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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

44 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Gericht, Peggy Knobloch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

26.03.2014 um 20:39
Mit Beschluss vom 9. Dezember 2013 hat die 1. Jugendkammer des Landgerichts Bayreuth die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Ulvi Kulac wegen Mordes an Peggy Knobloch im Jahr 2001 aufgenommen. Er war 2004 wegen Mordes an dem 9jährigen Mädchen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Seine Haftstrafe trat er nie an, weil er wegen sexueller Missbräuche an mehreren Kindern in der Forensischen Klinik untergebracht ist.

Bislang sind 9 Verhandlungstage angesetzt mit Beginn am 10. April 2014, ohne Verlängerung könnte also schon am 2. Juni 2014 das Urteil gesprochen werden.


Dieser Thread ist eine Ergänzung zu

Peggy Knobloch

und hier werden nur prozessbegleitende Informationen gesammelt.
Wer hier mithelfen möchte, schreibt mich bitte per PM an.
Ansonsten hoffe ich, dass dieser Thread helfen wird, die sicherlich spannenden Diskussionen mit Fakten zu füttern.

Grüße




Quellen:

- Pressemitteilung LG zur Anordnung der Wiederaufnahme: http://www.justiz.bayern.de/imperia/md/content/stmj_internet/gerichte/landgerichte/bayreuth/peggy_13_12_09_pressemitteilung.pdf

- Pressemitteilung des LG zu den Prozessterminen: http://www.justiz.bayern.de/imperia/md/content/stmj_internet/gerichte/landgerichte/bayreuth/peggy_13_12_17_pressemitteilung__termine_.pdf


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

03.04.2014 um 22:34
http://www.mainwelle.fm/news/landgericht-gibt-fahrplan-fuer-peggy-prozess-bekannt-34816
Landgericht gibt Fahrplan für Peggy-Prozess bekannt
Bayreuth/Lichtenberg
Mittwoch, 2. April 2014 - 15:04

Die Justiz in Bayreuth hat heute den Fahrplan für die ersten Tage des neuen Peggy-Prozess bekannt gegeben. Am Donnerstag in einer Woche (10.4.) will sich die Große Strafkammer des Landgerichts nach Verlesung der Anklage gleich mit den Gründen, die zur Wiederaufnahme geführt haben, befassen.
Am zweiten Prozesstag werden dann Polizeibeamte vernommen, die bis zur Verurteilung von Ulvi Kulac mit dem Fall befasst waren. Insgesamt sind zehn Verhandlungstage angesetzt. Vorsitzender Richter ist der 60-jährige Michael Eckstein. Die beiden anderen Berufsrichter sind Jochen Götz und Gabriele Grätsch. Die Justiz hob noch einmal hervor, dass gegen Ulvi Kulac nur wegen "Mordes an Peggy Knobloch" verhandelt wird. Die Unterbringung des geistig Behinderten in der Psychiatrie sei nicht Gegenstand der Verhandlung.



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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

09.04.2014 um 07:42
Rahmendaten zum Prozess (Stand 09. April 2014)



Verhandlungsgegenstand:
Wiederaufnahmeverfahren im Mordfall „Peggy K.“

Angeklagter:
Ulvi Kulac

Prozessbeginn:
10. April 2014

Ort:
1. Jugendkammer d. Landgericht Bayreuth, Schwurgerichtssaal (Justizpalast)

Vertreter des Gerichtes:
Vorsitzender Richter Michael Eckstein

Vertreter der Anklage:
Staatsanwältin Sandra Staade und Staatsanwalt Daniel Götz

Vertreter der Verteidigung:
Anwalt Michael Euler

Voraussichtliche Termine:
Donnerstag, 10. April 2014, 8:30 Uhr
Freitag, 11. April 2014, 8:30 Uhr
Dienstag, 15. April 2014, 8:30 Uhr
Montag, 5. Mai 2014, 8:30 Uhr
Dienstag, 6. Mai 2014, 8:30 Uhr
Mittwoch, 7. Mai 2014, 8:30 Uhr
Dienstag, 13. Mai 2014, 8:30 Uhr
Mittwoch, 14. Mai 2014, 8:30 Uhr
Montag, 2. Juni 2014


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

10.04.2014 um 10:54
WAV Fall Peggy
Übernahme von Liveticker Focus

10.04.14 Tag 1:
Teil 1

Verlesung der Anklage
Stellungnahme durch Euler



08.32 Uhr: Als Ulvi K. In hellem Anzug den Saal betritt, erhebt sich unter den Zuschauern vereinzelt Applaus. Sie sind offensichtlich sicher: Das Gericht wird Ulvi für unschuldig befinden. Ulvi lächelt freundlich und schaut in die Runde - so freundlich, wie der Mann mit IQ 67 von Menschen beschrieben wird, die ihn kennengelernt haben.

08.39 Uhr: Die beiden Schöffen werden vereidigt - es ist ihr erster Prozess, und dann gleich einer von solch großer Bedeutung. Der Richter begrüßt Ulvi K. mit einem freundlichen "guten Morgen". Als Nebenklägerin ist Peggy Knoblochs Mutter da - auch sie wird von den Kamerateams zahlreich eingefangen

08.43 Uhr: Mit dunkler, leicht verwaschener Stimme antwortet Ulvi K. auf die Fragen des Richters. "Bitte rücken Sie immer ans Mikrofon", bittet dieser. Dann erklärt er mit ruhiger, langsamer Stimme, wie das Verfahren gegen Ulvi K. lief, mit leicht fränkischem Akzent. Er kommt zum Urteil vom 30. April 2004. "Der Angeklagte ist schuldig des Mordes." Genau das steht heute, fast genau zehn Jahre später, in Frage

08.49 Uhr: Jetzt verliest der Staatsanwalt Daniel Götz die ursprüngliche Anklage erneut vor. "Spätestens seit dem Sommer 2000 onanierte der Angeklagte mehrmals vor dem Mädchen Peggy Knobloch." Im Mai 2001 sei es unter anderem zum Beischlaf gekommen. Ulvi habe darauf gedrungen, dass das Mädchen nichts erzählt und sich daher mit ihr getroffen. Peggy sei weggelaufen, gestolpert, habe geschrien. "Ulvi befürchtete nun, dass seine Eltern Kenntnis der Vorfälle erlangen könnten." Nach etwa 70 weiteren Metern habe er Peggy eine Treppe hinabgestoßen - danach habe er sich entschlossen, sie zu töten. "Zu diesem Zweck presste er seine linke Hand auf Mund und Nase des Mädchens."

08:55 Uhr: Es sind furchtbare Details - aber Stimmen sie auch? "Hat er gut durchdacht, der Ulvi, oder?", fragt ein Zuschauer ironisch. Hier halten es viele für unmöglich, dass der geistig behinderte Mann so gehandelt hat

09.02 Uhr: Rechtsanwalt Michael Euler kündigt an, im Namen von Ulvi sprechen zu wollen - in Anbetracht der Komplexität in Form einer schriftlichen Stellungnahme. Euler liest relativ schnell, aber deutlich

09.07 Uhr: "Das Bezirkskrankenhaus ist für ihn zu einer Art Heimat geworden", sagt Euler - bei Ulvis Einlieferung sei ihm erstmal die Uhrzeit erklärt worden. Im Krankenhaus baue Ulvi Kugelschreiber zusammen oder Puzzles. Bei einem Freispruch wolle er in einer betreuten Wohngruppe wohnen

09.14 Uhr: Nun geht's um die eigentliche Sache. "Das Urteil stützte sich ausschließlich auf ein fragwürdiges Geständnis und die Aussagen eines Sachverständigen." Ulvi K., der links von Euler sitzt, schaut ruhig auf das Blatt

09.24 Uhr: Es gehe um insgesamt vier Geständnisse voller Widersprüche. "Sie sind insbesondere bezüglich der Leichenbeseitigung voller Widersprüche." Ulvi K. habe am 2. Juli 2002 nur gestanden, weil ein unerfahrener Beamter gesagt habe: "Wenn Du nicht gestehst, bin ich nicht mehr Dein Freund." "Obwohl alle Vernehmungen aufgezeichnet wurden, existiert von diesem Geständnis nur ein Gedächtnisprotokoll. Hätte nicht wenigstens einer der Beamten mitschreiben können?" Das Aufnahmegerät war kurz vorher kaputtgegangen.

