@wolfineenoch ein par informationen über kain:
(hebr. Qain, „Waffe”, „Speer”) Laut 1 Mose 4,1-2 der erste Landwirt. Er ist erster Sohn der Urmenschen Adam und Eva und älterer Bruder des Abel. Kain ist damit laut biblischer Schrift der erste auf normalem Wege gezeugte Mensch überhaupt.
Kain brachte von seinen Feldfrüchten dem Jahwe, Schöpfer seiner Eltern, ein Opfer dar, das dieser aber ablehnte. Das Opfer des Hirten Abel von dessen Schafherde nahm der Gott hingegen an. Darob erbost erschlug Kain seinen Bruder.
Jahwe stellte ihn wegen der Tat zur Rede. Die Erde habe „ihr Maul aufgetan”, um das Blut des Bruders aus Kains Händen zu empfangen. Zur Strafe mußte Kain fortan ein unstetes Leben auf kargem Boden führen. Damit niemand dem Frevler ein Leid antue, machte Jahwe ein Zeichen an Kain, daß ihn niemand erschlage.
„Also ging Kain von dem Angesicht des Herrn, und wohnte im Lande Nod, jenseit Eden, gegen Morgen.” (1. Mose 4,16)
In Nod gründete er die Stadt Henoch.
Mit seinem (namentlich ungenannten) Weib wurde Kain Vater von Henoch, der von Irad, der von Mahujael, der von Methusael und der von Lamech.
Lamach wurde mit seiner Frau Ada Vater von Jabal, dem Stammvater aller derer, die in Hütten wohnten und Vieh zogen. Ein weiterer Sohn war Jubal, Stammvater der Geiger und Pfeifer.
Die zweite Frau Lamechs war Zilla. Mit ihr wurde er Vater von Thubalkain, dem Stammvater der Meister in Erz- und Eisenwerk. Eine Schwester bekamen sie noch, die Naema. Hier gibt es Parallelen zu den Nachkommen von Kains Bruder Seth. Auch hier gibt es einen Lamech und einen Henoch, Methusael erinnert namentlich an dessen Sohn Methusalah.
Unklar bleibt an dieser Überlieferung nicht nur, warum Jahwe Kains Opfer ablehnt, sondern auch, vor wem das Zeichen Kains ihn schützen soll, ist er doch weltweit erst der dritte Mensch. Andererseits erreichten die Menschen der Genesis sprichwörtlich biblisches Alter - Methusalem wurde als Rekordler 969 Jahre alt -, so daß Begegnungen mit den weiteren Nachfahren Adams und dessen drittgeborenem Sohn Seth möglich sind.
Nur über jene ist auch eine Verheiratung Kains möglich, folgt man dem biblischen Text. Über derartige Verbindungen mit dem Stamm Seths oder die in 1.Mose 6 erwähnten Gottessöhne müssen sich auch Schmiedehandwerk und Musik erhalten haben, da gut 1600 Jahre später die Sintflut alles Leben ersäuft und nur eine Familie in der Nachfolge Seths überlebt (Noah).
In 4. Mose 24,22 prophezeit Bileam: „Aber, o Kain, du wirst verbrannt werden, wenn Assur dich gefangen wegführen wird.” Es müssen also Nachkommen des Kain der Sintflut entkommen sein.
Dunkel bleibt auch, um was für ein Zeichen es sich beim Kainsmal handelte. Neben dem bekannten „Mal an der Stirn”, auch gedeutet als drittes Auge, soll wegen des rußigen Aussehens eines Schmiedes oder Erzarbeiters der Kain dunkelhäutig gewesen sein. Viele schmiedende Gottheiten und Heldenfiguren werden hinkend dargestellt, weshalb auch eine Gehbehinderung als Zeichen Kains angenommen wird.
Laut der „Schatzhöhle” (m'arrat gazzê), einem der Schule des heiligen Ephraim des Syrers zugeschriebenen Text, wurde Kain von Lamech getötet. Der war blind und mit seinem Sohn als Führer in der Gegend von Nod auf der Jagd, sein Schuß traf Kain zwischen die Augen, wovon der starb (n. WEIDINGER, Die Apokryphen, S. 54f.).
Nach dem „Buch der Jubiläen” verstarb Kain dagegen ein Jahr nach Adam, indem sein Haus über ihm einstürzte und Kain von einem Stein erschlagen wurde, wie er selbst seinen Bruder Abel mit einem Stein erschlagen hatte (n. WEIDINGER, Die Apokryphen, S. 149f.)
Zum Brudermord Kains ist auch die Interpretation denkbar, Kain habe seinem Gott nicht sein Liebstes opfern wollen, wie es verlangt war — denn sein Liebstes war nicht die Ernte, sondern sein kleiner Bruder Abel, den Kain nicht opfern mochte. So hatte er zunächst das göttliche Gebot übertreten, dann aber des Guten zuviel getan und doch den Abel erschlagen. So gesehen hätte Gott schon damals klargemacht, daß er Menschenopfer ablehnt.
Im Christentum ist Kain Typus des Unglaubens.
Der Streit des Hirten Abel und dem Ackermann Kain soll ein Vorbild im sehr viel älteren sumerischen Mythos um Dumuzi und Enkimdu haben, zwischen denen sich die Inanna entscheiden mußte (UHLIG (2002), S. 125ff.).
Bibelzitate, soweit nicht anders vermerkt, nach: „Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments.” Nach der Übersetzung Martin Luthers.
Nach dem 1912 vom Deutschen Evangelischen Kirchenausschuß genehmigten Text, Württembergische Bibelanstalt Stuttgart 1961
†Liebe...überlässt du sie der Zeit wird sie hässlicher als Leichenfleisch...†