Romanisierung keltische und römische Kulturelemente zur relativ eigenständigen gallo-römischen Kultur im Westen und der norisch-pannonischen Kultur im Osten.
Einzelne Elemente der keltischen Kultur lebten dort bis in die Spätantike fort.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:07
@Keysibuna

Mit dem Einsetzen von Einfällen germanischer Stämme in die nordalpinen Provinzen des Römischen Reiches ab Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr. verdrängen östlich des Rheins und südlich der Donau germanische Einflüsse mehr und mehr die gallo-römische und norisch-pannonische Kultur.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:09
@KlausBärbel

Durch die nachfolgende weitgehende Übertragung der Verteidigung der nördlichen Reichsgrenze des Imperiums an germanische Söldner, die schrittweise Evakuierung der norisch-pannonischen Bevölkerung Richtung Italien und Byzanz, sowie die zunehmende Ausbreitung germanischer Stämme bis nach Italien, Spanien und über die Grenzen des oströmischen Reiches hinaus geht noch vor dem Ende des weströmischen Reiches 476 n. Chr. die norisch-pannonische Kultur weitgehend in der Kultur der von Norden vorrückenden Germanenstämme auf.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:10
@Keysibuna

Im Bereich der Provinz Pannonien können sich letzte Reste der norisch-pannonischen Kultur noch für wenige Jahre erhalten, verschwinden jedoch spätestens zu Beginn des 5. Jahrhunderts mit der endgültigen Einnahme der römischen Provinz Pannonien durch die Hunnen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:12
@KlausBärbel

Linksrheinisch kam es zwar Mitte des 3. Jh. n. Chr. zu ersten Plünderungszügen germanischer Gruppen. Nach Aufgabe des Limes um 260 und Verlegung der Grenze an den Rhein konnten die Provinzen trotz wiederholter germanischer Überfälle relativ stabilisiert und noch bis zum Ende des weströmischen Reiches gehalten werden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:14
@Keysibuna

In der ersten Hälfte des 4. Jh. erlebten die linksrheinischen Provinzen und damit die gallo-römische Kultur mit der Etablierung Triers als Kaiserstadt eine letzte Blüte und Stabilität. Ein Bevölkerungsrückgang auf dem Land ist wahrscheinlich, aber in den befestigten Orten südlich einer Linie Köln – Boulogne-sur-Mer blieb die gallo-römische Bevölkerung ansässig.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:16
@KlausBärbel

Seit dem 3. Jh. waren nördlich dieser Linie fränkische Gruppen angesiedelt worden, deren Oberhäupter nach und nach Führungspositionen im spätrömischen Heer einnahmen.

Es folgten Einwanderungen fränkischer Familien in die gallo-römischen, jetzt romanisch genannten Gebiete, die wahrscheinlich mehr und mehr die Oberschicht bildeten, die einheimische Bevölkerung aber nur überlagerten, nicht verdrängten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:18
@Keysibuna

Nach dem Ende des weströmischen Reiches konnten die fränkischen Könige, die sich in der Nachfolge des Römischen Reiches sahen, am Rhein und in Gallien auf die von Gallo-Römern (Romanen) getragenen lokalen und regionalen Verwaltungsstrukturen, die teilweise noch funktionierten, zurückgreifen


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:19
@KlausBärbel

Im Westen wurden die fränkischen Neusiedler nach und nach romanisiert, während im Osten bis zum Rhein die romanische, im Ursprung gallo-römische Bevölkerung in den folgenden zwei Jahrhunderten zunehmend germanisiert wurde, also die Sitten und Sprache der zugezogenen Franken mehr und mehr übernahm.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:24
@Keysibuna

Das in römischer Zeit eingeführte Christentum überstand in den meisten Regionen südlich der oben genannten Linie den Kulturwandel. Letzte Reste der gallo-römischen Kultur hielten sich in der Moselregion durch sprachliche Sonderformen und Sitten bis ins Hochmittelalter.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:26
@KlausBärbel

Zwischen Mittelrhein und Alpen gehen zahlreiche heute noch gebräuchliche Orts-, Gelände- und Gewässernamen auf keltische Bezeichnungen zurück und zeugen von einem gewissen Maß der Übernahme keltischer Kultur- und Sprachelemente durch während und nach der Völkerwanderungszeit neu entstehende Bevölkerungsgruppen.

