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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:26
@CosmicQueen
@Keysibuna

Lykurg gibt in der Eunomia eine bestimmte Herrschaftsfolge vor, wonach (in dieser Reihenfolge) die Könige, Geronten und Bürger herrschen sollten. Diese Ordnungsvorstellung war auch in der Großen Rhetra zu finden, welche unter anderem das Königtum absicherte. Das spartanische Verfassungssystem sah im Wesentlichen das Ineinanderwirken verschiedener Organe vor. Neben den Königen und der Gerusia gab es fünf Ephoren, die die Beschlüsse der Könige zwar kontrollierten, jedoch deren Macht und Vorrangstellung akzeptierten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:27
@KlausBärbel

Das Verhältnis zwischen Königen und Ephorat war stets von Unstimmigkeiten geprägt.
Ein monatlicher Schwur sollte die Könige darauf verpflichten, ihre Herrschaft nach den Gesetzen auszurichten, während die Ephoren im Gegenzug schworen, die Königsherrschaft zu bewahren.

Die Könige waren gleichzeitig Mitglieder der Gerusia. Konnten sie bei Versammlungen nicht anwesend sein, wurden ihre Stimmen auf Verwandte innerhalb dieses Rates übertragen.
Die Gerusia kontrollierte die Könige und stellte den höchsten Gerichtshof dar, vor welchem jene angeklagt werden konnten.
Den Königen unterstand zudem das Heer, über welches sie als Feldherren die Befehlsgewalt innehatten.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:28
@Keysibuna
@KlausBärbel
Im 6. Jahrhundert folgten weitere Eroberungskriege. Die Spartaner betrachteten sich in dieser Zeit als Nachfahren der Homer-Helden, um damit ihre Machtansprüche auf den Peloponnes zu dokumentieren.
Zahlreiche Städte des Peloponnes wurden zu Bündnispartnern - die Anfänge des Peloponnesischen Bundes.
Die Militärpolitik Spartas führte dazu, dass die Stadt ein Gebiet beherrschte, das drei Mal größer als der Athener Machtbereich war.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:29
@CosmicQueen
@Keysibuna

Wichtigstes Merkmal des Königtums in Sparta war das so genannte Doppelkönigtum. Dessen Sinn lag unter anderem darin, die königliche Macht zu beschränken. Die beiden Geschlechter der Agiaden und Eurypontiden stellten jeweils einen König, welche zusammen in Form einer Doppelherrschaft auf Lebenszeit regieren konnten, wobei die Agiaden das höhere Ansehen genossen. Die beiden Könige waren theoretisch gleichrangig und besaßen den gleichen Machtspielraum.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:30
@KlausBärbel
@CosmicQueen

In der Praxis jedoch wechselten die Machtverhältnisse oft und wurden nicht selten auf die jeweiligen Nachkommen übertragen. Stets hatte einer der Könige die alleinige Gewalt, der andere konnte immer nur versuchen, Ausgleich zu schaffen. Eine Heirat zwischen den beiden Königshäusern, welche einen eventuellen Ausgleich geschaffen hätte, war nicht erlaubt, da der Wunsch der Spartiaten nach zwei Königshäusern bestand.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:32
@Keysibuna
@KlausBärbel
Der einflussreichste König von Sparta um 500 v. Chr. war Kleomenes. Er betrieb eine aktive Außenpolitik, indem er in zahlreichen Konflikten sein Heer und seine Flotte eingreifen ließ. Seine erworbene Stärke sollte sich in der Zeit der Perserkriege 20 Jahre später bewähren.

Der starke Peloponnesische Bund übernahm daher das Kommando im Kampf gegen die Perser. Das Bündnis mit den anderen griechischen Verbündeten war stets labil. Als der Krieg vorbei war, kümmerte sich deshalb Sparta wieder um seine Halbinsel. Der militärische Ruhm des Staates wurde noch dadurch erhöht, dass der König Leonidas zu einer Legende stilisiert wurde, nachdem er kämpfend bei den Thermopylen mit allen seinen Soldaten gefallen war.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:32
@Keysibuna
@CosmicQueen

Glaubwürdige Königslisten gab es erst etwa seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. Jene davor sind nicht selten von antiken Geschichtsschreibern nach Belieben zusammengestellt und an unbekannten Stellen in der Genealogie notdürftig zusammengehalten worden.

So entsteht der Anschein, dass es bis etwa 600 stets direkt vom König abstammende Nachfolger, seine Söhne, gab, während nach dieser Zeit nicht mehr unbedingt ein eigener Sohn als legitimer Nachfolger auftrat.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:32
@KlausBärbel

Die Könige besaßen zwei wesentliche Aufgaben: die Heeresführung und die Erkundung des göttlichen Willens.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:33
@CosmicQueen
@Keysibuna

Seit 505 v. Chr. stand bei Kriegszügen nur noch ein zuvor vom Volk gewählter König dem Heer vor. Seit den Perserkriegen wurde er gelegentlich von zwei Ephoren begleitet, welche seine Entscheidungen kontrollierten, jedoch während des Kriegszuges nicht eingreifen durften.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:34
@Keysibuna
@KlausBärbel
Unter dem König Pausanias weitete sich der Einfluss bis Byzantion aus, das er von den Persern befreit hatte. In der Folge nahmen die Konflikte zwischen Athen und Sparta weiter zu. Athen suchte und fand schließlich Verbündete auf der Halbinsel.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:34
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Danach war es den Ephoren erlaubt, den König anzuklagen, falls Sie ein Fehlverhalten bemerkt zu haben glaubten. Der Reichtum der Könige kam daneben, dass sie zusätzlich zum reichen Besitz ihrer Familie und dem jeweiligen König zur Verfügung stehenden Landbesitz im Periökengebiet einen bevorzugten Anteil an der Beute ihrer Feldzüge nehmen durften.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:35
@CosmicQueen
@Keysibuna

Als Nachfahren der Herakleiden verwalteten die Könige bestimmte Priesterämter (Zeus Lakedaimonios und Zeus Uranios) und hatten Pythier (Boten), durch die sie mit dem delphischen Orakel in Verbindung standen und die die Orakelsprüche aufbewahrten.