09.30 Uhr: Ulvi K. gab dabei an, die Leiche mit zwei Bekannten im Wald vergraben zu haben. "Die Polizei hätte schon deshalb merken müssen, dass das Geständnis falsch war, weil an der angegebenen Stelle kein Leichnam und kein Schulranzen zu finden war."

09.37 Uhr: Das habe sich bei zwei weiteren Geständnissen wiederholt: An den jeweils anderen genannten Stellen habe sich keine Leiche gefunden. Ulvi K. habe nicht einmal die Kleidung des Mädchens korrekt angeben können

09.42 Uhr: Die Frage ist also, ob Ulvi K. die Aussagen überhaupt je so gemacht hat - und wenn ja, ob sich den Hergang ausgedacht haben könnte.

09.48 Uhr: Genau das verneinte der Sachverständige im ursprünglichen Verfahren. Rechtsanwalt Euler zitiert dagegen Fachleute, die Ulvi K. dagegen sehr wohl zusprechen, dass ausgerechnet die "Phantasiefähigkeit" eben nicht unterentwickelt sei bei ihm

09.55 Uhr: Warum aber sollte Ulvi K. die Unwahrheit sagen? Der Anwalt zitiert Angaben von Ulvi K. gegenüber Psychologen: Er habe einfach gewollt, dass die Fragen aufhören, sei nach jeder Vernehmung "fix und fertig" gewesen. Er habe sogar im Krankenhaus behandelt werden müssen. Hinzu sei eine "panische Angst vor dem Gefängnis" gekommen

10.02 Uhr: Denn die Polizisten sollen Ulvi K. versichert haben, er komme nicht ins Gefängnis, sondern ins Krankenhaus, "weil Dir geholfen werden muss. Aber sage uns die Wahrheit, wenn Du lügst, musst Du ins Gefängnis." Der Anwalt zielt darauf ab, dass die unter hohem Druck stehenden Beamten selbst Druck auf den geistig Behinderten Ulvi K. ausübten.

10.10 Uhr Uhr: Als "kindlicher Verstand in einem tollpatschigen Körper" habe er nur einen Ausweg aus diesem Druck und der Suggestion gesehen: Einen Mord zu gestehen, den er nicht begangen habe.

10.16 Uhr: Euler zählt eine ganze Reihe weiterer Merkwürdigkeiten auf: "Warum zeigte Peggy am Tag der angeblichen Vergewaltigung keine Auffälligkeiten, aber in den Wochen davor? Warum erwähnten die Ermittler alle entlastenden Fakten nur am Rande? Warum hielt das Landgericht Hof sämtliche Zeugen für unglaubwürdig, die Ulvi K. entlastet hätten?"

10.24 Uhr: "Das war ja schon fast ein Plädoyer", sagt die zweite Staazsanwältin. In den Ausführungen seien zudem sachliche Fehler gewesen. "Es gibt definitiv Punkte, die so nicht stimmen." So sei es nicht richtig, dass Ulvi K. nach den Vernehmungen völlig aufgelöst gewesen sei. Das müsse dann die Beweisaufnahme zeigen, erklärt der Richter.

10.29 Uhr: “Sie schildern an vielen Punkten nur die eine Seite der Medaille", legt die Staatsanwältin nach. Dann ist Pause.

10.36 Uhr: Was bleibt nach diesen ersten anderthalb Stunden? Rechtsanwalt Euler zielt darauf ab, dass die Geständnisse von Ulvi K. widersprüchlich und falsch seien. Er erklärt dies damit, dass Ulvi K. panische Angst vor dem Gefängnis gehabt habe. Als die Polizisten ihm daraufhin versichert hätten, bei einem Geständnis komme er wegen seiner geistigen Behinderung nur in ein Krankenhaus, habe er dem Druck nachgegeben, "damit die Fragen endlich aufhören". Euler zählt eine ganze Reihe von Ungereimtheiten und Vorwürfen auf - seine Ausführungen werden wiederum von der Staatsanwaltschaft kritisiert


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

10.04.2014 um 12:27
Sieht bis hierher ziemlich gut aus für Ulvi.

11.24 Uhr: Es spricht der Richter, der 2010 einen wichtigen Zeugen vernahm, als dieser seine Aussage im Fall Ulvi K. zurückzog. Der Zeuge ist inzwischen tot, deswegen stellt der Richter den Sachverhalt dar. Demnach sagte der Zeuge aus, er habe Ulvi K. im Bezirkskrankenhaus kennengelernt und sei von der Polizei als Spitzel angeworben worden. Die Beamten sollen ihm einen Deal, also die Freiheit angeboten haben.
Laut dem Richter, fühlte sich der Zeuge aber "verarscht", denn einen Nutzen hatte er von der belastenden Aussage später nie. Deswegen habe er diese Aussage zurückgezogen. Dass Ulvi K. erzählte, er habe Peggy Knobloch erdrosselt, sei ihm damals von der Polizei in den Mund gelegt worden. Danach herrscht erstmal Schweigen im Saal. Der Richter im Zeugenstand hat nach eigener Angabe keine Zweifel, dass der Zeuge beim zweiten Mal die Wahrheit sagte.


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

10.04.2014 um 12:42
WAV Fall Peggy
Übernahme von Liveticker Focus

10.04.14 Tag 1:
Teil 2

Aussage des Ermittlungsrichters (Amtsrichter Christian Wiesneth)
zum Widerruf der Zeugenaussage Hoffmann,
Vernehmung von UK und der Tathergangshypothese



11.09 Uhr: Die Besetzung auf der Bank gegenüber von Ulvi K. sorgt übrigens für Kritik. Denn die Staatsanwälte lösten Anfang April den im Fall viel erfahreneren Oberstaatsanwalt ab. Einer der Gutachter - Hans-Ludwig Kröber - schrieb bereits für den ersten Prozess ein Gutachten. Dieses wurde 2004 zur entscheidenden Grundlage der Verurteilung, denn der Berliner Psychiater stufte Ulvi K.s Geständnis als glaubwürdig ein. Kröber begutachtet Ulvi K. nun erneut

11.15 Uhr: Nach der Pause geht es weiter mit dem Ermittlungsrichter, der Aussagen zu einem Zeugen macht. Es handelt sich um den Zeugen, der Ulvi K. 2004 schwer belastet, diese Aussage aber vor vier Jahren widerrufen hatte - und damit einen Grund für das neue Verfahren heute lieferte.