Daraus jedoch auf eine bis heute anhaltende Kontinuität einer keltischen Bevölkerung in diesen Regionen zu schließen wäre wohl zu hoch gegriffen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:27
@Keysibuna

Die Kelten vermieden es vermutlich bewusst, gesellschaftliche, religiöse oder ihre Tradition betreffende Inhalte schriftlich und zudem auf dauerhaftem Material festzuhalten. Die mündliche Weitergabe von Inhalten scheint einen hohen Stellenwert gehabt zu haben. Die hohen Fertigkeiten der Kelten in der Kunst, Inhalte mündlich zu tradieren, sowie die latente Schriftfeindlichkeit der Kelten sind durch mehrere antike Autoren, darunter Caesar, belegt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:30
@KlausBärbel

Vor allem aus der Spätlatènezeit gibt es neben den überlieferten kurzen Texten auch archäologische Nachweise von Schreibgerät aus den Oppida.

Zumindest für die keltische Oberschicht müssen daher ein gewisses Maß an Schriftlichkeit – besonders in wirtschaftlichen Belangen – und Fremdsprachenkenntnissen angenommen werden. So wurden zum Schreiben neben eigenen Schriften des Gallischen, Keltiberischen und Lepontischen auch die iberische, etruskische und lateinische Schrift verwendet.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:32
@Keysibuna

Die Kelten in Noricum verfügten über eine eigenständige, dem etruskischen nahestehende von rechts nach links geschriebene Schrift, von der insbesondere in der Ausgrabungsstätte Magdalensberg Funde gemacht wurden. Aber schon vor der römischen Besetzung (15 v. Chr.) war in Sprache und Schrift dort Latein vorherrschend im Gebrauch.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:34
@KlausBärbel

Seit dem 4. bis ins 7. Jht. ist auf den britischen Inseln auch die Ogham-Schrift von irischen Grab- und Grenzsteinen belegt.

Wegen des Mangels an eigenen Schriftdokumenten beruhen die Kenntnisse über die Kelten auf teils sehr problematischen Quellen der Geschichtsschreibung ihrer mediterranen Nachbarn (antikes Griechenland, Römisches Reich) sowie auf archäologischen Funden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:36
@Keysibuna

Zahlreiche archäologische Funde in Mitteleuropa vermitteln ein lebendiges Bild der Kultur der antiken Kelten. Die älteren Informationen über die Kultur und Handelsbeziehungen der Kelten stammen aus den überaus reich ausgestatteten Hügelgräbern der späten Hallstatt- und frühen Latènezeit.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:37
@KlausBärbel

Diese so genannten Prunk- oder Fürstengräber sind Grabstätten gesellschaftlich hochgestellter Toter und enthalten meist reiche Grabbeigaben.

Häufig wurden die Toten dabei auf Wagen liegend bestattet, deren Überresten wir den größten Teil des heutigen Wissens über den hohen Stand des keltischen Wagenbaus verdanken.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:39
@Keysibuna

Daneben sind auch Bestattungen auf bronzenen Klinen (Hochdorf), eine Art Sofa bekannt.

Neben Männerbestattungen existieren vor allem in der späten Hallstatt- und frühen Latènezeit reich ausgestattete Fürstengräber von Frauen. Daneben sind zahlreiche weitere Funde aus weniger reich ausgestatteten Hügel- oder Flachgräberfeldern und kleineren Siedlungen bekannt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

19.11.2010 um 14:40
@KlausBärbel

Am Glauberg bei Glauburg in Hessen am Ostrand der Wetterau entstand im 5 Jh. v. Chr. ein überregional bedeutendes Zentrum der Kelten.

Dort scheint eine europaweit einzigartige Anlage eines keltischen Kalenderbauwerks nachgewiesen zu sein.


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