jofe schrieb:Wobei Ich Mich immer wieder Frage, warum einem Gesellschaftsspiel ... denn Gläserrücken oder auch "Ouija-Board" aka. "Hexen-Brett" oder "Witch-Board" war, ist und bleibt nur ein Gesellschaftsspiel, welches im 19 Jahrhundert erfunden wurde, um der damaligen, gelangweilten "High-Society" neues Futter für die "Modeerscheinung" des "Erkunden von Paranormalem" neues Futter zu geben, immer noch solche "Mysterien" aufwirft, die längst geklärt sind!!
Im Jahre 1891 hat der Erfinder Elija Bondin es in den USA erfunden, wo Er es auch patentieren ließ. Das Patent wurde ein Jahr später von Dr. William Fuld erworben, der das Ouija-Brett verändert hat und anschließend ein neues Patent anmeldete. Dieser Dr. William Fuld hat für das Hexenbrett den Handelsnamen sprechendes Brett bzw Talking - Board eingeführt und verdiente mit dessen Vermarktung eine Menge Geld.
In den 60er Jahren wurden die Patente am sprechenden Brett bzw Talking Board schließlich an die Firma Parker Brothers verkauft ... absoluter Humbug ist!
Es spielt sich alles ausschliesslich und nur im Kopf ab! Man fordert damit höchstens seinen eigenen "Geist" heraus!
Und "Ouija"-Board als Name ... setzt sich aus dem französischen (oui=ja) und deutschen "ja" also "jaja"-Brett ... ist auch lustig! Oder?
Der Mann hieß Elijah Bond (nicht Bondin) und war auch kein „Erfinder“, sondern Anwalt (er wurde lediglich aus formalrechtlichen Gründen als „Erfinder“ im Patent eingetragen), der im Namen einer Gruppe von vier Investoren, der er selbst angehörte, der Kennard Novelty Company, den Patentantrag gestellt hat. Charles Kennard, Elijah Bond und die anderen Investoren haben das Board nicht erfunden, sondern lediglich eine „verbesserte“ Version vermarktet. In spiritistischen Zirkeln wurde es bereits vorher verwendet, um mit „Geistern“ in Kontakt zu treten. Angeregt wurden die Investoren dabei wohl von einem Artikel in der
New York Tribune, in dem ein solches Brett beschrieben wird und ein paar Anekdoten über dessen angebliche spiritistische Nützlichkeit erzählt werden. (Beispiel:
„One gentleman of my acquaintance told me that he got a communication about a title to some property from his dead brother, which was of great value to him. It is curious, according to those who have worked most with the new mystery, that while two persons are holding the table a third person, sitting in the same room some distance away, may ask the questions without even speaking them aloud, and the answers will show they are intended for him.“(
Carrier Dove (Oakland) Julie 1886, S. 171; ein Reprint des Aritkels in der
New York Daily Tribune vom 28. März 1886, Seite 9, Spalte 6: "The New 'Planchette.' A Mysterious Talking Board and Table Over Which Northern Ohio Is Agitated."
Wann genau das Brett mit Buchstaben und beweglicher Zeigevorrichtung in spiritistischen Kreisen erstmals gebraucht wurde, ist unbekannt, doch bereits 1871 wird ein ähnliches Brett erwähnt.
Dass der Name „Ouija“ eine Zusammensetzung aus dem französischen „oui“ und dem deutschen „ja“ sein soll, ist auch nur eine populäre Legende. Aus den Briefen der vier Investoren, die das Patent angemeldet hatten, wissen wir, dass sich das Brett sozusagen selbst benannt hat, beziehungsweise Elijah Bonds Schwägerin (laut Bond „ein starkes Medium“), Helen Peters. Charles Kennard:
„Ich machte die Bemerkung, dass wir uns noch nicht auf einen Namen geeinigt hatten, und da uns das Brett in anderer Weise bereits geholfen hatte, haben wir es gebeten, einen Namen vorzuschlagen. Es buchstabierte O – U – I – J – A. Als ich fragte, was das Wort bedeute, sagte es „Viel Glück“ [„Good Luck“]. Miss Peters nahm daraufhin eine Kette von ihrem Hals, an der ein Medaillon hing mit dem Bild einer Frau und darüber das Wort ,Ouija' [möglicherweise ein Lesefehler des Namens der englischen Frauenrechtlerin Ouida (Pseudonym von Maria Louise Ramé, 1839-1908)]. Wir fragten sie, ob sie an den Namen gedacht habe, und sie sagte, nein, das habe sie nicht. Wir übernahmen dann das Wort. Es waren anwesend Mr. Bond, seine Frau, sein Sohn, Miss Peters und ich.“Als Bond und die anderen das Brett beim Patentamt anmeldeten, verlangte der Beamte, dass sie erstmal vorführen sollten, dass es überhaupt im angegebenen „spiritistischen“ Sinn funktioniert: Wenn das Brett seinen – des Beamten – Namen buchstabieren könnte, dann werde er das Patent vergeben, so der Beamte, der wohl annahm, dass Bond und die anderen seinen Namen nicht kennen würden. (Da Bond allerdings Patentanwalt war, ist es sehr gut möglich, dass er den Namen des Patentbeamten doch kannte.) Nachdem mit dem Brett tatsächlich der Name des Beamten buchstabiert wurde, wurde am 10. Februar 1891 das Patent erteilt.
