Die Entstehung von Vampiren
17.07.2005 um 20:50
der typ durchgeknallt!!!
nochmal die infos zu lilith:
(hebrä. die Nächtliche) Eine nächtliche Dämonin, die Mämnner verführt, Schwangere gefährdet und Säuglinge tötet. Besondere Gefahr droht in der Nähe von Ruinen und wüsten Orten, wo sie zusammen mit den Feldgeistern Se'irim ihr Unwesen treibt. Ihr Symboltier ist die Eule. In der Kabbala gilt Lilith als Partnerin des Samael. (BELLINGER, 276)
In Darstellungen trägt Lilith eine Krone von Mondhörnern und eine Regenbogenkette, zudem ist sie geflügelt.
Nach antiker jüdischer Tradition war Lilith ursprünglich keine Dämonin, sondern erste Frau Adams.
Adam wollte Lilith dazu zwingen, in der „Missionarsstellung” mit ihr die Ehe zu vollziehen, weil er der spendende Himmel sein und sie zur empfangenden Erde machen wollte. Lilith entzog sich ihm und floh ans Rote Meer. Drei von Jahwe ausgesandten Engeln gelang es nicht, die Lilith zur Rückkehr zu bewegen. Stattdessen paarte sie sich unentwegt mit Dämonen und gebar täglich einhundert dämonische Kinder. (WALKER, 613)
Schließlich gesellte Jahwe zu Adam die weniger selbstbewußte Eva. (WALKER, 613)
Als Lilim entsprechen die Töchter der Lilith den Succubi. Bei den Griechen hießen sie Lamiae oder Empusae.
Die Gestalt der Lilith steht vermutlich in Tradition der akkadischen Lilitu. (BELLINGER, 276)
Sie wird auch „Die Schwarze Göttin” genannt.
Um zu vermeiden, daß Lilith sich Paaren nähern und etwas Sperma stehlen könnte, empfiehlt der Aberglaube, an die Wand des eheliche Schlafgemachs einen magischen Kreis zu zeichnen, versehen mit den Worten „Adam und Eva — ohne Lilith”, wodurch Dämonen aller Art abgewehrt werden sollen (PICKERING, 198 ).
Wie im Talmud berichtet wird, schuf Gott an Adams Seite eine Frau namens Lilith. Sie war diesem völlig gleichberechtigt und ebenbürtig, daher verstand sie sich als ein freies Wesen, dem Unterordnung völlig fremd war. Ihr stolzes und selbstbewusstes Auftreten, ihre Weigerung Adam zu dienen, stießen nicht gerade auf die Zustimmung Gottes, der Adam als Abbild seinesgleichen sah und damit ihren Freiheitswillen als Rebellion gegen sich verstand. Es wird weiterhin erzählt, dass Lilith beim Sex stets oben liegen wollte. Adam aber wollte sich die dominante Position nicht nehmen lassen, und schließlich kam es zum Eklat zwischen den beiden. Lilith sprach den geheimen Namen des Herren "Schem Hammeforasch", eine Zauberformel, aus und flog davon. Auf Adams Flehen hin sandte Gott drei Engel ( Sanvi, Sansanvi und Semangelaf) aus, um sie zurückzuholen. Lilith brach in schallendes Gelächter aus ob deren Versuche und Adams Wehklagen. Sie hatte sich an der Küste des Roten Meeres niedergelassen und war mittlerweile eine Verbindung mit dem Dämon Djinns eingegangen, mit dem sie viele Kinder gezeugt hatte. Als Strafe für ihren "Ungehorsam" ließ Gott jeden Tag 100 ihrer Kinder töten. Vor Trauer wahnsinnig, begann sie nun selbst als kindermordende Dämonin Schrecken und Angst zu verbreiten. Auch soll sie die Schlange im Paradies gewesen sein, welche Eva die Frucht vom Baum der Erkenntnis angeboten hat. Für Adam, der mit der umgänglichen Eva ein gutes Leben führte, hatte damit das Vergnügen wieder ein Ende. Bekanntermaßen mussten er und Eva aus dem paradiesischen Zustand heraus in die harte Wirklichkeit.