11.24 Uhr: Es spricht der Richter, der 2010 einen wichtigen Zeugen vernahm, als dieser seine Aussage im Fall Ulvi K. zurückzog. Der Zeuge ist inzwischen tot, deswegen stellt der Richter den Sachverhalt dar. Demnach sagte der Zeuge aus, er habe Ulvi K. im Bezirkskrankenhaus kennengelernt und sei von der Polizei als Spitzel angeworben worden. Die Beamten sollen ihm einen Deal, also die Freiheit angeboten haben.
Laut dem Richter, fühlte sich der Zeuge aber "verarscht", denn einen Nutzen hatte er von der belastenden Aussage später nie. Deswegen habe er diese Aussage zurückgezogen. Dass Ulvi K. erzählte, er habe Peggy Knobloch erdrosselt, sei ihm damals von der Polizei in den Mund gelegt worden. Danach herrscht erstmal Schweigen im Saal. Der Richter im Zeugenstand hat nach eigener Angabe keine Zweifel, dass der Zeuge beim zweiten Mal die Wahrheit sagte

11.43 Uhr: Der zweite Grund für die Wiederaufnahme bildet die Tathergangshypothese, welche die Ermittler vor den Verhören aufstellten. Dabei rekonstruieren die Ermittler nach einer Besichtigung des Tatortes den Tatablauf. Es dürfen nur gesicherte Falldaten und Informationen zum Opfer verwendet werden. Danach wird geprüft, wie das Verhalten des Täters den Fall prägte.
In einem weiteren Schritt wird der Fall als Ganzes charakterisiert: Handelt es sich mehr um eine geplante oder um eine spontane Tat? Welche Kriterien waren für die Opfer-, Tatzeit- und Tatortauswahl maßgeblich? Daraus treffen die Ermittler Ableitungen zum möglichen Täter, um weitere Ermittlungen und Fahndungen bündeln zu können. Bei der Analyse müssen sie berücksichtigen, ob der Hergang eindeutig feststeht, oder ob verschiedene Tathergangshypothesen möglich sein können.
Soll ein Täter überführt werden, können sich die Ermittler nicht allein auf Tathergangshypothesen stützen: Bei einer Gesamtwürdigung aller Beweise können auch einzelne Indizien oder Zeugenaussagen - zu einer Verurteilung beitragen.

11.52 Uhr: Kritisiert wird, dass sich die Polizei in den folgenden Ermittlungen und auch bei den Verhören Ulvi K.s ausschließlich auf die vorher aufgestellte Tathergangshypothese bezogen habe. Außerdem war die Hypothese erst nach dem ersten Prozess bekannt geworden.

11.58 Uhr: „Große Geste vor Gericht - Mutter von Peggy reicht Ulvi K. die Hand“
Vor dem Prozessbeginn reichte Peggys Mutter Ulvi K. die Hand. Susanne K. ist Nebenklägerin und mit ihrer Anwältin anwesend.

12.10 Uhr: Nachdem der Zeuge (Hoffmann) - er litt an einem Hirntumor - seine Aussage zurückgezogen hatte, machte er bei der neuen Vernehmung erneut mehrere leicht unterschiedliche Angaben. Am Ende blieb der Kernsatz, Ulvi K. habe ihm nie gesagt, Peggy erdrosselt zu haben. An der Wahrheit dieser Aussage zweifelt der Richter im Zeugenstand nach eigener Aussage nicht. Wieder eine kurze Pause. Ulvi K. winkt einer Frau aus dem Publikum lächelnd zu, die er offenbar kennt.

12.19 Uhr: Der Richter im Zeugenstand erzählt nun von einer Vernehmung von Ulvi K. Es geht um den Vorwurf, die Polizisten hätten Gewalt angewendet, um ein Geständnis zu erpressen. Sie hätten in seine Schultern mit dem Daumen gedrückt, habe Ulvi K. erzählt. "Er hatte Vertrauen gefasst, war zutraulich", erzählt der Richter. "Und die Sache mit dem Daumen war so außergewöhnlich, ich denke, das ist tatsächlich passiert."

(Genaueres berichtet die Augsburger Allgemeine: „Christian Wiesneth sagt, er glaubte Ulvi K., als der ihm in einer Vernehmung erzählte, ein Polizeibeamter habe ihm einen Daumen unter das Schlüsselbein oder das Schulterblatt gebohrt“)

Pause bis 14Uhr.


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

10.04.2014 um 14:51
WAV Fall Peggy
Übernahme von Liveticker Focus

10.04.14 Tag 1:
Teil 3

Aussage des Ermittlungsrichters (Amtsrichter Christian Wiesneth)



12.28 Uhr: Sowohl die Anwälte von Ulvi K. als auch ein Sachverständiger müssen sich korrigieren, als sie im Saal öffentlich von "der Ulvi" sprechen - so nennen ihn hier zwar alle, aber offiziell muss er eben mit Nachname bezeichnet werden.

12.46 Uhr: Der Ermittlungsrichter erklärt außerdem, weshalb es erst 2010 zu einer Änderung der Aussage durch den Zeugen gekommen war. Seine Falschaussage habe den 55-jährigen Mann später sehr belastet, berichtete der Zeuge. Sein Rechtsbeistand soll ihm aber geraten haben stillzuhalten, bis die Falschaussage verjährt sei. Erst als bereits todkranker Mann habe er dann reinen Tisch gemacht
„Bayreuth – Im erneuten Prozess gegen den geistig Behinderten Ulvi K. wegen Mordes an der neunjährigen Peggy hat der Verteidiger den Ermittlern Foltermethoden vorgeworfen. „Mein Mandant ist während der Vernehmung auch gefoltert worden“, sagte der Anwalt Michael Euler am Donnerstag vor dem Landgericht Bayreuth.
Ein Polizist habe damals mit seinem Daumen in den Rücken des Angeklagten gedrückt und ihm Schmerzen zugefügt. Die Staatsanwältin Sandra Staade wies den Folterverdacht zurück und warf Euler vor, sich im Ton vergriffen zu haben.“
Quelle: http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.prozess-um-ulvi-k-in-bayreuth-fall-peggy-verteidiger-erhebt-foltervorwurf.7317516c-af3a-4887-a939-6829b18174c9.html
„Der Amtsrichter ist sich sicher, dass Peter H. ihm zumindest in einem Punkt die Wahrheit gesagt hat: Ulvi K. hat seinem Mitpatienten nie den Mord an Peggy gestanden. "Ob er ein schlechtes Gewissen hatte weiß ich nicht. Aber da saß ein totkranker Mann vor mir", sagt er. "Er ist nicht in der Absicht zu mir gekommen, mir die Unwahrheit zu erzählen." Nicht sicher ist er sich allerdings, ob die Vorwürfe stimmen, die Peter H. gegen die Polizei erhoben hat. Erst habe der Mann erklärt, die Ermittler hätten sich an ihn gewandt und die Aussage vorformuliert. Später habe Peter H. zugegeben, dass er sich an die Polizei gewandt habe und mehrmals vernommen wurde. Die Polizei habe ihm für das Geständnis die Freilassung versprochen. "Aber das glaube ich nicht", sagt der Amtsrichter. "Vielleicht hat er sich das eingebildet. Und die Polizei hat nicht widersprochen."
Auch Ulvi K. hat der Amtsrichter schon vernommen. Es ging um Ermittlungen gegen zwei Polizeibeamte, die ihn verhört hatten. Ulvi K. sagte damals, ein Beamter habe ihm mit dem Daumen unter die Schulterblätter gedrückt. Das habe wehgetan, aber es sei nur einmal passiert. Wer der Beamte war, daran konnte er sich nicht mehr erinnern. Und auch nicht daran, dass ihm etwas versprochen worden sei. "Die Vernehmung war nicht sehr ergiebig", sagt der Richter. Aber den Daumendruck, den habe er Ulvi K. abgenommen. Die Ermittlungen gegen die zwei Beamten wurden schließlich eingestellt. Am Nachmittag sollen weitere Zeugen gehört werden.“
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/bayern/wiederaufnahme-im-fall-peggy-man-darf-und-kann-ihm-nicht-glauben-1.1930711-2

12.52 Uhr: In der Mittagspause wiederholt Ulvi K.s Anwalt Michael Euler den Vorwurf, sein Mandant sei gefoltert worden. Die Staatsanwaltschaft hatte sich an dem harten Wort gestört. Euler sagt nun zu FOCUS Online: "Die Staatsanwaltschaft sollte sich die Definition des Wortes anschauen. Die Misshandlung kann nur den Zweck gehabt haben, meinen Mandanten zu einer Aussage zu bringen, die er nicht machen wollte - und das ist Folter."

13.25 Uhr: Während der Mittagspause fährt Ulvi K. zurück in die Psychiatrie, um zu essen. Seine Betreuerin sagt: "Die werden ihn dort jetzt alle bewundern, wie er mit dem hellen Jackett ankommt."

