Die Legende des King of Pop Michael Jackson
27.08.2010 um 21:50
GH: Als ich zum ersten Mal die Idee für das Buch hatte, wollte ich die Familie von Michael Jackson in einem Brief darüber informieren, aber ich kannte die Adresse in Encino nicht. Ich dachte:“Gott, dies ist dein Projekt, wenn es das ist, was ich tun soll, wirst du mir einen Weg zeigen, der Familie den Brief zu überbringen.“ Sofort nachdem ich dieses kleine Gebet gesprochen hatte, ich war gerade auf der Straße, in der die Familie wohnte, sah ich einen schwarzen Mercedes auf mich zukommen, in der eine frau saß, die aussah wie seine Mutter und tatsächlich, sie war es. Ich weiß, das klingt verrückt, aber ich gab ihr diesen Brief mit der Bitte, ihn zu lesen. Ich sagte ihr, dass ich ein Buch schreiben möchte und erfahren muss, ob das für die Familie in Ordnung ist.
Nun, zu dieser Zeit, 97, fand ich keinen Verleger und so kam es, dass mein Buch gerade zu der Zeit erst herauskam, im gleichen Monat 2003, als Michael der zweiten Anschuldigung gegenüberstand. Alle sagten zu dieser Zeit:“Ha, er hat es schon wieder getan!“ und ich kam mit meinem Buch, das besagte:“Ha, er hat es schon beim ersten Mal nicht getan!“ Ich war eine der wenigen, mit der sie bei ihren Anschuldigungen nicht rechnen konnten. Da waren außerdem noch seine Mutter, Firpo Carr und Jermaine Jackson, die in den Medien, Michaels Unschuld beteuerten. Sie sagten Jermaine und Firpo, sie sollten aufhören in den Medien über Michael zu reden, mich hat niemals jemand kontaktiert und mich konnte auch niemand aufhalten.
Mein zweites Interview hatte ich mit einer Reporterin von CBS oder NBC, die mir sagte, sie kenne die Familie. Der einzige Grund, warum mein Buch noch nicht gedruckt war, war die Tatsache, dass ich noch keine Genehmigung hatte, sein Bild auf das Cover zu setzen. Das Bild, das dann auf dem Cover erschien, bekam ich von Anthony Pellicano, als ich ihm erzählt hatte, was ich wusste. Er war damals so dankbar, dass er mir dieses Foto, das an der Wand in seinem Büro hing, schenkte. Als ich dann über das Cover nachdachte, kam ich zu der Überzeugung, dass es dieses Bild sein sollte. Ohne dieses Foto würde ich das Buch nicht herausbringen.
Ich versuchte Jahre, die Erlaubnis zu bekommen, aber niemand antwortete mir. Der einzige Grund, warum mein Buch noch nicht erschienen war, war der, dass ich nicht wusste, ob ich das Foto verwenden darf und als die Reporterin mir dann sagte, sie kenne die Familie, fragte ich sie, ob sie nicht um die Erlaubnis bitten könne für das Foto. Zwei Tage später rief Joe Jackson meinen Verleger an und sagte ihm:“Sagen Sie Miss Hughes, dass sie das Foto verwenden darf.“ Er gab meinem Verleger die Telefonnummer der Familie und bat um einen Anruf von mir.
Als ich dann dort anrief…Das war mein schönster Tag, ich werde ihn nie vergessen. Joe Jackson war am Apparat und bat mich um eine Minute Geduld, er schaltete den Lautsprecher an, sodass seine frau mithören konnte. Ich fragte die beiden, von wem die Erlaubnis kam, und sie sagten, nachdem sie davon gehört hätten, hätten sie Michael angerufen und ihn gefragt und er habe „Natürlich gebt ihr die Erlaubnis“ gesagt. Ich fragte Katherine, ob sie sich an den Tag erinnere, an dem ich ihr den Brief gab. Sie sagte, sie erinnere sich und sie habe zu dieser Zeit auch mit Michael darüber gesprochen, aber er habe damals nichts tun können und sie hätten nicht mit mir zusammenarbeiten können, deshalb hätte ich keine Antwort von ihnen bekommen. Das hatte ich auch nicht erwartet. So kam es, dass ich die Erlaubnis für das Foto bekam.
Joe Jackson war seit Erscheinen des Buches meine größte Unterstützung. Jedes Mal wenn er die Stadt verlässt, nimmt er mein Buch mit. Ich bekomme Anrufe von Menschen aus Deutschland, Kanada, aus Japan. Es gibt da eine Frau, die das Buch nach Japan bringen will, und bei all dem unterstützt mich Joe Jackson sehr. Die ganze Familie. Wir machten sogar zusammen eine Pressekonferenz, in der Joe sagte, die ganze Familie unterstütze mein Buch. Das war sehr gut.
DK: Ihre Mutter ist auch ein Teil ihres Buches. Wie kam das?
GH: Meine Mutter plante mein treffen mit Anthony Pellicano. Sie wusste alles über den Fall. Meine Mutter klebte am Fernseher und so kannte sie jeden, der mit dem Fall zu tun hatte. Ich war mit meiner Arbeit beschäftigt und konnte selten fernsehen. Sie wusste, mit wem ich in Kontakt treten musste. Sie ermutigte mich, das Buch zu schreiben neben meiner Missionstätigkeit. Meine Mutter hat nicht an dem Buch mitgearbeitet, aber immer wenn ich es zur Seite legte, um zu missionieren, sagte sie:“Gib es mir, ich schreibe es zu Ende.“Sie war bereit, alles dafür zu tun. Nachdem ich dann meine Mutter verloren hatte, war ich fest entschlossen, das Buch zu beenden. Meine Mutter starb im September 2002 und ich gab dem Buch im Januar 2003 den letzten Schliff. Im März 2003 suchte ich dann einen Verleger, den ich dann im Juni fand, im November 2003 schickte ich dann einen Pressebericht und im Januar 2004 wurde es dann veröffentlicht.