Soweit die Geschichte von Lilith, die ihr übrigens vergeblich in der Bibel suchen werdet. Überhaupt sind die überlieferten Hinweise zu Lilith recht spärlich und noch dazu stark geprägt vom Zeitgeist. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Jahrtausendelang haben sich die Patriarchen aller Konfessionen redlich Mühe gegeben, Lilith als verteufeltes Weib darzustellen, die sich Männern als verruchte Verführerin und widerspenstige Gottesgegnerin entgegenstellt, um sie vom rechten Weg abzubringen. In die entgegengesetzte Richtung zielen die jüngsten feministischen Bemühungen, Lilith schlicht als Symbol für ihren eigenen Freiheitsdurst und Kampf um Unabhängigkeit zu sehen. Obwohl wir Frauen aus Liliths Geschichte natürlich einiges lernen können, wenn wir sie als potentiellen Teil unserer Persönlichkeit wiederfinden.
Der Name Lilith wird vom babylonischem Wort Lilitu abgeleitet und bedeutet übersetzt Windgeist. Im alten Testament (Jesajas 34,14) wird sie als weiblicher Dämon ( die Nächtliche) erwähnt, ihren Ursprung hat sie allerdings eher in der babylonischen Mythologie, wo sie als Lilitu auftritt. Ihre sumerische Entsprechung findet sie in der Kiskil-lilla. Im bereits erwähnten Talmud gilt sie blutsaugendes Nachtgespenst, als ein Weib des Teufels. Die kabbalistische Schrift Sohar zeichnet ihr Bild in den typischen erotischen Fantasien sex- und frauenfeindlicher Männer. Mitunter wird aber auch als göttliches Geschöpf genannt, wie in Griechenland, wo sie sich mit Hekate verband.
Oft wird sie von Kopf bis Nabel als wunderschöne Frau dargestellt, hüftabwärts aber als brennendes Feuer, was ein eindeutiger Verweis auf ihre starke erotische Leidenschaft sein dürfte.
Das ihr zugeordnete Tier ist die Eule, die sowohl als Sinnbild der Weisheit, wie auch als Totenvogel gilt.
In der Astrologie wird ein sensitiver Punkt nach ihr bezeichnet. Soll seine Position bestimmt werden, geht man von der Umlaufbahn des Mondes aus. In dieser Ellipse werden die zwei entferntesten Punkte mit einer Achse miteinander verbunden. Auf dieser Achse liegt Lilith der Erde gegenüber, mit gleichem Abstand zum Mittelpunkt der Ellipse. Ein Umlauf dauert dauert 8,9 Jahre. Aus dieser Position ergibt sich die Bezeichnung Schwarzmond, aus der bereits Rückschlüsse auf ihre Wirkung gezogen werden können. Sie verkörpert die andere Seite der Weiblichkeit, die unsichtbar, eben dunkel bleibt. Sie gibt nicht nur Leben, sondern ist auch Todesbringerin, Trägerin von Schmerz und Entbehrung. Lilith ist das Blut aus dem alles entstand, entsteht und entstehen wird.
Psychologisch zeigt sie uns die Schattenseiten unserer Persönlichkeit, unser verdrängtes und unerfülltes Verlangen, unser Aufbegehren und Ablehnen. Durch die initiierten Ereignisse kann sie uns zur Selbsterkenntnis und Annahme der dunklen Aspekte führen, oder aber zum Scheitern bringen, wenn wir uns weigern, diese Lebenslehren anzunehmen.
Lilith ist eine legendäre Figur; ihren Ursprung hat sie wahrscheinlich in den beiden unterschiedlichen Berichten der Genesis über die Schöpfung von Mann und Frau. Im ersten werden Mann und Frau zugleich geschaffen (Gen. 2: 18-23). Die geschichtskritische Bibelauslegung sieht dies als zwei Versionen, die im Prozess des Zusammenschreibens der Bibel hintereinander in den Kanon aufgenommen wurden. Für die Rabbinen des Talmud und des Midrasch handelt es sich um ein und den selben Text, dessen Widersprüche aufzulösen sind, weil das Gotteswort nicht widersprüchlich sein kann. So entstand die Legende von Lilith.