13.44 Uhr: Für Peggys Mutter ist der Prozess nach Angaben ihrer Anwältin voller Schmerz. Zu Gerüchten, die Mutter gelte bei einem Freispruch von Ulvi K. als Hauptverdächtige, sagt sie: "Die Fragen werden kommen, aber dafür gibt es keine Fakten." Peggys Mutter soll am Dienstag vernommen werden.

14.07 Uhr: Auch der Vater von Peggy Knobloch schaut sich den Gerichtsprozess an, mit langen grauen, ausgedünnten Haare und in Lederjacke. Vor Jahren schrieb Ulvi K. ihm einen Brief. Der geistig Behinderte wollte laut seiner Betreuerin Gudrun Rödel erklären, was wirklich geschehen war. Peggys Vater hat sich auf diesen Brief angeblich nicht gemeldet.
Sieht Peggy heute so aus? Dieses Bild hat ihr leiblicher Vater vor dem Landgericht verteilt
Quelle: Kurier Online http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Liveticker-Verteidiger-erhebt-Foltervorwurf-id29478481.html

14.35 Uhr: Der Prozess geht weiter mit den nächsten Zeugenaussagen


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

10.04.2014 um 17:01
WAV Fall Peggy
Übernahme von Liveticker Focus

10.04.14 Tag 1:
Teil 4

Zeugenaussagen von 2 damaligen „Kinder-Zeugen“
(Peggy-Sichtungen an der Bäckerei am Nachmittag des 7.5.)



14.43 Uhr: Der Mann, der nun in den Zeugenstand tritt, war zum Tatzeitpunkt neun Jahre alt. An viel erinnert er sich also nicht - aber das, woran er sich erinnert, birgt Zündstoff: "Ich weiß noch, dass wir zum Fußball wollten und vorher zur Bäckerei. Da haben wir dann gesehen, wie sie in ein Auto gestiegen ist, die Peggy." Zu einem Zeitpunkt also, an dem das Mädchen angeblich längst tot war. Das Auto habe ein ausländisches Kennzeichen gehabt, sehr viel mehr wisse er nicht. Aber er sei heute noch sicher, dass es Peggy war: "Weil ich ja mit ihr in einer Klasse war." Im Saal ist an einem Flipchart ein Luftbild der Gegend aufgehängt, an dem der heute 22-Jährige den Ort des Ereignisses zeigt.

14.55 Uhr: Eine ähnliche Aussage hatte der Zeuge 2001 allerdings wieder zurückgezogen - weil die Polizei ihm Angst gemacht habe, sagt er heute

15.12 Uhr: Eine halbe Stunde lang hält die Staatsanwältin dem Zeugen seine früheren und teils widersprüchlichen Aussagen vor. Immer wieder gibt der Student an, er könne sich nicht an alles erinnern, aber er sei sicher, Peggy nach dem Zeitpunkt gesehen zu haben, an dem Ulvi K. sie ermordet haben soll. "Ich finde es falsch, was die mit Ulvi gemacht haben", sagt er. "Deswegen hoffe ich, dass die Gerechtigkeit durchkommt." Auch sein Kumpel, mit dem er am fraglichen Tag unterwegs war, sagt in Bayreuth aus, er habe Peggy mit Sicherheit gesehen.

15.23 Uhr: Der bisherige Ermittlungsstand ging davon aus, dass Peggy nach der Schule nicht mehr gesehen wurde. Die Grundschülerin kehrte im Mai 2001 nicht von der Schule nach Hause zu ihrer Mutter zurück. Obwohl trotz großangelegter und wiederholter Suchaktionen Peggys Leiche nicht gefunden werden konnte, geht die Polizei von einem Mord aus. Die beiden Zeugen sagen aber nun, sie hätten das Mädchen gegen 15 Uhr noch gesehen

15.51 Uhr: Einige Zuschauer reagieren genervt auf die peniblen Fragen der Staatsanwältin: "Wieviele Stunden Schule hatten Sie an dem Tag? Warum wollten Sie zum Bäcker?" Der Zeuge antwortet jedes Mal: "Ich weiß es nicht." Das leise Gemurmel im Saal liegt darin begründet, dass viele Zuschauer die Unschuld von Ulvi K. bewiesen haben wollen - und wenn die Aussagen der Zeugen stimmen, wären sie höchst bedeutsam. Gerade deswegen legen Richter, Staatsanwälte und die Anwälte aber so viel wert darauf, diese Erinnerung zu prüfen.

16.20 Uhr: Staatsanwalt Daniel Götz ergreift nach einer Pause zum Mikrofon. "Wenn Fehler gemacht wurden, dann sehen wir die auch ein", sagt er. Der Eindruck, die beiden Zeugen seien als Kinder von der Polizei unter Druck gesetzt wurden, sei aus den Akten aber nicht gedeckt. Deswegen sollen in den kommenden Tagen nun auch die Vernehmungsbeamten von damals als Zeugen aufgerufen werden

16.54 Uhr: Peggy wäre heute 22 Jahre alt. Ihre Mutter hofft noch immer, dass sie ihre Tochter wiederfindet.


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

10.04.2014 um 18:45
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/peggy-knobloch-ulvi-k-s-soll-gefoltert-worden-sein-a-963692.html


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

10.04.2014 um 19:19
ARD mit Video
http://www.tagesschau.de/inland/peggy106.html (Archiv-Version vom 12.04.2014)


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

10.04.2014 um 20:30
Gisela Friedrichsen über den 1. Verhandlungstag mit Video.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-peggy-knobloch-wiederaufnahmeverfahren-gegen-ulvi-k-a-963705.html


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

11.04.2014 um 08:53
Nachtrag zum 10.04.14

17.20 Uhr: Ein dritter Zeuge wird vernommen. Er war damals jugendlich und Schülerlotse - daher kannte er Peggy. Er war in Lichtenberg mit seinem Hund spazieren und sah Peggy an einem Brunnen stehen. So sagte er es im Mai 2001 aus und so, sagt er jetzt, erinnert er sich auch heute an die Situation. Die Geschichte, dass Peggy verschwunden ist, habe sich am 8. Mai wie ein Lauffeuer verbreitet. "Lichtenberg ist ein Dorf, da weiß es schon jemand am Badesee, wenn es gerade am ersten Haus ankommt." Er habe daraufhin gesagt: "Aber ich hab sie doch gestern Nachmittag noch gesehen!"

17.41 Uhr: Mit einem im Grunde sehr traurigen Satz antwortet der Zeuge auf die Frage, warum er sicher sei, dass es sich bei dem Mädchen um Peggy gehandelt habe: "Sie war halt schon frech, ist dauernd auf die Straße gelaufen - und da ruft man dann halt ,Peggy!'." Ein aufgewecktes Mädchen, fasst der Richter zusammen - von dem bis heute niemand weiß, wo sie ist.

17.55 Uhr: Damit geht der erste von zehn angesetzten Verhandlungstagen zu Ende. Peggys Eltern, die eigentlich keinen Kontakt mehr haben, sprechen im Gerichtssaal noch miteinander. In der Frage, ob ihre Tochter noch lebt (woran er offenbar glaubt, sie aber nicht), hat der Tag keine neuen Erkenntnisse gebracht - aber das war auch nicht zu erwarten.

18.05 Uhr: "Voll und ganz zufrieden" sei sie mit diesem Tag, sagt Ulvi K.s Betreuerin Gudrun Rödel. Währenddessen verlassen Anwälte mit einem Umzugskarton voller Akten den Saal. In der Tat herrscht nach diesem ersten Tag der Eindruck: Ulvi K. wurde zu Unrecht belastet - und die Zeugen, die Peggy nach der Tat gesehen haben wollen, sind glaubwürdig. Rödel ist aber vor allem eines: Erleichtert, dass der Prozess nun begonnen hat, für den sie ehrenamtlich tausende Seiten Akten wälzte.


