Vermisstenfall Lars Joachim Mittank
04.10.2014 um 13:42Liebe Foristen,
Als Neuzugang möchte ich einige sachdienliche Hinweise liefern : Wir waren Ende Juli bis Mitte August in Bulgarien ua am Goldstrand. Auf dem Weg zur Kirche wurde ich auf den Fall LM durch ein Flugblatt an der Bushaltestelle aufmerksam (Photo 1) und habe dann gleich am Abend mal gegooglet und der Fall bewegt mich seitdem. Ich werde in einem 2. Post Bilder einstellen.
Nun zu meinen Hinweisen:
Grundsätzlich scheint LM in seinen letzten Stunden, in welcher er nachweisbare Kontakte zur Aussenwelt gehabt hatte, wirr gewesen zu sein, aus welchen Gründen auch immer. Das Puzzle wird zusammensetzbar sein, vielleicht auch nur in Fragmenten.
Ich möchte allerdings an dem Punkt ansetzen, wo LM verschwindet. Hier ist mE nicht ausreichend gesucht worden bzw. wurden nicht genügend Massnahmen ergriffen.
1) Flucht aus dem Flughafen
Es wurde vielfach im Forum diskutiert, warum er nach links rennt aus dem Flughafengebäude: die Antwort liegt mE auf der Hand, da dies der einzige Bereich ist, der sozusagen “frei” ist, unbebaut (Photo 2). Direkt vor dem Flughafen liegt der Parkplatz und rechts ist das alte Flughafengebäude, welches dem Neubau etwas vorsteht (Photo 3). In einer Fluchtbewegung in welcher in Sekunden Entscheidungen getroffen werden müssen, in Verwirrung vielleicht noch mehr, war der Weg Richtung Hügel der einzige, welcher in menschenleere Gebiete führte.
Ich stelle desweiteren eine Nahaufnahme vom Zaun ein. Die ist nicht der Zaun am Flughafen in Varna, jedoch ein baugleiches Modell, da in Ostblockzeiten diese alle aus der gleichen Produktion stammten. (Photo 4)
2) Sicherheitsbereich
Ich halte es leider für sehr warscheinlich, das LM verunfallt ist und seinen Verletzungen erlag. Ich halte es für möglich, dass er auch den Zaun zum Sicherheitsbereich des Flughafens überwunden hat und aufgrund von Verletzungen (Blutung, Kreislaufkollaps) oder ähnlichem hier starb. Ich habe den Eindruck, dass nicht innerhalb des Sicherheitsbereiches (ich spreche vom abgezäunten Bereich zur Rollbahn) gesucht wurde.
Weiter halte ich es für möglich dass LM im näheren Bereich des Sicherheitsbereiches verunfallt sein könnte.
Ich entstamme selbst familiär aus einem sog. “Entwicklungsland” und kenne die dort herrschenden Verhältnisse im Polizeiapparat. Bei Fahndungen/Suchen wird eben nur das strikte Minimum und Zeit investiert. Ich kann da beruflich ein Lied von singen…Dies sind eben strukturelle Probleme, die auch in Bulgarien vorliegen.
3) Umgebung
In der näheren Umgebung bestehen weitere Orte, an welchen LM verunfallt sein könnte: südlich des Flughafen gibt es einen See bzw. Fluss der unweit ins Schwarze Meer mündet.
Nördlich der Autobahn befindet sich ein Naturschutzgebiet. Ich möchte hier darauf hinweisen, das Bulgarien 1/3 der Fläche Deutschlands hat aber nur 1/5 der Bevölkerung sprich dieses Land ist sehr dünn besiedelt. 2013 sind wir von der Türkei kommend einmal durch ein bulgarisches Naturschutzgebiet gefahren: man macht sich als Mitteleuropäer gar keine Vorstellung, wie dicht ein Wald bewachsen sein kann. Zudem hat es in Bulgarien eine nicht zu vernachlässigende Anzahl von Braunbären und Wölfen. Hier wäre in Betracht zu ziehen, dass LM einem Tierbefall zum Ofpfer wurde.