Die Frau aus dem zweiten Schöpfungsbericht heißt Ischa ("Frau", weibliche Form von Isch, "Mann"), und wird später vom Mann Eva genannt. Die Frau des ersten Berichtes bleibt unbenannt. Den Rabbinen zufolge wird Adam, das androgyne Menschenwesen, in zwei Teile aufgespalten- Sachar und Nekewa( männlich und weiblich) – die sich in der Ehe wieder vereinigen. Doch diese erste Frau sei verschwunden – sie ist Lilith (1). Lilith wird in der Bibel nur ein einziges Mal erwähnt (2), aber sie erscheint in anderen viel älteren Texten aus dem vorderen Orient, wie der sumerischen Inanna (3). Ihr Charakter wird im babylonischen Talmud, dem Alphabet des Ben Sira, dem Sohar und in zahlreichen mittelalterlichen Legenden gezeichnet:
Als der Heilige, gelobt sei Er, den ersten Adam als Einzelwesen schuf, sprach Gott: "Es ist nicht gut, dass Adam allein sei (Gen. 2:1." Gott schuf die Frau wie ihn aus einem Erdklumpen und nannte sie Lilith. Sogleich fingen die beiden an miteinander zu streiten. Sie sprach: "Ich lege mich nicht zuunterst." Und er sprach. "ich lege mich nicht zuunterst sondern zuoberst, denn du bist dazu bestimmt unten zu sein und ich obenauf." Sie sprach darauf: "Wir sind beide gleich, denn wir wurden beide aus einem Erdklumpen geschaffen [...]" und sie vertrugen sich nicht. Sie sann nach, dann sprach Lilith den heiligen Namen Gottes aus und flog in die Weiten des Weltraumes davon. Adam verharrte vor seinem Gott im Gebet und sprach: "Meister des Universums, die Frau, die Du mir geschickt hast hat mich verlassen." Sofort sandte Gott ihr drei Engel nach, die sie zurückbringen sollten. Gott sprach zu ihnen: "Will sie zurückkehren, so ist es gut, wenn nicht, werden auf ihrem Haupt jeden Tag hundert Kinder sterben, jeden Tag hundert Kinder." [...] Sie folgten ihr bis in die Tiefen des Meeres, in das wogende Wasser in dem später die Ägypter umkommen würden. Sie sagten ihr Gottes Worte, doch sie wollte nicht zurückkehren. Sie riefen aus: "Wir werden dich im Meer ertränken." Sie antwortete ihnen: "Lasst mich in Ruhe denn ich wurde dazu erschaffen, die Kinder krank zu machen. Wenn sie vom Tage ihrer Geburt an acht Tage alt sind werde ich diese Macht über sie haben, wenn es ein Junge ist, und wenn es ein Mädchen ist, vom Tage ihrer Geburt an bis sie zwanzig Tage lebt" (4)
Die Schaffung Liliths wird mit der Frage nach der Gleichheit zwischen Mann und Frau in Verbindung gebracht. Der Disput zwischen Adam und Lilith geht wahrscheinlich um ihre jeweilige Stellung während des Beischlafes. Keiner will unter den anderen zu liegen kommen, die Diskussion wirkt geradezu komisch. Doch abgesehen vom Anlaß sind die gewählten Argumente interessant: Der Mann sagt der Frau, sie sei für eine unterlegene Position geschaffen; Lilith hingegen verteidigt die Gleichberechtigung.