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

11.04.2014 um 12:27
WAV Fall Peggy
Übernahme von Liveticker

11.04.14 Tag 2:
Teil 1

Aussagen der Ermittler; Chefermittler Geier
Profiler Alexander Horn (Tathergangshypothese)
Anschau der Rekonstruktions Videos


von Carolin Muenzel / MAIN-POST 4/11/2014 6:02:15 AM 8:02
2. Verhandlungstag: Im Wiederaufnahmeprozess gegen Ulvi K. sind heute Beamte der Soko Peggy II als Zeugen geladen.
Heute sind schon deutlich weniger Zuschauer und Medienvertreter vor Ort.

9:44 Uhr / Carolin Muenzel
Die Ried-Methode ist eine Verhörmethoden, die in den USA entwickelt und 2001/2002 von der bayerischen Polizei in einem Pilotprojekt ausprobiert wurde. Die Beamten, die Ulvi K. befragten, seien darin nicht geschult gewesen, sagt Horn. Sie werden sich im Verlauf der Verhandlung selbst dazu äußern.

9:45 Uhr / Carolin Muenzel
Der erste Zeuge: Profiler Alexander Horn erklärte, wie er zu seiner Tathypothese kam. Er äußerte sich auch zur umstrittenen Reid-Methode. Einzelne Aspekte davon könnten durchaus sinnvoll sein.
Ehemaliger Profiler im Fall Peggy: Zeugenaussagen sind keine Fakten

Am zweiten Prozesstag im Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac hat der ehemalige Profiler in dem Fall, Alexander H. zur Tathergangshypothese ausgesagt.
Demnach habe man das persönliche Umfeld Peggys oder Fremde schnell aus dem Verdächtigenkreis ausgeschlossen. Überrascht zeigte sich der Profiler über Zeugenaussagen, wonach Peggy nach einem vermeintlichen Treffen mit Ulvi Kulac noch gesehen worden sein soll. Diese Zeugenaussagen seien nach Ansicht Alexanders H.’s keine Fakten. Der Beisitzer im Gericht hatte durch seine Fragen jedoch verdeutlicht, dass auch andere Personen in Frage hätten kommen können.
Als nächster Zeuge wird zur Stunde der damalige Leiter der SOKO Peggy II, Wolfgang Geier, vor dem Landgericht Bayreuth aussagen.
Quelle 11. April 2014 10:30: http://www.euroherz.de/ehemaliger-profiler-im-fall-peggy-zeugenaussagen-sind-keine-fakten-458460/

10:50 / Carolin Muenzel
Gerade hat sich der damalige Leiter der Soko Peggy II, Wolfgang Geier, zu den Ermittlungen im Jahr 2002 geäußert. Viel Erhellendes war nicht dabei. Vielleicht bringt das Tat-Rekonstruktionsversuch-Video, das wir gleich sehen mehr Aufschluss

Tweeds zur Verhandlung
Das waren spannende 50 Minuten im #Peggy-Prozess: Ermittler Geier sagte aus, wie Ulvi Kulac den Mord an Peggy gestand. Von Druck keine Rede.
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Als Alibi-Zeugen wackelten, habe #Ulvi gestanden, Peggy verfolgt zu haben. Er habe sich für Vergewaltigung am 3.5.2001 entschuldigen wollen.
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Dcoh zunächst habe #Ulvi behauptet, #Peggy sei ihm entwischt.
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Die Kripo-Beamten glaubten nicht, dass #Peggy auf 300 Metern vom Burgberg bis nach Hause dem "großen Unbekannten" begegnet sein soll
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Und dann habe #Ulvi, als er eigentlich schon zurück ins Bezirkskrankenhaus gebracht werden sollte, die Tat gestanden
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Es sei keine "harte Befragung" gewesen, man habe eine entspannte Atmosphäre geschaffen
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#Ulvi habe Mord an #Peggy nicht nur den Beamten, sondern auch seinem Vater, seinem Anwalt und einer Ärztin im Bezirkskrankenhaus gestanden.
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Verteidiger habe Blankoscheck zur Vernehmung ausgestellt. #Ulvi habe er gesagt:"Wenn Sie geholt werden, gehen Sie mit und machen alles mit


11:04 / Carolin Muenzel
Die Videoleinwand ist aufgebaut. Gleich sehen wir das Tatrekonstruktions-Video, das damals mit Ulvi gedreht wurde

12:00 / Carolin Muenzel
Zwei von drei Videos haben wir gesehen. In einem soll Ulvi K. den Beamten in einem Waldstück zeigen, wo er die Leiche von Peggy versteckt hat. Die ganze Zeit über steht er an einem Baum gelehnt und antwortet nur mit ja oder nein auf ausformulierte Fragen des Soko-Leiters Wolfgang Geier

12:02 / Carolin Muenzel
In nächstem Video soll Ulvi K. zeigen, wie er Peggy angeblich verfolgt hat. Rennen muss er dabei aber nicht. Die Beamten laufen den Weg zu Fuß mit ihm ab. Schon das bringt den übergewichtigen Mann außer Puste. Am vermeintlichen Tatort angelangt sagt einer der Beamten: "Lasst ihn (Ulvi, Anm. d. Red.) doch erstmal Luft holen."

Verhandlungspause: um 13.30 Uhr geht es mit dem dritten Video weiter. Richter Michael Eckstein hat schon angekündigt, dass das heute ein langer Tag wird


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

11.04.2014 um 12:48
Berichterstattung während der Pause 11.04.14

Aussagen der Ermittler; Chefermittler Geier
Profiler Alexander Horn (Tathergangshypothese)
Ist das Geständnis im Mordfall Peggy unter Druck zustande gekommen? Nein, sagt der frühere Soko-Leiter. Seine Darstellung der Ereignisse hört sich ganz anders an als die Version des Verteidigers.
Bayreuth – Im erneuten Prozess gegen den geistig Behinderten Ulvi K. wegen Mordes an der neunjährigen Peggy hat der damalige Chef-Ermittler Vorwürfe der Verteidigung zurückgewiesen. „Wir haben sehr viel Wert darauf gelegt, eine angenehme Verhörsituation zu schaffen“, sagte der Zeuge Wolfgang Geier am Freitag vor dem Landgericht Bayreuth.
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Die Verteidigung hatte am Donnerstag den damaligen Ermittlern Foltermethoden bei der Befragung von Ulvi K. vorgeworfen. Dagegen sagte Geier: „Der einzige, der ihn bei den Verhörterminen angeschrien hat, war sein eigener Rechtsanwalt
Quelle: http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.prozess-im-landgericht-bayreuth-fall-peggy-ehemaliger-chef-ermittler-weist-vorwuerfe-zurueck.077d3ec6-70ef-4d93-96a8-2a7d1cedba51.html
Mordgeständnis von Ulvi K.Ermittler bestreitet "Foltermethoden"

Als Mörder der neunjährigen Peggy sitzt nicht der Richtige im Gefängnis. Das will die Verteidigung des verurteilen Ulvi K. beweisen. Der damalige Chefermittler bestreitet aber heftig, den geistig Behinderten bei dessen Geständnis unter Druck gesetzt zu haben.

Der frühere Chef-Ermittler im Fall Peggy hat die Vorwürfe der Verteidigung zurückgewiesen. Er und seine Mitarbeiter sollen "Foltermethoden" angewandt haben, um 2001 ein Mordgeständnis des geistig Behinderten Ulvi K. zu erreichen. "Wir haben sehr viel Wert daraufgelegt, eine angenehme Verhörsituation zu schaffen", sagte der Zeuge Wolfgang Geier vor dem Landgericht Bayreuth. Gegen den Vorwurf der Verteidigung sagte Geier: "Der einzige, der ihn bei den Verhörterminen angeschrien hat, war sein eigener Rechtsanwalt."
Ulvi K. war im April 2004 als Mörder Peggys zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Am 7. Mai 2001 war die Schülerin im oberfränkischen Lichtenberg spurlos verschwunden. Eine Leiche des Mädchens wurde nie gefunden. Der Fall wird neu aufgerollt, weil ein Belastungszeuge eingeräumt hatte, beim ersten Prozess falsch ausgesagt zu haben. Außerdem sollen die Ermittler Ulvi K. bei seinem damaligen Geständnis beeinflusst haben.