Bond und Kennard stiegen bald aus dem Unternehmen aus, dass ihr ehemaliger Angestellter William Fuld weiteführte, der die Rechte erwarb und das „Talking Board“ erfolgreich vermarktete. So erfolgreich, dass schon bald zahlreiche Nachahmerprodukte erschienen. Der Erfolg hielt ziemlich lange an: 1967, ein Jahr nachdem Parker Bros. die Rechte erworben hatte, wurden zwei Millionen Stück verkauft – mehr als vom zweiten großen Parker-Verkaufsschlager, Monopoly!
Anfänglich wurde das Brett als „Wunder des 19. Jahrhunderts“ und als „nie versiegende Quelle des Amüsements und der Erholung für alle Klassen“ („
never-failing amusement and recreation for all the classes“) vermarktet, das „Fragen über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit wunderbarer Genauigkeit“ beantworte. Auch wenn es als „Gesellschaftsspiel“ patentiert und vermarktet wurde, wurden die „Kommunikationen“ mit Hilfe des Bretts durchaus von vielen sehr ernst genommen (so wie es ja auch die Spiritisten nicht als „Spielzeug“, sondern als Instrument der „Transkommunikation“, wie man heute sagen würde, erfunden und verwendet haben). 1958 vermachte Mrs. Helen Dow Peck aus Connecticut per Testament ihren beiden Dienern 1000 Dollar, aber 152 000 Dollar an einen gewissen Mr. John Gale Forbes – einen körperlosen „Geist“, den sie über das Ouija-Board „kennen gelernt“ hatte. Das Gericht erklärte das Testament für ungültig.
Erst durch den Film „Der Exorzist“ von William Friedkin (1973) wurde dann die Vorstellung populär, dass das „Hexenbrett“ gefährlich sein könnte, bzw. „Dämonen“ heraufbeschwören könnte.
Allerdings folgt aus der Tatsache, dass sich mal jemand das Ouija-Board als Spielzeug hat patentieren lassen, weder logisch noch anderweitig, dass die Benutzung in jedem Fall ungefährlich ist oder unbedingt alle Geschichten rund um das Brett „nur Humbug“ sind..
Da der Zeiger des Hexenbretts durch unbewusste Körperbewegungen bewegt wird (es sei denn, natürlich, jemand „schiebt“ ihn absichtlich) – so genannter „ideomotorischer Effekt“, nach seinem ersten Beschreiber, William B. Carpenter (1813–1885), auch „Carpenter-Effekt“ genannt; siehe auch die Links von
@jofe –, ist das Brett ein vorzügliches Mittel, um Zugang zum „Unbewussten“ zu erlangen. Forscher haben zum Beispiel nachgewiesen, dass Probanden Wissensfragen mit Hilfe eines Ouija-Bretts „unbewusst“, bzw. ideomotorisch viel besser beantworten können, als wenn sie bewusst darüber nachdenken. (Hélène N. Gauchou et. al., „Expression of nonconscious knowledge via ideomotor actions“,
Consciousness and Cognition, vol. 21/2, Juni 2012, S. 976-982;
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1053810012000402 Wenn nun aber auch mediumistische Fähigkeiten und ein eventueller Kontakt zu Geistern ebenfalls im Bereich des Unbewussten ablaufen, so spricht der ideomotorische Wirkungsmechanismus in keinster Weise gegen eine mögliche „spiritistische“ Interpretation. Es ist ja denkbar, dass auch mediumistische Fähigkeiten, Hellsehen oder unbewusste Psychokinese durch den Gebrauch des Ouija Boards ebenso „angezapft“, bzw. verstärkt werden können wie unbewusstes Wissens („unbewusstes Wissen“ klingt im Deutschen ein wenig paradox, gemeint ist natürlich: „nonconscious knowledge“). Zu sagen, dass "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausser dem eigenen "Geist" kein anderer" involviert ist, ist lediglich ein rhetorisches Mittel um zu sagen, "glaube ich nicht", aber kein Argument. "Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" können wir auf dem Gebiet gar nichts sagen.
Aber auch selbst wenn ein Ouija-Board allein auf der psychologischen Ebene („ausschließlich im Kopf“) funktioniert, kann es ja
trotzdem gefährlich sein, z.B. indem es unbewusste Konflikte oder Hassgefühle manifest macht oder eventuell sogar „schlafende“ psychotische oder hysterische Potentiale „weckt“.
Mehr zur Geschichte des Ouija-Board:
http://www.smithsonianmag.com/history-archaeology/The-Strange-and-Mysterious-History-of-the-Ouija-Board-229532101.html#ouija-board-planchette-gallery.png (Archiv-Version vom 11.11.2013)http://www.museumoftalkingboards.com/history.html