An dieser Stelle sei daran erinnert, was die Genesis über Eva sagt: "[...] nach deinem Manne sei dein Verlangen und er beherrsche dich" (Gen. 3:16) – eine Situation die der Autor für maßgebend hält (5). Lilith stellt in Frage, was Eva umständehalber als gegeben hinnimmt. Lilith wagt es, den göttlichen Namen auszusprechen (6) und entfliegt einem Dämon gleich. Sie ist im Besitz eines Wissens, das Adam verschlossen bleibt. Sie flieht und gewinnt ihre Freiheit; sie verweigert die Unterordnung unter ihren Mann und zieht die Einsamkeit der Unterwerfung vor. Die Strafe Gottes droht in der Form des Kindersterbens für das die Übeltäterin Lilith verantwortlich gemacht wird. Sie ist Gegenbild von Eva der "Mutter allen Lebenden" (Gen. 3:20), wie Adam sie benennt. In ihrem Wunsch nach Gleichberechtigung lehnt die Frau ipso facto ihre Rolle als Mutter ab. Sie gibt nicht Leben, sondern den Tod. Sie steht im Gegensatz zu Eva, der von der Tradition unterdrückten Frau, die allein in der Bibel erwähnt wird und die sich ihrer Unterwerfung beugt.
Lilith wird mit den Wassern, in denen die Ägypter ertranken in Verbindung gebracht; ihr Schicksal wird dadurch mit dem der Feinde Israels verknüpft. Doch die Wasser des Schilfmeeres sind auch der Ort des Überganges von der ägyptischen Sklaverei in die unsichere Freiheit in der Wüste. Lilith scheint schlussendlich den auf ihr lastenden Fluch anzunehmen. Das für Mädchen und Jungen unterschiedliche Alter, in dem ihnen die Todesgefahr droht, dient dem Autor dazu die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen zu betonen – die eben Lilith in Frage stellen wollte. Lilith entgeht dem Herrschaftsanspruch des Mannes, dessen Schwäche doch offensichtlich ist: er bittet Gott um Hilfe, er soll ihm die Frau zurückbringen, die ihn verließ. Lilith hatte sich nicht bei Gott über ihren Mann beschwert; sie nimmt die Dinge selbst in die Hand (7). Weder der Mann, noch die drei Engel, noch Gott selbst können sie zur Rückkehr bewegen. Doch diese scheinbar freie Wahl ist nur eine sarkastische Parodie; denn am Ende kann sie ihrem Schicksal, dem Fluch durch den sie Kinder krank werden lässt, nicht entgehen. Der oben zitierte Text fährt folgendermaßen fort: "Als sie [die Engel] ihre Worte hörten, sammelten sie sich und hielten sie fest bis sie beim Namen des lebendigen Gottes schwor, dass sie keinem Kind ein Leid antun würde, das ihren [d.h. der Engel] Namen oder Bild als Amulett trüge. Außerdem versprach sie, dass jeden Tag hundert ihrer eigenen Kinder sterben würden, und deshalb sterben täglich hundert Dämonen. Aus diesem Grund schreiben wir ihre Namen auf die Amulette der kleinen Kinder, damit sie sich beim Anblick der Namen ihres Versprechens erinnert und das Kind gedeiht."
Die Engel, Gesandte Gottes, schaffen es, den bösen Einfluss von Lilith zu verringern. Der Text rechtfertigt den Gebrauch von Amuletten mit den Namen der Engel, die von Kindern zum Schutz vor Lilith getragen wurden. Im Kampf zwischen dem Dämon Lilith und den Engeln dient der Gottesname als Waffe. Lilith erkennt die Macht des Gottesnamens und weicht vor ihm zurück. Der Dämon hat nicht nur die Macht, Kinder zu töten sondern auch die, weitere zerstörerische Dämonen hervorzubringen. Lilith verspricht den Tod eines Teiles ihrer Nachkommenschaft und auch, Neugeborene mit Amuletten nicht anzurühren, doch sie bleibt weiterhin voller Rachsucht. Ihrem Versprechen bleibt sie dennoch treu. Vielleicht versuchte man durch diese Dämonengestalt den häufigen Todesfällen im frühen Kindesalter eine Erklärung zu geben – dabei wurden dem Aberglauben Tür und Tor geöffnet.
