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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:05
@Keysibuna
@KlausBärbel
Lykurg sollte auch verantwortlich für die Aufteilung der Ländereien gewesen sein. Damit es keine Zwietracht zwischen Vermögenden und weniger Reichen gab, sollte diese “Landreform” für Gleichheit sorgen.

Er verteilte das Land unter 6000 Spartiaten, später scheint es 9000 Spartiaten gegeben zu haben. Plutarch berichtet, dass jeder den gleichen Anteil bekommen haben soll.

Lykurg brachte den Spartanern auch eine neue Währung, das eiserne Geld, das nur in Sparta verwendet wurde. Die Spartiaten hatten deshalb bald keine Möglichkeiten Waren und Luxusgüter aus anderen griechischen Städten zu importieren, weil diese das Eisengeld nicht akzeptierten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:06
@CosmicQueen
@Keysibuna

Mit Syssitien (in den Quellen finden sich auch die Begriffe Phiditien und Syskenien) bezeichnet man die täglich stattfindenden Mahlgemeinschaften, an denen jeder spartanische Vollbürger obligatorisch teilnahm. Sie stellten neben der verbindlichen Erziehung eines der wesentlichen Elemente des bürgerlichen Lebens in Sparta dar.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:08
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Die lakedaimonische Gesellschaft war deutlich stratifiziert.
Trotz der prinzipiellen Festigkeit der Schichtgrenzen war eine soziale Mobilität sowohl nach oben wie nach unten möglich.

Vollbürger des lakedaimonischen Staates waren die Spartiaten. Sie allein hatten die politischen Rechte. Zweite Hauptschicht waren die Periöken, die eine Stufe tiefer rangierten, als sie zwar lakedaimonische Bürger waren, aber keine politischen Mitwirkungsrechte in staatlichen Angelegenheiten besaßen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:09
@Keysibuna
@KlausBärbel
Die Bürger des Staates der Lakedaimonier wurden Spartiaten bzw. Spartaner genannt. Ein Spartiate war in der Apella stimmberechtigt und war wählbar. Um Spartiate zu werden, brauchte man ausreichend Land und musste die gemeinsame Ausbildung (Agoge) haben und in den Zeltgemeinschaften (Syskenien) gelebt haben.

Der Spartiate finanzierte seine militärische Ausrüstung. Spartiate wurde man, wenn ein Junge von einem Bürger als sein Sohn anerkannt wurde. Nahm ihn danach die Gemeinschaft auf, erhielt der neue Spartiate Land.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:09
@CosmicQueen
@Keysibuna

Zwischen diesen beiden Schichten lakedaimonischer Bürger stand die Gruppierung der Hypomeiones, Bürger, die prinzipiell Aussicht auf den Vollbürgerstatus hatten und in diesen Raum zwischen den beiden Schichten durch Abstieg aus den Reihen der Spartiaten oder Aufstieg aus den Reihen der Periöken kamen.


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26.11.2010 um 20:10
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Unterhalb der Periöken standen die Heloten als tiefste integrale soziale Gruppierung des lakedaimonischen Staats.
Sie waren keine Bürger, sondern Staatsbesitz. Diese Gruppe hatte einen sklavenähnlichen Status, wich aber durch verschiedene Eigenheiten von den damals verbreiteten Sklavengruppierungen der Kauf-, Beute- und Schuldsklaven ab.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:11
@Keysibuna
@KlausBärbel
Ein Spartiate konnte seine gesellschaftliche Stellung verlieren, wenn er z.B. die Beiträge zu den gemeinsamen Mahlzeiten nicht mehr zahlen konnte. Er verlor dann auch seine politischen Rechte. Er konnte diese auch verlieren, wenn er im Krieg durch Feigheit auffiel.