Weitere Privilegien waren die Rechtsprechung (so konnten sie reiche Erbtöchter verheiraten und Adoptionen hatten in ihrer Anwesenheit zu geschehen) und die Zuständigkeit für die Durchführung öffentlicher Opfer. Sie waren als einzige im Kindesalter von der Agoge ausgenommen. Darüber hinaus erhielten sie besondere Abgaben von Opfergegenständen und einen Ehrenplatz beim Gemeinschaftsmahl.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:36
@KlausBärbel
@Keysibuna
Um 435 v. Chr. eskalierten die Spannungen zwischen den beiden Stadtstaaten. Athen unterstützte eine Kolonie bei ihrem Aufstand gegen Sparta. Als sich eine Kolonie von Athen lösen wollte, ergriff Sparta die Gelegenheit, gegen Athen vorzugehen.
Die Propaganda Spartas bezeichnete den ausbrechenden Krieg als Kampf gegen die Tyrannei Athens und suchte dabei um Hilfe in Italien und Sizilien. Auch die Perser wurden als Verbündete umworben.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:37
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Wenn ein König sich näherte, mussten sich alle Anwesenden (bis auf die Ephoren) erheben. Starb der König, so wurde sein Leichnam, wenn er sich zuvor auf dem Kriegsfeld befunden hatte, in Honig konserviert nach Sparta überführt, ein Privileg, welches nur den Königen zustand. Die Spartiaten sowie die Heloten und einige Periöken waren verpflichtet, an der Beerdigung teilzunehmen, und während der folgenden allgemeinen Trauer, die zehn Tage andauerte, stand das offizielle Leben still. Die toten Könige schließlich wurden heroisiert.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:38
@KlausBärbel
@Keysibuna
Zu Beginn des Krieges war Sparta an Land überlegen, auf der See herrschte Athen. Ab 431 überfielen die Spartaner und ihre Verbündeten mehrfach Attika. Es kam aber zu keiner entscheidenden Schlacht.

Die Stadt Athen blieb in dieser Zeit unbehelligt.
430 herrschte in Athen die Pest, und die Stadt bat vergebens um Frieden. Die Athener versuchten in den folgenden Jahren den Peloponnes von See her zu blockieren. 421 schlossen Sparta und Athen Frieden, der jedoch nicht hielt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:39
@CosmicQueen
@Keysibuna

Die Gerusia stellte den Ältestenrat in Sparta dar.

Der Begriff Apella (von griechisch ἀπελλάζειν, apellázein: eine Volksversammlung durchführen) bezeichnet die Versammlung aller wehrfähigen Spartiaten und stellt eine der vier Institutionen (Doppelkönigtum, Ephoren, Gerusia) der spartanischen Verfassung dar. Der Begriff taucht jedoch nur einmal in der Großen Rhetra, ferner in zwei frührömischen Inschriften auf. Dagegen verwendeten Thukydides und Xenophon den Begriff Ekklesia, der für die griechische Volksversammlung üblich war.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:40
@Keysibuna
@KlausBärbel
418 kam es zur Schlacht bei Mantineia, die die Spartaner für sich entscheiden konnten. Doch sie beendete nicht den Krieg. Wenig später wurde die spartanische Flotte von den Athenern geschlagen. Die Perser unterstützten die Spartaner finanziell. Als die spartanische Flotte in einer Seeschlacht erfolgreich war, endete der Krieg 404 siegreich für den Peloponnesischen Bund.


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26.11.2010 um 19:41
@KlausBärbel
@CosmicQueen

In der Großen Rhetra, dem spartanischen Verfassungswerk, wurde festgelegt, dass die Apella regelmäßig einberufen werden sollte.


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26.11.2010 um 19:43
@Keysibuna

Die Apella war kein Initiativorgan, sondern konnte nur Vorschläge ablehnen oder annehmen. Den Bürgern fehlte ein Antragsrecht und einfache Bürger durften nur mit der Bewilligung der Ephoren das Wort ergreifen. Vorberatungen in der Volksversammlung boten daher nur ein Stimmungsbild, was einen fundamentalen Unterschied zur athenischen Volksversammlung darstellt, bei der jeder Bürger das Wort ergreifen und Anträge stellen konnte.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:43
@KlausBärbel
@Keysibuna
Sparta hatte immer wieder betont, die Freiheit der Städte zu garantieren. Doch es kam anders. Sie besetzten zahlreiche Städte, und es kam zu weiteren Aufständen und Kriegen. Der Sieg über Athen hatte der Stadt grossen Reichtum gebracht, der aber zwischen den Adelsfamilien zu Zwietracht führte. 371 verloren die Spartaner in einer Schlacht ihre Machtstellung. Der Peloponnesische Bund zerfiel, weil viele Städte zu Athen überwechselten.

Der Niedergang begann.
Das spartanische Militär war bedeutungslos geworden. Viele Soldaten dienten in den folgenden Jahrhunderten als Söldner in den verschiedensten Armeen der damals bekannten Welt und erhielten den Ruhm spartanischen Kriegertums.


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