Die Geschichte von Lilith basiert auf babylonischen Legenden um zwei Dämonen, einem männlichen und einem weiblichen mit den Namen Lilu und Lilitu. Der antike Orient kannte Göttinnen und Götter, männliche und weibliche Dämonen, deren Macht und Einfluß [auf die Menschen] gleich war. Diese babylonischen Dämonen verletzten Männer und befielen Frauen im Kindbett und deren Kinder. In Lilith hat die jüdische Tradition ausschließlich die weiblichen Seiten des Dämonischen bewahrt (.
Ein weiterer Aspekt von Lilith ist das Verführerische: "R. Hanina sagte: Man darf nicht in einem Haus allein schlafen, und wer allein schläft, wird von der Lilith überfallen" (Schab. 151b). Lilith greift einsame Männer an, die sich ihrer nicht erwehren können. Sie erregt sie im Schlaf, also wenn sie verletzlich sind, und nimmt ihren Samen, um an Stelle der seinen Dämonenkinder in die Welt zu setzen. Mittelalterlichen Erzählungen, in denen männliche Phantasien ihre Blüten treiben, titulieren Lilith als die "Versucherin". Lilith ist hier oft als Extrembild der Frau gezeichnet, als Verderbtheit und Tod bringendes Wesen, Inkarnation des Sexuellen, dem der schwache Mann nicht widerstehen kann. Das Böse liegt im Anderen, in der Frau. Drei männliche Urängste sind in [diesem Bild von Lilith] personifiziert: Angst vor der Unfruchtbarkeit, die Angst vor der Einsamkeit (9), und die, ohne eine Zukunft durch Nachkommen zu sterben. Aviva Cantor (10) vermutet, dass die Legende von Lilith im [babylonischen] Exil entstanden sein könnte, zu einer Zeit da die patriarchalische Gesellschaft, durch ein fremdes Umfeld verunsichert, Selbstbestätigung nötig hatte. In einem Moment, da die gesellschaftliche Ordnung in Frage gestellt wurde, sollte die häusliche Ordnung stabilisiert werden. Die Frau musste in ihrer Macht beschnitten und auf ihre Aufgaben verwiesen werden: für den Unterhalt des Mannes zu sorgen, ihm wie Eva als Helferin zur Seite zu stehen, ihn nicht zu verlassen, für Nachkommenschaft zu sorgen und ihn in seiner Position zu stützen. Es ließe sich auch die Hypothese aufstellen, erst eine Diskussion unter Frauen über ihre Position in der Gesellschaft habe zu einer Neudefinition dieser Rolle durch die Männer geführt.
Im 20. Jahrhundert wurde Lilith von Frauen rehabilitiert. Neue Midraschim über sie und über ihre Gespräche mit Eva wurden verfasst; in den Vereinigten Staaten trägt eine jüdisch-feministische Zeitschrift den Namen Lilith (11). Durch das Ausblenden ihres dämonischen Aspektes konnte wieder ins Bewusstsein treten, dass sie für die Gleichheit der Geschlechter eingetreten war. So wurde sie zum Symbol für die Schöpfung im sinne des ersten Berichtes der Genesis: "Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf Er ihn, Mann und Frau schuf er sie." (Gen. 1:27).
(1) Sie wird auch in einem Midrasch über den Streit zwischen Kain und Abel erwähnt. "Die erste Eva" wäre nach dem Midrasch Grund der Auseinandersetzung zwischen den Brüdern gewesen und hätte deshalb Abels Tod verursacht. (Gen. R. 22:7).
(2) "Und Steppentiere treffen dort mit Hyänen zusammen, und ein Waldbock ladet den anderen, nur dort rastet Lilith und findet eine Ruhestatt" (Jes. 34:14).
(3) 2000(?) vor unserer Zeit.
(4) Alphabet von Ben Sira 22a-23b und 33a-b, Otzare Midraschim. Dies Werk stammt aus der Zeit der Geonim, noch vor dem Jahr 1000 unserer Zeit.