DK: Zu dieser Zeit waren Sie Gast in allen bedeutenden Talkshows?
GH: Ja, ich war bei allen bedeutenden Sendern, bei Bill O’Reilly, MSNBC, ABC, CBS. Wir gaben eine Menge Pressekonferenzen, auf denen alle Vertreter der Medien versammelt waren und wir machten einiges im Radio. Da kamen Leute aus Kanada und Deutschland. Ich habe Dokus über das Buch gemacht. Da war viel in den Medien. Und das Buch war nicht mal veröffentlicht.
DK: Und das alles während der Zeit, in der die zweiten Anschuldigungen aufkamen, da gab es sicher viel Interesse?
GH: Ja, die zweiten Anschuldigungen. Meine Pressemitteilung kam im November 2003, im selben Monat, in dem die zweiten Anschuldigungen gegen Michael aufkamen. Es geschah sozusagen simultan. Wissen Sie, das Ganze war eine Gottesfügung, denn Gottes Zeitplan ist perfekt, es war im gleichen Monat. Sie dachten, sie kämen mit „Oh, er hat es schon wieder getan“, doch mein Buch sagte „Er hat es schon beim ersten Mal nicht getan“, da ging es genau ums Gegenteil. Aber zu dieser Zeit wussten wir gar nicht, dass sie ihn wieder mit Anschuldigungen jagen würden, das Interesse wäre zu dieser Zeit vielleicht gar nicht so groß gewesen, hätte es die zweiten Anschuldigungen gar nicht gegeben. Aber so war alles, was man über Michael hätte erfahren können sehr wertvoll und wichtig für die Medien.
DK: Wie reagierten die Medien auf das, was Sie zu sagen hatten, waren die Reaktionen positiv oder negativ?
GH: Ich hatte das Gefühl, sie kehren es unter den Teppich, weil ich wirklich gute Befragungen durchgeführt hatte, die tatsächlich Fragen beantworteten, aber dies wurde unter den Teppich gekehrt, mit Worten wie „dies ist die Autorin des Buches, Geraldine Hughes, und sie erklärt…“, aber sie offenbarten nicht wirklich die Informationen, die ich ihnen gegeben hatte. Es waren immer nur kleine Schnipsel und ich sagte „Wie kann jemand kommen und sagen, das ist es, was wirklich geschah und dabei die Fakten unter den Teppich kehren?“ Nun, weil die Nachricht, dass er ein Kindesbelästiger ist, den höheren Rang hat. Das brachte höhere Einschaltquoten, also taten sie das, was mehr einbrachte. Eine winzige Sache, die ihn als Kinderbelästiger darstellte, wurde ganz groß rausgebracht.
DK: Ich bin selbst eine Reporterin und gehöre auch zu den Medien, aber mit diesen Praktiken war ich nie einverstanden. Ich war nie damit einverstanden, dass die Medien eine Story nehmen, damit herauskommen und keine Fakten haben oder diese Fakten zu Sensationszwecken verdrehen. Dies ist hier definitiv geschehen, denn Sie haben Ihre Informationen aus erster Hand und die Medien wollten die Wahrheit einfach nicht hören, das ist eine Schande. Das könnte den Ausgang verändert haben.
GH: Richtig. Ich ziehe meinen Hut vor Michaels Fans. Als die Fans erfuhren, dass ich das Buch schreibe, wussten sie, dass es erscheinen würde, es hat zwar lange Jahre gedauert, aber sie wussten, es würde kommen. Sogar jetzt noch, da Michael tot ist, preisen die Fans auf der ganzen Welt das Buch an und unterstützen es. Michael hat unglaubliche Fans und sie verwandeln ihre Liebe zu ihm in Taten. Sie sagen nicht nur.“Oh, ich liebe ihn“, nein, nein, nein, sie sind organisiert, sie sind vereint, sie stehen auf Michaels Seite, und sie stehen hinter allem, was positiv für ihn ist. Wir hatten ein Problem mit dem Einzelhändler, der mein Buch verkaufen sollte, er sollte es von einem übergeordneten Verteiler bekommen, dieser Einzelhändler weigerte sich, das Buch aufzunehmen und zu verkaufen. Als die Fans davon hörten, riefen sie zum Boykott auf und das Buch wurde im Laden dann doch verkauft. Ich hatte jede Menge Unterstützung, ich habe sie immer noch. Die Fans haben feierlich Unterstützung gelobt für alles, was ich tue. Für mein zweites Buch (Michaelgate), für das ich damals noch keinen Verleger gefunden hatte, jetzt aber jemanden habe, haben die Fans mir wieder ihre ungeteilte Unterstützung zugesagt. Sie vertrauen auf das, was ich tue, weil sie wissen, dass ich keine anderen Motive habe, als einfach nur die Wahrheit zu sagen. Ich werde nur hervortreten und die Wahrheit sagen.
DK: Sie haben jetzt einen verlager für Ihr zweites Buch „Michaelsgate-The Conspiracy-Theorie“?
GH: Ich habe einen Verleger, ich werde dem Buch noch ein Kapitel hinzufügen, es wird um die Verschwörungstheorie rund um seinen Tod handeln, und sobald ich dieses Kapitel zu Ende geschrieben habe, wird das Buch verlegt.
Für Michaels Fans musste ich ständig mein Buch signieren. Das Unglaublichste, was ich in meinem Leben erfahren habe war die Liebe, die die Fans für ihn empfinden, zu sehen, sie würden jeden unterstützen, der ihn unterstützt.
DK: Es ist schön, das zu sehen und es ist immer noch so.