4) Autobahn
Wie andere Foristen bereits schrieben, könnte LM an der Autobahn einen Unfall gehabt haben eventuell in der Dämmerung bzw. nachts. und man könnte sich seines Körpers entledigt haben. Mir fielen in der Zeit in Varna die grossen Limousinen (Mercedes S, BMW 7er) neuster Bauart auf, welche mit erheblicher Geschwindigkeit über die Autobahn fuhren. In meiner eigenen Heimat werden die zahlreichen Unfälle durch diese Personen, die meist einflussreich, nicht zwangsläufig mafiös sind, vertuscht und es herrscht eine ungeschriebene Omerta…
5) Organhandel
Auch wenn mE die Möglichkeit eines Unfalles die wohl warscheinlichste ist, so ist ein eventueller Organhandel nicht auszuschliessen. Dies könnte sich auch nach einem zufälligen Unfall an der Autobahn ergeben haben. Leider ist Bulgarien mit seiner mittel und unmittelbaren Nachbarschaft zu Rumänenien, Moldawien und der Ukraine in der Nähe der Organmafia-Zentren Europas. Wenn man bedenkt, das eine Niere von 30, 40 K bis 250 K € gehandelt wird, dann kommt leider eine sehr hohe Summe zusammen. Sportliche Mitteleuropäer in den 20er sind gerade die Zielgruppe dieser Kriminellen. Heimische Personen werden eher ausgeschlossen, da aufgrund der Verunreinigung des Trinkwassers meist in jungen Jahren eine Hepatitis A vorlag sodas hier eine Organentnahme entfällt. Ich halte diese Möglichkeit leider für denkbar.
6) Verschiedene Darstellungen in der Presse
Am Anfang meiner Karriere, haben ich einmal an einem Seminar teilgenommen zum Thema “Ermittlungen”: die Seminarteilnehmer wurden anfangs in einer unverfänglichen Sezne von 2 Mitarbeitern des Seminarorganisators unterwandert. Anschliessend wurden wir in mehrere Gruppen aufgeteilt, um das Geschehen zu rekonstruieren. Ihr glaubt gar nicht, wie vielseitig und unterschiedlich die Warnehmungen waren. Und wir waren alle angehende Staatsantwälte, Ermittler, Untersuchungsrichter…sprich “Leute vom Fach”. Was ich damit sagen will ist, dass die subjective Warnehmung einfach sehr gross ist, auch und gerade bei banalen Gegebenheiten (welches T-shirt, um wieviel Uhr, etc.)
Abschliessend möchte ich auch noch meine grösste Hochachtung für die Initiative der Mutter ausdrücken und wünsche ihr und ihrer Familie viel Kraft.
Nachdem ich im August den Flyer gesehen hatten, waren wir in der Kirche. Wir haben für Lars gebetet.
Als Neuzugang möchte ich einige sachdienliche Hinweise liefern : Wir waren Ende Juli bis Mitte August in Bulgarien ua am Goldstrand. Auf dem Weg zur Kirche wurde ich auf den Fall LM durch ein Flugblatt an der Bushaltestelle aufmerksam (Photo 1) und habe dann gleich am Abend mal gegooglet und der Fall bewegt mich seitdem. Ich werde in einem 2. Post Bilder einstellen.
Nun zu meinen Hinweisen:
Grundsätzlich scheint LM in seinen letzten Stunden, in welcher er nachweisbare Kontakte zur Aussenwelt gehabt hatte, wirr gewesen zu sein, aus welchen Gründen auch immer. Das Puzzle wird zusammensetzbar sein, vielleicht auch nur in Fragmenten.
Ich möchte allerdings an dem Punkt ansetzen, wo LM verschwindet. Hier ist mE nicht ausreichend gesucht worden bzw. wurden nicht genügend Massnahmen ergriffen.
1) Flucht aus dem Flughafen
Es wurde vielfach im Forum diskutiert, warum er nach links rennt aus dem Flughafengebäude: die Antwort liegt mE auf der Hand, da dies der einzige Bereich ist, der sozusagen “frei” ist, unbebaut (Photo 2). Direkt vor dem Flughafen liegt der Parkplatz und rechts ist das alte Flughafengebäude, welches dem Neubau etwas vorsteht (Photo 3). In einer Fluchtbewegung in welcher in Sekunden Entscheidungen getroffen werden müssen, in Verwirrung vielleicht noch mehr, war der Weg Richtung Hügel der einzige, welcher in menschenleere Gebiete führte.
Ich stelle desweiteren eine Nahaufnahme vom Zaun ein. Die ist nicht der Zaun am Flughafen in Varna, jedoch ein baugleiches Modell, da in Ostblockzeiten diese alle aus der gleichen Produktion stammten. (Photo 4)
2) Sicherheitsbereich
Ich halte es leider für sehr warscheinlich, das LM verunfallt ist und seinen Verletzungen erlag. Ich halte es für möglich, dass er auch den Zaun zum Sicherheitsbereich des Flughafens überwunden hat und aufgrund von Verletzungen (Blutung, Kreislaufkollaps) oder ähnlichem hier starb. Ich habe den Eindruck, dass nicht innerhalb des Sicherheitsbereiches (ich spreche vom abgezäunten Bereich zur Rollbahn) gesucht wurde.