(5) Dies ist eine der Strafen, die nur die Frau wegen ihres Ungehorsams Gott gegenüber treffen, sie wird auch bei der Schöpfung nicht erwähnt. Der Mann wird auch bestraft, doch seine Strafe steht nicht in Verbindung zur Frau und wird nicht als untergeordnete Stellung definiert. Man könnte sich auch vorstellen, dass Gott zu Adam sagt: "nach deiner Frau sei dein Verlangen...". Benno Jacob (1862-1945) ist der Auffassung, dass die Bestrafung des Mannes auf die Lebenszeit Adams begrenzt ist; die Geburt Noas (dessen Name "Trost" bedeutet) habe das Ende des Fluches gebracht. Man könnte sich für die Bestrafung Evas eine vergleichbare Argumentation vorstellen. Jonathan Magonet gibt zu bedenken, dass die zwei Versionen des Schöpfungsberichtes als zwei mögliche Optionen gesehen werden können. Die Version der Herrschaft des Mannes über die Frau sei ein Beleg für eine Fehlentwicklung der menschlichen Beziehungen, deren Veränderung aber durchaus möglich ist.
(6) Der Tradition nach darf der Name Gottes nicht ausgesprochen werden. Viele rabbinische Texte schreiben ihm magische Kraft zu. Doch auch jenseits allen Aberglaubens bleibt Gott im Bereich des Unfaßbaren.
(7) Siehe: Aviva Cantor, "The Lilith Question", in: Susannah Heschel, On being a Jewish Feminist.
( Siehe: Barbara Borts, "Lilith", in: Hear our Voice (coll.), S. 98-109.
(9) Denn sie tötet die Schwangeren und die Frauen im Wochenbett.
(10) In: Hear our Voice (coll.).
(11) Lilith Publications, 250W 57th Street, Suite 2432, New York, NY 10107.
Lilith könnte man als die "weibliche Kraft der Seele" bezeichnen.
Lilith - die geheimnisvolle, dunkle Mondgöttin - ist Symbol für verborgene Aspekte des menschlichen Daseins. Sie ist der Schatten, den wir ins Bewusstsein heben müssen, um zur Ganzheit zu gelangen. Sie steht für etwas Namenloses, nicht mit rationalen Begriffen Fassbares, das tief in der menschlichen Seele schlummert. Gleichzeitig ist sie eine Verkörperung des weiblichen Prinzips. Sie kommt insofern einer Rachegöttin gleich, als wir das Weibliche in uns unterdrücken. Dies ist seit dem Aufkommen des Patriarchates mehr oder weniger der Fall. Wollen wir nicht die zerstörerischen Seiten der Lilith oder der weiblichen Urkraft des Unbewussten heraufbeschwören, so müssen wir den weiblichen Gefühlskräften den Raum in unserem Leben zugestehen, der ihnen gebührt.
Lilith ist kein Himmelskörper, sondern der zweite Brennpunkt der elliptischen Umlaufbahn des Mondes um die Erde, also etwas Nicht-Materielles. Dieser "leere" Punkt am Himmel entspricht denn auch keinem klar fassbaren Teilaspekt der menschlichen Persönlichkeit. Lilith kann eher als eine tiefgründige Gefühlsenergie verstanden werden, die uns hilft, unser Potential zu verwirklichen. Mit ihrer Unterstützung bauen wir etwas im Leben auf, bringen es zu einem Höhepunkt und lassen es wieder los, um uns etwas Neuem zuzuwenden. Lilith lässt uns die Früchte unseres Tuns nicht geniessen, sondern fordert Loslassen und Absterben in einem nicht zu durchbrechenden Zyklus von Werden und Vergehen. Wir haben manchmal Mühe, uns von dem zu trennen, was wir geschaffen haben. Es mag uns dann ergehen wie Lots Frau. Sie erstarrte zur Salzsäule, weil sie zurück schaute.
Lilith ist unbewusst und geheimnisvoll, eine weibliche Urenergie, die wir nie "in den Griff" bekommen können. Gegen dieses Unerbittliche und Nicht-Fassbare wehrt sich unser Ego. Es will lieber an seinen Vorstellungen und Illusionen festhalten. Wenn dann die weibliche Urkraft der Lilith aus dem Unbewussten auftaucht wie die Nixe aus dem Teich, das Ego in die Tiefe zieht und uns mit dem Besten oder auch Schlimmsten im Leben konfrontiert, so empfinden wir dies meist als schmerzhaften Eingriff.
