@obskur An den Tagen, wo ich beim Prozess war, hat sich von den Schöffen keiner Notizen gemacht.
Aber wie kann man sich denn diesem Fall völlig entziehen? Wenn es Schöffen aus der Region sind, so können sie doch nicht im vorhinein wissen, dass sie einmal für einen solchen Fall als Schöffen gerufen werden. Insofern ist es gar nicht überprüfbar. Jeder, der die Lokalnachrichen schaut, die eine oder andere Zeitung in der Hand hatte, im Internet unterwegs ist, wurde doch mit den Nachrichten zu dem Fall konfrontiert. Das stelle ich mir sehr schwierig vor.
@meermin Wenn man die Berichterstattung von Ende April bis Mitte Juni noch einmal liest, dann findet man zunächst Hinweise, dass der Täter dringend gesucht wird, evtl. ein Serientäter. Dann wird die DNA in der Waffe gefunden und GüO festgenommen. Es bleibt scheinbar das einzige Indiz. Wohl liest man immer wieder, dass auf die weiteren Untersuchungen Hoffnungen auf weitere Indizien gesetzt werden, die werden aber nicht erfüllt. Trotzdem bleibt GüO der einzige Verdächtige.
Weiter sucht man dringend nach einem Motiv. Die Lebensversicherung kommt erst Mitte Mai ins Spiel. Ehestreit oder Gerüchte, dass die Eheleute sich trennen wollten, bestätigen sich nicht. Die Ermittler erhöhen den Druck, indem sie massiv das soziale Umfeld des in U-Haft sitzenden befragen und untersuchen - weiter ohne Ergebnis.
Fahrzeuge werden abgeklebt, auf Vegetationsspuren untersucht, Reifenabdrücke verglichen, Kleidung untersucht, Dinge, die am Tatort gefunden werden. Einzig bleibt die DNA in der Waffe, an der Patrone fand man keine DNA des inzwischen Verurteilten. Am 11.06.2013 wird noch berichtet, dass der Rechtsanwalt Haftbeschwerde einlegen will, tut es aber nicht, um nicht vorzugreifen.
Dann wird am 08.07.2013 mit einem Male bekannt gegeben, dass die Anklage kurz bevorstehe. Dabei beziehe ich mich auf ein Zitat des Staatsanwaltes aus diesem Artikel:
http://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/1429/09-lk-9-obst
„Der Verdacht gegen den Ehemann der Getöteten hat sich bestätigt. In den nächsten zwei bis drei Wochen kommt er vor Gericht.“ Welche neuen Beweise ihm mittlerweile vorlägen, wolle er nicht sagen, erklärte Mackel. Bislang sitzt der Hauptverdächtige in Untersuchungshaft , weil sich seine DNS an der Tatwaffe fand. Außerdem fehlt ihm für den Zeitpunkt des Verschwindens der 49-jährigen Gabriele Obst ein Alibi. Drittens leugnete er den illegalen Besitz der Schrotflinte, mit der seine Frau getötet wurde .
Da muss es also etwas gegeben haben ... Und ich rate mal: Hat dort etwa eine Zeugin ein Verhältnis bei der Polizei als Motiv gemeldet?
Und dann stellt sich mir die Frage: Warum erst Ende Juni, Anfang Juli?