Die Spartiaten lebten von den Ernten ihrer Ländereien. Die Arbeiten erledigten die Heloten. Die Spartaner zahlten aber aus den Erträgen ihrer Länder keine Steuern. Nur in Kriegszeiten wurden auch von ihnen Steuern erhoben.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:12
@CosmicQueen
@Keysibuna

Zwischen den Periöken und den Heloten entstand im 5. Jahrhundert eine Zwischenschicht aufgrund von Diensten als Schwerbewaffnete freier gewordener Heloten. Sie waren zwar persönlich frei, mussten sich aber zum ständigen Waffendienst bereithalten, ihr Wohnort wurde ihnen zugewiesen und sie scheinen (zumindest in der Generation des Freigewordenen selbst) kein Land besessen zu haben. Sie wurden Neodamoden genannt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:14
@Keysibuna
@KlausBärbel
An der Spitze der Spartaner standen mehrere Adelsfamilien, die ihre Herkunft auf die homerischen Helden zurückführten. Die Vermögensverhältnisse dieser Adelsfamilien waren sehr unterschiedlich. Die Anzahl der Spartiaten war nicht sehr hoch. Im Laufe der Jahrhunderte verringerte sich die Zahl spartanischer Bürger, woran auch die zahllosen Kriege zum Teil schuld waren.

Antike Historiker berichten, dass es zur Zeit der Perserkriege 8000 Bürger gab. Um 350 gab es nur noch 700 Spartiaten. Ein weiterer Grund war auch die geringe Geburtenrate, weil die Männer oft sehr spät heirateten. Die Familien versuchten außerdem, den Besitz zusammen zu halten. Viele Kinder bedeuteten eben auch viele Erben und damit weitere Unterteilungen des Besitzes.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:14
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Wie alle hellenischen Gemeinwesen war auch die spartanische Gesellschaft patriarchalisch organisiert.
Die oben genannten Schichtzuordnungen betreffen explizit nur die Männer.
Über die Frauen wird in dieser Deutlichkeit keine Aussage getroffen.
Über sie müssen Randbemerkungen der Quellen als Hinweise dienen.
Die Frauen Spartas erhielten ihren Status anscheinend nach demjenigen ihres Vaters.
Ein Aufstieg durch die Heirat mit einem Mann höherer Schicht wird in den Quellen nicht erwähnt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:15
@CosmicQueen
@Keysibuna

In Sparta wurden die ersten bekannten Gesetze über die Stellung der Frau in der Gesellschaft (genauer: der Schicht der Vollbürger) verfasst. Sie hatte vor allem die Stellung der Neue-Krieger-Gebärenden. Mädchen erhielten ähnlich wie Jungen eine vom Staat beaufsichtigte Erziehung und erhielten – in Hellas damals durchaus nicht üblich – die gleiche Ernährung wie Jungen.

In höherem Alter (ab etwa 20 Jahren) war der erwünschte Status einer Frau die Ehe, die meist bei großem Altersunterschied mit älteren Männern eingegangen wurde. Ältere unverheiratete Frauen wurden vom Umfeld verspottet – ebenso wie die unverheirateten Männer.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:16
@KlausBärbel
@Keysibuna
Neben den Spartiaten gab es die Neodomaden. Sie waren Heloten, die für ihre militärischen Verdienste die Freiheit erhielten. Sie bekamen aber keine politischen Rechte.

Die Mothakes waren uneheliche Söhne von Spartiaten. Auch sie hatten keine Bürgerrechte, nahmen aber an der staatlichen Erziehung teil und dienten beim Heer.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:17
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Da die Männer Militärdienst leisteten, übernahmen Frauen den Großteil der Wirtschaft und des Haushalts sowie die Aufsicht über die Bediensteten und die Kindererziehung, bis diese zumindest bei den Jungen mit sieben Jahren vom Staat übernommen wurde.
Dennoch wurden den Frauen keine Bürgerrechte zugestanden, also auch kein formaler politischer Einfluss. Jedoch hatten Frauen aus gehobeneren Schichten durchaus gewissen Einfluss und Entscheidungsgewalt in der Gesellschaft.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:18
@CosmicQueen
@Keysibuna