Wir müssen lernen, uns vom Leben tragen zu lassen. Dann bleibt jedesmal, wenn Lilith auftaucht, ein goldener Schimmer zurück. Wir haben einen Blick in unsere eigenen Tiefen geworfen, haben einen blinden Fleck erkannt oder eine Ahnung von der Welt hinter dem Vorhang unseres Bewusstseins gestreift. Dies ist der Sinn des Lilith-Teiles in uns.
Wenn Sie mehr über die faszinierende und geheimnisvolle Lilith wissen möchten, gibt Ihnen das Buch "Die Wolfsfrau" von Clarissa P. Estés einen Einblick in diese tiefgründigen Aspekte der menschlichen Psyche.
Lilith - Die dunkle Mutter. Lilith war eine sumerische und babylonische kindermordende und blutsaugende Sturmdämonin, Vorfahrin der Vampire und anderer Blutsauger, auch mit kannibalischen Zügen. Ihr männliches Pendant hieß Lilu. Im Alten Testament (Jesaja 34,14) taucht ein ruinenbewohnendes "Nachtgespenst" auf, das in der lateinischen Übersetzung mit der Lamia identifiziert wird. Im babylonischen Talmud wird dann die Dämonin Lilith beschrieben, mit langen Haaren und Flügeln, die Männer tötet, die allein in einem Haus schlafen. Nach einer bekannten jüdischen Sage war Lilith Adams erste Frau, wie er aus Staub erschaffen, also ihm gleichwertig. Sie verweigerte ihm die Unterordnung (sprich: das Unter-ihm-Liegen) und wurde dadurch zur Dämonin und Kindermörderin. Nach Überlieferung des Talmud sollen sowohl Lilith wie auch Adam "nach ihrer Trennung mit Teufeln bzw. Teufelinnen Unzucht getrieben haben. Adam übrigens 130 Jahre lang, bis Gott ihm Eva schafft. Aus diesen Aktivitäten entstehen Schreckgeister und Dämonen aller Arten. Und die Schönste der Teufelinnen heißt Naema, die mit ihrem Bruder Thubal-Cain aus Cains Seele gebildet wurde, und diese Naema gilt als die eigentliche Mutter aller Buchteufel." (Hans Freimark: "Okkultismus und Sexualität". Besonders plastisch wird die Geschichte geschildert in dem "Alphabet des ben Sira" aus dem 9. oder 10. Jahrhundert, das im Mittelalter weite Verbreitung fand: "Als Gott Adam erschuf, sagte er: Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine sei. Daher erschuf er für ihn eine Gehilfin aus der gleichen Erde und nannte sie Lilith. Sobald sie geschaffen war, begann sie einen Streit und sagte: Weshalb sollte ich unten liegen? Ich bin ebenso viel wert wie du, wir sind beide aus Erde geschaffen. Als aber Lilith sah, dass sie Adam nicht überwältigen konnte, sprach sie den unaussprechlichen Gottesnahmen aus und flog in die Luft. Adam betete und sagte: Herr der Welt. Die Frau, die du mir gegeben hast, ist von mir weggegangen. Darauf sandte Gott drei Engel, die sie zurückbringen sollten. Diese sagten zu ihr: Gott hat beschlossen: Wenn du zurückkehren willst, ist es gut. Wenn nicht, dann musst du als Strafe auf dich nehmen, dass jeden Tag hundert Kinder von dir sterben. Die Engel suchten Lilith und fanden sie im reißenden Wasser, in demselben Wasser, in dem später die Ägypter ertrinken sollten. Sie meldeten ihr den göttlichen Befehl. Aber sie weigerte sich zurückzukehren. Da sagten sie zu ihr: Wir müssen dich in diesem Wasser ertränken. Aber sie bat und sagte: Lasst mich, denn ich bin dazu geschaffen worden, kleine Kinder zu verderben. Wenn es ein Knabe ist, werde ich acht Tage, wenn es ein Mädchen ist, werde ich zwanzig Tage Gewalt über das Kind haben. Als sie ihre Worte hörten, drängten sie noch mehr, dass sie ihnen gehorchte. Da sagte sie: Ich schwöre euch im Namen des lebendigen und großen Gottes: Wenn ich eure Namen auf einem Amulett am Hals des Kindes geschrieben sehe, dann werde ich das Kind nicht schädigen. Sie nahm es auch auf sich, dass jeden Tag hundert ihrer Kinder starben. Wenn wir jetzt diese Namen auf ein Amulett schreiben, dann erinnert sie sich dieses Schwure und das Kind ist gerettet. Die Namen der Engel sind: Sanvai, Sansanvai und Semangloph." (Zitiert nach Siegmund Hurwitz: "Lilith, die erste Eva", Zürich 1980.)