Weiter halte ich es für möglich dass LM im näheren Bereich des Sicherheitsbereiches verunfallt sein könnte.
Ich entstamme selbst familiär aus einem sog. “Entwicklungsland” und kenne die dort herrschenden Verhältnisse im Polizeiapparat. Bei Fahndungen/Suchen wird eben nur das strikte Minimum und Zeit investiert. Ich kann da beruflich ein Lied von singen…Dies sind eben strukturelle Probleme, die auch in Bulgarien vorliegen.
3) Umgebung
In der näheren Umgebung bestehen weitere Orte, an welchen LM verunfallt sein könnte: südlich des Flughafen gibt es einen See bzw. Fluss der unweit ins Schwarze Meer mündet.
Nördlich der Autobahn befindet sich ein Naturschutzgebiet. Ich möchte hier darauf hinweisen, das Bulgarien 1/3 der Fläche Deutschlands hat aber nur 1/5 der Bevölkerung sprich dieses Land ist sehr dünn besiedelt. 2013 sind wir von der Türkei kommend einmal durch ein bulgarisches Naturschutzgebiet gefahren: man macht sich als Mitteleuropäer gar keine Vorstellung, wie dicht ein Wald bewachsen sein kann. Zudem hat es in Bulgarien eine nicht zu vernachlässigende Anzahl von Braunbären und Wölfen. Hier wäre in Betracht zu ziehen, dass LM einem Tierbefall zum Ofpfer wurde.
4) Autobahn
Wie andere Foristen bereits schrieben, könnte LM an der Autobahn einen Unfall gehabt haben eventuell in der Dämmerung bzw. nachts. und man könnte sich seines Körpers entledigt haben. Mir fielen in der Zeit in Varna die grossen Limousinen (Mercedes S, BMW 7er) neuster Bauart auf, welche mit erheblicher Geschwindigkeit über die Autobahn fuhren. In meiner eigenen Heimat werden die zahlreichen Unfälle durch diese Personen, die meist einflussreich, nicht zwangsläufig mafiös sind, vertuscht und es herrscht eine ungeschriebene Omerta…
5) Organhandel
Auch wenn mE die Möglichkeit eines Unfalles die wohl warscheinlichste ist, so ist ein eventueller Organhandel nicht auszuschliessen. Dies könnte sich auch nach einem zufälligen Unfall an der Autobahn ergeben haben. Leider ist Bulgarien mit seiner mittel und unmittelbaren Nachbarschaft zu Rumänenien, Moldawien und der Ukraine in der Nähe der Organmafia-Zentren Europas. Wenn man bedenkt, das eine Niere von 30, 40 K bis 250 K € gehandelt wird, dann kommt leider eine sehr hohe Summe zusammen. Sportliche Mitteleuropäer in den 20er sind gerade die Zielgruppe dieser Kriminellen. Heimische Personen werden eher ausgeschlossen, da aufgrund der Verunreinigung des Trinkwassers meist in jungen Jahren eine Hepatitis A vorlag sodas hier eine Organentnahme entfällt. Ich halte diese Möglichkeit leider für denkbar.
6) Verschiedene Darstellungen in der Presse
Am Anfang meiner Karriere, haben ich einmal an einem Seminar teilgenommen zum Thema “Ermittlungen”: die Seminarteilnehmer wurden anfangs in einer unverfänglichen Sezne von 2 Mitarbeitern des Seminarorganisators unterwandert. Anschliessend wurden wir in mehrere Gruppen aufgeteilt, um das Geschehen zu rekonstruieren. Ihr glaubt gar nicht, wie vielseitig und unterschiedlich die Warnehmungen waren. Und wir waren alle angehende Staatsantwälte, Ermittler, Untersuchungsrichter…sprich “Leute vom Fach”. Was ich damit sagen will ist, dass die subjective Warnehmung einfach sehr gross ist, auch und gerade bei banalen Gegebenheiten (welches T-shirt, um wieviel Uhr, etc.)
Abschliessend möchte ich auch noch meine grösste Hochachtung für die Initiative der Mutter ausdrücken und wünsche ihr und ihrer Familie viel Kraft.
Nachdem ich im August den Flyer gesehen hatten, waren wir in der Kirche. Wir haben für Lars gebetet.