Vor Gericht sagte Ermittler Geier: "Es war keine harte Vernehmung vorgesehen. Wir wussten: Ein lautes Schimpfwort an den Angeklagten und er senkt den Kopf und sagt kein Wort mehr." Der damalige Chef-Ermittler der Soko "Peggy 2" ergänzte: "Wir haben Ulvi K. zu den Verhörterminen von einem Beamten fahren lassen, der nicht zur Soko gehörte, den Ulvi aber aus dem Ort kannte. (...) Es war uns wichtig, dass ihn eine Person zu den Terminen bringt, die er kennt."
Geier verteidigte die Ermittlungen gegen Ulvi K.: Der Gastwirtssohn habe zuvor bereits Kinder sexuell missbraucht. "Und der Tatverdächtige hielt sich nachweislich in der Nähe des Marktplatzes auf, was er vorher bestritten hatte." Dass es keine Aufzeichnung seines Geständnisses im Beisein seines Verteidigers gab, sei nicht die Schuld der Ermittler: "Es wurde versucht, das Geständnis im Beisein seines Rechtsanwalts zu wiederholen, die Termine wurden aber alle vom Rechtsanwalt abgesagt."
Quelle: Freitag, 11. April 2014
http://www.n-tv.de/panorama/Fall-Peggy-Ermittler-bestreitet-Foltermethoden-bei-Vernehmung-von-Ulvi-K-article12644946.html


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

11.04.2014 um 13:54
11:40 / Völkerling (Twitter)
Verteidiger habe Blankoscheck zur Vernehmung ausgestellt. Ulvi habe er gesagt:"Wenn Sie geholt werden, gehen Sie mit und machen alles mit."
Dann fuhr der Bayreuther Anwalt in den Spanien-Urlaub, wollte per Handy über die Vernehmungen seines Mandanten unterrichtet werden, so Geier
"Ich habe ihn nur einmal erreicht, sonst war die Mailbox dran", so der Kriminaldirektor. Man fragt sich: Wozu hatte Kulac einen Anwalt?

13:11 / Muenzel
Der ehemalige Chef-Ermittler Wolfgang Geier wies in seiner Aussage heute morgen übrigens darauf hin, dass die Polizei alles getan habe, um eine. Für Ulvi K. angenehme Verhörsituation zu schaffen. Um einen langen Anfahrtsweg vom Bezirkskrankenhaus aus zu vermeiden, habe man ihn direkt in Bayreuth und nicht in Hof befragt. Zudem sei mit dem Polizeibeamten H. eine für Ulvi K. vertraute Person bei den Befragungen mit dabei gewesen.

13:14 / Muenzel
Dass sein Anwalt schon gegangen war, als er das Geständnis ablegte, dafür könne die Polizei ebenfalls nichts, so Geier. Man habe gedacht, die Verhandlung sei abgeschlossen, Geier habe sich noch etwa eine halbe Stunde mit dem Anwalt besprochen, dann habe dieser sich auf den Weg Richtung Parkplatz gemacht. Als Ulvi K. dann plötzlich sagte, er wolle ein Geständnis ablegen, sei Geier dem Anwalt sogar noch hinterhergerannt, um ihn einzuholen. Vergeblich

13:16 / Jörg Völkerling
Neues Rätsel im Fall: Ist es wirklich Ulvi, den man im Video schnaufen hört? Fernseh-Kollegen sagen mir: Er hatte kein Mikro! Also schnauft vielleicht der Kameramann - und Ulvi bewältigt die Strecke doch lockerer als gedacht? Fragen über Fragen...

13:49 / Jörg Völkerling
Chef-Ermittler Geier bestätigt Journalisten: Nicht Ulvi schnauft auf Tat-Rekonstruktionsvideo, sondern Kameramann. Nur ein Detail, aber ...
Tag 2 im Peggy-Prozess: Dem Geständnis auf der Spur
Am zweiten Tag des Bayreuther Peggy-Prozesses hört das Landgericht Wolfgang Geier, den ehemaligen Leiter der Sonderkommission Peggy II. Sie war vom damaligen bayerischen Innenminister Günter Beckstein eingesetzt worden, nachdem die erste Sonderkommission den Fall nicht klären konnte. Geier wies Vorwürfe zurück, dass er und seine Beamten Ulvi psychisch und körperlich unter Druck gesetzt hätten, um an ein Geständnis zu kommen.

Der ehemalige Chef der Soko Peggy II, Wolfgang Geier, hat am zweiten Verhandlungstag die Arbeit dieser Kommission geschildert. Große Probleme habe man in Lichtenberg gehabt , weil ein großer Teil der Bevölkerung die Befragungen abgelehnt habe. Im Gegensatz zu den gestrigen Ausführungen des Verteidigers Michael Euler sagte Geier, dass man sich immer bemüht habe, eine "angenehme Vernehmungssituation für den sensiblen Beschuldigten" zu schaffen. Auf Ulvi sei man vor allem deshalb gekommen, weil dieser nach einer Vergwaltigung Peggys das "plausibelste Motiv" gehabt habe.

Man sei im Gegenteil besonders um eine ruhige Vernehmungsatmosphäre bemüht gewesen, weil man gewusst habe, dass Ulvi K. sonst sofort die Mitarbeit einstellen würde. Bei allen Vernehmungen, die er vom Nebenzimmer aus verfolgt habe, sei nur einmal geschrien worden, und dies sei Ulvis Verteidiger Wolfgang Schwemmer gewesen.

Geier berichtete, dass man von dem Geständnis besonders überzeugt gewesen sei, weil Ulvi gleich anschließend bei einer Begehung des angegeben Tatorts von sich aus den Stein gezeigt habe, über den Peggy auf der Flucht vor ihm gestolpert sei. Der Stein sei so mit Moos überwachsen gewesen, dass ihn die Kripobeamten gar nicht wahrgenommen hätten. Ein Video, das im Sitzungssaal gezeigt wird, beweist genau das Gegenteil. Dort sind es die Vernehmungsbeamten, die nach dem Stein fragen und dann sogar einen bestimmten Stein vorschlagen. Zuvor wurde ein Video gezeigt, in dem Ulvi und die Vernehmer schwer schnaufend in in einem steilen Waldstück bei Schwarzenstein stehen, wohin der verlegen lächelnde Ulvi die Leiche mit Freunden geschafft haben will. Sie finden allerdings nichts.

In ein schlechtes Bild stellt Wolfgang Geier den damaligen Verteidiger Ulvis Wolfgang Schwemmer. Der sei während der Tatrekonstruktionen seines Mandanten indem Urlaub gefahren und habe vorher in ein Aufnahmegerät der Polizei diktiert: „Herr K., wenn Sie geholt werden, gehen Sie mit und machen alles mit.“ Man habe dem Anwalt versprochen, dass man ihm die Videos von den Rekonstruktionen auf das Handy senden werde, erinnerte sich Geier. Dies habe aber nur einmal funktioniert, dann habe sich immer die Mailbox eingeschaltet. Zudem habe Schwemmer den Ermittlern gesagt, dass er „zu 75 Prozent“ davon ausgehe, dass Ulvi K. die Tat begangen habe.