Lilith spielt spätestens seither in der jüdischen Magie eine wichtige Rolle wie auch in der Kabbalah und im Zohar. Sie erwürgt des Nachts Kinder (wenn Kinder im Schlaf lachen, spielt sie mit ihnen!), eignet sich als -> Succubus, tötet die Männer oder macht sie krank. Im "Sefer Chassidim" (um 1200) sitzt sie als lauerndes Gespenst auf Bämen, von deren Zweigen dann Blut tropft.
Lilith verkörpert sowohl männliche Ängste (Verweigerung gegenüber männlicher Dominanz, Bedrohung der Potenz) wie auch weibliche, etwa die vor der Aggression gegen das eigene Kind oder die vor Sexualität und der lebensbedrohenden Mutterschaft.
Heute ist Lilith eine zentrale Symbolfigur des jüdischen Feminismus. In der Literatur spielte sie in den letzten Jahrhunderten eine zunehmende Rolle, besonders in der Phantastik. Sie wird auch oft die dunkle Mutter oder die Urmutter der Vampire genannt, die mit einem Dämon zusammen den ersten Vampir gezeugt haben soll. Außerdem ist sie die Mutter der Lamia, Liliths Hohepriesterin.
Der Anfang Liliths
Als Gott den ersten Menschen erschaffen hatte, sagte er: „ Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“
und schuf ihm eine Frau - gleich ihm - aus Erde und nannte sie Lilith.
Lilith: Aus Erde erschaffen, mit der Luft durch Flügel verbunden.
Ihr Haar ist lang und rot wie eine Rose, ihre Wangen sind weiss und rot, an den Ohren hängen sechs Schmuckstücke....
Ihr Mund ist wie eine schmale Tür gesetzt, angenehm in seiner Zier, ihre Zunge scharf wie ein Schwert, ihre Worte glatt wie Öl, ihre Lippen sind rot wie eine Rose und süss von aller Süsse dieser Welt. (Sohar 1 148a... )
Bald begannen sie zu streiten, weil Adam nicht unter ihr liegen wollte.
Sie sagte zu ihm: „Wir sind beide gleich, wir sind beide aus Erde geschaffen.“
Adam aber wollte ihr übergeordnet sein, wollte ihren Gehorsam und so kam es, dass Lilith sich in die Lüfte schwang und entschwand.
Der Allmächtige schickte daraufhin drei Engel aus, die sie zurückbringen sollten.
Falls Lilith nicht gehorchen sollte, sollten täglich hundert ihrer Söhne sterben.
Lilith lehnte ab und von da an war sie an allem schuld.
Sie war die Kinderfresserin, die Verführerin, das Verderben des Mannes.
Die Verbindung Lilith - Mond entstammt ebenfalls aus jüdischen Quellen.
Auch hier geht es wiederum um das Verlangen der Mondin, mit dem Sonnenmann gleichgestellt zu sein.
Es ist wohl und recht, dass die Lichter beide regieren, das grössere am Tag und das kleiner bei Nacht....
(Sohar1 20b)
Lilith verlangte nur die Anerkennung ihrer Ebenbürtigkeit. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
†Liebe...überlässt du sie der Zeit wird sie hässlicher als Leichenfleisch...†