Dies wurde u. a. dadurch möglich, dass im Gegensatz zu anderen Poleis die Spartiatinnen Land erben konnten bzw. als Witwen den Besitz des Mannes nicht nur treuhänderisch für ihre Söhne verwalteten, sondern real zu Eigentum hatten. Spartiatinnen waren also zumindest potenziell materiell voll abgesichert und hatten auch volles Verfügungsrecht über diese Ressourcen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:18
@KlausBärbel
@Keysibuna
Die Stadt erließ die ersten bekannten Gesetze, die die Stellung der Frauen regelten. Der kriegerische Stadtstaat sah in der Frau in erster Linie die Mutter, die Krieger gebar. Mädchen erhielten aber, wie die Jungen, die gleiche Ernährung und körperliche Ertüchtigung.

Die Jungen wurden einer Prüfung unterzogen, ob sie die Voraussetzungen für eine militärische Laufbahn hatten. Erfüllten sie diese nicht, wurden sie getötet. Ob Mädchen mit irgendwelchen Gebrechen getötet wurden, ist nicht bekannt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:20
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Auch wenn Sparta patriarchal hierarchisch war, wurden Frauen im Vergleich zur extremen Rechtlosigkeit in anderen Teilen des antiken Griechenlands, wie Athen oder Gortyn, zumindest durch ihre Rolle als regulierende Kraft im Haushalt eine gewisse Würde und Selbstbestimmung zugestanden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:23
@KlausBärbel
@Keysibuna
Die Ehe war erwünschter Status. Unverheiratete Frauen wurden verspottet und hatten rechtliche Nachteile. Die Ehefrau aus gehobenen Ständen führte den Haushalt, erzog die Mädchen und leitete die Bediensteten an. Geheiratet wurde mit etwa 18 Jahren.

Die Eheleute zogen aber nicht gleich zusammen. Der Ehemann musste noch 12 Jahre seinen Militärdienst ableisten und lebte daher in der Kaserne. Frau und Mann begegneten sich in dieser Zeit deshalb sehr selten. Blieb die Ehe kinderlos, konnte sie geschieden werden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:23
@CosmicQueen
@Keysibuna

Die spartanische Armee galt seit archaischer Zeit als die beste Bürgertruppe in Hellas. Ständige Ausbildung, Freiheit von Erwerbsarbeit und das bürgerliche Ethos der Spartiaten bildeten den Grundstock des Erfolgs. Ferner konnte durch Aushebung von Periöken und später die Bewaffnung von Heloten und die Anmietung von Söldnern das größte Polisaufgebot zusammengestellt werden, das bis 370 v. Chr. gemeinsam mit den Kontingenten der Städte des Peloponnesischen Bundes die größte Armee Griechenlands bildete.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:26
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Die Knabenliebe war eine „erotisch gefärbte Mentorschaft"

Da aus Sparta selbst kaum Quellen zur Knabenliebe vorhanden sind und darüber hinaus nichts nach außen drang, ist uns nur wenig zur Knabenliebe in Sparta selbst überliefert.
Nur durch Rückschlüsse aus Quellen, die man in anderen dorischen Städten (z. B. Korinth) gefunden hat, kann man etwas darüber sagen.
Zum größten Teil muss man sich aber auf nicht-spartanische Quellen verlassen (Platon, Aristoteles, Xenophon, Aischylos).
Hierbei ist allerdings Vorsicht geboten, da sie eben nicht aus Sparta stammten, sondern eine verklärte Sicht darauf hatten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:27
@CosmicQueen
@Keysibuna

Da es wenige Quellen zur dorischen Knabenliebe gibt, gibt es auch sehr wenig spezielle Literatur dazu. Ansonsten muss man sich auf Bücher zur Knabenliebe in ganz Griechenland verlassen, die einen kleinen Abschnitt über die Dorer beinhalten.


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