Vor Geier hatte das Gericht den Profiler Alexander Horn gehört, der vor zwölf Jahren die Tathergangshypothese angefertigt hatte, der die Sonderkommission Peggy II folgte und die später im Geständnis von Ulvi K. wieder auftauchte. Horn erläuterte, dass man zu der Hypothese vor allem durch ein möglichst komplettes Bewegungsbild in Lichtenberg an jenem 7. Mai gelangt sei. Es sei um die Frage gegangen: „Wo treffen sich die beiden Geraden des Täters und des Opfers?“

Die Beamten seien sicher gewesen, dass Peggy K, an diesem Mittag gar nicht mehr bis nach Hause gekommen sei. Weder sei dort der Schulranzen abgestellt worden, noch habe das Kind wie üblich die guten Schuhe für die Schule ausgezogen und andere angezogen. Von anderen Zeugen habe man schon gewusst, dass sich Ulvi K. zu diesem Zeitpunkt auf einer Parkbank am Markt aufgehalten habe, an der Peggy auf ihrem Heimweg vorbeikommen musste. Zu diesem Zeitpunkt habe man auch gewusst, dass Ulvi K. Peggy vier Tage zuvor massiv missbraucht habe und daher Entschuldigungsbedarf hätte. Man sei davon ausgegangen, dass es sich nicht um einen geplanten Mord, sondern um eine Eskalation gehandelt habe. Vor allem wenn Opfer laut werden oder nach Hilfe rufen, sei es ganz typisch, dass ein Angriff gegen den Hals erfolge. Die Mehrheit der Sexualopfer werde erdrosselt. Da die Ermittler Ulvi K. eine „konsequente Leichenbeseitigung“ nicht zugetraut haben, seien sie davon ausgegangen, dass ihm aus der Familie dabei geholfen wurde.

Der Fallanalytiker bezeichnete es als nicht außergewöhnlich, dass 13 Zeugen Peggy nach der angenommenen Tatzeit noch gesehen habe wollen. Es sei in solchen Fällen sogar üblich. In anderen Vermisstenfällen seien die Opfer noch acht Wochen nach dem später festgestellten Todeszeitpunkt gesehen worden.
Quelle: Von Joachim Dankbar http://www.np-coburg.de/regional/franken/schauplatzregionnp/Tag-2-im-Peggy-Prozess-Dem-Gestaendnis-auf-der-Spur;art83463,3273260


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

11.04.2014 um 15:35
WAV Fall Peggy
Übernahme von Liveticker

11.04.14 Tag 2:
Teil 2

Anschau der Tathergangs-Rekonstruktions-Videos


Jörg Völkerling Tweeds 11.04.14 Nachmittag:
Bild von Ulvi als Tatverdächtigem wird immer diffuser: Bei 1. Tat-Rekonstruktion sagt er, er habe der Toten den Ranzen in die Hand gedrückt

In 2. Video behauptet er, er habe erst Peggy zur Burgmauer geschleppt. Dann Ranzen geholt. Den habe er seinen Vater nicht entsorgen lassen.

Er habe ihn als Erinnerung an Peggy aufgehoben, nach drei Tagen aber nicht mehr ansehen können. Da habe er ihn im Wertstoffhof entsorgt.

Jetzt Pause, Ulvi sitzt unbewegt neben seinem Anwalt. Peggys Mutter wieder im Saal, nachdem sie ihn beim 2. Video verlassen hatte

Die Tat-Rekonstruktion und den Gang zum mutmaßlichen Leichenablageort im Video zu sehen, das hatte ihr schwer zugesetzt.

Diese beiden Videos vom 2. Juli 2002 waren im ersten Prozess 2003 vorm Landgericht Hof nicht gezeigt worden. Sie sah sie jetzt zum 1. Mal
Wiederaufnahmeverfahren: Euler hält Tathergangsvideo für unglaubwürdig
Wie könnte sich ein möglicher Mord an der kleinen Peggy aus Lichtenberg zugetragen haben? Vor dem Landgericht Bayreuth ist am Vormittag erstmals ein Tathergangsvideo der Polizei gezeigt worden – Michael Euler, Anwalt des wegen Mordes verurteilten Ulvi Kulac, hält dieses aber für unglaubwürdig.
Die Polizeibeamten hätten ihm die Tat vorgegeben, so Euler weiter. Auch der vorsitzende Richter äußerte Zweifel daran, dass der übergewichtige Kettenraucher Ulvi Kulac dem Mädchen über zehn Minuten lang hintergerannt sein soll. Zudem betonte Euler, dass die Tathergangshypothese nicht auf Fakten, sondern auf Wahrscheinlichkeiten beruhe
Quelle: 11. April 2014 13:00 http://www.euroherz.de/wiederaufnahmeverfahren-euler-haelt-tathergangsvideo-fuer-unglaubwuerdig-459646/


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

14.04.2014 um 09:12
Berichterstattung vom 2. Tag WAV
Wiederaufnahme im Fall Peggy Chefermittler will Tathergangsszenario nicht gekannt haben

Die Verteidigung hat im Fall Peggy schwere Vorwürfe gegen die Ermittler erhoben, nun sagt der Leiter der Sonderkommission aus. Vom Tathergangsszenario eines Profilers, das zur Wiederaufnahme geführt hat, will der Polizist erst jetzt erfahren haben.

Tag zwei im Wiederaufnahmeverfahren im Fall Peggy. Es ist der Tag, an dem der Chefermittler Wolfgang Geier der Soko Peggy II in den Zeugenausstand treten muss. Er leitete die Soko, der Ulvi K. den Mord an Peggy gestanden hat und die sein Verteidiger Michael Euler nun scharf kritisiert. Zum Prozessauftakt warf er den Ermittlern Pannen und Foltermethoden bei den Verhören vor. Nun darf sich Geier selbst vor dem Landgericht Bayreuth äußern - und stellt die Dinge etwas anders da.
Man habe sich bemüht, eine angenehme Verhöratmosphäre für Ulvi K. zu schaffen, sagt der Polizist. Den Verdächtigen angeschrien habe nur sein eigener Anwalt. Auch für die fehlende Tonbandaufnahme vom Mordgeständnis hat er eine Erklärung: "Es war ein Spontangeständnis, wir waren nicht darauf vorbereitet." Von dem Tathergangsszenario, das ein Profiler aus München erstellt hat, will er erst kurz vor dem neuen Prozess erfahren haben. "Als diese Hypothese Ende April 2002 angeblich besprochen worden sein soll, hatte ich Urlaub und war nicht im Dienst."

Landgericht Bayreuth Warum der Fall Peggy wieder aufgerollt wird
Wo ist die Leiche? Gelang dem geistig zurückgebliebenen Ulvi K. wirklich ein perfekter Mord? Und was ist mit der Falschaussage seines Mitpatienten? Vor dem Landgericht Bayreuth wird wieder über den Fall Peggy verhandelt. Fragen und Antworten zum Wiederaufnahmeverfahren.
Der Gutachter, der das Geständnis des geistig behinderten Ulvi K. vor Gericht für glaubwürdig erklärt hatte, wusste nicht, dass es ein solches Szenario gab. Ulvi K. wurde daraufhin vom Landgericht Hof 2004 als Mörder von Peggy verurteilt, das Urteil stützte sich damals vor allem auf jenes Geständnis. Mehr gab es nicht. Nun wird der Fall neu aufgerollt - und der Gutachter soll die Glaubwürdigkeit erneut beurteilen. Geier erzählt an diesem Dienstagnachmittag, er habe das Schreiben des Profilers selbst erst jetzt in einer Nebenakte entdeckt. Und er bezweifelt, ob es überhaupt eine Tathergangshypothese ist. "Es waren nur Allgemeinheiten", sagt er. "Ein konkretes Szenario lag uns nicht vor."
Der zweite Verhandlungstag vor dem Landgericht Bayreuth zieht sich. Das liegt auch an den Ermittlungsakten, die mehr als 14.000 Seiten umfassen. Der Ton zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung wird immer forscher. Ulvi K.s Anwalt Michael Euler kritisiert die Aktenführung der Polizei, die Staatsanwaltschaft widerspricht und wirft ihm schlechte Vorbereitung und falsche Vorhaltungen vor. Immer wieder muss er nach den richtigen Akten suchen. "So geht es nicht weiter, Herr Euler", sagt irgendwann der Staatsanwalt.
Quelle: 11. April 2014 19:44 http://www.sueddeutsche.de/bayern/wiederaufnahme-im-fall-peggy-chefermittler-will-tathergangszenario-nicht-gekannt-haben-1.1935903


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

14.04.2014 um 09:42
Der Schluss aus Obigen Artikel:

Eine Geschichte, viele Versionen
Allerdings kommen an diesem zweiten Verhandlungstag auch einige Seltsamkeiten zu Tage. Polizeivideos aus dem Jahr 2002 werden gezeigt, in denen Ulvi K. das Tatgeschehen rekonstruieren soll - und jedes Mal erzählt der geistig zurückgebliebene Mann eine etwas andere Geschichte. Einmal sollen ihm Bekannte geholfen haben, die Leiche zu beseitigen, dann wieder sein Vater. Zu Peggy führte keine seiner Aussagen, von ihr fehlt bis heute jede Spur. An vieles, was er in Vernehmungen gesagt hat, kann sich Ulvi K. in den Filmen plötzlich nicht mehr erinnern. Nicht einmal das Wetter kann der Mann, damals auf dem Stand eines Zehnjährigen, im Nachhinein genau bestimmen.

Der Staatsanwaltschaft erscheint die Belastungszeugin "nicht unproblematisch". Die Frau sagte erst 2002 aus, sie habe "den Ulvi" mit einem Topf auf einer Bank gesehen. Hier soll er schließlich Peggy getroffen haben. 2001 hatte sie noch erklärt, ihr Sohn habe den Mann gesehen. Zudem ist nicht geklärt, wo der besagte Topf geblieben ist. Ihr Sohn, der selbst einmal als Verdächtiger galt, konnte sich an keinen Topf erinnern. "Das widerspricht sich ja im Ergebnis", sagt der Richter.

Doch seltsam erscheinen nicht nur manche Ermittlungsergebnisse der Polizei, sondern auch das Verhalten des ehemaligen Anwalts von Ulvi K. Laut Angaben von Chefermittler Geier war er bei den Tatrekonstruktionen nicht dabei, er habe einen Termin gehabt. Er soll seinen Mandaten aber noch angewiesen haben, der Polizei alles zu sagen und zu zeigen. Schließlich fuhr er in den Urlaub, Einwände gegen weitere Vernehmungen des geistig zurückgeblieben Mandaten in seiner Abwesenheit hatte er offenbar nicht. Der Prozess wird am kommenden Dienstag fortgesetzt.


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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

14.04.2014 um 10:19
Tweeds Jörg Völkerling 11.4.14 (Nachmittag)


Der Tag im Peggy-Prozess ist noch immer nicht zuende. Seit Stunden wird Chef-Ermittler Geier durch die Mangel gedreht.

Doch er bleibt dabei UK war der Hauptverdächtige, keiner der 13 anderen Verdächtigen hatte so ein
Motiv (Vergewaltigung Peggys)

Die Tathergangshypothese der Profiler aus München will er nicht gekannt haben. Er hält sie für voll von "Allgemeinplätzen"

Konkretes zum Tatablauf habe man erst durch das Geständnis von UK erfahren.

Den Mit-Patienten Peter H. aus dem Bezirkskrankenhaus hält Geier für "grandiosen Lügner", der seine Mutter gegen Vorteile verkaufen würde

Seine Ermittler hätten ihn als "unglaubwürdig" eingeschätzt, für die Ermittlungen habe er keine große Rolle gespielt

Rechtsanwalt Euler bekommt Feuer von der Staatsanwaltschaft, als er zum wiederholten Male Vorhalte ins Blaue hinein, ohne Aktenstelle, macht

Er sei schlecht vorbereitet, wettert Staatsanwalt Götz. Richter Eckstein kündigt langen Abend an - denn es wartet noch ein Soko-Mitglied

Richter Gnadenlos: Vernehmung von Chef-Ermittler Geier abgeschlossen, nächster Kommissar hereingerufen

Aussage-Gutachter Kröber hat sich schon vor zwei Stunden aus dem Saal verabschiedet

Richter Eckstein fragte Angeklagten UK zwischendurch mal, ob er nach 10 Stunden Verhandlung überhaupt noch folgen könne.Er nickte eifrig

Peggy-Prozess für heute vorbei!



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Wiederaufnahmeverfahren gegen Ulvi Kulac 2014

15.04.2014 um 13:22
WAV Fall Peggy
Übernahme von Liveticker

15.04.14 Tag 3:
Teil 1

Aussagen der Ermittler die am Fr. nicht gehört werden konnten



Bericht Liveticker MainPost

3. Verhandlungstag: heute werden weitere Beamte der Soko Peggy II aussagen. Außerdem stellt Gutachter Hans-Ludwig Kröber sein Gutachten vor. 2004 hatte er das Geständnis von Ulvi K. als glaubwürdig eingestuft und damit dafür gesorgt, dass es vor Gericht zugelassen wurde. Scheinbar wusste er damals aber nicht, dass es eine Tathergangshypothese gab, nach der sich die Beamten richteten. Deswegen könnte sein Urteil über das Geständnis des geistig behinderten Mannes heute anders ausfallen

9:02 von Carolin Muenzel / MAIN-POST
Polizeibeamter Klaus O. war der erste Zeuge am heutigen Tag. Mit ihm nahm V.-Mann Peter H. im September 2001 Kontakt auf. Er habe Angeboten, so O., Informationen zum Fall Peggy zu liefern. Als Mitpatienten im Bezirkskrankenhaus habe er Zugang zu Ulvi K.

Klaus O. beteuerte, dass Peter H. von ihm nicht auf Ulvi K. angesetzt worden sei und er ihm keinerlei Vollzugslockerung oder ähnliche Erleichterungen versprochen habe.

9:05
Allerdings, so Klaus O., habe er die Sache dann an die Soko II übergeben. Was dort in der weiteren Zusammenarbeit mit Peter H. geschehen sei, wisse er nicht.

Der nächste Zeuge ist für 9.15 Uhr vorgesehen

11:13
Polizeihauptkommissar Roman M. war gerade im Zeugenstand. Er sagte, dass Ulvi K. bei den Vernehmungen auf ihn durchaus den Eindruck machte, als Liese er sich von dem was die Beamten sagten, beeinflussen.

11:15
"Wir wollten vermeiden, ihm etwas zu suggerieren", so M. Denn wenn Ulvi K. Sich an etwas nicht mehr habe erinnern können, habe er Aussagen der Beamten aufgegriffen.

M. war einer der beiden Beamten, vor denen Ulvi K. NICHT gestanden hatte. Erst als diese das Behörden schon beendet hatten offenbarte er sich den Polizisten K. und H. "Ich habe mich schon gefragt, wie kommt es jetzt dazu? Warum sagt er das plötzlich", erinnert sich M. am Dienstag vor dem Landgericht Bayreuth.

Exkurs: Bei der Vernehmung von Ulvi K. am 2.7.2002 waren vier Polizeibeamte und Chef-Ermittler Wolfgang Geier anwesend. Die Beamten M. und R. Befragten Ulvi K. zuerst. Ihnen gestand er den Mord nicht. Das Verhör wurde abgebrochen, die Beamten K. und H. sollten Ulvi K. Zurück ins Bezirkskrankenhaus bringen. Ihnen öffnete er sich plötzlich - ohne Anwalt und ohne Tonband (das war bereits abgebaut worden). Erst im Verlauf des Geständnisses kamen Geier, M. und R. wieder dazu.

Beisitzender Richter Jochen Götz befragte den Zeugen M. in inzwischen schon gewohnter Manier - intensiv und detailreich.

Mittagspause bis 14Uhr: Ulvi K. muss in dieser Zeit zurück ins Bezirkskrankenhaus gebracht werden

Interessant war vor der Pause noch die Äußerung des Zeugen Roman M. Er hatte angegeben, dass er sich nicht erinnern könne, das der damalige Anwalt von Ulvi K., Wolfgang S., bei Verhören jemals laut geworden sei. Damit widersprach er Chef-Ermittler Wolfgang Geier. Der hatte am Freitag ausgesagt: "wenn einer Laut geworden ist, dann der Anwalt von Herrn K."


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